Ist das medikament metoprolol das gleiche medikament wie metohexal

Metoprolol ist ein Betablocker, der bei hohem Blutdruck, aber auch bei koronarer Herzkrankheit, bei Herzrhythmusstörungen, zur Vorbeugung gegen Migräne sowie in Kombination mit anderen Mitteln bei Herzschwäche eingesetzt wird. Bei all diesen Krankheiten wird das Mittel über lange Zeit, oft viele Jahre lang, eingenommen. Testergebnisse Metoprolol

Andere Betablocker finden in Form von Augentropfen auch bei erhöhtem Augeninnendruck, grünem Star Anwendung.

Betablocker regulieren zahlreiche Körperfunktionen, die nicht durch den Willen gesteuert werden können, z. B. die Herzfrequenz, die Weite von Blutgefäßen und Bronchien sowie die Darmtätigkeit. Das Herz und die glatte Muskulatur in Bronchien und Blutgefäßen haben bestimmte Empfangsstellen (Rezeptoren) für die Botenstoffe des sympathischen Nervensystems, Adrenalin und Noradrenalin. Ein Teil dieser Rezeptoren heißt Betarezeptoren, wobei noch zwischen Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren unterschieden wird.

Am Herz aktiviert das sympathische Nervensystem Beta-1-Rezeptoren. Diese lassen das Herz schneller schlagen und steigern seine Schlagkraft. Gleichzeitig werden die Beta-2-Rezeptoren in der Lunge aktiviert, wodurch sich die Bronchien erweitern.

Betablocker binden grundsätzlich an beide Arten von Rezeptoren und verhindern das Andocken der natürlichen Botenstoffe. Das Herz schlägt dann langsamer, die Bronchien bleiben in der Regel eng gestellt.

Metoprolol gehört zu den selektiv wirkenden Betablockern, die verstärkt Beta-1-Rezeptoren blockieren, weniger die in der Lunge befindlichen Beta-2-Rezeptoren. Dadurch wirkt es sich nur wenig auf die Atemfunktion aus.

Der genaue Wirkmechanismus der Betablocker zur Vorbeugung gegen Migräne ist nicht geklärt. Direkte Wirkungen auf Betarezeptoren von Zellen im zentralen Nervensystem scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Möglicherweise beeinflussen Betablocker im zentralen Nervensystem aber auch die Konzentration des Botenstoffs Serotonin und stabilisieren das System, das für die Schmerzempfindung zuständig ist.

Die Wirkung von Metoprolol zur Vorbeugung gegen Migräneanfälle ist ausreichend nachgewiesen. Die Substanz wird als "geeignet" bewertet.

Dass Metoprolol blutdrucksenkend wirkt, ist nachgewiesen. Der Mechanismus, über den Betablocker wie Metoprolol den Blutdruck senken, ist jedoch noch nicht völlig geklärt. Bekannt ist, dass sie in den Nieren die Produktion des blutgefäßverengenden Hormons Renin bremsen. Außerdem aktivieren sie die "Druckfühler" in den Adern, die die Gefäßweite regulieren.

Als selektiver Betablocker wirkt Metoprolol also überwiegend am Herzen und der Niere. Es entlastet das Herz, indem es einen zu hohen Blutdruck senkt und den Herzschlag verlangsamt. Dadurch verringert sich der Sauerstoffbedarf des Herzens. Selektive Betablocker werden bei koronarer Herzkrankheit und Angina Pectoris bevorzugt eingesetzt. Ihre therapeutische Wirksamkeit ist erwiesen. Sie verbessern nicht nur die Symptome von Angina Pectoris, sondern beugen auch weiteren Anfällen vor. Wenn sich bereits ein Herzinfarkt ereignet hat, verringern sie darüber hinaus das Risiko, einen erneuten Herzinfarkt zu erleiden oder daran zu sterben.

Wenn das Herz zu schnell schlägt, kann Metoprolol den Puls verlangsamen. Damit lässt sich ein gestörter Herzrhythmus zwar nicht unbedingt wieder normalisieren, das Mittel verhindert jedoch, dass die Herzfrequenz anfallsweise zunimmt, was bei bestimmten Rhythmusstörungen vorkommt. Im Notfall kann der Arzt bei Herzrasen (Tachykardie) das Mittel auch in die Vene spritzen, weil es dann besonders rasch wirkt.

Für Metoprolol ist darüber hinaus nachgewiesen, dass es nach überstandenem Herzinfarkt lebensverlängernd wirkt, wahrscheinlich weil es die danach oft auftretenden lebensgefährlichen Rhythmusstörungen (Kammerflimmern) verhindert. Metoprolol ist zur Behandlung des schnellen Herzschlags geeignet, die therapeutische Wirksamkeit ist gut belegt.

Bei Herzschwäche kann Metoprolol die Sterberate deutlich verringern, was in Studien ausreichend belegt ist. Metoprolol ist daher zur Behandlung einer Herzschwäche geeignet und wird zusätzlich zu den sonst üblichen Medikamenten – ACE-Hemmer und Diuretika (Schleifendiuretika oder thiazidartige Diuretika) – gegeben.

Wird die Behandlung mit einem Betablocker als erforderlich angesehen, werden selektive Betablocker wie Metoprolol bevorzugt eingesetzt. Dass diese Betablocker den Blutdruck sehr wirksam senken, ist in zahlreichen Studien nachgewiesen worden. Außerdem wird mit ihnen – im Vergleich zu nichtselektiv wirkenden Betablockern – auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen verringert.

Allerdings können Betablocker die Folgeerkrankungen eines erhöhten Blutdrucks weniger gut verhindern als andere Blutdrucksenker wie Diuretika, ACE-Hemmer oder den Calciumantagonisten Amlodipin oder Nitrendipin. Das haben verschiedene Einzelstudien und deren Zusammenfassungen aufzeigen können.

Mittlerweile zählen Betablocker daher nicht mehr zu den Mitteln der ersten Wahl, um als alleinige Mittel einen hohen Blutdruck zu senken. Metoprolol wird hierfür daher als mit Einschränkung geeignet bewertet.

Der Betablocker ist aber geeignet, wenn – zusätzlich zu einem erhöhten Blutdruck – auch die Herzkranzgefäße verengt sind und somit eine koronare Herzkrankheit besteht, was häufig bei Menschen mit Diabetes der Fall ist. Auch wenn ein Herzinfarkt erst kurz zurückliegt oder das Herz zu schnell schlägt, kann Metoprolol in Frage kommen. Metoprolol wird darüber hinaus in Kombination mit anderen Arzneimitteln empfohlen, wenn zusätzlich zum hohen Blutdruck eine Herzschwäche besteht.

Anwendung

Metoprolol sollten Sie anfangs in niedriger Dosis einnehmen. Der empfohlene Dosisbereich pro Tag beträgt bei Metoprolol 50 bis 200 Milligramm. Bei verzögert freisetzenden Mitteln (retard) genügt eine einmal tägliche Einnahme. Wird der Wirkstoff unverzögert aus den Tabletten freigesetzt, kann es nötig sein, das Mittel zweimal täglich einzunehmen.

Bei höheren Dosierungen treten die Nebenwirkungen häufiger auf. Es dauert ungefähr zwei Wochen, bis das Mittel maximal wirkt. Damit die Wirkspiegel im Blut möglichst kontinuierlich aufrechterhalten bleiben, ist es sinnvoll, die Tablette immer etwa zur gleichen Tageszeit einzunehmen (z. B. zum Frühstück und Abendessen).

Wenn die Leber- und Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, sollte der Arzt gegebenenfalls die übliche Dosis reduzieren. Bei Leberfunktionsstörungen sollten – insbesondere wenn gleichzeitig eine Herzschwäche vorliegt – zudem die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Wenn Sie vergessen haben, das Mittel einzunehmen, und es ist noch nicht länger als 6 bis 8 Stunden bei einmal täglicher Einnahme bzw. 3 bis 4 Stunden bei zweimal täglicher Anwendung her, sollten Sie diese Tablette noch nachträglich einnehmen, ansonsten nehmen Sie die nächste Tablette wie gewohnt zum vorgesehenen Zeitpunkt ein.

Zur Migränevorbeugung werden in der Regel 100 Milligramm Metoprolol zur Nacht eingenommen. Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, die Dosis auf 200 Milligramm Metoprolol zu erhöhen. Diese Menge kann auf zwei Dosen verteilt morgens und abends eingenommen werden. Ob die Vorbeugung wirkt, lässt sich frühestens nach sechs bis zwölf Wochen beurteilen. Im Allgemeinen dauert eine Migräneprophylaxe sechs bis neun Monate. Dann wird die Dosierung der Mittel innerhalb von vier Wochen reduziert. Treten anschließend wieder Migräneanfälle auf, kann die Therapie erneut begonnen und kontinuierlich fortgeführt werden.

Sie dürfen Metoprolol auf keinen Fall von einem auf den anderen Tag absetzen, weil dann Herzschlag und Blutdruck schlagartig in die Höhe schießen können (Rebound-Phänomen). Anzeichen dafür sind meist Zittern, vermehrtes Schwitzen, Herzklopfen und Kopfschmerzen. Sie dürfen die Dosis nur in Absprache mit dem Arzt nach und nach reduzieren und sich so aus der Therapie ausschleichen. Dies gilt vor allem, wenn Sie Metoprolol bereits mehrere Wochen lang eingenommen haben.

Nach längerem Fasten oder bei schwerer körperlicher Belastung kann der Blutzucker stark absinken. Die damit verbundenen Symptome – Zittrigkeit, Herzrasen, Schweißausbruch, Angst, Unruhe – werden durch Betablocker verschleiert. Das kann zur Folge haben, dass eine solche Unterzuckerung nicht rechtzeitig erkannt wird. Besonders gefährlich ist das, wenn Sie Diabetes haben und mit blutzuckersenkenden Medikamenten behandelt werden. Sie sollten vor allem zu Behandlungsbeginn häufiger als gewohnt den Blutzucker bestimmen und besonders sorgfältig auf Unterzuckerungssymptome achten.

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie Metoprolol nicht anwenden:

  • Ihr Herz schlägt bereits sehr langsam (weniger als 50, bei Herzkranken weniger als 60 Schläge pro Minute) oder Ihr EKG zeigt deutliche Veränderungen, die die Gefahr eines zu langsamen Herzschlags (Bradykardie) anzeigen.
  • Ihr Blutdruck ist sehr niedrig (der obere, systolische Wert liegt unter 90 mmHg).
  • Sie haben schweres Asthma oder eine hochgradige chronisch obstruktive Bronchitis. Soll bei weniger schweren Krankheitsfällen ein Behandlungsversuch unternommen werden, muss der Arzt aber immer einen selektiven Betablocker wie Metoprolol wählen, damit die verengende Wirkung auf die Bronchien so gering wie möglich bleibt. Außerdem müssen für den Fall akuter Atemnot rasch wirkende bronchienerweiternde Mittel zur Verfügung stehen.

Unter folgenden Bedingungen sollte der Arzt Nutzen und Risiken der Anwendung von Metoprolol sorgfältig abwägen:

  • Sie haben eine schwere Allergie (z. B. auf Blütenpollen oder Insektengift) und es soll eine Hyposensibilisierung vorgenommen werden. Metoprolol kann dann eine besonders schwere allergische Reaktion begünstigen und die Wirkung von Adrenalin, das als Notfallarzneimittel eingesetzt wird, abschwächen.
  • Sie haben schwere arterielle Durchblutungsstörungen, z. B. in den Beinen (PAVK) oder das Raynaud-Syndrom. Da Betablocker den Blutfluss in den kleinen Blutgefäßen der Gliedmaßen vermindern können, kann sich die Durchblutung weiter verschlechtern, sodass sich die Beschwerden verschlimmern oder sich die Strecke, die Sie noch schmerzfrei gehen können, noch weiter verkürzt. Dieses gilt vor allem, aber nicht nur, für nichtselektive Betablocker wie Propranolol.
  • Sie haben Schuppenflechte (Psoriasis). Betablocker wie Metoprolol können deren Symptome verschlimmern.
  • Die Funktion von Nieren oder Leber ist beeinträchtigt.

Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • In Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln verstärken sich die Wirkungen der Medikamente gegenseitig, sodass der Blutdruck besonders stark absinken kann. Dies kann bei hohem Blutdruck eine erwünschte, bei normalen oder niedrigen Blutdruckwerten aber eine unerwünschte Wirkung sein, z. B., wenn die Mittel bei Herzschwäche oder koronarer Herzkrankheit eingesetzt werden. Unerwünscht ist die verstärkte blutdrucksenkende Wirkung auch bei Arzneimitteln, bei denen die Blutdrucksenkung zu den Nebenwirkungen gehört, z. B. bei trizyklischen Antidepressiva wie Amitriptylin, Doxepin und Imipramin (bei Depressionen) und Thioridazin (bei Schizophrenie und andere Psychosen).
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (z. B. Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin bei Schmerzen, Rheuma) und Coxibe (z. B. Celecoxib, Etoricoxib, bei Arthrose und rheumatoider Arthritis) schwächen bei dauerhafter Anwendung die Wirkung von Metoprolol. Wenn Sie solche Mittel kontinuierlich einnehmen müssen, sollten Sie häufiger als sonst den Blutdruck kontrollieren, vor allem zu Beginn der Behandlung.
  • MAO-Hemmer (z. B. Moclobemid, Tranylcypromin, bei Depressionen) sollten Sie möglichst nicht gleichzeitig mit Betablockern einnehmen, weil dies unterschiedliche Auswirkungen auf den Blutdruck haben kann: einerseits verstärkt sich der blutdrucksenkende Effekt und andererseits besteht die Gefahr, dass der Blutdruck nach Absetzen des MAO-Hemmers stark ansteigt. Ist eine gleichzeitige Anwendung unvermeidbar, sollten Sie insbesondere zu Behandlungsbeginn und nach Absetzen des MAO-Hemmers ihren Blutdruck häufiger kontrollieren.

Mittel, die die Herzschlagfrequenz senken, sollten nicht oder nur sehr vorsichtig mit Metoprolol kombiniert werden, sonst wird der Herzschlag zu langsam. Zu diesen Mitteln gehören Digitaliswirkstoffe (bei Herzschwäche), die Calciumantagonisten Verapamil, Diltiazem und Gallopamil sowie Clonidin (alle ebenfalls bei hohem Blutdruck) und Antiarrhythmika wie Amiodaron, Dronedaron, Flecainid und Propafenon (bei Herzrhythmusstörungen). Wenn Sie Clonidin mit Metoprolol kombinieren müssen und die Behandlung beendet werden soll, müssen Sie zuerst ausschleichend den Betablocker absetzen und danach Clonidin (ebenfalls ausschleichend). Andernfalls kommt es leicht zu einem starken Anstieg des Blutdrucks (Hochdruckkrise).

Der Calciumantagonist Verapamil darf auf keinen Fall gespritzt werden, wenn Sie Metoprolol anwenden, weil es dann zum Herzstillstand kommen kann.

Wenn Sie Diabetes haben und deshalb Insulin spritzen oder blutzuckersenkende Tabletten einnehmen, spüren Sie unter Umständen eine Unterzuckerung nicht mehr so gut. Näheres hierzu lesen Sie unter Mittel zur Blutzuckersenkung: verstärkte Wirkung.

Wenn Sie aufgrund einer Insektengiftallergie eine Desensibilisierungsbehandlung erhalten, sollte währenddessen auf die Einnahme von Betablockern verzichtet werden. Bei gemeinsamer Anwendung erhöht Metoprolol das Risiko für schwere überschießende Immunreaktionen bis hin zum Kreislaufkollaps.

Betablocker können die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol (bei Asthma) verringern. Dies gilt vor allem für nichtselektive Betablocker wie Propranolol, kann aber auch bei selektiven Betablockern wie Metoprolol nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Betablocker dürfen Sie generell nicht einnehmen, wenn Sie schweres Asthma oder COPD haben, weil sie dazu beitragen können, dass sich die Bronchialmuskulatur verkrampft. Ist der Einsatz eines Betablockers aber dennoch unbedingt nötig, sollen selektive Betablocker vorgezogen werden, weil diese sich kaum auf die Funktion der Atemwege auswirken.

Metoprolol kann Haarausfall auslösen. Dieser lässt meist wieder nach, sobald das Medikament abgesetzt wird.

Bei stark übergewichtigen Menschen mit hohen Blutfettwerten und Insulinresistenz (die Körperzellen sprechen dabei auf das noch von den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete Insulin nicht mehr gut an) können Betablocker wie Metoprolol das Risiko für Diabetes weiter erhöhen oder zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte beitragen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn bereits ein Thiaziddiuretikum (z. B. HCT, Xipamid, bei Bluthochdruck) eingenommen wird. Wenn möglich, sollten bei diesen Personen die Mittel nicht kombiniert eingesetzt werden.*

Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten können, besonders zu Therapiebeginn, Müdigkeit und Schwindel auftreten. Hände und Füße können kalt werden oder kribbeln.

Manche Patienten berichten über Mundtrockenheit und verminderten Tränenfluss. Auch Augenreizungen können vorkommen.

In Einzelfällen können Potenzstörungen auftreten oder das sexuelle Verlangen kann nachlassen. Möglicherweise beruht das nicht nur auf dem Arzneimittel, sondern kann auch die Folge einer fortschreitenden Gefäßschädigung sein.

Es kann sein, dass Sie nachts mehr und intensiver träumen (auch Albträume). Das zeigt sich bei 1 bis 10 von 1 000 Personen, die Metoprolol einnehmen. Wenn Sie dies als sehr störend empfinden, sollten Sie mit dem Arzt sprechen. Er kann gegebenenfalls einen anderen selektiven Betablocker, z. B. Atenolol, verschreiben, dessen Wirkstoff weniger fettlöslich (lipophil) ist und deshalb weniger unerwünschte Wirkungen am zentralen Nervensystem im Gehirn auslöst.

Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten kommt es vor, dass das Mittel den Blutdruck oder den Herzschlag absenkt, bei manchen deutlich. Dann fühlen sie sich oft müde und schlapp und es wird Ihnen leicht schwindlig oder kurzzeitig schwarz vor Augen. Wenn solche Beschwerden häufig auftreten oder wenn ihr Pulsschlag ungewöhnlich langsam ist, sollten Sie den Arzt informieren.

Auch die Überleitung der elektrischen Impulse vom Herzvorhof über den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) auf die Herzkammer kann mehr oder weniger blockiert sein. Diese Art von Herzrhythmusstörung (AV-Block) ist nur im EKG zu erkennen. Wenn Sie sich häufig müde, schwach und nur bedingt leistungsfähig fühlen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und ein EKG schreiben lassen. Bei einem kompletten AV-Block können auch bedrohliche Ohnmachten (Synkopen) auftreten.

Wenn Sie Durchblutungsstörungen an Händen oder Füßen haben, bei denen die Finger oder Zehen weiß und gefühllos werden (Raynaud-Syndrom), können sich diese Beschwerden verschlimmern. Das gilt auch für die Beschwerden einer „Schaufensterkrankheit“ (claudicatio intermittens). Sprechen Sie mit dem Arzt, ob die Dosis verringert oder ein Medikament aus einer ähnlichen Gruppe mit weniger gefäßverengender Wirkung verordnet werden kann.

Da Betablocker den Widerstand in den Atemwegen erhöhen können, kann Atemnot auftreten, vor allem bei Personen mit Atemwegserkrankungen (Asthma, chronisch obstruktive Bronchitis). Diese unerwünschte Wirkung wird unter selektiven Betablockern wie Metoprolol seltener erwartet als unter nichtselektiven, ist aber auch für diese nicht vollkommen ausgeschlossen. Wenn Atemnot auftritt, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt und Sie ein Alternativmedikament benötigen.

Das Mittel kann Wahrnehmungsstörungen und Sinnestäuschungen (Halluzinationen, Psychosen) auslösen. Wenn Sie das Gefühl haben, wiederholt befremdliche Dinge zu sehen oder zu hören, die andere Personen nicht wahrnehmen, sollten Sie umgehend Ihren Arzt informieren beziehungsweise sollten Angehörige dies tun, wenn sie solche Anzeichen bei Ihnen bemerken.*

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen während einer Schwangerschaft mit einem Betablocker behandelt werden sollen, liegen für Metoprolol die meisten Erfahrungen vor. Wenn sich allerdings erst während der Schwangerschaft ein hoher Blutdruck entwickelt, steht als Mittel der Wahl Methyldopa zur Verfügung.

Ist während der Schwangerschaft eine länger andauernde Behandlung mit Metoprolol erforderlich, sollte der Arzt das Wachstum des Ungeborenen sorgfältig kontrollieren. Falls Sie bis zur Geburt Metoprolol einnehmen, kann sich das auf das Kind auswirken: Der Blutzuckerspiegel kann niedriger sein als sonst und der Herzschlag kann verlangsamt sein. Das reguliert sich innerhalb von zwei Tagen von selbst und hat keine negativen Folgen. Dennoch sollten die Geburtshelfer wissen, dass Sie Betablocker einnehmen, damit sie das bei der Untersuchung des Neugeborenen berücksichtigen können.

Metoprolol geht in die Muttermilch über. Dennoch kann das Mittel während der Stillzeit eingesetzt werden, wenn Sie mit einem Betablocker behandelt werden müssen. Mit diesem Betablocker liegen die meisten Erfahrungen vor. Nach den bisher vorliegenden Erfahrungen treten bei den Säuglingen keine Beschwerden auf. Vereinzelt kann sich der Herzschlag verlangsamen.

Sowohl Metoprolol als auch das nichtselektiv wirkende Propranolol können in der Schwangerschaft angewendet werden, wobei die meisten Erfahrungen für Metoprolol vorliegen. Es genügt, wenn das Wachstum des Kindes bei den üblichen Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert wird. Wenn Sie bis zur Geburt Betablocker einnehmen, kann sich das auf das Kind auswirken: Der Blutzuckerspiegel kann niedriger sein als sonst und der Herzschlag kann verlangsamt sein. Das reguliert sich innerhalb von zwei Tagen von selbst und hat keine negativen Folgen. Dennoch sollten die Geburtshelfer wissen, dass Sie Betablocker einnehmen, damit sie das bei der Untersuchung des Neugeborenen berücksichtigen können. Auch während der Stillzeit können diese Betablocker eingesetzt werden, wenn eine Migränevorbeugung notwendig ist. Bisher sind bei gestillten Kindern keine unerwünschten Wirkungen beobachtet worden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Es liegen Erfahrungen für den Einsatz von Metoprolol bei Kindern vor. Bestimmte Präparate sind zur Behandlung für Kinder ab 6 Jahren zugelassen und stehen in angepasster, geringer Dosierung zur Verfügung. Zur Behandlung des hohen Blutdrucks besitzt allerdings derzeit nur das Salz Metoprololsuccinat eine Zulassung. Die Dosierung liegt in der Regel zwischen 0,475 und 0,95 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (mg/kg KG). Bei schweren Krankheitsfällen darf die Dosis auch auf 1,90 mg/kg KG erhöht werden. Das Salz Metoprololtartrat ist für Kinder nicht zugelassen.

Über die Risiken einer Anwendung bei Kindern gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollten sie bei Migräne nicht mit Metoprolol behandelt werden.

Ältere Menschen haben häufig eine Herzschwäche, die sich noch nicht durch Beschwerden bemerkbar gemacht hat. Betablocker können diese erkennbar und spürbar werden lassen. Liegt bereits eine Herzschwäche vor und diese wird mit einer spezifischen Basistherapie (z. B. mit ACE-Hemmern und Diuretika) behandelt, wirken sich Betablocker günstig aus. Ihre Dosis muss dann entsprechend angepasst werden (siehe Anwendung). Außerdem sollte der Arzt ein EKG schreiben und damit die Herztätigkeit prüfen.

Prinzipiell sollte der Arzt die Dosis von Metoprolol bei älteren Menschen nur sehr langsam steigern, um die Gefahr von unerwünschten Wirkungen zu verringern.

Wenn Sie während der Behandlung mit Metoprolol weniger Tränenflüssigkeit produzieren, sollten Sie keine Kontaktlinsen tragen.

Wenn Ihnen wegen des niedrigeren Blutdrucks häufiger schwindlig ist oder Sie sich oft müde fühlen, sollten Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.

* Nebenwirkungen aktualisiert am 19.01.2022

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