Unterschied zwischen acetylsalicylsäure und acetylcystein

Diese Schmerzmittel enthalten Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol. Beide Substanzen wirken schmerzstillend und können auch Fieber senken. Näheres zu den Wirkstoffen lesen Sie unter Acetylsalicylsäure und Paracetamol.

Die beiden Wirkstoffe miteinander zu kombinieren, steigert die therapeutische Wirksamkeit nicht zuverlässig. Stattdessen können die unerwünschten Wirkungen beider Substanzen zugleich auftreten. Dies betrifft besonders die blutungsfördernde Wirkung von Acetylsalicylsäure und die leberschädigende Wirkung von Paracetamol sowie mögliche allergische Reaktionen auf den jeweiligen Wirkstoff. Zudem gibt eine Untersuchung Hinweise darauf, dass durch die gemeinsame Anwendung der beiden Schmerzwirkstoffe auch mehr unerwünschte Wirkungen im Magen-Darm-Trakt auftreten. Aus diesem Grund werden Mittel mit dieser Kombination als "wenig geeignet" bewertet.

Ein zusätzliches Problem bei einer solchen Kombination ist, dass sich beim Auftreten einer unerwünschten Wirkung nicht ausmachen lässt, welcher Wirkstoff dafür verantwortlich ist. Daher scheiden bei der Suche nach einem anderen Schmerz- oder Fiebermittel dann alle Produkte aus, die entweder Acetylsalicylsäure oder Paracetamol enthalten.

Die Tabletten sollen im Verlauf einer Mahlzeit geschluckt und dazu mindestens ein Glas Wasser getrunken werden. Nach einer halben Stunde sollten die Schmerzen nachgelassen haben.

Aufgrund des Paracetamolanteils sollten Sie die Hinweise zur Vermeidung einer Überdosierung dieses Inhaltsstoffs beachten. Näheres lesen Sie unter Paracetamolvergiftung.

In der Woche vor einer Zahnbehandlung oder einer geplanten Operation sollten Sie kein Präparat mit ASS einnehmen. Andernfalls kann sich die Zeit, bis das Blut gerinnt, erheblich verlängern.

Wenn Sie ungeplant operiert werden oder Ihnen aus anderen Gründen eine Injektion verabreicht wird, etwa im Fall von Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall oder bei Gelenkinjektionen, müssen Sie Ihren Arzt darüber informieren, wenn Sie ASS in den letzten Tagen eingenommen haben.

Werden diese Kombinationsmittel insbesondere gegen Kopfschmerzen längere Zeit öfter als zehn Tage im Monat eingenommen, können Dauerkopfschmerzen entstehen. Auch erhöhen beide Wirkstoffe das Risiko für Schäden an den Nieren.

Bei einem Dauergebrauch von Paracetamol sind auch Herzschäden nicht auszuschließen.

Bei einer gestörten Leberfunktion, wie sie z. B. bei Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen vorkommt, kann der Paracetamolanteil der Tabletten stärker wirken. Dann kann eine sonst ungefährliche Dosis bereits zu Vergiftungserscheinungen führen.

Achten Sie darauf, dass diese Mittel Paracetamol enthalten. Wenn Sie neben dem Kombinationspräparat noch andere Mittel mit Paracetamol einnehmen, kann es zu einer gefährlichen Überdosierung kommen. Wenn Sie das Mittel über mehrere Tage eingenommen haben und sich danach in ärztliche Behandlung begeben, müssen Sie den Arzt unbedingt über die Einnahme informieren.

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie diese Mittel nicht nehmen:

  • Sie haben oder hatten ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
  • Nach der Anwendung von Salicylaten oder nichtsteoridale Antirheumatika (NSAR) haben Sie bereits einmal einen Asthmaanfall erlitten, allergische Hautreaktionen oder einen allergischen Schnupfen gehabt. Dann sind nach der Anwendung von ASS die gleichen Reaktionen zu befürchten.
  • Sie leiden an einer nicht ausreichend behandelten schweren Herzschwäche.
  • Sie neigen aufgrund einer Veranlagung oder Krankheit zu Blutungen oder Sie nehmen gerinnungshemmende Mittel (bei erhöhter Thrombosegefahr) ein.
  • Sie nehmen Methotrexat (bei entzündlichem Rheuma, Krebserkrankungen) in einer Dosierung von mehr als 15 Milligramm pro Woche ein.

Unter folgenden Bedingungen sollten Sie die Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, wenn dieser Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abgewogen hat:

  • Sie haben einen Nierenschaden.
  • Die Funktion Ihrer Leber ist gestört.
  • Sie haben Asthma oder Nasenpolypen oder neigen zu Allergien.

Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • Werden diese Produkte zusammen mit NSAR wie Diclofenac oder Ibuprofen (bei Schmerzen, Fieber, Gelenkerkrankungen) angewendet, steigt das Risiko für Schäden am Magen.
  • Cortisonhaltige Mittel können bei innerlicher Anwendung die schädliche Wirkung des ASS-Anteils in den Tabletten auf den Magen verstärken. Dadurch steigt das Risiko für Blutungen.
  • Der ASS-Anteil in den Tabletten kann die Wirkung von Valproinsäure (bei Epilepsien) verstärken. Nehmen Sie das Mittel nur ab und zu ein, ist das Problem gering; dauert die Behandlung länger als ein paar Wochen, steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen des Epilepsiemittels. Eventuell muss der Arzt dann die Konzentration des Epilepsiemittels im Blut bestimmen und die Dosierung entsprechend verringern.
  • Durch den ASS-Anteil in den Tabletten kann sich die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln vermindern.
  • Durch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, bei Depressionen) können sich die unerwünschten Wirkungen von ASS auf den Magen und die Blutgerinnung verstärken. Bei einem erhöhten Risiko für Magenblutungen sollten Sie diese Kombination vermeiden.
  • Bei einer Dosierung von mehr als zwei Gramm Acetylsalicylsäure am Tag sollten Sie nicht gleichzeitig Acetazolamid (Tabletten bei grünem Star) einnehmen. Andernfalls können Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen, Tinnitus und Kopfschmerzen auftreten.
  • Durch den ASS-Anteil in den Tabletten senken Benzbromaron und Probenezid (bei Gicht) den Harnsäuregehalt im Blut weniger stark. Sie sollten diese Wirkstoffe nicht gleichzeitig anwenden.
  • Folgende Medikamente können die Leber empfindlicher für die unerwünschten Wirkungen dieses Kombinationsmittels machen: Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin (bei Epilepsien), Isoniazid und Rifampicin (bei Tuberkulose).

Durch den ASS-Anteil in den Tabletten kann Methotrexat (bei entzündlichem Rheuma, Krebserkrankungen) erheblich stärker wirken. Die beiden Medikamente dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden.

Der ASS-Anteil in den Tabletten verstärkt die Wirkung der gerinnungshemmenden Mittel Phenprocoumon und Warfarin sowie von Clopidogrel, Prasugrel und Ticlopidin, die bei erhöhter Thrombosegefahr als Tabletten eingenommen werden. Dadurch erhöht sich das Risiko für innere Blutungen. Diese Wechselwirkung ist von der ASS-Dosierung abhängig. Bei der ASS-Menge, die für eine Schmerzbehandlung notwendig ist, ist sie besonders ausgeprägt. Wenn Sie die genannten Wirkstoffe einnehmen, dürfen Sie daher ASS nicht gleichzeitig als Schmerzmittel anwenden. Näheres hierzu finden Sie unter Mittel zur Blutverdünnung: verstärkte Wirkung.

Größere Mengen und regelmäßiger Konsum von Alkohol können die unerwünschten Wirkungen des Mittels verstärken. Wegen des ASS-Anteils in den Tabletten steigt dann das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und -blutungen. Für die Giftwirkung des Paracetamolanteils in den Tabletten wird die Leber empfindlicher.

Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.

Es können Magenschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit und Durchfall auftreten. Wenn Sie das Schmerzmittel absetzen, legen sich diese Beschwerden wieder.

Aufgrund des Paracetamolanteils in den Tabletten kann sich bei Fieber das Schwitzen verstärken.

Halten die beschriebenen Magenbeschwerden an, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. Es kann sein, dass sich ein Magengeschwür gebildet hat.

Schäden in der Magenschleimhaut und Magengeschwüre können auch vorkommen, ohne Schmerzen zu bereiten. Aus solchen Stellen kann es immer mal wieder bluten. Das geronnene Blut färbt den Stuhl auffällig dunkel. Dann sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen.

Ein anhaltender geringfügiger Blutverlust kann auch unbemerkt bleiben. Dann kann sich im Laufe der Zeit eine Blutarmut ausbilden. Sie äußert sich durch Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, rasche Ermüdbarkeit, eventuell raue und rissige Haut sowie brüchige Nägel. Bei solchen Symptomen sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Durch den ASS-Anteil in den Tabletten verlängert sich die Zeit, bis das Blut gerinnt. Dann blutet es z. B. nach einem Schnitt in den Finger länger als sonst. Bemerken Sie kleine rote Punkte in der Haut, kann es sich um Einblutungen handeln, die der Arzt beurteilen sollte.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Das Mittel kann die Leber schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind: eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.

Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch erste Anzeichen für andere sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln diese sich während der Anwendung des Mittels nach Tagen bis Wochen. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus, und es bilden sich Blasen ("Syndrom der verbrühten Haut"). Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch lebensbedrohlich verschlimmern.

Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen, oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen.

Eine solche Überempfindlichkeit tritt bei Menschen häufiger auf, die unter Nasenpolypen, Nesselsucht oder Asthma leiden und die auf Farbstoffe oder Lebensmittelzusätze allergisch reagieren.

Wenn plötzlich heftige Bauchschmerzen einsetzen, die bis in den Rücken ausstrahlen, oder wenn Sie sogar Blut erbrechen, ist davon auszugehen, dass es aus einem Magengeschwür stark blutet. Möglicherweise hat es auch die Magenwand durchbrochen. Dann müssen Sie sofort den Notarzt (Telefon 112) rufen. Derartig schwere Nebenwirkungen können selbst dann auftreten, wenn Sie täglich nur 100 Milligramm ASS einnehmen.

Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schwindel und Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche und räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen, Zittern und Unruhe) lassen vermuten, dass ASS zu hoch dosiert wurde. In diesem Fall sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.

Anhaltende Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge oder Blut im Urin sollten Sie sofort zum Arzt führen. Es besteht der Verdacht, dass die regelmäßige Einnahme von ASS eine Schmerzmittelniere ausgelöst hat, die zum Nierenversagen führen kann. Ab welcher Menge ASS einen solchen Nierenschaden auslöst, ist noch nicht sicher; er wird aber wahrscheinlich, wenn die Nierendurchblutung verringert ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn zusätzlich Medikamente eingenommen werden, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, und wenn bereits ein Nierenschaden besteht, etwa bei Diabetes.

Die Mittel sind nicht für die Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren gedacht.

Während der Schwangerschaft sollten Sie Schmerzmittel nur dann einnehmen, wenn es wirklich erforderlich ist. Die festgelegte Kombination sollten Sie während dieser Zeit besser nicht einnehmen, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit vorliegen.

Zur Akutbehandlung von Schmerzen werden in erster Linie Mittel empfohlen, die entweder nur Ibuprofen oder nur Paracetamol enthalten. Ibuprofen darf allerdings nur in den ersten sechs Schwangerschaftsmonaten angewendet werden. Bei Paracetamol gibt es zwar keine zeitliche Begrenzung, doch läuft aktuell eine Diskussion, ob sich seine Anwendung auf das Kind auswirken kann.

ASS gehört nicht zu den bevorzugten Schmerzmitteln und Sie sollten es möglichst nicht einnehmen. Dennoch brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, wenn Sie in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln einmal zu ASS gegriffen haben. Haben Sie hingegen während des letzten Schwangerschaftsdrittels regelmäßig ASS in der Dosierung eingenommen, wie sie bei Schmerzen üblich ist, sollte beim Kind die Verbindung zwischen Haupt- und Lungenschlagader mittels Ultraschall kontrolliert werden.

Auch während der Stillzeit werden Ibuprofen und Paracetamol jeweils als Einzelwirkstoff bevorzugt empfohlen. Für die Kombinationen fehlen ausreichende Daten.

Bei Menschen über 60 Jahre ist das Risiko für Magen-Darm-Blutungen besonders groß. Bei jedem zweiten über 70-Jährigen wird Acetylsalicylsäure verzögert abgebaut und ausgeschieden. Für diese Personen genügt eine geringere Dosis; andernfalls müssen sie mit vermehrten und schwereren unerwünschten Wirkungen rechnen. Da aber kaum jemand weiß, ob er zu diesem Personenkreis gehört, empfiehlt es sich für ältere Menschen, von Acetylsalicylsäure generell eine geringere Dosis einzunehmen oder ein magenverträglicheres Schmerzmittel zu wählen.

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