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Elektromobilität 17.12.2021 Bislang galten hohe Kosten als Hemmfaktor für die Marktdurchdringung der Elektromobilität. Nun zeigt eine Analyse von Agora Verkehrswende, dass Elektroautos bei den Gesamtkosten bereits eine wirtschaftliche Alternative zum Verbrenner sind.
Reine Elektroautos sind bei den Gesamtkosten mit den Kaufprämien bereits eine wirtschaftliche Alternative zum Verbrenner.
Neben den verschärften CO2-Flottengrenzwerten, haben die Kaufprämien für E-Autos einen wichtigen Beitrag zum Anstieg des Marktanteils in den vergangenen Monaten geleistet. Die Kosten sind ein entscheidender Faktor im Hochlauf der Elektromobilität. Dabei ist nicht nur der Kaufpreis, sondern die Gesamtkostenrechnung, die auch bei der Nutzung entstehende Kosten einbezieht, relevant. Eine Analyse des ThinkTanks Agora Verkehrswende vergleicht die Gesamtkostenrechnung für E-Autos und Verbrennerautos, basierend auf Daten des ADAC für alle rund 8.000 in Deutschland erhältlichen Neuwagenmodelle. E-Auto als wirtschaftliche AlternativeMit den Vergünstigungen durch Kaufprämien sind in der Gesamtbetrachtung E-Autos nicht mehr teurer als vergleichbare Verbrennerautos. Denn im Schnitt verursachen Verbrennerautos größere Kosten in der Nutzung: ein Benziner-Modell der Golfklasse etwa 42.000 Euro gegen etwa 40.000 Euro (inkl. Vergünstigung) bei einem vergleichbaren E-Auto innerhalb von fünf Jahren. Auch der Kaufpreis für batterieelektrische Fahrzeuge nähert sich zunehmend dem für Verbrenner-Modelle - dank der staatlichen Kaufprämien. Da die Anschaffungskosten für die Kaufentscheidung meist besonders relevant sind, plädiert Agora Verkehrswende dafür, die staatlichen Vergünstigungen vorerst beizubehalten, um den Markthochlauf weiter zu fördern. In großen Fahrzeugklassen sind reine Elektroautos bereits ohne finanzielle Unterstützung durch den Staat günstiger, sowohl in der Anschaffung als auch in der Gesamtkostenrechnung. Quelle: Agora Verkehrswende
Warum das so ist und mit welchen Kosten du rechnen kannst, erfährst du hier. Das erwartet dich hierZugegeben, der Kaufpreis eines E-Autos ist häufig höher als der von kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen. Das schreckt manche Interessenten zunächst ab. Doch ein Blick auf die Details lohnen sich. Denn wie bei jedem Fahrzeug sind auch beim E-Auto die laufenden Kosten genauso entscheidend wie der Kaufpreis. Unterhalt eines E-Autos: Welche Kosten kommen auf dich zu?Wer sich heute für ein E-Auto entscheidet, profitiert beim Kauf zunächst von der staatlichen Förderung, die im Herbst 2019 bis 2025 verlängert wurde. Seit 2020 wird der sogenannte Umweltbonus erstmals nicht nur für Neuwagen, sondern auch für gebrauchte E-Fahrzeuge gezahlt, die bestimmte Kriterien erfüllen. Nichtsdestotrotz bleibt der Kaufpreis weiterhin die größte Hürde. Was die Kosten für Haltung und Wartung angeht, schneiden E-Autos dafür wesentlich besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor , wie auch der ADAC in seinem Kostenvergleich hervorhebt. Doch wie setzen sich die Unterhaltskosten für ein E-Auto überhaupt zusammen? Ladekosten:Der Verzicht auf Benzin und Diesel ist nicht nur der ökologisch wichtigste Aspekt, er hat auch deutlich positive Auswirkungen auf dein Bankkonto. Als Richtwert gilt, dass du mit einer Ladung im Wert von 6 Euro etwa 150 Kilometer weit kommst. Zum Vergleich: Bei einem Verbrenner kannst du von einem durchschnittlichen Verbrauch von 7 bis 8 Litern pro 100 Kilometern ausgehen. Umgerechnet auf 150 Kilometer, entspricht das also rund 12 Litern. Bei einem Durchschnittspreis von 1,43 Euro pro Liter Superbenzin bzw. 1,26 Euro pro Liter Diesel, liegen die Kosten für 150 Kilometer dann bei 17 beziehungsweise 15 Euro. Ob und wie viel du beim Stromtanken sparen kannst, hängt von mehreren Faktoren ab. Auch die Kosten für jeden gefahrenen Kilometer stellt der ADAC im Kostenvergleich gegenüber. An einigen Ladesäulen kannst du den Fahrzeug-Akku sogar kostenlos aufladen z. B. beim Einkaufen im Supermarkt, Benzin oder Diesel hingegen bekommst du nirgendwo umsonst. Beim Aufladen zu Hause entscheidet dein Haushaltsstrom-Tarif über die tatsächlichen Kosten. An öffentlichen Ladesäulen können die Preise je nach Anbieter durchaus unterschiedlich ausfallen. Aber auch hier werden dir transparente Tarife angeboten wie z. B die EnBW mobility+ Ladetarife.
Wartung und Service:Die größten Pluspunkte für eine günstige Kostenbilanz kann das E-Auto bei Wartung und Service verzeichnen. Der ADAC hat berechnet, wie sich die Gesamtkosten für Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern schlagen. Aufgrund der geringeren Wartungskosten eines E-Autos holst du dir den ggf. höheren Kaufpreis über die Jahre oft wieder rein. Denn in Summe ist die Wartung für ein Elektroauto etwa 35% günstiger als die eines Benziners oder Diesels. Grund dafür ist, dass beim Stromer sehr viel weniger verschleißanfällige Teile verbaut sind als beim klassischen Verbrenner. Kosten für Ersatzteile:Das teuerste Bauteil eines E-Autos ist der Akku. Je nach Hersteller gilt für ihn ein Garantiezeitraum von bis zu acht Jahren. Nach Ablauf der Garantie ist bei den meisten Fabrikaten der Austausch einzelner defekter Zellmodule möglich. Das senkt die Kosten, da die Batterie nicht komplett ersetzt werden muss. Kosten für die HauptuntersuchungWie ein Verbrenner muss auch das E-Auto regelmäßig zur Hauptuntersuchung bei TÜV, Dekra oder ähnlichen. Neuwagen müssen zum ersten Mal nach drei Jahren und ab dann alle zwei Jahre zur HU. Auch hier schneidet ein Elektroauto bis zu 40% günstiger ab als ein Verbrenner, da die Abgasuntersuchung wegfällt. So zahlst du in der Regel zwischen 56 und 74 Euro für die Untersuchung. Steuern:Die staatliche Unterstützung endet nicht mit dem Kauf. Unter bestimmten Bedingungen gelten für E-Autos großzügige Steuervorteile. Je nach Zeitpunkt der Erstzulassung wird deine Entscheidung für ein umweltfreundliches E-Auto mit bis zu zehn Jahren Befreiung von der Kfz-Steuer belohnt. Auch als Dienstwagen lohnt sich ein Elektroauto. Denn wenn du deinen Dienstwagen auch privat nutzt, musst du ihn nur mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil versteuern, wenn er 100% elektrisch betrieben ist. Bei einem Plug-in-Hybrid musst du immerhin nur 0,5 Prozent des Listenpreises versteuern. Versicherung:Die in Deutschland für alle Autos verpflichtende Haftpflichtversicherung unterscheidet nicht zwischen Verbrennungs- und Elektroantrieb. Es gibt also keine Beitragsunterschiede. Unter den Kaskoversicherungen gibt es inzwischen spezielle Angebote für E-Autos, die sich vor allem lohnen, weil sie Batterieschäden nach Ablauf des Garantiezeitraums absichern. In unserem Beitrag „Benötigt ein Elektroauto eine spezielle Versicherung?“ zeigen wir auf, ob und für wen sich die zusätzliche Versicherung lohnt.
Die Testsieger-App EnBW mobility+ Warum ist bei einem E-Auto die Wartung günstiger?Unabhängig von staatlichen Förderprogrammen und günstigen Ladekosten ist der entscheidende Grund für die niedrigen Unterhaltskosten der geringe Servicebedarf eines E-Autos. Seine Wartung ist im Schnitt 35 Prozent günstiger als die eines Benziners. Das liegt vor allem am Antrieb, denn im Gegensatz zu einem Benzinmotor gibt es im Elektromotor deutlich weniger verschleißanfällige Teile, die regelmäßig geprüft und gewartet werden müssen.
Geringer Servicebedarf bedeutet nicht, dass du mit einem E-Auto seltener zur Inspektion musst. Allerdings unterscheiden sich die Service-Intervalle je nach Hersteller deutlich. Während manche eine Inspektion alle zwei Jahre empfehlen, schreiben andere für ihre E-Autos einen jährlichen Service vor, damit dein Garantieanspruch erhalten bleibt Bei einem kraftstoffbetriebenen Fahrzeug sind insbesondere Teile wie Zündkerzen, Kühler, Auspuffanlage, Zahnriemen und Kraftstofffilter schadensanfällig und müssen deshalb regelmäßig und teils aufwendig geprüft werden. All diese Bauteile sind im E-Auto nicht vorhanden, und auch standardmäßige Serviceleistungen wie der Ölwechsel oder das Auffüllen von Kühlflüssigkeit entfallen. Sogar der Bremsverschleiß ist geringer, da die Geschwindigkeit nicht nur durch die mechanischen Bremsen, sondern auch durch den Elektromotor gedrosselt wird. Dabei erzeugt der Motor Energie, mit der er wiederum die Batterie auflädt (Rekuperationstechnik). Das schont die Bremsbeläge, die deutlich seltener gewechselt werden müssen als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. So läuft beim E-Auto der Service abNun soll nicht der Eindruck entstehen, ein E-Auto wäre wartungsfrei und hätte keine Probleme mit Verschleißteilen. Natürlich hat auch beim E-Auto der Service seine Berechtigung. Folgendes wird bei jeder Inspektion untersucht:
Große Aufmerksamkeit bei der Inspektion gilt der Elektronik. Die einzelnen Bestandteile sind zwar weitgehend wartungsfrei, doch die Prüfung von Funktion und Leistung hilft dabei, Spontanausfälle zu vermeiden. Dafür werden zum Beispiel die Ladezyklen der Batterie ausgelesen und aus Informationen über Ladezeiten und Leistungsfähigkeit Rückschlüsse auf die Lebensdauer gezogen. Ein Blick auf den Kaufpreis: Wie teuer ist ein E-Auto in der Anschaffung?Zwar werden Elektroautos immer günstiger, dennoch hält sich das Vorurteil, dass E-Autos teuer sind. Werfen wir also zum Schluss einen Blick auf die Anschaffungskosten. Im direkten Vergleich sind die E-Modelle eines Herstellers meist teurer als die Benziner oder Diesel. Die günstigsten E-Autos kosten um die 20.000 €. Die meisten Elektroautos liegen bei einem Anschaffungspreis von 30.000 € bis 40.000 €. So kostet ein Golf VII als Benziner ab etwa 21.700 Euro, während der Preis eines e-Golfs bei circa 31.900 Euro startet.
Inzwischen gibt es auch immer mehr günstige Elektroautos auf dem Markt. So erhältst du Dank Förderprämie für Elektroautos – aktuell sind hier sogar bis zum 9.000 Euro drin – einige Modelle bereits für unter 25.000 €. Hier findest du eine Auswahl günstiger E-Autos. Neben den wesentlich niedrigeren Unterhaltungskosten wird also auch der Anschaffungspreis für Elektroautos immer günstiger. Fazit: Lohnt sich ein E-Auto?Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass E-Autos zwar in der Anschaffung etwas teurer sind als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dafür lässt sich bei Unterhalt und Wartung ordentlich Geld sparen. Stromer sind nicht nur im Hinblick auf Verbrauch und Steuern günstiger, sondern auch in Sachen Wartung. Bis zu 35 Prozent lassen sich hier im Vergleich zum Verbrenner einsparen. Auf lange Sicht kann sich dadurch also der preisliche Unterschied zwischen einem E-Auto und einem vergleichbaren Verbrenner wieder amortisieren. Kurz: Wenn man sich also ein Auto kauft, dann sollte es elektrisch sein. Elektroautos lohnen sich übrigens auch für Personen ohne Eigenheim – wir zeigen, welche Lademöglichkeiten für Mieter interessant sind. |