Was passiert wenn ein mann die pille danach nimmt

Zusammenfassung

  • Mit der «Pille danach» kann bis 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindert werden.
  • Die «Pille danach» verzögert den Eisprung. Ist bereits ein Eisprung geschehen, wirkt die «Pille danach» nicht mehr.
  • Die «Pille danach» ist in Apotheken, beim Arzt oder auch im Spital erhältlich und kann nach einem persönlichen Beratungsgespräch an die betroffene Frau abgegeben werden.

Die «Pille danach» kann bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr zur Notfallverhütung eingesetzt werden. Notfallverhütung bedeutet das Verhindern einer Schwangerschaft z.B. nach einem Einnahmefehler der Pille.

In der Schweiz ist die «Pille danach» in der Apotheke oder beim Arzt nach einem persönlichen Beratungsgespräch erhältlich. Bestellen können Sie die «Pille danach» nicht.

Kommen Sie einfach in die Apotheke und verlangen Sie entweder die «Pille danach» («Ich hätte gerne die Pille danach») oder eine Beratung im Sprechzimmer («Ich hätte gerne eine Beratung im Sprechzimmer»). Sie können sich aber auch online dafür anmelden.
Die Apothekerin oder der Apotheker klärt anhand eines Fragebogens, ob die Einnahme der «Pille danach» in Frage kommt. Wenn Sie Fragen zur «Pille danach» haben, dürfen Sie diese jederzeit stellen. Nach dem Fragebogen erhalten Sie nach Bedarf die «Pille danach», welche Sie dann in der Apotheke einnehmen. Die Apothekerin oder der Apotheker wird Ihnen nochmals die wichtigsten Informationen mitteilen.

Die Levonorgestrel Sandoz - «Pille danach» kostet bei uns CHF 58.40 (inkl. Beratungsgespräch).Die ellaOne – «Pille danach» kostet CHF 63.90 (inkl. Beratungsgespräch).

Die Pillenberatung ohne «Pille danach» kostet CHF 20.00.

In der «Pille danach» hat es entweder den Wirkstoff Levonorgestrel oder Ulipristalacetat. Die Wirkstoffe verzögern den Eisprung um mindestens fünf Tage – so lange also wie die männlichen Spermien im weiblichen Körper überleben können. Durch die Verzögerung können die Spermien die Eizellen nicht mehr befruchten.
Die «Pille danach» wirkt kurzfristig und die hormonellen Veränderungen sind temporär. Die Fruchtbarkeit wird nicht beeinflusst.

Nein. Eine Einnahme nach dem Eisprung ist unwirksam. Ein bereits gesprungenes Ei kann noch befruchtet werden.

Die «Pille danach» sollte so schnell wie möglich eingenommen werden. Die ellaOne – «Pille danach» kann bis höchstens 5 Tage (120 Stunden) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, die Levonorgestrel Sandoz – «Pille danach» bis 3 Tage (72 Stunden) danach.

Mit der Einnahme der «Pille danach» kann das Risiko schwanger zu werden auf bis zu 0.9 Prozent reduziert werden. Die «Pille danach» wirkt am Besten, wenn sie so rasch wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Kommen Sie daher so schnell wie möglich in die Apotheke.

Ja. Die «Pille danach» ist keine Verhütung für zukünftigen Geschlechtsverkehr. Bei erneutem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nach der Einnahme ist eine Schwangerschaft möglich, weshalb nach der Einnahme der «Pille danach» wie gewohnt auf eine Verhütung geachtet werden sollte. Im Beratungsgespräch wird Ihnen die Apothekerin oder der Apotheker mitteilen, wie es nach der Einnahme der «Pille danach» mit der Verhütung weitergeht.

Am Häufigsten treten Übelkeit, Kopfschmerzen, Unterbauchbeschwerden, Müdigkeit und Schwindelgefühle auf. Auch Schmierblutungen wurden beobachtet und der Zeitpunkt der nächsten Menstruation kann sich verschieben. Wenn innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme der «Pille danach» erbrochen wird, muss man die «Pille danach» nochmals einnehmen.

Die beiden «Pillen danach» haben unterschiedliche Wechselwirkungen. Wir informieren Sie in der Apotheke darüber und fragen deshalb während des Beratungsgespräches nach, welche anderen Medikamente Sie einnehmen. Weitere Informationen sind auf compendium.ch erhältlich: Levonorgestrel Sandoz und ellaOne.

Neben der «Pille danach» ist auch die «Spirale danach» eine Methode zur Notfallverhütung. Diese muss von einem Arzt oder einer Ärztin eingesetzt werden.

Dieser Text wurde zuletzt am 1. November 2021 aktualisiert. Qualitätsgesichert durch Teresa Grossi, Apothekerin.

Was passiert wenn ein mann die pille danach nimmt

Für den Fall, dass Verhütungsmethoden fehlgeschlagen haben (Pille vergessen, Kondom gerissen, ungeschützter Geschlechtsverkehr) gibt es die so genannte „Pille danach". Sie wird auch als Notfallverhütung bezeichnet und kann bei zeitnaher Einnahme eine Schwangerschaft zu einem hohen Prozentsatz verhindern. Es gibt verschiedene Arzneimittel mit jeweils einem unterschiedlichen Wirkstoff: entweder Levonorgestrel (Pidana®) oder Ulipristalacetat (Ellaone®).

Die „Pille danach“ ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Da Deutschland über zehntausend niedergelassene Frauenärzte verfügt und einen ärztlichen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr sicherstellt, können sich Frauen im Fall einer Verhütungspanne auch direkt an einen Gynäkologen wenden. Mädchen und Frauen können das Gespräch mit einem Frauenarzt dann auch dazu nutzen, um sich über Verhütung, Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen zu informieren.

Unter bestimmten Voraussetzungen werden die Kosten der „Pille danach“ bei Mädchen und Frauen von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie sich die „Pille danach“ ärztlich verschreiben lassen.
Die Regelungen zur Erstattungsfähigkeit der Pille danach:

  • für gesetzlich Krankenversicherte unter 18 Jahren: kostenfrei
  • für gesetzlich Krankenversicherte zwischen 18 und 21 Jahren: Kosten der Rezeptgebühr über fünf Euro
  • für gesetzlich Krankenversicherte ab 22 Jahren: Kosten über den regulären Preis
  • für privat Krankenversicherte ist das Rezept je nach Krankenkasse im Nachgang erstattungsfähig: Kosten über den regulären Preis

Wirkung der „Pille danach“

Die Wirkung der beiden hormonellen Methoden der „Pille danach" besteht in einer Verzögerung des Eisprungs bzw. Verzögerung des LH-Peaks. Mit dem „LH-Peak“ wird der höchste Anstieg der LH-Konzentration (LH=luteinisierendes Hormon) bezeichnet, der etwa 24 Stunden später zum Eisprung führt. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Wirkstoffen liegt im Wirkfenster:

  • Ulipristalacetat wirkt noch bis kurz vor dem Eisprung also auch an den fruchtbarsten Tagen der Frau, wenn das Schwangerschaftsrisiko am höchsten ist.
  • „Pillen Danach“ mit Levonorgestrel wirken kurz vor dem Eisprung nicht mehr.

Ulipristalacetat kann bis zu 5 Tage nach der Verhütungspanne eingenommen werden, Levonorgestrel bis zu drei Tage danach (Fachinformationen beachten).

Der verzögerte Eisprung erfolgt dann etwa fünf Tage später. Diese Verzögerung ist ausreichend, um das fruchtbare (fertile) Zeitfenster zu schließen, denn Spermien haben durchschnittlich eine Überlebensdauer von 3-5 Tagen. Beide hormonellen Methoden haben keinen Einfluss auf die Einnistung (Implantation) einer befruchteten Eizelle. Die „Pille danach“ führt daher zu keinem Schwangerschaftsabbruch. Sie kann nicht wirken, wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat (1).

Werden Levonorgestrel oder Ulipristalacetat nach dem LH-Peak verabreicht, können beide Wirkstoffe den Eisprung nicht mehr verschieben. Aus diesem Grunde sollten hormonelle Notfallkontrazeptiva immer so schnell wie möglich verabreicht werden, um dem Eisprung zuvorzukommen. Es gilt: Je früher die "Pille danach" eingenommen wird, desto sicherer kann eine Schwangerschaft verhindert werden! Betroffene Mädchen und Frauen sollten sich daher nicht scheuen, bei einer Verhütungspanne zeitnah am nächsten Morgen ihren Frauenarzt bzw. am Wochenende den ärztlichen Bereitschaftsdienst aufzusuchen.

Nach der Pilleneinnahme kann es zum erwarteten Zeitpunkt zur Periode kommen, oder bereits drei Tage früher oder später. Eventuell ist diese Menstruationsblutung etwas stärker als sonst. Da der Eisprung durch die Einnahme der "Pille danach" zeitlich nach hinten verschoben wird, kann die nächste Menstruationsblutung also durchaus später einsetzen als gewohnt. Sollte die Periode länger als sieben Tage überfällig sein, ist zur Sicherheit ein Schwangerschaftstest (bei einem Frauenarzt) angeraten.

Nach der Einnahme der "Pille danach" besteht für den Rest des Zyklus kein Verhütungsschutz, weshalb mit einer Barrieremethode, z.B. Kondom, weiter verhütet, werden sollte.

Mögliche Nebenwirkungen der "Pille danach"

Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen sind selten. Nach Erbrechen sollte innerhalb von 3 Stunden erneut eine Tablette eingenommen werden. Am besten bespricht man sich in diesem Fall mit einem Frauenarzt. Levonorgestrel und Ulipristalacetat dürfen nicht zusammen eingenommen werden.

Außerdem kann die kurzfristige Hormoneinnahme zu Zyklusstörungen und Menstruationsstörungen sowie einer Verschiebung der Follikelreifung im folgenden Zyklus führen.

Informationen zur "Pille danach" für übergewichtige Patientinnen

Übergewichtige Patientinnen sollten wissen, dass mit zunehmendem Körpergewicht (BMI) die kontrazeptive Sicherheit der „Pille danach“ sowohl von Levonorgestrel als auch von Ulipristalacetat abnimmt. Dieser Effekt ist unter Levonorgestrel stärker. Ab einem Körpergewicht von 70 kg sinkt die Effektivität für Levonorgestrel deutlich, bei Ulipristalacetat tritt eine Wirkreduktion erst ab 95 kg auf.
Bei stark übergewichtigen Frauen (BMI > 35 kg/m²) wird der Frauenarzt möglicherweise ein Intrauterinpessar ("Spirale danach") empfehlen.

Die „Pille danach" ist keine Methode zur regelmäßigen Empfängnisverhütung!

Die "Pille danach" kann die anderen Verhütungsmethoden (Pille, Kondom) nicht ersetzen, weil sie zum einen nicht so sicher ist, und zum anderen stärkere Nebenwirkungen hat. Außerdem nimmt die Wirkung bei häufiger Einnahme innerhalb eines kurzen Zeitraumes ab. Nach Anwendung der „Pille danach" sollte kein weiterer ungeschützter Geschlechtsverkehr erfolgen. Frauen, welche die „Pille danach" wegen eines Einnahmefehlers ihrer Mikropille verordnet bekommen, können die Pillen-Einnahme fortsetzen, sollten aber darüber hinaus zusätzlich, z. B. mit einem Kondom, verhüten.

Wiederholte Notfallverhütung
In Einzelsituationen kann eine wiederholte Abgabe (auch im gleichen Zyklus) erforderlich sein. Zum einen, wenn innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme der „Pille danach“ Erbrechen auftritt, und zum anderen, wenn eine erneute Verhütungspanne (im gleichen Zyklus) passiert. Im letzteren Fall besteht ein 4-fach erhöhtes Schwangerschaftsrisiko (2). Um dieses Risiko zu senken, sollte die "Pille danach" empfohlen werden. Bei der erneuten Abgabe ist darauf zu achten, dass die gleiche Pille Danach wie beim ersten Mal verwendet wird, um mögliche Wechselwirkungen auszuschließen (3).

Bei einer erneuten Verhütungspanne innerhalb von 24 Stunden ist keine erneute Einnahme der „Pille danach“ notwendig (4).