Welche scheiden krankheiten gibt es

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Der Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) ist ein seltener, bösartiger Tumor, der vor allem bei Frauen in höherem Lebensalter vorkommt. In frühen Stadien verursacht ein Scheidenkrebs keine Symptome, sodass er häufig erst spät entdeckt wird. Er entwickelt sich meist aus Krebsvorstufen, die sich noch gut behandeln lassen. Hier lesen Sie unter anderem, wie man Scheidenkrebs möglichst frühzeitig erkennt und wie man ihn behandeln kann.

Artikelübersicht

Scheidenkrebs

  • Ursachen und Risikofaktoren

  • Untersuchungen und Diagnose

  • Krankheitsverlauf und Prognose

Der Scheidenkrebs ist ein bösartiger Tumor im weiblichen Geschlechtsorgan. Die Scheide gehört zusammen mit der Gebärmutter, den Eileitern und den Eierstöcken zu den inneren, die Schamlippen, der Schamhügel und der Kitzler (Klitoris) zu den äußeren Geschlechtsorganen der Frau.

Ein bösartiger Scheidentumor wird in der Fachsprache als Vaginalkarzinom bezeichnet, wenn die bösartigen Zellen von der Scheide ausgehen. Der bösartige Tumor im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane wie beispielsweise der Schamlippen heißt hingegen Vulvakarzinom.

Es gibt mehrere Arten von Scheidenkrebs. Die Unterschiede bestehen in der Zellart, aus der sich der Vaginalkrebs entwickelt. In über 95 Prozent entwickelt sich ein bösartiger Scheidenkrebs aus der obersten Schleimhautschicht, dem Plattenepithel. Bildet sich der Scheidenkrebs aus Drüsengewebe, nennt man das ein Adenokarzinom. Nimmt es seinen Ursprung von den Muskelzellen, handelt es sich um ein Rhabdomyosarkom. Auch ein schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) kann sich in der Scheide bilden.

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Die Furcht vor Krebs beflügelt die Fantasie und treibt skurrile Blüten. Der Krebsinformationsdienst hat die Gerüchte hinterfragt. Von Wahrheit bis Ammenmärchen: die größten Krebs-Mythen im Wissenschafts-Check.

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    Deos vermindern die Schweißbildung. Und das soll angeblich das Ausschwitzen von Schadstoffen reduzieren und damit das Krebsrisiko steigern. Tatsächlich aber sind es vor allem Nieren, Blase und Darm, die Schadstoffe aus dem Körper transportieren. Ob Inhaltsstoffe von Kosmetika wie Parabene oder Aluminium schädlich sind, ist zumindest zweifelhaft. Zurzeit scheint dies eher unwahrscheinlich.

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    Schützen Vitaminpillen besser als Obst? Viele Menschen scheinen das zu glauben und schlucken täglich Vitaminpillen. Doch Nahrungsergänzungsmittel werden zur Krebsvorbeugung ausdrücklich nicht empfohlen. Viel wichtiger sei eine ausgewogene Ernährung, meinen Experten. Bei einem nachgewiesenen Mangelzustand sollte man allerdings in Absprache mit dem Arzt für eine sinnvolle Ergänzung sorgen.

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    In jedem Mythos steckt ein Körnchen Wahrheit. Sogar Gemüse kann krank machen: Noch grüne Tomaten und rohe Kartoffeln enthalten Alkaloide, die als schwach giftig beschrieben werden. Reife Tomaten und gegarte Kartoffeln hingegen sind gesund.

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    Ein hartnäckiges Gerücht besagt, das zu enge BHs Brustkrebs fördern. Doch das gehört ins Reich der Ammenmärchen. Große Brüste aber sind möglicherweise krebsanfälliger. Amerikanische Studien liefern Hinweise darauf, dass Frauen mit Körbchengröße C und D ein höheres Brustkrebsrisiko haben als Frauen mit kleineren Brüsten.

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    Die Angst, sich mit einer tödlichen Krankheit anzustecken, haben viele. Bei Krebs ist diese Sorge aber unberechtigt - an Krebs selbst kann man sich nicht anstecken. Allerdings spielen Krankheitserregender bei der Entstehung von Krebsarten wie Gebärmutterhals- und Magenkrebs eine Rolle. Und damit kann man sich sehr wohl infizieren. Vor erstem schützte eine Impfung, vor letzterem eine Antibiotika-Kur.

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    Früher wurde oft gepredigt, Krankheit (besonders Krebs), sei die Strafe für moralische Vergehen. Doch das ist nur ein Mythos, der zur Durchsetzung von Normen diente. Allerdings kann das eigene Verhalten tatsächlich das Krebsrisiko beeinflussen. Entscheidend ist aber nicht die moralische Haltung, sondern ein gesunder Lebensstil. Er kann dazu beitragen, das Risiko zu verringern.

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    Immer wieder hört man von Krebsdiäten. Kann man Krebs durch Entzug von Zucker und Kohlenhydraten verhungern lassen? Dieser Ansicht sind Experten nicht. Sie empfehlen eine ausgewogene Ernährung und das Erlangen beziehungsweise Halten von Normalgewicht. Untergewicht allerdings kann gerade für Krebspatienten sehr gefährlich sein.

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    Ja und nein. Hormone beeinflussen tatsächlich die Entstehung einiger Krebsarten. Doch kann die künstliche Zufuhr sowohl schützende als auch schädliche Effekte haben. Eine Verhütung mit Östrogenen und Gestagenen kann das Brustkrebsrisiko in geringem Maße erhöhen, schützt aber vor Gebärmutter- und Eierstockkrebs. Daten zur Hormonersatztherapie gegen Wechseljahresbeschwerden sind eindeutiger – sie ist riskanter.

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    Biopsien und Operationen sind Standard in der Krebsdiagnose und Behandlung. Manche Patienten fürchten jedoch, dass Nadeln und Messer die Krebszellen wachrütteln und erst recht aggressiv machen. Andere glauben, dass die Luft, die so an den Tumor kommt, ihm die Möglichkeit gibt, sich erst recht zu entfalten. Derzeit gibt es darauf jedoch keinerlei Hinweise.

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    Immer wieder bieten selbst ernannte Heiler angebliche Wunderpillen und -kuren gegen Krebs an. Die einzigen, die davon profitieren sind jedoch die Quacksalber selbst. Im schlimmsten Fall vernachlässigen die verzweifelten Kranken darüber die schulmedizinische Therapie, die vielleicht ihr Leben retten könnte. Ein Geheimrezept gegen Krebs ist nicht in Sicht. Es gibt aber auch alternative Heilmethoden, welche die Krebstherapie unterstützen oder ihre Nebenwirkungen abmildern können.

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    Manchmal erscheint der Zusammenhang deutlich: Einige Zeit nach einer Verletzung findet der Arzt an der gleichen Körperstelle einen Tumor. Tatsächlich gehen Vermutungen, nach denen Stöße, Quetschungen, Schläge, Blutergüsse und andere Traumata die Krebsentstehung fördern, auf veraltete Ansichten von vor einigen Jahrhunderten zurück. Die Ausnahme: Lymphödeme oder Brandnarben können Ursache für die Entstehung bestimmter Tumoren sein. Das passiert aber sehr selten.

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  • Behandlung von Scheidenkrebs-Vorstufen

    Junge Frauen mit einer gering- oder mittelgradigen Vaginalen Intraepithelialen Neoplasie (VAIN I oder II) sollten in regelmäßigen Abständen durch den Frauenarzt untersucht werden, der hierfür unter anderem Zellabstriche machen wird. In solchen Fällen ist es möglich, dass sich die Veränderungen von selbst zurückbilden. Sind aber auch nach sechs Monaten noch Veränderungen der Schleimhautzellen nachweisbar, sollten diese chirurgisch entfernt werden. Alternativ kann ein solcher Eingriff auch mit Hilfe eines Lasers erfolgen. Hochgradige VAIN-Stadien sollten komplett entfernt werden. Es ist wichtig, dass dies mit einem ausreichenden Abstand zum Tumorgewebe erfolgt.

    Scheidenkrebs: Operation

    Befindet sich der Scheidenkrebs im oberen Drittel der Scheide, werden bei der Operation in der Regel auch die Gebärmutter und einige Lymphknoten entfernt. Sitzt der Tumor im unteren Bereich der Scheide, werden meistens nur die Lymphknoten der Leiste mit entfernt. Ein kleines Scheidenkarzinom kann operativ entfernt werden, ohne dass die Patientinnen eingeschränkt sind. In solchen Fällen gelingt es allerdings oft, die Scheide mit einer weiteren Operation wieder herstellen (plastisch-rekonstruktive Operation).

    Bei größeren Tumoren kann die Scheide nicht vollständig erhalten werden. Hat sich der Tumor auf die Harnblase, den Darmoder andere Organe des Beckens ausgebreitet, müssen Teile dieser Organe ebenfalls entfernt werden.

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    Scheidenkrebs: Strahlentherapie

    Eine Strahlentherapie wird bei Scheidenkrebs in den fortgeschrittenen Krankheitsstadien III und IV oft als einzige Behandlungsmaßnahme eingesetzt. Dabei können die Krebszellen entweder durch die Haut von außen bestrahlt werden (perkutane Therapie) oder von innen (Brachytherapie). Bei der Brachytherapie wird ein kleines, strahlungsaktives Röhrchen in der Scheide platziert. Es ist auch möglich, kleine radioaktive Nadeln direkt in den Tumor einzubringen.

    Beide Bestrahlungsformen werden in bestimmten Zeitabständen wiederholt und miteinander kombiniert. Durch die Strahlenwirkung kann sich die Scheide verengen oder verkleben. Meistens werden bestimmte Salben oder Tamponaden eingesetzt, die diese Folgen verhindern sollen. Auch Blutungen oder Juckreiz können auftreten. Reizungen der Nachbarorgane durch die Strahlentherapie sind möglich.

    Scheidenkrebs: Chemotherapie

    Eine Chemotherapie wird bei Scheidenkrebs meist nur dann durchgeführt, wenn die anderen Behandlungen nicht ausreichend wirken oder der Tumor sehr weit fortgeschritten ist. Diese Therapie wird meistens mit einer Bestrahlung kombiniert.

    Lesen Sie hier mehr zu Therapien, die helfen können:

    Wird Scheidenkrebs nicht behandelt, kann er sich ins umgebende Gewebe und in die benachbarten Organe ausbreiten. Vor allem der Gebärmutterhals, die äußere Scheide (Vulva), die Harnblase und der Enddarm sind betroffen. Über die Lymphwege können Tumorzellen auch in entfernte Organe wandern, wo sie Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Lymphknoten Leber, Lunge oder Knochen können befallen sein. Ist ein Scheidenkarzinom sehr groß, kann es auch die Harnleiter einengen und in den Nieren einen gefährlichen Harnstau verursachen.

    In vielen Fällen reicht zur Behandlung einer VAIN die einmalige chirurgische Entfernung. Etwa bei jeder zehnten bis zwanzigsten Frau bilden sich erneut Gewebsveränderungen, die entfernt werden müssen. Wurde die Scheide entfernt oder eine innere Strahlentherapie angewendet, tauchen Krebsvorstufen nur in weniger als einem Prozent der Fälle erneut auf. Hat sich hingegen schon ein Vaginalkarzinom gebildet, ist die Prognose erheblich schlechter. Sie hängt stark davon ab, in welchem Stadium die Erkrankung erkannt wird. Es ist daher wichtig, frühe Anzeichen von Scheidenkrebs zu kennen.

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    Prof. Dr. med. Martin Kolben

    ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

    • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG): http://www.krebsgesellschaft.de (Abruf: 21.11.2014)
    • Kiechle, M.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Elsevier, 2. Auflage, 2011