Drei bis vier Wochen vor der Geburt setzen unregelmäßige Senkwehen ein. Wie der Name vermuten lässt: Sie helfen, den Bauch abzusenken, sodass das Baby tiefer in Richtung Beckenboden rutschen kann. Wenige Tage vor der Geburt bewirken unregelmäßige und kräftige Vorwehen (Druck: bis 40 mmHg), dass der kindliche Kopf fest in den Beckenbodeneingang gedrückt wird. Der Übergang zu den Eröffnungswehen der Eröffnungsphase (erste der drei Geburtsphasen) ist fließend. Show © Adobe Stock, Leah-Anne Thompson |
Die Eröffnungsphase ist die erste Phase der Geburt und meistens auch die längste Geburtsphase. |
Der Muttermund muss sich in der Eröffnungsphase vollständig weiten, was mehrere Stunden dauert. Es ist gut, dass der Muttermund sich nicht schnell öffnet, sondern während der Schwangerschaft einen festen Verschluss bildet, denn er hat vor der Geburt eine wichtige Funktion: Er schützt das Ungeborene vor möglichen Infektionen von außen.
Die Geburt beginnt
Zu Beginn der Eröffnungsphase sind viele Frauen noch recht entspannt und ein Spaziergang lässt die Zeit vergehen. Eine leichte Massage vom Partner, ein Entspannungsbad mit Ihrem Lieblingsduft, einen leckeren Tee - alles Möglichkeiten, um es Ihnen unter zunehmender Wehentätigkeit so angenehm wie möglich zu machen.
Wenn die Wehen kräftiger werden und Sie sich auf das Atmen konzentrieren müssen, dann helfen verschiedene Körperhaltungen, um dem Kind den Weg durchs Becken zu erleichtern! Bewegen Sie sich beispielsweise auf dem Gymnastikball, hängen Sie sich in das Seil im Kreissaal und kreisen Sie Ihr Becken. Während dieser Phase fühlen Sie die Wehen meistens im Unterbauch, manche Frauen spüren sie auch im unteren Teil des Rückens.
Zu Beginn der Eröffnungsphase setzen die Wehen mit regelmäßig auftretenden, leichten bis mittleren Kontraktionen ein. Ziel dieser Wehen ist die Verkürzung des Gebärmutterhalses, auch Zervix genannt, und die Erweiterung des Muttermundes. Der Gebärmutterhals ist eine Art Zapfen, der die Gebärmutter in der Schwangerschaft verschlossen hält. In der Schwangerschaft ist dieser, in die Scheide hinein ragender Zapfen ca. drei bis fünf Zentimeter lang.
Durch die Vorwehen wird die Zervix weicher und verkürzt sich schon etwas. Während der Geburt verschwindet sie völlig, erst danach kann sich der Muttermund vollständig öffnen. Durch die gleichmäßigen Wehen öffnet sich der Muttermund immer mehr, bis auf einen Durchmesser von zehn Zentimetern - dem Durchmesser des kindlichen Kopfes.
Im Frühstadium der Wehen dehnt sich der Muttermund durch die leichten bis mäßigen Kontraktionen von null bis vier Zentimeter aus. Diese Wehen dauern im Normalfall dreißig bis sechzig Sekunden und treten im Abstand von fünf bis zwanzig Minuten auf. Bei manchen Frauen sind die Abstände aber auch um einiges größer. Was tun? Haben Sie Wehen in einem sehr großen Abstand, gehen Sie so gut es geht Ihrem normalen Tagesablauf nach und versuchen Sie nachts zu schlafen. Sie können die Wehentätigkeit unterstützen, indem sie immer wieder zwischen Aktivität und Ruhephase wechseln, also aufstehen, herumlaufen, hinlegen, wieder aufstehen etwas spazieren gehen usw.
Höhepunkt der Eröffnungsphase: Die Wehen werden stärker
Die Wehen nehmen an Stärke und Dauer zu. Wenn sie alle zwei bis fünf Minuten auftreten und etwa sechzig Sekunden dauern, beginnt die sogenannte aktive Phase in der Eröffnungsphase. Meistens kommt es jetzt zum Blasensprung - die Fruchtblase platzt. In diesem Stadium dehnt sich der Muttermund von vier auf acht Zentimeter und Ihr Baby sinkt in die Beckenhöhle. Durch die Wehen wird es zunehmend weiter ins Becken gedrückt. Durch den gleichmäßigen Druck auf den Muttermund vom Kopf des Babys, öffnet sich der Muttermund zusätzlich.
Die Wehen können bis zu zwei Minuten dauern und werden durch den Druck des Kopfes zusätzlich verstärkt. Zu dieser Zeit schüttet Ihr Körper schon schmerzlindernde Hormone aus, die Endorphine. Doch die Eröffnungsphase hat viel Kraft gekostet. Vielleicht werden Sie gerade jetzt das Gefühl haben, nicht mehr zu können und vor allem nicht mehr zu wollen. Doch auch das ist ein normaler Schritt im Geburtsprozess. In dieser Phase sind manche Frauen verzweifelt, weil sie keinen Fortschritt erkennen und Angst bekommen, dass sie ihr Baby nicht auf natürlichem Weg auf die Welt bringen können. Doch diese Gedanken und Gefühle sind ein sicheres Zeichen dafür, dass sich die Gebärende im Übergang zur Austreibungsphase befindet. Jetzt ist der Muttermund ganz geöffnet - das Baby kann jetzt auf die Welt kommen.
von Stephanie Rex, Hebamme
Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018
Die Kontraktionen, die den Geburtsbeginn einleiten, können zunächst krampfartige Schmerzen sein, ähnlich den Schmerzen während der Periode, die im Bauch, im Rückenbereich oder in den Oberschenkeln spürbar sind. Später können sich die Wehen wie ein Gürtel anfühlen, der immer enger wird und sich dann wieder lockert. Diese Wehen wirken sich auf den Muttermund aus, weichen ihn auf und öffnen ihn. Man nennt sie deshalb auch "geburtsaktive Wehen".
Harter Bauch - geht es schon los?
Alles über die verschiedenen Arten von KontraktionenSetzen die Geburtswehen in der Nacht ein, ist es praktisch unmöglich, wieder einzuschlafen, da die Kontraktionen immer stärker werden. Zwischen den Wehen liegt jeweils eine völlig schmerzfreie Phase. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Wehen eingesetzt haben, ist, dass sie durch ein warmes Bad nicht gemildert, sondern eher noch verstärkt werden. Jede Frau wird jedoch die Wehen wieder anders erleben, da nicht alle Frauen gleich schmerzempfindlich sind.
Allerdings können die Geburtswehen zu Beginn auch nur schwach sein bzw. in grossen Abständen auftreten und sind somit leicht mit den Vorwehen zu verwechseln. Wenn die Kontraktionen allmählich stärker und schmerzhafter werden, länger andauern und in immer kürzeren regelmässigen Abständen auftreten, können Sie davon ausgehen, dass es nun ernst wird.
Die Gebärmutter trainiert
Wilde Wehen: Wenn die Gebärmutter sich auf die Geburt vorbereitetKontraktionen, die länger als 20 und bis zu 60 Sekunden andauern, über eine Stunde hinweg alle fünf bis sieben Minuten auftreten und kontinuierlich immer schmerzhafter werden, sind normalerweise ein sicheres Anzeichen für die „echten“ Wehen.
Jetzt sollten Sie sich umgehend mit Ihrer Hebamme, Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt in Verbindung setzen oder ins Spital fahren. Versuchen Sie, sich zu merken oder aufzuschreiben, wie häufig die Wehen auftreten und wie lang die Abstände dazwischen sind. Im Spital wird man Sie danach fragen, da dies ein Hinweis darauf sein kann, wie kurz die Geburt bevorsteht.
Wehen dauern heute länger
Erste Geburtsphase zieht sich zwei Stunden länger hinSurfactant im Fruchtwasser
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