Unterschied zwischen akustischer phonetik und auditiver phonetik

Wörter bestehen aus verschiedenen Lauten. Ein Laut ist zum Beispiel das /f/ in "Fisch" oder das /t/ in "Tisch". Wir produzieren beim Sprechen bestimmte Laute. Es gibt eine Sprachwissenschaft, die diese Laute im Deutschen untersucht. Dieser Teil der Linguistik heißt Phonetik. Sie hilft dir, deine Aussprache richtig zu üben. Und so kannst du deine Kommunikation verbessern.

Was ist Phonetik?

Phonetik ist die Wissenschaft von den Sprachlauten. Ziel ist es, die Eigenschaften von Lauten zu untersuchen. Hier arbeitet die Linguistik eng mit den Naturwissenschaften zusammen, zum Beispiel mit der Physik oder Biologie. Die deutsche Phonetik beschäftigt sich damit, wie Laute beim Sprechen entstehen und von einer anderen Person gehört werden.

In der artikulatorischen Phonetik kannst du untersuchen, wie Sprachlaute entstehen. Wenn du beim Sprechen Laute produzierst, heißt das auch "Artikulation". So kannst du dir den Namen leicht merken. Laute werden erzeugt, indem wir unsere Sprechorgane1 nutzen. Verschiedene Bereiche deines Körpers sind beteiligt, wenn du Laute bildest. Das ist dein Mund- und Rachenraum, deine Zähne, deine Lippen, deine Zunge, deine Nase und deine Stimmbänder2. Die Stimmbänder befinden sich in deinem Kehlkopf3. Sie erzeugen durch Schwingungen4 Laute. Wenn du Vokale aussprichst, schwingen deine Stimmbänder immer. Leg deine Hand einmal an deinen Kehlkopf. Sprich nun ein /a/ und dann ein /f/ aus. Merkst du den Unterschied?

Auditive und akustische Phonetik

In der Kommunikation gibt es einen Sender und einen Empfänger. Der Sender spricht und der Empfänger hört etwas. Geht es um das Hören, fällt das in das Gebiet der auditiven Phonetik. Die akustische Phonetik untersucht den Bereich zwischen der Entstehung und der Wahrnehmung von Lauten. Dieser Teil der Phonetik interessiert sich für die physikalischen Eigenschaften von Schall5. Durch Schallwellen werden Geräusche und Töne übertragen. So gelangen die Laute vom Sprecher zum Hörer.

Phonetik und Phonologie beschäftigen sich beide mit dem Thema Aussprache. Diese zwei Bereiche der Linguistik musst du aber voneinander unterscheiden. Phonologie untersucht die Funktion von Sprachlauten in einer Sprache. Durch verschiedene Laute kannst du die Bedeutung von Wörtern verändern. Nehmen wir zum Beispiel das deutsche Wort "Land". Du ersetzt den Laut /l/ durch den Laut /h/. So entsteht das Wort "Hand". Indem du einen Laut austauschst, erhälst du eine neue Bedeutung. Das ist das Interesse der Phonologie.

In der Phonetik spielt die Bedeutung von Lauten dagegen keine Rolle. Wichtig ist, wie phonetische Laute produziert, übertragen und wahrgenommen werden. Wenn du einen Laut mehrmals aussprichst, klingt er aus der Sicht dieser Sprachwissenschaft nie komplett gleich. Es gibt immer einen Unterschied. Manchmal ist er so klein, dass wir ihn ohne die Hilfe der Physik nicht hören würden. Betonung, Geschwindigkeit beim Sprechen oder Dialekt können Einfluss auf unsere Aussprache nehmen.

Was ist eine phonetische Lautschrift?

Bei vielen Wörtern im Deutschen erkennst du die Aussprache nicht einfach an der Schreibweise. So wird das /ch/ in den Wörtern "Milch", "Dach" oder "Chips" jeweils gleich geschrieben. Gesprochen wird es aber unterschiedlich. An dieser Stelle hilft dir die Lautschrift weiter. Hinter jedem Wort in deinem Wörterbuch stehen eckige Klammern. Darin ist die Lautschrift. Sie zeigt dir, wie du einzelne Laute eines Wortes aussprichst. Die Laute findest du im internationalen phonetischen Alphabet, kurz IPA. Hier sind alle Laute aufgelistet, die in den Sprachen dieser Welt vorkommen. Das IPA-System ist beim Lernen einer fremden Sprache sehr nützlich. Wenn du die phonetische Schrift lesen kannst, lernst du damit die richtige Aussprache von Wörtern.

Es erfordert ein wenig Übung, die Lautschrift richtig zu lesen. Schwieriger ist es, diese Lautschrift selbst zu schreiben. Wenn du die Aussprache von Wörtern in Lautschrift schreibst, nennt sich das phonetisch schreiben. Du benutzt eckige Klammern und verwendest die Laute des IPA Systems. Beispielsweise sieht das Wort "Phonetik" in der Lautschrift so aus: [foˈneːtɪk]. Das Zeichen ˈ gibt an, dass die nachfolgende Silbe betont ist. Der Doppelpunkt zeigt an, dass der vorherige Vokal lang gesprochen wird.

Was ist eine phonetische Störung?

Kinder können Schwierigkeiten beim Sprechen bestimmter Laute haben. Einzelne Laute können sie entweder überhaupt nicht oder nicht richtig bilden. Diese Kinder sind beim Sprechen schwer zu verstehen. Aus Sicht der Linguistik liegt eine Störung der Aussprache vor, wenn ein Kind zum Beispiel kein /f/ bilden kann. Es sagt dann anstatt "Feuer" das Wort "Heuer". Es gibt auch viele Erwachsene mit Problemen beim Sprechen. Das Lispeln ist ein Beispiel. Hier schiebt sich die Zunge beim Laut /s/ zwischen die Zähne. Mit Therapien können diese Probleme behoben werden.

Fragen & Antworten:

Was ist Phonetik?

Phonetik ist die Wissenschaft von den Sprachlauten. Sie untersucht, wie Laute produziert, übertragen und wahrgenommen werden.

Was ist Phonologie?

Phonologie untersucht die Funktion von Sprachlauten. Im Vordergrund steht die Bedetung von Lauten.

Was ist eine Lautschrift?

Die phonetische Lautschrift zeigt dir die richtige Aussprache von Lauten in einem Wort. Die Laute gehen meist auf das internationale phonetische Alphabet zurück, kurz IPA.

  1. Sprechorgan (das): Organ, das das Sprechen ermöglicht
  2. Stimmband (das): Organ im Kehlkopf in Form eines elastischen Bandes
  3. Kehlkopf (der): Organ im vorderen Halsbereich, das zwischen dem Rachen und der Luftröhre liegt
  4. Schwingung (die): eine Bewegung/Vibration
  5. Schall (der): Wellen, durch die Geräusche hörbar sind

Falls du noch mehr über die deutsche Sprache lesen und lernen möchtest, entdecke in unserem Blog auch unseren Beitrag zu deutschen Dialekten.

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