Welche partei wählen 2017 test

14.08.17

Für junge und ältere Erstwähler soll sie sein. Politische Entscheidungsfindung wird mit ihr so einfach wie möglich gemacht. Die Rede ist von der App "WahlSwiper". Ein spannendes Tool, das zum Wahl-O-Mat für jüngere Wähler werden könnte. Das Berliner Startup MOVACT hat diese App nach dem Tinder-Prinzip entwickelt. Junge und junggebliebene Wähler sollen mit ihr spielend leicht die für sie passende Partei finden.

Das Prinzip der App ähnelt Tinder. Nur statt eines Profilbildes gibt es eine politische Frage, die entweder mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden kann. Wie bei Tinder bedeutet nach rechts swipen "Ja" und nach links wischen "nein". Versteht man das Thema nicht oder kennt sich nicht gut damit aus, kann man sich zusätzlich ein Erklärvideo ansehen. Dieses sieht beispielsweise so aus:

Auf Basis der Matches der einzelnen politischen Statements liefert die App am Ende den "Top-Match", also die Partei, die am ehesten zu einem passt. Wer sich bei einer Aussage unsicher ist, muss die These überspringen - ein "Vielleicht" gibt es nicht. Nicht nur für die Wähler an manchen Stellen schwierig, wie MOVACT-Gründer Matthias Bannert erklärt: "Das hat die Parteien ab und zu ins Schwitzen gebracht." Während der Wahl-O-Mat erst am 30. August online geht, kann man die Partei, die laut Wahlprogramm am besten zu einem passt, über WahlSwiper schon jetzt heraus finden. Die Ergebnisse können abgespeichert und später miteinander verglichen werden. So zeigt sich einem auch, ob sich etwas an der politischen Gesinnung geändert hat. Und es gibt noch weitere Besonderheiten: Einerseits können alle Wahlprogramme direkt als PDF herunter geladen werden. Andererseits kann man auch bei jeder einzelnen Partei anzeigen lassen, in welchen Aussagen sie den eigenen zusagt oder widerspricht und welche Begründung die Partei für oder gegen ein politisches Statement liefert. Die App gibt es zum Download für alle iPhones, iPads und Android-Geräte (Smartphones und Tablets). Natürlich ist der Download kostenfrei.

Seit Mittwoch, 30. August, ist der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2017 online.

Der Wahl-O-Mat wird seit 2002 in Deutschland eingesetzt. Seitdem wurde das kostenlose Angebot nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) bereits über 50 Millionen Mal "gespielt". Die Idee zu dem Test stammt aus den Niederlanden, wo er seit 1998 online und davor bereits in Papierform eingesetzt wurde.

Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?

Das Prinzip des Wahl-O-Mats ist einfach: Nutzer bewerten 38 Thesen zu verschiedenen Themen - zum Beispiel das Rentenalter oder Bundeswehreinsätze. Generell sollen die Thesen laut BPB die wichtigsten Wahlkampfthemen abdecken. Die Thesen sind als Aussagen formuliert, zum Beispiel: "Eltern, deren Kinder nicht in die Kita gehen, sollten ein Betreuungsgeld erhalten." Die Antwortmöglichkeiten lauten:

  • "Ich stimme zu"
  • "Ich stimme nicht zu"
  • "Neutral"
  • "These überspringen"

Am Ende errechnet das Programm aus den Antworten die Nähe des Wählers zu den jeweiligen Parteien. Der Nutzer kann selbst bestimmen, mit welchen Parteien er seine Meinung vergleichen möchte. Bis zu acht Parteien können ausgewählt werden. Die Fragen müssen nicht noch einmal neu beantwortet werden, wenn man seine Auswahl ändert. Zudem kann der Nutzer die Thesen, die ihm besonders wichtig sind, doppelt zählen lassen.

Die Übereinstimmungen mit dem Wahlprogramm der Parteien werden am Ende in Prozent angegeben und in einem Balkendiagramm dargestellt. Werfen Sie hier unbedingt auch einen Blick auf die detaillierte Auswertung. Sie zeigt die Positionen der einzelnen Parteien zu jeder der 38 Thesen - inklusive Begründung der Parteien. Die Begründung ist wichtig, denn die Zustimmung zu einer These kann ganz unerschiedliche Gründe haben. Generell ist der Wahl-O-Mat nur ein Anstoß zum weiteren Nachdenken über die eigene Wahl. Er soll den Nutzern nicht die Entscheidung abnehmen.

Der Wahl-O-Mat wurde nicht nur zu den Bundestagswahlen, sondern auch bei Landtagswahlen und der Wahl zum Europäischen Parlament eingesetzt. Eine Ausnahme stellt die vorgezogene Landtagswahl in Niedersachsen dar, die voraussichtlich am 15. Oktober 2017 stattfinden wird. Die Erstellung des Wahl-O-Mats benötige vier Monate redaktionelle Vorbereitung; eine Verkürzung würde zu Lasten der Qualität gehen, teilte die BPB mit.

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ZUM GEWINNSPIEL

Veröffentlicht am 24.09.2017

Am 24. September 2017 findet die Bundestagswahl statt. Sind Sie unschlüssig, welche Partei Sie wählen wollen? Dann kann der Wahl-O-Mat Ihnen helfen, die Partei zu finden, die Ihre Interessen am besten vertritt.

Der Wahl-O-Mat stellt Ihnen nacheinander 38 Fragen, die Sie mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“ oder „neutral“ beantworten. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Frage zu überspringen. Am Ende können Sie sich für maximal acht Parteien entscheiden, die bei der Auswertung berücksichtigt werden sollen. Anhand der Antworten wird kalkuliert, welcher Partei Sie am nächsten stehen. Danach können Sie sich zu jeder These die Stellungnahmen der Parteien noch einmal genau ansehen.

Seit 2002 stellt die Bundeszentrale für politische Bildung den Wahl-O-Maten zur Verfügung. Dafür erarbeiten Teams aus Experten und Jungwählern anhand der verschiedenen Parteiprogramme eine Liste aus Thesen. Die Liste wird den Parteien zum Beantworten vorgelegt. Anschließend wird sie auf 38 Thesen reduziert, die die wichtigsten Themen der Wahl aufgreifen und ein möglichst breites thematisches Spektrum abdecken.

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Im Folgenden finden Sie wesentliche Punkte der Parteien, die die größten Chancen haben, in den Bundestag einzuziehen:

Die SPD will den Spitzensteuersatz von 42 Prozent erst ab einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro und nicht wie bisher ab 54.000 Euro erheben. Außerdem soll der Solidaritätszuschlag ab 2020 für untere und mittlere Einkommen abgeschafft werden. 30 Milliarden Euro sollen in kostenlose Kita-Plätze und bessere Schulen investiert werden. Das Renteneintrittsalter soll mit der SPD nicht weiter erhöht werden. Außerdem denkt die Partei über die Gründung einer Europäischen Verteidigungsunion nach. Die SPD setzt sich für eine humanitäre Flüchtlingspolitik ein, dabei sollen die Flüchtlinge aber europaweit solidarisch aufgeteilt werden.

Das vollständige Wahlprogramm der SPD finden Sie hier.

Die Union verfolgt das zentrale Ziel von mehr Arbeit und Beschäftigung, bzw. „Wohlstand und Sicherheit für alle“, dafür soll bis 2025 Vollbeschäftigung erreicht werden. Außerdem will sie den Solidaritätszuschlag für alle ab 2020 abbauen. Um die innere Sicherheit zu gewährleisten, sollen 15.000 neue Stellen bei der Polizei geschaffen werden. In der Flüchtlingsfrage sind sich CDU und CSU offenbar darüber einig, dass sich eine Situation wie 2015 nicht wiederholen soll. Eine Obergrenze für Flüchtlinge ist nicht im Wahlprogramm vorgesehen. Das Kindergeld soll um 25 Euro pro Monat erhöht werden.

Das vollständige Wahlprogramm der CDU/CSU finden Sie hier.

Die FDP will die „weltbeste Bildung“ in Deutschland. Dafür fordert sie einheitliche Bildungsstandards im ganzen Land. Erhöhte Ausgaben für Schulen und Hochschulen sollen deutschlandweit bessere Bildungsqualität und eine schnellere Digitalisierung von Bildung fördern. Die FDP tritt für Zeitarbeit und gegen eine Frauenquote in Führungspositionen ein. Die Altersbegrenzung für den Renteneintritt soll abgeschafft werden, damit jeder ab 60 Jahren selbst entscheiden kann, wann er in Rente gehen möchte. Die FDP hält das Grundrecht auf Asyl für unantastbar, ist aber für eine klare Unterscheidung zwischen Kriegsflüchtlingen und dauerhaften Einwanderern.

Das vollständige Wahlprogramm der FDP finden Sie hier.

Das Kernthema von Bündnis 90/Die Grünen ist der Umweltschutz. Sie sind für den sofortigen Kohleausstieg und für 100 Prozent Ökostrom bis 2030. Außerdem wollen sie den Ausstieg aus der Massentierhaltung und sind gegen den Einsatz von Gift in der Landwirtschaft – unter anderem, um dem Bienensterben entgegenzuwirken. Abseits des Umweltschutzes verfolgen sie noch das Ziel der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen. Die Grünen lehnen die traditionelle Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau ab und wollen die Queer-Community noch stärker fördern. Die Grünen möchten weiterhin flüchtenden Menschen „Schutz und Heimat“ bieten.

Das vollständige Wahlprogramm der Grünen finden Sie hier.

Das Wahlkampfmotto der Linkspartei lautet „Sozial. Gerecht. Frieden. Für alle“. Dafür will sie unter anderem den Mindestlohn auf zwölf Euro erhöhen. Außerdem soll das Hartz-IV-System abgeschafft werden, dafür soll jeder Mensch einen monatlichen Grundbetrag in Höhe von 1050 Euro bekommen. Die Linke will außerdem einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr durchsetzen sowie sozialen Wohnungsbau fördern. Das Gesundheitssystem soll auch reformiert werden, die gesetzliche und private Krankenkasse sollen künftig aufgelöst und durch eine gemeinsame „solidarische Gesundheitsversicherung“ abgelöst werden. Die Linke fordert außerdem einen sofortigen Abschiebestopp für Flüchtlinge.

Das vollständige Wahlprogramm der Linken finden Sie hier.

Die AfD versucht unter anderem, die Debatte um den Euro wiederzubeleben. Teil des Wahlprogramms ist das Thema Flüchtlinge, bei dem die Partei mit islamkritischen Tönen und Forderungen nach Asylbegrenzung punkten will. So sollen die Grenzen geschlossen und die Genfer Flüchtlingskonvention sowie andere supra- und internationale Abkommen neu verhandelt werden. Auch in der Familienpolitik will die Partei ein neues gesellschaftspolitisches Leitbild etablieren.

Das vollständige Wahlprogramm der AfD finden Sie hier.