Warner Home, seit 13.11.2014 OT: The Hobbit: The Desolation auf Smaug Die Tradition will es so: Auch der zweite Teil von Peter Jacksons Der Hobbit erhält nun eine erweiterte Fassung. InhaltDie Gruppe ist immer noch entschlossen, ihr Ziel umzusetzen12 Monate vor den Geschehnissen in der Goblinhöhle: Gandalf, der Graue trifft Thorin und redet ihm zu, nach Erebor zu gehen, um die Stadt zurückzuerobern. Ursprünglich war nicht geplant, den Hobbit erneut in drei Teile zu splitten. Doch Jackson fand während der Vorproduktion erneut Gefallen an der Welt von Mittlererde, ergänzte (beinharten Tolkien-Fans nicht ganz zum Gefallen) die Geschichte um die Anhänge von Der Herr der Ringe und ließ Eine unerwartete Reise früher als zunächst geplant enden. Erst so wurde möglich, die Buchvorlage von Der Hobbit, die einen ähnlichem Umfang aufweist, wie EIN Teil der Herr-der-Ringe-Trilogie, überhaupt auf drei Filme auszudehnen. Dazu kommt, dass der Neuseeländer Figuren hinzu erfand. Teils, um einen Bogen zur bisherigen Trilogie herzustellen (Legolas), teils, um für romantische Verwicklungen zu sorgen (Tauriel). Beinharte Fans des Buchs werden das kritisieren, filmisch gesehen ist dies ein Glücksfall. Denn im Gegensatz zum ersten Teil, der sich vom Aufbau her nur mit Mühe vom ersten Teil der Ringe-Trilogie unterscheiden ließ und der arm an eigenen echten Höhepunkten war, geht es in Smaugs Einöde konsequenter, entschiedender und zielstrebiger zu. ach der Trennung von Gandalf hält Der Hobbit: Smaugs Einöde für die Truppe von Bilbo und den Zwergen einen Höhepunkt nach dem anderen bereit, ob das nun der Kampf mit den äußerst fies und extrem genial animierten Riesenspinnen ist oder das Wild-Wasser-Rafting in den Fässern, das mit sensationellen Kamerafahrten aufwarten kann. Sicher wird hier ein ums andere Mal die Grenze zum Slapstick überschritten – geschenkt. Geschenkt vor allem in den Momenten, wenn Evangeline Lilly als Tauriel und Orlando Bloom in der vertrauten Legolas-Rolle fantastisch choreografierte Schwertkampf- und Bogenschieß-Szenen aufs Parkett legen. Überhaupt: Evangeline Lilly – sie ist einfach die zackigere, entschlossenere, taffere Version von Arwin und passt perfekt in den Kosmos. Ebenso übrigens wie Bard, der (verkörpert von einem Luke Evans, der schon während der ersten Szenen mehr Präsenz hat als Richard Armitage im kompletten ersten Teil) für einen großen Teil der Dramatik des Films sorgt und im dritten Teil eine entscheidende Rolle spielen wird. Tauriel weiß es besser und vertraut den Zwergen. Sehr zum Leidwesen von …Ein weiteres Plus von Smaugs Einöde: Während im ersten Teil nur ein paar der 13 Zwerge individuell betrachtet wurde, bekommt nun jeder sein eigenes Gesicht, geht seinen eigenen Weg und zeigt individuelle Charaktereigenschaften. Sämtliche Figuren bekommen deutlich mehr Profil. Das gelingt vor allem dadurch, dass ab der Hälfte des Films die Gruppe getrennt wird und man sich mit jeweils weniger Zwergen an zwei Schauplätzen besser auf jeden Einzelnen konzentrieren kann. Und dann ist da ja noch Jacksons As im Ärmel. Jenes Wesen, das er im ersten Teil nur schemenhaft zeigte und das er nun in seiner vollen Pracht auf der Leinwand präsentiert: Smaug. Es ist sicher keine Übertreibung, wenn man sagt, dass ein so gewaltiges und perfekt animiertes Wesen noch nie das Licht eines Kinos, respektive Heimkinos erblickt hat. Man darf ruhig einen Moment vor Ehrfurcht erstarren, denn der Drache ist einfach sensationell und ebenso böse wie hintertrieben. Nur konsequent, dass ihm der Cliffhanger als Überleitung zum kommenden Teil „Hin und Zurück“ gehört, den man jetzt schon mit Spannung erwarten darf. Werbung für Zahncreme kann ER nicht mehr machen: Azog, der weiße OrkDie extended EditionDie entscheidende Frage bezüglich der Extended Fassung ist natürlich die, ob sie sich im Vergleich zur Kinoversion lohnt. Die Antwort ist klar: Ja! Während Eine unerwartete Reise in der längeren Ausgabe lediglich 12 Minuten mehr Material zu liefern hatte, das bisweilen etwas entbehrlich schien, sind’s bei Smaugs Einöde ganze 25 Minuten. Und, keine Angst, diese verbergen sich nicht in einem um zehn Minuten verlängerten Abspann, sondern sind komplett auf neue Szenen verteilt. Der Abspann läuft nicht eine Sekunde länger. Jetzt sagt die schiere Länge natürlich erst Mal nichts über die Qualität der Szenen aus. Doch tatsächlich wird man mit dem hinzugefügten Material noch tiefer in Tolkiens Kosmos hineingezogen. Sogar fanatische Buchvorlage-Fans und Film-Adaptions-Kritiker können bei der Extended Fassung wieder etwas aufatmen, denn mitunter wurden Segmente wieder ausgedehnter aufgenommen, die im Buch ausführlicher beschrieben wurden. Insgesamt gibt es drei vollständig neue Szenen zu bewundern und elf weitere Segmente, die bereits vorhandene Sequenzen erweitern. Kommt nun auch zu Wort: Beorn, der Mensch, der nicht gerade gut auf Zwerge zu sprechen istUnter dem neuen Material ist die erste auffällige eine erweiterte Eröffnungsszene in Bree (hier wurden Teile der Anhänge von Tolkiens Herr der Ringe-Trilogie genutzt). Hier bekommen wir viel deutlicher vermittelt (das ist bisher eine durchaus berechtigte Kritik an Eine unerwartete Reise und Smaugs Einöde gewesen), warum Thorin und Gandalf unbedingt Bilbo brauchen, um als Dieb innerhalb ihrer Reise zu fungieren. Ebenfalls zur Vertiefung der Figuren trägt bei, dass es einen erweiterten Rückblick in die Schlacht von Moria gibt. Durch diesen wird das tragische Moment in Thorins Charakter viel deutlicher. Es gesellen sich im Verlauf noch ausgedehntere Szenen mit dem Menschen Beorn hinzu, der die Zwerge ganz offensichtlich nicht leiden kann. Für diese Momente musste für die erweiterte Fassung sogar die Kinofassung etwas beschnitten werden, um den Zusammenhang wieder logisch darzustellen. Eine bisher komplett vernachlässigte, im Buch aber enthaltene Szene: Bombur fällt im Spinnenwald einen magischen Schlaf und muss von nun an transportiert werden. In Seestadt gesellen sich diverse erweiterte Szenen hinzu und man lässt die abgesprengte Gruppe der Zwerge dort länger und intensiver mit den Menschen vor Ort agieren. Am Ende vom Extended Cut von Smaugs Einöde ist klar, dass die 25 Minuten den Film nicht länger, sondern tatsächlich kurzweiliger und intensiver machen. Bild- und TonqualitätThranduil will die Sicherheit für sein Volk um jeden Preis verteidigen – Zwerge sind ihm da nur im WegDas Negative zuerst: Es gibt ein paar Szenen in Smaugs Einöde, die etwas weicher, unschärfer wirken. Azog hat zudem einen Moment lang leichte Doppelkonturen und ein paar Szenen leiden etwas unter Black Crush. Das war’s dann aber auch (fast) schon mit der Kritik. Ansonsten ist das Bild nahezu perfekt. Die Schärfe, Tiefe, die Kontrastdarstellung – das sieht man nur selten besser. Glücklicherweise gilt das auch für die erweiterte Fassung in 2D gleichermaßen. Trotz der um 25 Minuten längeren Laufzeit und des Hinzufügens des Audiokommentars knusperte dies nicht an der Datenrate, sodass die Bildqualität zur Kinofassung nicht unterschiedlich ist. Die Bitrate ist hoch genug, um ein dauerhaft ruhiges, rausch- und artefaktfreies Bild zu produzieren – egal, ob es nun die braune Szenerie bei Thranduil ist, der graue Düsterwald oder der Glanz in der Schatzhalle Erebors. Beeindruckend ist immer wieder die Plastizität und Detailfreude in Close-ups (Beorns Gesicht: 24’26). Man meint nun wirklich, jedes einzelne Haar in den Bärten der Zwerge erkennen zu können und weiß, dass die lederne Haut von Smaug so spröde ist, dass man seine Finger dran aufritzte, sobald man drüberstrich. Die 3D-Fassung ist aufgrund der insgesamt größeren Datenmenge auf zwei Disks verteilt. Hier muss jede Blu-ray nur mit knapp über 90 Minuten Filmmaterial zurecht kommen, dafür ist die Datenrate eben auch um die stereoskopische Zusatzinformation angefettet. Allerdings hat dies keinen Effekt auf die generelle Bildqualität. Der optische Eindruck bleibt identisch zu dem, der sich auf der zweidimensionalen Version schon gefestigt hat. Ob’s am Namen liegt? Thorin Eichenschild muss in einem Eichenfass vor den angreifenden Orks flüchtenAkustisch gibt es gegenüber der bisherigen Fassung von Smaugs Einöde keine Unterschiede. Erneut glänzen der deutsche und englische Ton in 7.1 dts-HD-Master und bilden sich identisch ab. So vermitteln sie weiterhin Gänsehaut pur. Eine Räumlichkeit, die nur selten erreicht wird, lässt Mittelerde im Heimkino entstehen. Wenn der Necromancer zu Azog spricht, füllt seine Stimme den ganzen Raum auf bedrohliche Art und Weise und wenn Beorn als Bär seine Zähne zeigt und auf den Boden stampft, bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Der Subwoofer könnte vielleicht noch einen Ticken kräftiger zupacken, doch das ist Mäkeln auf sehr hohem Niveau. Stimmen gelangen perfekt verständlich ans Ohr und die Soundeffekte suchen in ihrer Qualität und Innovation ihresgleichen. Ein schönes Beispiel dafür ist das wabernde Geräusch, das Bilbo im Dunkelwald mit den Spinnweben erzeugt oder auch die sich spannenden Elbenbögen in dem Moment da Legolas auftaucht. Wenn Bilbo dann nach all den Gefahren auf Smaug trifft, lässt dessen Stimme den Boden erzittern. Sein Organ hallt aus sämtlichen Lautsprechern wider und trifft tief in die Magengrube. Hier vor allem lässt sich auf der englischen Spur noch die Nuance herauskitzeln, die eine bessere Wertung der Originalfassung rechtfertigt, denn Benedict Cumberbatch klingt einfach noch den Hauch voluminöser als dessen deutsche Synchro. 3D-Effekt In Seestadt wartet ein neuer Verbündeter auf die Gefährten |