Welches obst ist gut für diabetiker typ 2

Welches obst ist gut für diabetiker typ 2

HGM

28.07.2014 07:43:07 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie ich dem Diabetes-Pass entnehme, darf man bei Diabetes Typ 2 so viele Äpfel und Bananen essen, wie man will.

1. Bei meinem Hausarzt sagte man mir, dass Äpfel nur in kleinen Mengen gegessen werden dürfen. Was stimmt?

2. Enthalten Bananen nicht viel Zucker und sind deshalb auch nur bedingt als Nahrung zu empfehlen?

Für eine hilfreiche Antwort danke ich Ihnen.

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Welches obst ist gut für diabetiker typ 2

Diabetiker sollten den Zuckergehalt verschiedener Früchte kennen

Obst ist gesund. Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Inhaltsstoffen, die für Gesundheit und Wohlbefinden wichtig sind. Viele dieser Stoffe sind sogar lebensnotwendig, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Intensiv erforscht werden zudem derzeit die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, denen günstige Effekte auf das Immunsystem, die Verdauungsorgane und die Blutgefäße sowie entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Und schließlich gilt Obst wegen der Ballaststoffe als gesund. Speziell Diabetiker profitieren davon, weil Ballaststoffe starke Blutzuckerausschläge nach dem Essen verhindern. Außerdem sollen sie die Insulinempfindlichkeit verbessern. Beim Typ-2-Diabetes ist die Insulinempfindlichkeit gestört, was maßgeblich für die erhöhten Blutzuckerwerte verantwortlich ist. 

Soweit so gut. Doch Obst ist nicht gleich Obst. Und nicht jedes Obst ist gleich gesund – vor allem nicht für Diabetiker. Diabetiker sollten bei Früchten wählerisch sein. Manche Früchte sind nämlich wahre Zuckerbomben. Spitzenreiter in puncto Zucker dürften Datteln sein, aber auch Bananen, Ananas und Weintrauben haben es in sich und treiben den Blutzucker rasch in die Höhe. An solchen Früchten sollten sich Diabetiker nicht „satt essen“, sondern sie nur in Maßen genießen. Am besten testen Sie aus, wie genau Ihr Blutzucker nach dem Genuss solcher Zuckerpakete reagiert.

Zuckerarm dagegen sind Beerenfrüchte wie Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren sowie Orangen. Sie sind für Diabetiker bestens geeignet, aber übertreiben sollten Sie es auch mit diesen Früchten nicht. Empfohlen werden zwei Portionen Obst pro Tag, wobei eine Portion zwei Handvoll Erdbeeren sein können oder eine größere Frucht wie zum Beispiel ein Apfel. Äpfel – der Deutschen liebstes Obst – sind für Diabetiker okay, wobei zu beachten ist, dass sehr reife Früchte Zucker anreichern.

Am besten essen Sie Früchte so, wie die Natur sie geschaffen hat: frisch und ungeschält. Viele der gesunden Goodies stecken nämlich in der Schale oder im Fruchtfleisch direkt darunter. Auch sollten Sie frisches Obst rasch nach dem Einkauf verzehren, denn längere Lagerzeiten können die wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die heute so beliebten Smoothies sind nur bedingt zu empfehlen. Wenn Sie darauf stehen, sollten Sie ungeschälte Früchte selbst pürieren und mit frischen Kräutern wie Zitronenmelisse abschmecken. Fertig ist ein schmackhafter Drink aus gesunden Zutaten. Und denken Sie auch bei der Zubereitung von Smoothies daran: Mehr als zwei Portionen Obst sollten es insgesamt pro Tag nicht sein.

Bei vielen fruchtigen Fertigprodukten dagegen sind Zweifel angebracht. Von wegen gesund: In fertigen Obstsäften und auch in Smoothies aus dem Kühlregal sind oft große Mengen Zucker sowie künstliche Aromastoffe versteckt. Um das zu durchschauen, genügt meist auch kein Blick aufs Kleingedruckte. Also lieber Apfelsinen und Grapefruits selbst auspressen. Besonders köstlich sind Blutorangen, die es leider nur in den Wintermonaten gibt. Und zum Durstlöschen sind fertige Fruchtsäfte allemal das Falsche. Am besten mischen Sie sich eine Schorle: mit viel Wasser und wenig Saft! Lesen Sie dazu auch die Online-Beiträge:

Gesunde Drinks

Coole Drinks für Diabetiker

Auch bei Trockenobst an gesunde Früchte zu denken, ist trügerisch. Getrocknete Pflaumen oder Aprikosen sind eigentlich gar kein Obst, es handelt sich eher um Süßigkeiten. Nach dem Entzug von Wasser bleibt im Trockenobst der Zucker in konzentrierter Form enthalten. Für Diabetiker sind diese Zuckerbomben als Zwischenmahlzeiten nicht zu empfehlen.

Fruchtige und das Milchige passen nicht nur geschmacklich gut zusammen. Hinzu kommt, dass das Eiweiß der Milchprodukte den Blutzucker langsamer ansteigen lässt. Rühren Sie sich doch Ihren Fruchtjoghurt selbst an. Klein geschnittene Früchte mit Naturjoghurt und bei Bedarf etwas Zucker. Das ist schnell zubereitet und viel aromatischer als Fruchtjoghurts aus dem Supermarkt. Oder Sie pürieren Erdbeeren zusammen mit Buttermilch. Mit gecrashten Eiswürfeln drin schmeckt das – besonders im Sommer – herrlich fruchtig und erfrischend.

Obst ist gesund und es sollten täglich zwei Portionen (jeweils cirka eine Handvoll) auf dem Speiseplan stehen – das ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Und die gilt auch für Diabetiker. Obst enthält wertvolle Bestandteile wie Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, und dabei kein oder kaum Fett. Zudem sind die meisten Obstsorten relativ kalorienarm, was sie gerade für Menschen mit Typ-2-Diabetes empfehlenswert macht. Aber Obst enthält auch Fruchtzucker und der muss bei der Insulinzugabe berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt jedoch: Jeder Diabetiker darf jedes Obst essen. Er muss es nur, abhängig vom Diabetes-Typ gezielt in seinen Ernährungsplan einpassen.
 

So beeinflusst Obst den Blutzucker

Der Zuckeranteil bei manchen Obstsorten ist recht hoch und kann den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben. Diesen Anstieg muss jeder Diabetiker einkalkulieren, d. h. gegebenenfalls eine höhere Insulindosis spritzen (eher Typ 1 Diabetiker) oder, wenn die Kalorien im Vordergrund stehen (eher Typ 2 Diabetiker), andere hochkalorische Lebensmittel reduzieren.

Wenn man den Zuckergehalt verschiedener Obstsorten kennt, ist es kein Problem, entsprechend gegenzusteuern. Auf alle Fälle sollte man nicht aus Bequemlichkeit auf die süßen Früchte verzichten – die gesundheitlichen Vorzüge überwiegen deutlich die erhöhte geforderte Aufmersamkeit bei der Blutzuckerkontrolle. Zudem wird bei den empfohlenen zwei Portionen der Blutzuckeranstieg meist im Rahmen bleiben, solange man nicht ständig extrem fruchtzuckerhaltige Datteln futtert oder andere zuckerreiche Sorten wie Weintrauben oder Ananas.

Eher zuckerarm sind Obstsorten mit einem hohen Wasser- und Ballaststoffanteil wie Äpfel, Birnen, Orangen oder Beeren – die enthaltenen Ballaststoffe lassen den Blutzucker zudem langsamer ansteigen. Vorsichtiger sollten Diabetiker bei Trockenobst sein. Grundsätzlich enthält Trockenobst weniger Wasser, der Zuckergehalt und die Kalorienmenge bleiben jedoch erhalten. Das bedeuet, dass bei der gleichen Menge Obst ein wesentlich höherer Zuckeranteil vorliegt. Beispiel Feigen: 100 g frische Feigen enthalten ca. 13 g Fruchtzucker, die gleiche Menge getrocktneter Feigen ca. 55 g.
 

Fruchtzuckergehalt in Obst (Näherungswerte), Beispiele:

  • Apfel: 100 g = 11 g Kohlenhydrate = ca. 1 BE (Broteinheit)
  • Birne: 100 g = 12 g Kohlenhydrate = ca. 1 BE
  • Banane: 100 g = 20 g Kohlenhydrate = ca. 1,5 BE
  • Feige: ca. 70 g = 9 g Kohlenhydrate = ca. 0,8 BE
  • Orange: 100 g = 8 g Kohlenhyrate = ca, 0,7 BE
  • Papaya: 100 g = 7 g Kohlenhydrate = ca. 0,5 BE
  • Kaki: 100 g = 16 g Kohlenhydrate = ca. 1,5 BE
  • Erdbeeren: 100 g = 6 g Kohlenhydrate = ca. 0,5 BE
  • Weintrauben: 100 g = 15 g Kohlenhydrate = ca. 1,2 BE
  • Datteln: 100 g = 65 g Kohlenhydrate = ca. 5,5 BE