Wer mehrere Medikamente einnehmen muss, der sollte auch an die möglichen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Präparaten denken. Bei folgenden Medikamenten sollten Sie besonders darauf achten.
AcytylsalicylsäurePatienten, die niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, sollten in der Selbstmedikation auf Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen verzichten. Geeignete Alternativen sind zum Beispiel Schmerzmittel mit Paracetamol. Bei gleichzeitiger Einnahme von niedrig dosierter ASS und Ibuprofen sind Wechselwirkungen möglich, denn Ibuprofen kann die gerinnungshemmende Wirkung von ASS verringern. Gibt es keine anderer Möglichkeit, auf andere Präparate auszuweichen, sollte ein zeitlicher Abstand in der Einnahme empfehlenswert: Ibuprofen frühestens eine halbe Stunde nach und mindestens acht Stunden vor der täglichen ASS-Dosis einnehmen.
Acetysalicylsäure Präparate, die wie Aspirin Acetysalicylsäure beinhalten, sollte man nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, wenn man zudem Medikamente gegen Gicht, blutgerinnungshemmende Mittel wie Macumar, entwässernde Präparate oder bestimmte Schilddrüsenmedikamente nehmen muss. In Kombination mit blutverdünnern wie Macumar oder Heparin können Schmerzmittel wie ACC, Ibuprofen oder Diclofenac die Blutungsneigung deutlich heraufsetzen.
Pilzmittel
HerzmedikamenteEbenfalls problematisch sind viele Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zum Beispiel Digitalis, Calciumkanalblocker oder Diuretika. Herz- und Abführmittel vertragen sich oft nicht. Manche Abführmittel führen zu Kaliumverlust. Da die Herzmittel an Stellen im Körper andocken, die eigentlich für das Kalium gedacht sind, verstärkt sich das Digitalis in seiner Wirkung. Folge sind Herzrhythmusstörungen.
Rheumamittel
Antidepressiva und Antibiotika
Medikamente gegen DiabetesWer an Diabetes leidet sollte mit dem Arzt kritisch über Wechselwirkungen reden. Denn auch ibei Antidiabetika ist die Querwikeung bekannt. Besonders häufig kommt es zu Problemen bei Antidiabetika, die zusammen mit Blutdrucksenkern eingenommen werden. Je nach Wirkstoff kann es unter anderem zu Unter- oder Überzuckerungen kommen, worauf der Diabetiker mit einer entsprechend veränderten Insulindosis reagieren sollte. So können blutdrucksenkende ACE-Hemmer die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin steigern. Blutdrucksenkende Betablocker können Unterzuckerungen verstärken und deren Warnsymptome wie Zittern verringern.
Rezeptfreie Arzneimittel
Vorsicht bei der Einnahme von MineralstoffenWechselwirkungen sind auch bei der Einnahme rezeptfreier Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel möglich. Beispielsweise können Mineralstoff-Präparate, die von vielen Patienten als harmlos eingestuft werden, die Wirkung verschiedener Medikamente stören. Das ist zum Beispiel bei der Einnahme von Kalzium oder Magnesium der Fall, aber auch bei Kupfer oder Eisen möglich.Meist verringert sich nach der Einnahme dieser Mineralstoffe die Wirkung eines Weiteren Medikaments. Vor allem bei der Einnahme von Herzmedikamenten in Kombination mit Kalium kann es gefährlich werden. Zusammen eingenommen kann der Kaliumspiegel im Blut ansteigen und Muskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn sich Wirkstoffe nicht entfalten können
Antibabypille
Wechselwirkungen aus dem Weg gehen Auch interessant Wechselwirkungen bei Medikamenten: Diese Mittel nicht gleichzeitig einnehmen!Darf man das Antibiotikum Amoxicillin und Ibuprofen zusammen einnehmen oder besteht zwischen den Medikamenten eine Wechselwirkung? Und wie sieht es mit der gleichzeitigen Einnahme von Schmerzmitteln wie Diclofenac und Antibiotika aus? Medikamente sollen uns beim Gesundwerden helfen. Doch nimmt man bestimmte Arzneien gleichzeitig ein, kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen. Welche Mittel besser nicht miteinander kombiniert werden sollten. Wann treten Wechselwirkungen bei Medikamenten auf?Wechselwirkungen treten immer dann auf, wenn zwei oder mehrere Medikamente sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken oder abschwächen. Das Risiko ist besonders für ältere Menschen groß, weil sie oft verschiedene Medikamente einnehmen. Das Problem: Die meisten Präparate wurden aber nie mit mehr als einem oder zwei anderen Medikamenten zusammen getestet. Und auch der beste Arzt kann nicht jede denkbare Nebenwirkung im Kopf haben. Zudem kaufen sich viele Menschen verschreibungsfreie Präparate hinzu, von denen der Arzt nichts weiß. Bei diesen Medikamenten können Wechselwirkungen auftretenDiese Kombinationen von Arzneimtteln können mitunter schwere Wechselwirkungen verursachen: Acetylsalicylsäure (ASS) und DiclofenacKombiniert man diese beiden Schmerzmittel, riskiert man unter anderem die Entstehung eines Magengeschwürs: Zusammen eingenommen, können sich die Nebenwirkungen beider Arzneien verstärken. Das Heuschnupfenmittel Terfenadin (z. B. Terfenadin AL) kann, kombiniert mit Antibiotika wie Erythromycin (das besonders Menschen bekommen, die gegen Penicillin allergisch sind!) oder Trimethoprim, zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Auch Antipilzmittel (Ketoconazol) und Antidepressiva sollten nicht gleichzeitig mit Terfenadin eingenommen werden. Asthmaspray und BetablockerBetablocker vermindern die Wirkung des Asthmasprays Fenoterol und können gefährliche Verengungen der Bronchien hervorrufen. Gegen hohe Blutfettwerte verschreibt der Arzt Fettsenker wie Simvastatin (z. B. Zocor). In Kombination mit immununterdrückenden Medikamenten (Ciclosporin), Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin) oder Herzmitteln (Amiodaron, Diltiazem, Verapamil) drohen schwere Muskel- und Nierenschäden. Gleichzeitiger Alkoholkonsum kann Muskelschmerzen und Fieber sowie Unwohlsein auslösen. Blutverdünner und ASSPhenprocoumon (z. B. Marcumar) soll bei Menschen mit künstlicher Herzklappe das Blut verdünnen. Nimmt man es aber zusammen mit Schmerzmitteln wie ASS oder Diclofenac, die einen ähnlichen Effekt haben, kann es zu lebensgefährlichen Blutungen kommen. Auch das Gichtmittel Allopurinol, Fettsenker (Statine), Antibiotika, Antipilzmittel, Schilddrüsenhormone und Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol haben diesen Effekt. Kalziumblocker und BetablockerBlutdrucksenkende Betablocker wie Metoprolol (z. B. Beloc-Zok, Lopresor) oder Bisoprolol (z. B. Concor) dürfen nicht mit anderen Herzmitteln wie Digitalis oder dem Kalziumblocker Verapamil sowie dem H2-Blocker Cimetidin kombiniert werden. Es kann nämlich zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen. Der Blutdrucksenker Spironolacton kann zusammen mit ACE-Hemmern durch Verschiebungen im Mineralhaushalt tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Diclofenac und ASS |