Wie lange ist Michael Schumacher im Koma?

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Formel 1 Aus Koma aufgewacht

Veröffentlicht am 17.06.2014

Wie lange ist Michael Schumacher im Koma?
Wie lange ist Michael Schumacher im Koma?

Aus Koma aufgewacht: „Schumacher erhält seit Monaten Reha-Therapien“

Michael Schumacher ist nach mehr als fünf Monaten aus dem Koma aufgewacht. Und jetzt? Ein Experte erklärt, was dem 45-Jährigen in der Reha bevorsteht und welche Rolle die Familie dabei spielt.

Mehr als 150 Tage lang lag Michael Schumacher im Koma. In Lausanne wird der 45-Jährige nun nach Angaben seiner Managerin Sabine Kehm „seine lange Phase der Rehabilitation fortsetzen“. Was das genau bedeutet, erklärt Michael Kaps, der in den Neunzigern Deutschlands erste Klinik zur neurologischen Frührehabilitation eröffnete. Heute ist der Facharzt für Neurologie und Sozialmedizin/Rehabilitationswesen stellvertretender Leiter der Kliniken Schmieder in Allensbach, wo sich unter anderen Monica Lierhaus und Dieter Althaus von ihren schweren Verletzungen erholten.

Die Welt: Michael Schumacher ist zur Reha von Grenoble nach Lausanne ausgeflogen worden. Was sagt uns das über seinen Gesundheitszustand?

Michael Kaps: Dass der Patient nach einer so langen Phase im Koma transportfähig ist, lässt auf eine leichte Verbesserung seines Gesundheitszustandes schließen. Nach einer Wachkomaphase beginnt der Patient, Kontakt zur Umwelt aufzunehmen. Er kann einfache Fragen mit Ja und Nein beantworten, er kann mit Familienangehörigen auf niedrigem Niveau interagieren. Aber da gibt es natürlich große Unterschiede, die von der Schwere des Schädel-Hirn-Traumas abhängen.

Die Welt: Was passiert in einer solchen Reha-Phase?

Kaps: Man spricht in diesem Falle von einer multidisziplinären Therapie. Der Patient muss viele Dinge des alltäglichen Lebens neu lernen und braucht dafür die Unterstützung aus vielen verschiedenen Bereichen. Logopäden helfen, das Sprachvermögen wiederherzustellen, Physiotherapeuten versuchen, die Mobilität wiederherzustellen. In der Ergotherapie werden alltagsbezogene Fähigkeiten wie zum Beispiel die Mithilfe beim Waschen oder Anziehen wiedererlernt. Hinzu kommen Dinge wie die Fähigkeit, Nahrung kontrolliert herunterzuschlucken. Auch das Konzentrations- und Erinnerungsvermögen sind nach langen Komaphasen als Folge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas gestört. Hier helfen die Neuropsychologen bei der Bewältigung der Einschränkungen.

Die Welt: In der Mitteilung von Schumachers Managerin ist die Rede von einer „sehr langen Phase“. Wovon hängt die Dauer ab?

Kaps: Von der Schwere der Hirnschädigungen. Davon ausgehend wird ein sogenannter Behandlungsplan aufgestellt. Wie lange der Behandlungszeitraum andauert, hängt natürlich von dem Erfolg der Maßnahmen und dem Ausmaß der Hirnverletzungen ab. In der Regel ist davon auszugehen, dass die Therapie mehrere Monate andauert. Bei Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma werden die ersten Rehabilitationsmaßnahmen schon sehr früh ergriffen. Es ist also im Fall von Herrn Schumacher mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass er bereits seit Monaten rehabilitative Therapien erhält.

Die Welt: Schumacher lag fünfeinhalb Monate im Koma. Inwiefern kann die Reha helfen, so etwas mental zu verarbeiten?

Kaps: Die psychologische und mentale Seite ist bei Patienten, die lange im Koma lagen, oft noch komplizierter als die körperliche. Bei der Krankheitsaufarbeitung brauchen die Psychologen die Abstimmung mit der Familie. Es gehören auch lange Einzelgespräche und gegebenenfalls auch eine pharmakologische Therapie zur Behandlung.

Den 29. Dezember 2013 werden seine Familie, die Freunde und Fans von Michael Schumacher nie vergessen. An diesem Tag verunglückte die Formel 1-Legende. Sein Leben änderte sich schlagartig.

In der bewegenden Netflix-Doku „Schumacher“ (erscheint am 15. September) hat Corinna Schumacher jetzt ein tragisches Geheimnis verraten. Kurz vor dem Unfall hatte Michael Schumacher noch etwas zu ihr gesagt.

Michael Schumacher: DAS sagte er kurz vor dem Ski-Unfall

Im französischen Meribel passierte das Unglück. Michael Schumacher stürzte beim Skifahren und prallte mit dem Kopf auf einen Steinfelsen. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und musste ins künstliche Koma versetzt werden.

Die Doku über Michael Schumacher ist am 15. September bei Netflix gestartet.

Im Juni 2014 sagte seine Managerin Sabine Kehm, dass Michael Schumacher nicht mehr im Koma liege und nun eine „lange Phase der Rehabilitation“ fortsetze.

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Das ist Michael Schumacher

  • Geboren am 03. Januar 1969 in Hürth
  • 1991 feierte er sein Debüt für das Team Jordan und wechselte anschließend zu Benetton
  • Für den Rennstall holte er 1992 in Spa, Belgien seinen ersten Sieg
  • 1994 und 1995 wurde Schumacher im Benetton Weltmeister
  • 1996 wechselte er Ferrari
  • Von 2000 bis 2004 feierte er fünf WM-Titel in Folge
  • Gemeinsam mit Lewis Hamilton hält er den Rekord für die meisten WM-Titel
  • Seit 1995 ist Michael Schumacher mit Ehefrau Corinna verheiratet
  • Sie haben zwei Kinder: Gina und Mick
  • Sein Sohn Mick Schumacher fährt mittlerweile selbst in der Formel 1, Tochter Gina ist erfolgreich im Westernsreiten
  • 2013 verunfallte Michael Schumacher beim Ski fahren
  • Die letzte offizielle Mitteilung zu seinem Gesundheitszustand gab es am 16. Juni 2014. Damals hieß es, er sei aus dem Koma erwacht und habe das Krankenhaus in Grenoble verlassen, um „seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen“

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In der Dokumentation spricht Corinna Schumacher zum ersten Mal über den Unfall und verrät ein trauriges Geheimnis: „In Meribel war es ja noch so, dass er zu mir sagte noch kurz vorher: Der Schnee ist nicht optimal, wir könnten ja nach Dubai fliegen und dann gehen wir da springen.“

In diesem Krankenhaus in Grenoble wurde Michael Schumacher nach dem Ski-Unfall behandelt.

Springen – damit meint Corinna Schumacher Fallschirmspringen. Eine große Leidenschaft von Michael Schumacher vor seinem Unfall.

Corinna Schumacher: „Mehr Pech kann man im Leben nicht haben“

Jean Todt, früherer Ferrari-Teamchef und enger Freund der Familie Schumacher, sagt: „Das Schicksal ist unberechenbar. Das Schicksal meinte es in der Regel gut mit Michael. Aber diesmal wurde er tragischerweise Opfer eines Unglücks.“

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Und weiter: „Am 29. Dezember 2013 wurde das Leben von Michael und das seiner Familie auf den Kopf gestellt. Das Leben der Familie veränderte sich von einer Minute zur nächsten vollständig. Ein Vater, ein dermaßen starker Anführer mit so großer Persönlichkeit… Das alles war von einer Minute auf die nächste vorbei.“

Tragisches Geheimnis um Michael Schumacher.

Groll hegt Corinna Schumacher nicht: „Ich habe nie dem lieben Gott einen Vorwurf gemacht, warum das jetzt passiert ist. Es war einfach richtig Pech. Mehr Pech kann man im Leben nicht haben.“

Michael Schumacher: Ehefrau Corinna spricht über traurigen Moment in der Formel 1

Ehefrau Corinna spricht in der Netflix-Doku auch über einen erschütternden Moment in der Formel 1. Was Michael Schumacher fast zum Aufhören bewegt hätte, erfährst du hier!