Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

Was passiert, wenn man rohe Bohnen isst? ich hörte, das diese nur gekocht geniessbar sind, warum?

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Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

ich weiß, die Frage ist jetzt schon nen paar Jahre her, ich würde jetzt aber gerne mal wissen, ob du schon rausgefunden hast, ob es da einen Unterschied zu den Buschbohnen gibt. Esse seit 3 Wochen nämlich einen schönen großen Rohkostsalat zum Frühstück in dem auch immer so 5-10 Buschbohnen waren. ca. 5min nach jedem Verzehr hatte ich immer ein kurzes Pieken im Darm, was mich sehr verwunderte, weil das Essen doch niemals schon soweit ist XD Aber irgendwas mit dem Salat hatte es schon schon zu tun. Ich konnte die Uhr danach stellen, 5min nach bessen das Pieken im Darm und nochmal 2min später auf Toilette groß machen. Das war die rsten zwei Wochen so und ich dachte mir der Körper muss sich halt erstmal an das rohe gewöhnen. Hab sonst nie sowas gegessen. Und heute lesen ich im Internet dass die Bohnen giftig sind o_O Schock! Jetzt bin ich ganz verwirrt. Also übel war mir nie, seit ich den salat jeden morgen esse, geht's mir wunderbar. Ich müsste doch eigentlich körperlich mehr auf so ne Giftigkeit reagieren, oder? Oder hab ich mir jetzt den dram zerstört und kriegs nur nicht mit? Würde mich sehr über Antwort freuen, finde garnix dazu im Internet!

Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

"Rohe Bohnen sind giftig. Sehr giftig sogar: Schon fünf bis sechs rohe grüne Bohnen können tödlich sein, zumindest für Kinder. Das Gift in den Bohnen heißt Phasin, es ist ein Glykoprotein, also ein Zucker bindendes Eiweiß. Dieses Protein bindet sich an die roten Blutkörperchen und bringt diese dazu, miteinander zu verklumpen. Außerdem heften sich die Moleküle an die Darmzotten und können dort schwere Stoffwechselschäden anrichten."

Aus der "Zeit"

Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

Das stimmt nicht ganz, Stangen oder Brechbohnen solltest du schon vorher aus der Schale befreien und nur den dessen Inhalt geniessen, hab ich als Kind immer im Garten gemacht nach Anweisung der Oma. Und es ist bekommen. abgesehen von den Abgasen in der damaligen Lederhose ist da weiter nix passiert. Bei den Prinzessbohnen oder ähnlichen sollten sie schon abgekocht sein, da ist ja auch die Schale noch dran. Und man kann die kleinen Bohnen darin kaum befreien, anders als bei Buschbohnen.

Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

ja, und jährlich sterben tausende von Menschen, bloss die Amerikaner habens noch nicht gemerkt! Vielleicht wenn man sie kiloweise verspeist,wirkt sich irgendein Gift aus, ansonsten wäre ich schon 8 mal gestorben. Ich verstehe nicht, dass sich so ein Gerücht so lange hält.

Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

Habe heute auch ne rohe Bohne gegessen bis die Oma ne halbe Stunde später zu ihrem Sohn sagte, er soll seinem Enkel keine rohe Bohnen zum essen geben, die sind giftig. Hab ich mir gedacht schei.. und bin in meine Dönnerbude gefahren und hab einen gegessen. Volle Magenfüllung, da fällt die eine Bohne nicht so auf. Hab auch keine Beschwerden... ;)

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Was passiert wenn man Rohe weiße Bohnen isst?

Essen, Trinken und Genuss – hätten Sie'‘s gewusst?

Die meisten Gemüsearten lassen sich roh verzehren. Zu den Ausnahmen zählen grüne Bohnen. Ungekochte grüne Bohnen wie Busch- oder Feuerbohnen enthalten eine giftige Eiweißverbindung, das sogenannte Phasin. "Werden die Bohnen mindestens zehn Minuten gekocht, wird das Protein weitgehend zerstört. Gegarte grüne Bohnen stellen daher keine Gefahr für den Menschen dar", so Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Doch auch im Blanchierwasser grüner Bohnen findet sich eine erhebliche Mengen Phasin. Das Wasser sollte deshalb immer weggeschüttet werden. Wer rohe grüne Bohnen gegessen hat, muss mit Nebenwirkungen rechnen. Phasin bewirkt im menschlichen Körper ein Zusammenkleben der roten Blutkörperchen. Der Sauerstofftransport im Blut wird behindert. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können die Folge sein. Besonders gefährdet sind Kinder aufgrund ihres geringen Körpergewichts. Bereits fünf bis sechs rohe Bohnen reichen bei Kindern aus, um diese Symptome hervorzurufen. Bei einem Verzehr großer Mengen sind tödliche Vergiftungen nicht auszuschließen.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Die Garmethoden in der Küche ändern sich. Das früher übliche Zerkochen von Gemüse zu Brei beschränkt sich zunehmend auf ein kurzes Schwenken im Wok. Al dente soll nicht nur die Pasta sein, auch beim Gemüse ist Bissfestigkeit Pflicht. Spitzenköche empfehlen selbst grüne Bohnen allenfalls zwei bis drei Minuten in der Pfanne zu rühren - "bis sie knapp weich sind". Überzeugten Rohköstlern geht das nicht weit genug: "Rohe Bohnen sind gesund. Punkt, fertig, aus." "Das Einzige, das tatsächlich ungesund ist", lese ich, sei "die Kochkost". An der Diktion erkennt man den Ernährungsexperten.

Bohnengift kann zu Krampfanfällen und Schockzuständen führen

Toxikologen sind da anderer Meinung. Sie dürfen mit schöner Regelmäßigkeit die gutgläubigen Opfer dieser Ideenwelt behandeln, vor allem Kinder, weil die Bohnen, die sie aßen, noch zu "bissfest" waren. Grüne Bohnen fallen nach Angaben der Giftnotrufzentralen in die Kategorie "sehr giftig" - das gilt sowohl für die Bohnenhülsen wie für die Samen. Auch Tiefkühlware ist noch weitgehend roh.
Viele Vergiftungen entstehen dadurch, dass bereits während des Kochens probiert wird. Wenige Stunden später klagen empfindliche Personen über Bauchschmerzen, Erbrechen und blutigen Durchfall. Nach Angaben des Uniklinikums in Bonn treten daneben auch Krampfanfälle sowie Schockzustände auf. Verantwortlich für die Vergiftung ist ein Eiweiß, genauer gesagt ein Lektin. Das Bohnenlektin ist hitzestabil, und zudem auch unverdaulich. Es greift die Darmwand an, dadurch gelangt ein Teil des Giftes in die Blutbahn und verklumpt rote Blutkörperchen.

Das lange Kochen verbessert den Nährwert

Ganz allgemein enthalten Bohnen eine breite Palette von Abwehrstoffen – neben giftigen Lektinen sind reichlich Enzyminhibitoren vorhanden. Enzyminhibitoren bestehen aus unverdaulichem Eiweiß. Ihnen obliegt es, die Verdauung des restlichen Bohneneiweißes zu blockieren. Damit sorgen sie dafür, dass Fraßfeinde die Nährstoffe in den Samenkörnern nicht mehr nutzen können. Dazu kommen Saponine, die wie Seife wirken und die Durchlässigkeit für unerwünschte Substanzen im Darm erhöhen. So gelangen die Lektine leichter in die Blutbahn.
Getrocknete Hülsenfrüchte werden nicht umsonst vor dem Kochen eingeweicht und das Einweichwasser abgegossen. Auf dem Herd werden Bohnen seit jeher solange erhitzt, bis sie gar sind. Wird der Bohneneintopf wieder aufgewärmt, schmeckt er besser als der frisch gekochte. Das lange Kochen verbessert den Nährwert, weil dadurch das Eiweiß verdaulicher wird. Es gibt Bohnensorten, deren Eiweißanteil zur Hälfte aus giftigen Proteinen besteht.

Giftiges Eiweiß als Arznei

Manch einer mag sich ob der Warnung vor rohen Bohnen verwundert die Augen reiben, werden doch in Südeuropa aber auch in einigen asiatischen Ländern Bohnen, vor allem Ackerbohnen, hin und wieder roh als Salat gegessen. Da klingt die Einschätzung "stark giftig" doch etwas übertrieben. Genau diese Giftigkeit ist der Grund für den Verzehr: Sie dienen in diesen Ländern als Arznei gegen eine gefährliche Infektionskrankheit – die Malaria. Vor den Zeiten der modernen Medizin wurde sie traditionell mit Bohnengift bekämpft, wirksam sind dabei vor allem zwei Glycoside namens Isouramyl und Divicin.
Allerdings ist für eine erfolgreiche Therapie noch ein Erbdefekt Voraussetzung. Genauer gesagt ein spezifischer Enzymmangel, "G6PD-Mangel" genannt, der in malariageplagten Ländern weit verbreitet ist. Erst die Kombination von Bohnengiften und G6PD-Mangel erlaubt es, die Parasiten im Blut wirksam zu bekämpfen. Befallene Blutkörperchen werden dabei aufgelöst. Dabei kommt es natürlich immer wieder zu Vergiftungen durch Bohnen – Favismus genannt.

In Deutschland ist dieser Enzymdefekt selten – damit sind rohe Bohnen auch im Falle einer Infektion therapeutisch wertlos und ein vermeidbares Risiko. Wenn Köche halbgare oder rohe Bohnen servieren – solches geschieht selbst auf Ärztekongressen – dann wäre das eine lohnende Aufgabe für unsere Lebensmittelkontrolleure. Allemal nützlicher, als sich mit Lappalien aufzuhalten – weil ein Koch versäumt hat, die Temperatur im Kühlschrank lückenlos zu dokumentieren. Mahlzeit!

Literatur

- Uniklinik Bonn -Zentrum für Kinderheilkunde – Informationszentrale gegen Vergiftungen – Giftnotruf. Siehe Stichwort Gartenbohne. - Niemann H: Göttinger Giftexperten warnen vor rohen Bohnen. HNA-Online 28.08.2014 - Anon: Schweiz: Vergiftete Vegetarier. Spiegel-Online vom 23. Juli 1999 - Nuchprayoon I et al: Glucose-6-phosphate dehydrogenase (G6PD) mutations in Thailand: G6PD Viangchan (871G>A) is the most common deficiency variant in the Thai population. Human Mutation 2002; 19: 185 - Martinez di Montemuros F et al: Molecular heterogeneity of glucose-6-phosphate dehydrogenase (G6PD) variants in Italy. Haematologica 1997; 82: 440-445 - Flohé L et al: Zur Wirkung von Divicin in menschlichen Erythrocyten. Zeitschrift für klinische Chemie und klinische Biochemie 1971; 9: 431—437 - Lindner E: Toxikologie der Nahrungsmittel. Thieme, Stuttgart 1990 - Van Damme EJM et al: Handbook of Plant Lectins: Properties and Biomedical Applications. Wiley, Chichester 1998 - Hollenstein O: Lebensmittelprüfer sind 2011 Jahr in 330 Restaurants, Bäckereien und Metzgereien fündig geworden. Süddeutsche Zeitung Online 17. Februar 2012 - Roth L et al: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Ecomed, Landsberg 1994 - Krebs JR: The gourmet ape: evolution and human food preferences. American Journal of Clinical Nutrition 2009; 90: 707S-711S - Monteiro WM et al: Clinical complications of G6PD deficiency in Latin American and Caribbean populations: systematic review and implications for malaria elimination programmes. Malaria Journal 2014; 13: e70

- Carbonaro M et al: Perspectives into factors limiting in vivo digestion of legume proteins: antinutritional compounds or storage proteins? Journal of Agricuöture & Food Chemistry 2000; 48: 742-749