Welche blumen im februar vorziehen

Sommerblumen aus Samen heranziehen ist nicht schwierig, wenn man weiß, worauf es ankommt: die richtige Erdmischung, den passenden Standort und Dünger.

Welche blumen im februar vorziehen

Kapuzinerkresse
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Damit im Garten ab Mai die einjährigen Sommerblumen blühen, kann man sie Ende Februar/ Anfang März schon auf der Fensterbank vorziehen. Das hat viele Vorteile, denn im Garten führen extreme Temperatursprünge oder tagelange Trockenheit schnell zu Ausfällen. So werden Feinsamen durch Regengüsse auf den Beeten schnell verspült, große Samen, z. B. von Wicken oder Kapuzinerkresse, sind beliebte Leckerbissen für viele Vögel, und Keimlinge werden nur allzu gerne von Schnecken gefressen.

Blumensamen in Töpfe aussäen

Du kannst die Blumensamen in Saatschalen oder Jiffytöpfe aussäen. Sehr viel besser eignen sich jedoch Plastiktöpfe mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm. Dann kannst du sie später mit dem gesamten Ballen an den eigentlichen Pflanzort umsetzen.

Phlora-Tipp: Säe dabei nicht zu eng und lasse die Pflanzen im Topf wachsen, bis sich der Erdballen durchwurzelt hat.

Bei dieser bequemen Methode sparst du dir einen erheblichen Arbeitsaufwand, nämlich das Pikieren (Vereinzeln). Dabei werden zu eng stehende Keimlinge vorsichtig herausgezupft und umgetopft. Das Pikieren bekommt sehr vielen Pflanzen wie Mohn, Eschscholzien und Lobelien nicht. Viele Jungpflänzchen lassen beim Pikieren ihr Leben oder entwickeln sich später nicht mehr richtig.


Anzucht auf der Fensterbank

Die Töpfe mit den Samen sollten an an einem sehr hellen Fenster aufgestellt werden. Wichtig: Die Gefäße dürfen nicht über der warmen Heizung platziert werden, denn das vertragen die meisten Sämlingen schlecht und die Anzucht misslingt. Besser eignen sich ein ungeheizter Wintergarten, ein Gewächshaus oder ein kühles, helles Zimmer.

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Ringelblumen
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So gelingt die Anzucht deiner Sommerblumen

Dies sind die neun wichtigen Arbeitsschritte für deine erfolgreiche Sommerblumen-Anzucht auf der Fensterbank:

  1. Befülle die Töpfe halb mit Blumenerde.
  2. Streu dann keimfreie Aussaaterde 5-7 cm dick auf die Blumenerde. Leicht andrücken. In dieser Schicht können die Sämlinge keimfrei heranwachsen und später in die nährstoffreiche Blumenerde wurzeln.
  3. Anschließend gieße mit einer Brause-Gießkanne alle Töpfe gründlich an. Der Brausekopf verteilt den Wasserstrahl, sodass keine Krater in die Erde geschwemmt werden.
  4. Säe nun erst die Samen aus. Nimm dazu die Samen zwischen die Finger und verteile sie großzügig auf der Erdoberfläche. Wenn du enger säest, musst du anschließend die zu dicht wachsenden Sämlinge wieder herauszupfen. Das macht nicht nur unnötige Arbeit, sondern stresst die Pflänzchen. (Siehe dazu, was wir oben über das Pikieren geschrieben haben.)
  5. Reibe jetzt Aussaaterde zwischen den Handflächen über den besäten Töpfen. Lasse dabei die Erde auf die Samen rieseln. Noch besser funktioniert es mit Hilfe eines Siebes. Es verhindert, dass Samen unter dicken Erdklumpen erdrückt werden. Die Schichtdicke für die einzelnen Sorten sind in den Aussaatanleitungen angegeben. Jetzt nicht mehr andrücken!
  6. Gieße nochmals an. Dabei auch wieder unbedingt den Brauseaufsatz verwenden, sonst schwemmt der Wasserstrahl die Samen durcheinander. Wenn du keinen Brauseaufsatz hast, kannst du die obere Erdschicht mit der Blumenspritze einsprühen.
  7. Halte die Töpfe bis zur Keimung stets leicht feucht, aber nie nass. Die Töpfe müssen sehr hell aufgestellt werden, denn die keimenden Pflänzchen wachsen bei Lichtmangel schief und wenig standfest heran.
  8. Die Pflege der Pflanzen ist einfach: Etwa vier Wochen nachdem die Samen gekeimt sind und zu Jungpflanzen herangewachsen sind, gibst du zweimal pro Woche Flüssigdünger (in der halben Dosierung, die auf der Flasche angegeben ist) ins Gießwasser. Ohne Düngung kümmern die Pflanzen und blühen nicht sehr üppig!
  9. Sind die Pflanzen gut angewachsen, dürfen sie an die frische Luft: Stelle dazu die Aussaaten in den Töpfen geschützt draußen auf, am besten im Halbschatten an einer Hauswand oder Balkonwand. Bei sehr kühler Witterung brauchen die Pflänzchen zusätzlichen Schutz, z. B. mit einem Vlies. Ab Mai drohen kaum Nachtfröste und die Pflanzen können an Ort und Stelle ins Freiland gesetzt werden. Je eher sich die Jungpflanzen an das Klima gewöhnt haben, desto kräftiger entwickeln sie sich später – und belohnen die Mühe mit üppigen Blüten.

Anschließend kannst du zufrieden zusehen, wie sich deine Zöglinge im Garten entwickeln. Viel Spaß!

Stand: 16.03.2022 16:01 Uhr

Blumen, Kräuter und Gemüse: Viele Pflanzen dürfen bei niedrigen Temperaturen noch nicht ins Freie gepflanzt oder gesät werden. Sie können aber drinnen vorgezogen werden.

Sommerblumen oder Gemüse wie Paprika und Tomaten sind kälteempfindlich und können erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen ins Beet gepflanzt werden. Werden sie in kleinen Zimmergewächshäusern vorgezogen, haben die Pflanzen einen "Wachstumsvorsprung".

Anzuchttöpfe kaufen oder selbst herstellen

Welche blumen im februar vorziehen

Toilettenpapierrollen können ganz einfach als Anzuchttopf verwendet werden.

Generell sollte man für das Vorziehen frische Anzuchterde verwenden. Sie enthält kaum Dünger und sorgt dafür, dass die jungen Pflanzen nicht zu schnell, dafür aber sehr kräftig wachsen. Zum Vorziehen eignen sich Saatgut oder Stecklinge, die man am besten in spezielle kleine Anzuchttöpfe pflanzt. Sie lassen sich ganz einfach aus Pappe selbst herstellen.

Eine luxuriöse Variante sind spezielle Quelltöpfe. Sie sind in gepresster Form im Fachgeschäft erhältlich. Werden sie mit Wasser übergossen, quellen sie in kurzer Zeit auf und sind dann optimale Grundlage für Stecklinge und Einzelaussaaten. Vorteil: Der gesamte Topf kann ins Beet gepflanzt werden. Er zersetzt sich mit der Zeit, hält aber zunächst die zarten Wurzeln zusammen.

Über die Jahre kann die Keimfähigkeit von Saatgut nachlassen, deshalb ist bei älteren Samen eine Keimprobe empfehlenswert.

Heller und warmer Standort zum Keimen nötig

Wer sich das Pikieren, also das Vereinzeln, der Jungpflanzen ersparen will, setzt pro Pflanzmulde nur ein Saatkorn beziehungsweise hält ausreichend Abstand ein. Zum Keimen benötigt die Saat Temperaturen um die 25 Grad. Deshalb sollten die Anzuchttöpfe in einem Mini-Gewächshaus stehen, das man einfach selbst herstellen oder im Handel aus Glas, Holz und Plastik kaufen kann.

Alternativ kann man Frischhaltefolie als Abdeckung benutzen. Damit die Anzucht gelingt, sollten die Töpfe hell, nicht zu warm und vor Zugluft geschützt stehen. Sobald die Keimlinge gesprossen sind, die Abdeckung entfernen. So haben die jungen Pflanzen optimale Bedingungen und die Gefahr von Schimmelbildung sinkt.

Ab wann kann Gemüse vorgezogen werden?

Für die meisten Gemüsesorten ist der März ein guter Zeitpunkt zum Vorziehen. Auf den Saatgutpackungen gibt es genaue Informationen, ab wann eine Aussaat im Haus sinnvoll ist. Gemüsesorten wie Paprika und Chili haben eine besonders lange Keimdauer und können schon ab Ende Februar/Anfang März ausgesät werden. Bei Tomaten sollte man mit dem Vorziehen besser bis Ende März warten.

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Gemüse mit kürzerer Keimdauer sollte nicht zu früh gesät werden, zumal es unter Umständen mehrfach umgetopft werden müsste. Außerdem herrschen ab April deutlich bessere Lichtverhältnisse.

Manche Gemüsesorten direkt ins Beet säen

Bei manchen Gemüsesorten ist das Vorziehen nicht sinnvoll, sie gedeihen besser im Beet. Dazu zählen Möhren, Rote Bete und Radieschen. Bohnen und Erbsen benötigen zum Wachsen so wenig Zeit, dass das Vorziehen keine Vorteile bietet. Für solche Gemüsesorten empfiehlt sich eine Aussaat direkt ins Freiland.

Kräuter aus Stecklingen oder Samen ziehen

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Kräuter lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren.

Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Oregano, Minze, Estragon, mehrjähriges Bohnenkraut oder Thymian können mit geringem Aufwand durch Stecklinge vermehrt werden. Alternativ können sie aus Samen selbst gezogen werden, zunächst auf der Fensterbank, später im Freiland.

Blumen vorziehen oder durch Stecklinge vermehren

Dahlien dürfen erst im Mai wieder in den Garten gepflanzt werden. Allerdings können die Knollen bereits drinnen vorgetrieben werden. Die Pflanzen werden durch diese Methode besonders kräftig und blühfreudig. Wer seine Blumen vermehren möchte, kann das beispielsweise bei Pelargonien, auch als Geranien bekannt, und Fuchsien mit Stecklingen ausprobieren, die von überwinterten Pflanzen abgeschnitten werden.

Alternative: Im Frühbeet Pflanzen vorziehen

In Frühbeeten, die idealerweise schon im Herbst angelegt worden sind, können sowohl Sommerblumen als auch Gemüsearten mit langer Kulturdauer wie Kohl, Salat oder Tomaten vorgezogen werden. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Gemüse im Freien ist, wenn im Frühling die Forsythienblüte begonnen hat. Das Beet sollte zum Schutz vor Kälte mit einem sogenannten Frühbeetfenster - beispielsweise aus Acryl - abgedeckt werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Die Zarten im Garten | 11.03.2022 | 05:05 Uhr

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