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Aktualisiert am 20.02.2021Lesedauer: 2 Min. WhatsApp zeigt eine neue Nachricht an: Kettenbriefe zu verschicken, kann strafbar sein. (Quelle: Fotostand/K.Schmitt/imago-images-bilder) Auf WhatsApp und anderen Plattformen kursieren immer wieder Falschmeldungen und Kettenbriefe. Manche davon sind harmlos. Andere können schlimme Konsequenzen haben – auch für die Verbreiter solcher Nachrichten. WhatsApp-Kettenbriefe werden oft aus Spaß in die Welt gesetzt und verbreitet. Doch manchmal kann daraus bitterer Ernst werden – vor allem wenn Kinder involviert sind. Unter Umständen kann das Versenden von solchen Nachrichten sogar strafbar sein, warnt die Polizei. +2 Kettenbriefe können strafbar seinWer beispielsweise einen Horrorkettenbrief verfasst oder einen solchen weiterleitet, macht sich der Polizei zufolge dann strafbar, wenn der Inhalt etwa eine Gewaltandrohung (§241 StGB) oder Anleitung zu Gewalt (§ 111 Absatz 1 StGB) enthält. So etwas also am besten gleich löschen und keinesfalls teilen, verbreiten oder darauf antworten – auch wenn die Neugierde groß ist. Horrorkettenbriefe skizzieren oft dramatische Folgen, sollte der Kettenbrief nicht weitergeleitet werden. Mitunter wird der Tod nahestehender Menschen oder das Erscheinen eines Monsters angedroht. Derzeit kursiere beispielsweise die sogenannte Grusel-Goofy-Challenge, bei der Kinder und Jugendliche mit einem Goofy-Foto angeschrieben werden. Wer reagiert, wird gefragt: "Willst du mit mir spielen?". Wird das bejaht, werde eine "Aufgabe" gestellt, die Kindern immense Angst einflößen könne, warnt die Polizei. Liebe WhatsApp-User: Fast alle Kettenbriefe, Meldungen und sonstige „Warnungen“, die ihr von Freunden und Bekannten bekommt, sind ein Fake. Falsch. Unecht. Entweder erlaubt sich irgendjemand einen Scherz, manchmal verbergen sich aber auch ganz andere Motive hinter solchen Falschmeldungen. Wir klären auf, was dahinter steckt und geben euch eine aktuelle Übersicht über Kettenbriefe, denen ihr möglicherweise in eurer WhatsApp-Freundesliste begegnet seid. Solche Kettenbriefe gab es auch schon lange vor dem Internet - damals wurden sie allerdings noch ganz klassisch auf dem Postweg verschickt. In den meisten Fällen handelte es sich damals wie auch heute um besonders aufsehenerregende Meldungen oder um Warnungen vor schrecklichen Ereignissen, die eintreten, wenn man den Kettenbrief nicht sofort an mindestens 10 andere Personen verschickt. Dank Internet ist es heute so einfach wie nie solche Kettenbriefe zu verbreiten. Nicht nur auf WhatsApp, auch auf Facebook gehen regelmäßig Kettenbriefe und Falschmeldungen herum. In der Bilderstrecke zeigen wir euch die verrücktesten Exemplare: Interessanterweise verändern sich viele Kettenbriefe im Lauf der Zeit nicht oder nur unwesentlich - einige der Warnungen weiter unten sind schon mehrere Jahre alt und tauchen in fast identischer Form auch heute noch auf, um dann erneut tausendfach geteilt zu werden. Könnte das etwa bedeuten, dass der durchschnittliche WhatsApp-Nutzer ein Kurzzeitgedächtnis hat und überhaupt nicht dazu lernt? WhatsApp-Kettenbriefe aktuell: Edition 2017Auch 2017 werden noch zahlreiche Kettenbriefe verschickt - inzwischen ist das Thema so präsent, dass es die sogenannten Fake-News auch in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft. Im Grund handelt es sich dabei um ein ähnliches Phänomen: Gezielte Falschmeldungen, die häufig online viral verbreitet werden, und in kürzester Zeit ein riesiges Publikum erreichen. Hier einige Kettenbriefe, die in der letzten Zeit für Aufsehen sorgten: Viele dieser Kettenbriefe sind wie erwähnt letztlich nur abgewandelte Varianten von älteren Kettenbriefen - wer schon einmal eine solche Nachricht bekommen hat, erkennt die Muster meist recht schnell:
WhatsApp- Kettenbrief: „Hallo, ich bin Samia“Das obige Schema lässt sich sehr gut an einer Morddrohung beobachten, die schon seit einiger Zeit die Runde macht und immer wieder von unbedarften WhatsApp-Nutzern geteilt wird. Der Horror-Kettenbrief kommt in unterschiedlichen Varianten – zuletzt wird darin etwa von einem Mädchen namens Samia erzählt, die angeblich keine Beine und Füße mehr hat und den Empfänger nachts besucht, wenn man die Nachricht so schnell wie möglich teilt. Wer die Nachricht nicht verschickt, wird angeblich ermordet oder erleidet einen tragischen Unfall. Bild via mimikamaNatürlich wird um kurz vor 12 Uhr kein blutrünstiger Geist erscheinen. Man muss sich auch keine Sorgen machen, dass irgendjemand ermordet wird, wenn er den Kettenbrief nicht teilt. Erwachsene wissen das, bei Kindern sieht das oft anders aus. Wenn ein 6-Jähriger so eine Botschaft bekommt, kann es gut sein, dass er das für bare Müze nimmt und wirkliche Ängste durchstehen muss. Genau deshalb sollen Eltern ihre Kinder auch nicht einfach vor das Tablet, Handy oder Smartphone setzen, sondern sich aktiv damit auseinandersetzen, was der Nachwuchs eigentlich so alles aufnimmt. Gibt es eine verlässliche Quelle?Eigentlich sollte man erwarten, dass die Leute irgendwann nicht mehr auf diese Nachrichten reinfallen - dennoch gibt es immer noch viele Nutzer, die die erfundenen Warnungen glauben und ihre Befürchtungen mit anderen teilen. Dank Internet geht das heute in der Regel auch meistens extrem schnell.
Viele Geschichten (z.B. der WhatsApp-Virus oder die Geisterfrau Teresa Fildalgo) sind zudem relativ einfach zu durchschauen und von vorne herein nicht gerade glaubwürdig. Benutzt euren gesunden Menschenverstand und schaltet euer Gehirn nicht auf Durchzug, nur weil ihr gerade online seid. Wenn euch ein Arbeitskollege in der Mittagspause erzählen würde, dass heute Nacht ein Geist neben eurem Bett erscheinen wird, würdet ihr vermutlich auch erstmal an seinem Verstand zweifeln. Komischerweise scheinen viele Leute diese gesunde Skepsis aber abzulegen, sobald sie sich auf Facebook einloggen. Genau diesen Fehler dürft ihr nicht begehen! Haltet euch immer vor Augen: 99% aller Kettenbriefe und Warnungen vor katastrophalen Ereignissen sind frei erfunden. WhatsApp-Kettenbriefe mit Werbung und GutscheinenManchmal haben solche Kettenbriefe auch wirtschaftliche Interessen. Spam-Nachrichten mit Gutscheinen und Werbung sind bei WhatsApp etwa schon seit Jahren ein Problem. Die Seite 888Casino verschickte z.B. Nachrichten mit Werbung für den Casino-Dienst, bestimmten Vergünstigungen oder einer Datei mit der Endung .vcf (eine Visitenkarte für die Smartphone-Kontakte). Solltet ihr solche Spam-Nachrichten auf WhatsApp bekommen, dann blockiert ihr diese am besten sofort und sperrt zudem die Nummer. Mittlerweile gibt es auch Nachrichten von Top Casinos. Auch die solltet ihr einfach blockieren, wie hier angezeigt: via Mobiflip Ebenfalls sehr verbreitet sind angebliche Gutscheine von bekannten Unternehmen wie IKEA, REWE oder LIDL, die man über WhatsApp gewinnen könne. Auch hierbei handelt es sich um Fakes - Ziel dieser Masche ist, an Kundendaten (Leads) zu kommen und diese an Drittfirmen weiterzuverkaufen. Anschließend bekommt ihr von diesen Firmen Werbung und andere Angebote zugeschickt, die ihr eigentlich gar nicht wolltet. Im schlimmsten Fall landen die so gesammelten Daten bei Betrügern, die euch anschließend gefakte Mahnungen zuschicken, wie z.B. von der Online Pay AG. Gutscheine im Namen von bekannten Unternehmen werden in regelmäßigen Abständen auf WhatsApp verschickt - auch hierbei handelt es sich um Abzocke.WhatsApp-Kettenbriefe (11.12.2014)Die folgende Meldung ist ebenfalls schon einige Jahre alt, taucht aber in sehr ähnlicher oder leicht abgewandelter Form auch heute noch alle paar Monate auf: Angeblich würde WhatsApp demnächst Geld kosten. Alternativ wird nicht WhatsApp sondern Facebook kostenpflichtig, manchmal auch beide Dienste. Hierbei handelt es sich natürlich um Blödsinn, der anscheinend aber gut verfängt. Wenn eine solche gravierende Änderung der Geschäftsbedingungen anstünde, würden die Nutzer natürlich offiziell angeschrieben und nicht mit einer einfachen WhatsApp -Message benachrichtigt.
Wie schon erwähnt: Unsinn - die Geschäftsleitung von Facebook oder WhatsApp schickt garantiert keine Nachrichten an einzelne Nutzer, um sich für die Einführung einer monatlichen Gebühr zu rechtfertigen. Löscht diese Nachricht sobald ihr sie erhaltet, teilt sie nicht mit anderen Leuten aus eurer Kontaktliste und gebt euren Freunden und Bekannten Bescheid, dass es sich hierbei um Unfug handelt. Warnung vor Ute Lehr: Dieser Kettenbrief verunsicherte schon zahlreiche Nutzer.WhatsApp-Kettenbriefe: Virus per KontaktanfrageDer berüchtigte WhatsApp-Virus: Angeblich verbirgt er sich hinter einer Kontakt-Anfrage, die man auf keinen Fall annehmen darf. Tut man es doch, zerstört er angeblich das gesamte Smartphone. Um die Sache noch schlimmer zu machen, reicht es angeblich bereits, wenn er bei einem Kontakt auftaucht, der einen in seiner Kontakliste hat. Inzwischen hat der angebliche Killer-Kontakt schon mehrmals den Namen geändert - zuletzt wurde vor einer Dame mit dem Namen Ute Lehr gewarnt, davor unter anderem vor Marcel Hohmann oder Domenik Beuting. Hier einige Beispiele für solche Warnungen:
Auch vor einer mysteriösen Telefonnummer wird immer wieder gewarnt, die man keinesfalls annehmen dürfe. Dahinter verberge sich ein Hacker, der anschließend Zugriff auf alle Daten bekäme.
Es gibt zwar tatsächlich Betrüger (z.B. der Anruf von 051144394059). Bislang ist allerdings kein Fall bekannt, in dem ein Smartphone gehackt wurde, nachdem man einen Anruf angenommen hat - vermutlich ist das auch rein technisch gar nicht möglich. Andere WhatsApp-Kettenbriefe: Nachricht von Jim BalsamicoAuch der Herr mit dem einprägsamen Namen Jim Balsamico wird immer wieder gerne zitiert und ist einfach nicht totzukriegen. Angeblich hätte der CEO von WhatsApp verfügt, dass WhatsApp zu viele Nutzer habe - daher würde das Konto in Kürze gelöscht:
Nur zur Erinnerung: Es gibt keinen CEO namens „Jim Balsamico“ - tatsächlicher Geschäftsführer ist der Mitgründer Jan Koum. Ihr könnt die Nachricht des Herren mit der Essignote also getrost ignorieren. WhatsApp Kettenbriefe sind zu 99% FakeJa, WhatsApp war vor langer Zeit mal kostenpflichtig (inzwischen aber nicht mehr). Ja, es gab mal Fehler bei der Darstellung der Statusanzeige. Dennoch sind solche Meldungen, die ihr per WhatsApp, Facebook und anderen sozialen Medien bekommt, Humbug und sollten von euch nicht geteilt werden. Stattdessen solltet ihr dem Absender Bescheid geben, dass dies ein Witz ist - alternativ verweist ihr einfach freundlich auf diesen Artikel :) Euer WhatsApp-Konto wird nicht gelöscht und ihr müsst erst recht keine 25,00 € Gebühren für irgendeine Reaktivierung bezahlen. Sollte es tatsächlich eine Meldung von WhatsApp bezüglich Einschränkungen oder Fehler geben, findet ihr diese im WhatsApp-Blog. Ganz sicher erfahrt ihr davon nicht per WhatsApp-Kettenbrief. Quellen: mobiflip / mobiflip / mobiflip Bildquellen: Screenshots, Derick Anies Zum Thema: |