Wo liegt das bermuda dreieck

Wo liegt das bermuda dreieck

Die Cyclops, sprich: Ssei-klopps, war ein Kriegsschiff der USA. Im März des Jahres 1918 verschwand sie im „Bermuda-Dreieck“. Damals war der Erste Weltkrieg: Man glaubte, dass ein deutsches Schiff die Cyclops versenkt habe. Heute vermutet man jedoch, dass sie durch einen Sturm gesunken ist.

„Bermuda-Dreieck“ nennen manche Leute ein bestimmtes Gebiet im Atlantischen Ozean. Dieses Gebiet soll nördlich der Karibischen See liegen, auf einer Landkarte hat es die Form eines Dreiecks. Eine Ecke dieses Dreiecks sind die Bermuda-Inseln. Angeblich verschwinden in diesem Gebiet viele Schiffe und Flugzeuge auf unerklärliche Weise.

Die ersten Behauptungen dazu gab es schon im Jahr 1945. Wirklich bekannt wurden sie aber erst etwa dreißig Jahre später. Im Jahr 1974 erschien ein Buch von Charles Berlitz: „Das Bermuda-Dreieck“. Davon wurden fast 20 Millionen Stück verkauft. Man hat es in 30 Sprachen übersetzt. Berlitz interessierte sich auch für Außerirdische, Atlantis und andere Rätsel und übernatürliche Dinge.

Die Anhänger des „Bermuda-Dreiecks“ vermuten zum Beispiel, dass Außerirdische die Schiffe und Flugzeuge entführt haben. Andere glauben, dass besondere Stürme am Verschwinden schuld sind. Oder: Die Erde hat angeblich in dem Gebiet rätselhafte Magnetfelder. Diese würden den Kompass der Schiffe und Flugzeuge stören.

Die meisten Wissenschaftler und andere Fachleute halten vom „Bermuda-Dreieck“ nichts. Sie haben herausgefunden, dass viele Behauptungen über verschwundene Schiffe oder Flugzeuge einfach nicht stimmen. Manche Schiffe sollen außerdem im Gebiet gesunken sein, dabei sind sie dort nur durchgefahren.

Überhaupt handelt es sich um eine Gegend, durch die sehr viele Schiffe fahren und viele Flugzeuge fliegen. Das muss man mitbedenken. So gesehen verunglücken dort nicht mehr Schiffe oder Flugzeuge als anderswo.

Zu „Bermuda-Dreieck“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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Das Naval Historical Center der US Navy geht den Recherchen der beiden selbst ernannten Wissenschaftler Berlitz und Valentine umgehend nach. 1973, noch im selben Jahr, in dem „Das Bermuda-Dreieck“ veröffentlicht wird und angeblich Dutzende Beweise für die unheimlichen Kräfte in der Sargasso-See präsentiert, nimmt Michael McDonnell, ein Historiker des Navy-Museums, den Fall von Flug 19 noch einmal genauer unter die Lupe.

Historische Sicht

Er veröffentlicht seine Erkenntnisse im Juni-Heft der Naval Aviation News und macht deutlich, dass es durchaus darauf ankommt, wer und wie derjenige eine Geschichte erzählt – und dass es sich bei dem Flug im Jahr 1945 offensichtlich um ein tragisches Unglück handelte, jedoch nicht um Übernatürliches.

Wo liegt das bermuda dreieck

Wasserflugzeug des Typs PBM Mariner, das zur Hilfe eilte und auch abstürzte © US Navy

Wie der Historiker McDonnell in den Unterlagen des Untersuchungsberichts der Navy herausfand, handelte es sich bei den Piloten keineswegs – wie häufig dargestellt – um erfahrene Haudegen der US Airforce, die einen routinierten Patrouillenflug absolvierten. Im Gegenteil: Flug 19 war ein Training für Flugschüler der Luftwaffe. Lediglich der Patrouillenkapitän hatte bereits über 2.500 Flugstunden Erfahrung.

Die fünf Avenger-Flugzeuge wiesen bei der Durchsicht vor dem Start tatsächlich keinerlei Probleme auf, außer, dass keines eine Uhr an Bord hatte. Ob die Piloten selbst Armbanduhren trugen, wie es üblich war, ließ sich nicht nachweisen.

Die Probleme beginnen

Der ursprüngliche Trainer für Flug 19 verspätete sich, so dass schnell ein Ersatz gefunden werden musste. Der Wetterdienst hatte „bis auf weiteres“ günstiges Wetter gemeldet, die See sei „gemäßigt bis stürmisch“.

Anderthalb Stunden nach dem Start gehen im Tower der Airbase von Fort Lauderdale konfuse Meldungen von der Fliegerstaffel ein. Die Piloten melden Probleme mit den Kompassen und wähnen sich über den Florida Keys, einer der Florida-Halbinsel vorgelagerten Inselkette. Das hieße, sie wären auf der anderen Seite von Florida, auf der sie eigentlich sein sollten, südwestlich von Fort Lauderdale und nicht östlich davon.

Dem Tower war völlig unverständlich, wo sich die Piloten tatsächlich befanden. Und mittlerweile wurde es dunkel und das Wetter hatte sich verschlechtert.

Tödliche Entscheidung

Um 18.20 Uhr fängt der Tower eine Meldung der Staffel auf, „Alle dicht zusammen bleiben. Wenn wir kein Land sichten, müssen wir wassern. Wenn der erste unter 45 Liter fällt, gehen wir alle zusammen runter.“

Zur gleichen Zeit meldet der britische Tanker Viscount Empire, der nordöstlich der Bahamas in Richtung Fort Lauderdale unterwegs ist, stürmische See und hohe Windgeschwindigkeiten.

Jetzt werden auf dem Luftwaffenstützpunkt Banana River zwei Such-Flugzeuge vorbereitet, die der Fliegerstaffel beistehen sollen, mit genug Treibstoff für einen 12-Stunden-Flug. Nur drei Minuten nachdem die beiden Rettungsflieger gestartet sind, kommt von einem der beiden das letzte Signal und verschwindet vom Radar. Das zweite Flugzeug landet, wenn auch ohne Sucherfolg, heil auf der heimatlichen Airbase.

Rauchen kann tödlich sein

Doch später wird man feststellen, das 20 Minuten nach dem letzten Funkspruch des verschwundenen Rettungsfliegers, der Kapitän des Tankers „S.S. Gaines Mills“, der vor der Küste Floridas kreuzt, eine Explosion am Himmel gesehen hat und kurz darauf an derselben Stelle einen Ölfilm im Wasser fand.

Das Verschwinden des Suchflugzeugs scheint damit geklärt, so Historiker McDonell. Obwohl das Rauchen an Bord strengstens untersagt gewesen sei und es im Abschlussbericht der Navy aus dem Jahr 1945 keine diesbezüglichen Anschuldigungen gebe, liege die Vermutung nahe, dass an Bord des Rettungsfliegers jemand geraucht habe. Der Flugzeugtyp sei weithin als „fliegender Gastank“ bekannt gewesen.

Bahamas statt Florida Keys

Was Flug 19 betreffe, so liege nahe, dass sich der Trainer der Staffel bei der Einschätzung der aktuellen Position dramatisch geirrt habe. Aufgrund der defekten Kompasse im Flugzeug des Kapitäns, mangelnder zeitlicher Orientierung, weil er offensichtlich keine Uhr bei sich hatte, und der verheerenden Fehleinschätzung, dass er sich über den Florida Key befände, obwohl er offensichtlich die nördlichen Bahamas sah, habe die gesamte Staffel die Orientierung verloren.

Hinzu kamen Dunkelheit und zunehmend schlechtes Wetter mit stürmischer See und starken Winden. Der Befehl zur gemeinsamen Notwasserung, sobald einem der Piloten der Treibstoff ausgehe, endete wohl schließlich in der Katastrophe.

„Frühere Avenger-Piloten, die wir befragten,“ so McDonell, „waren der Meinung, dass ein solches Flugzeug bei einer Notwasserung in schwerer See sicher den Crash nicht überstehen würde. Und das, so denken wir, war der Fall bei Flug 19, der Patrouille ohne Wiederkehr“.


Stand: 26.06.2009