Von lusttropfen kann man nicht schwanger werden

Von lusttropfen kann man nicht schwanger werden

Schwanger durch Lusttropfen – geht das wirklich? Eine Frage, die sich auch heutzutage viele Menschen stellen. Das sogenannte Präejakulat tritt aus dem Penis des Mannes aus, noch bevor es zu einem Samenerguss kommt. Man ging lange Zeit davon aus, dass es unwahrscheinlich ist, von dem Lusttropfen schwanger zu werden. Mittlerweile ist jedoch klar, dass auch der Sehnsuchtsstropfen die Eizelle erfolgreich befruchten kann. Der Grund: Er enthält oftmals eine geringe Menge an Spermien.

Lusttropfen – was ist das?

Der Lusttropfen wird auch Sehnsuchtstropfen, Vorsaft oder Präejakulat genannt. Er steht für das Sekret, das unter Umständen bereits vor dem Samenerguss aus dem Penis austritt, sofern der Mann erregt ist. Heikel daran ist vor allen Dingen, dass auch der Lusttropfen bereits Samenzellen enthalten kann.

Kann man von einem Lusttropfen schwanger werden?

Kurz und knapp: Das ist möglich. Die klare Flüssigkeit hat zwar auf den ersten Blick nicht sonderlich viel mit dem Ejakulat zu tun. Dennoch kann eine geringe Menge an Spermien im Lusttropfen enthalten sein. Durch das Präejakulat schwanger zu werden ist zwar eher unwahrscheinlich, aber eben doch möglich. Bereits ein einzelnes Spermium reicht aus, um eine Eizelle zu befruchten. Wer bei der Verhütung kein Risiko eingehen möchte, sollte diese Tatsache beachten. Der Coitus interruptus – das vorzeitige Herausziehen des Penis aus der Scheide – ist somit keine sichere Verhütungsmethode.

Schwanger durch Petting – geht das?

Unabhängig von dem Coitus interruptus bestehen weitere Möglichkeiten, durch den Lusttropfen schwanger zu werden. Und zwar schon beim Petting. Reibt der Mann seinen Penis an der Vagina der Frau, kann dies zum Austreten eines Lusttropfens führen – und eine Schwangerschaft ist nicht mehr ausgeschlossen. Rein theoretisch besteht sogar die Möglichkeit, durch einen Lusttropfen, der sich am Finger befindet, befruchtet zu werden. Zwar sind im Lusttropfen sehr wenige Spermien enthalten, wird der Finger allerdings direkt in die Scheide der Frau eingeführt, ist eine Befruchtung zumindest denkbar. Dennoch ist die Chance natürlich weitaus kleiner, als wenn der erigierte Penis in die Scheide eingeführt wird.

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Schwanger durch Lusttropfen: Wahrscheinlichkeit und Statistik

Wissenswert

Laut einer Statistik verhüten in Deutschland rund 2 Prozent per Coitus interruptus. Geht man hierbei aufgrund der Bevölkerungsdichte von rund 1,3 Millionen Menschen aus, liegt die Wahrscheinlichkeit, durch das Präejakulat schwanger zu werden, bei rechnerisch 3 bis 20 Prozent. Das Ergebnis dieser Statistik ist jedoch sehr fehleranfällig, denn die Zahlen dienen eher als Abschätzung. Und damit lässt sich die Wahrscheinlichkeit auch nicht genau definieren. Dazu kommen fehlerhafte Ausführungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau durch einen Lusttropfen befruchtet wird, steigt natürlich, wenn der Coitus interrupts zu spät ausgeführt wird.

Coitus interruptus – das älteste Verhütungsmittel

Der Coitus interruptus wurde schon im Koran und in der Bibel beschrieben. Er zählt damit zu den ältesten uns bekannten Verhütungsmitteln. Und auch heute greifen viele Paare auf diese Art der Verhütung zurück. Dabei geht es darum, dass der Mann rechtzeitig den Geschlechtsverkehr mit der Frau unterbindet. Kurz vor seinem Orgasmus zieht er den Penis aus der Scheide und ejakuliert außerhalb des weiblichen Körpers. Dies dient dazu, eine Schwangerschaft zu verhindern. Generell bietet das Vorgehen durchaus einen gewissen Schutz vor Schwangerschaften, aber wirklich sicher ist die Verhütungsmethode nicht. Schon vor dem Samenerguss kann Samen aus dem Penis austreten. Der Lusttropfen ist der größte Unsicherheitsfaktor, der beim Coitus interruptus oftmals unterschätzt wird.

Ein weiteres Problem liegt darin, dass der Mann sich unter Kontrolle haben muss. Es gilt, den richtigen Augenblick für eine Unterbrechung des Geschlechtsverkehrs zu finden. In der sexuellen Ekstase kann es allerdings durchaus passieren, dass dies nicht gelingt. Abgesehen von der Gefahr einer Schwangerschaft schützt der Coitus interruptus nicht vor Krankheiten. Neben dem Risiko einer Schwangerschaft besteht somit auch die Gefahr, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken.

Von lusttropfen kann man nicht schwanger werden

Schwangerschaft durch Lusttropfen vermeiden – richtig verhüten

Um eine Schwangerschaft durch einen Lusttropfen zu vermeiden, sollte die richtige Verhütung gewählt werden. Ein Eindringen ohne Kondom ist natürlich sehr risikobehaftet und sollte nur dann stattfinden, wenn eine Schwangerschaft keine schlimme Vorstellung ist. Darüber hinaus ist auch beim Vorspiel Vorsicht geboten. Feuchte Finger sollten stets mit einem Reinigungstuch abgewaschen werden, um den Lusttropfen nicht ausversehen in die Scheide der Frau einzuführen.

Der Lusttropfen (Mann) wird auch Präejakulat genannt. Er ist ein Sekret aus den Bulbourethraldrüsen (Cowperschen Drüsen). Dabei handelt es sich um kleine (etwa erbsengroße) Schleimdrüsen, die an beiden Seiten der Harnröhre unter der Prostata liegen, eingebettet in den queren Dammmuskel (Musculus transversus perinei profundus). Im Beckenbereich münden die Drüsen in die Harnröhre.

Der Lusttropfen wird bei sexueller Erregung vor der Ejakulation aus der Harnsamenröhre abgegeben. Seine Menge ist gering: Manchmal sind es nur wenige Tropfen, bei manchen Männern macht das Präejakulat aber bis zu fünf Milliliter aus.

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Kann man vom Lusttropfen schwanger werden?

Der Lusttropfen kommt nicht aus dem Hoden und kann daher eigentlich keine Spermien enthalten. Es ist aber trotzdem möglich, dadurch schwanger zu werden. Wenn sich zum Beispiel von einer vorherigen Ejakulation noch Spermien in der Harnsamenröhre befinden, können diese zusammen mit dem Lusttropfen „ausgeschwemmt“ werden. Außerdem können Spermien auch schon bei sexueller Erregung aus den Nebenhoden und Samenleitern in die Harnsamenröhre gelangen.

Kann der Lusttropfen HIV übertragen?

Eine Infektion mit dem HI-Virus ist bei Oralverkehr durch das Präejakulat kaum möglich, solange dann nicht auch Ejakulat in den Mund gelangt. Dies liegt daran, dass die Schleimhaut im Mund recht „robust“ ist und Viren hier kaum eindringen können. Außerdem verdünnt der Speichel das Präejakulat.

Anders sieht es beim Vaginal- oder Analverkehr aus. Dabei kann durchaus der Lusttropfen HIV übertragen. Zwar ist wohl die Menge an HI-Viren im Präejakulat geringer als die im Ejakulat, sichere Angaben dazu gibt es aber nicht. Auch ein Coitus interruptus kann hier nicht helfen, denn die Schleimhaut von Gebärmutterhals oder Darm ist viel empfänglicher für das HIV-haltige Sekret als der Mund.

Lusttropfen – ein passender Name für das Tröpfchen Sekret, das kurz vor dem Sex aus dem Penis austritt. Meist interessiert aber vor allem eine Frage: Kann man nur vom Lusttropfen schon schwanger werden?

Bei sexueller Erregung tritt häufig schon vor dem Samenerguss ein wenig Flüssigkeit an der Penisspitze aus. Dieses meist klare und etwas schleimige Sekret nennt sich Lusttropfen (Präejakulat) und wird von einer Drüse an der Peniswurzel gebildet.

Wozu ist der Lusttropfen da?

Das Tröpfchen bereitet die Harnröhre auf den Samenerguss vor. Durch eine Erhöhung des pH-Werts schützt das Präejakulat die Spermien auf ihrem Weg durch die Harnröhre. So wird das sonst saure Milieu in der Harnsamenröhre alkalisch und damit zu einer sicheren Umgebung für die Samenzellen. Aber das Sekret hat noch eine weitere Funktion: Es dient als natürliches Gleitmittel, das – ebenso wie das Scheidensekret bei Frauen – das Eindringen des Penis in die Scheide erleichtert.

Kann ich vom Lusttropfen schwanger werden?

Ja, theoretisch schon. Zwar befinden sich bei der Bildung des Lusttropfen-Sekrets in der Bulbourethraldrüse (auch Cowpersche Drüse) ganz sicher keine Spermien. Doch auf dem Weg von dort zur Penisspitze kann sich das ändern. Zum einen können verbliebene Spermien aus einem vorherigen Samenerguss mit ausgeschwemmt werden. Zum anderen gelangen auch schon vor der eigentlichen Ejakulation Spermien aus den Nebenhoden in die Harnsamenröhre und können vom Präejakulat mitgeführt werden.

Wie wahrscheinlich ist es, vom Lusttropfen schwanger zu werden?

Theoretisch sind Spermien im Lusttropfen und diese können zu einer Schwangerschaft führen. Sehr wahrscheinlich ist das aber nicht. Denn …

  1. … im Lusttropfen befindet sich nur ein Bruchteil der Samenzellen eines Samenergusses.
  2. … die Spermien müssen im feuchten Zustand in die Vagina gelangen, sonst sind sie nicht mehr befruchtungsfähig. 
  3. … dem Lusttropfen fehlen Bestandteile der Samenflüssigkeit, die für das Überleben der Spermien wichtig sind.
  4.  … der dickflüssige Zervixschleim lässt nicht schwimmfähige, also nicht erfolgversprechende, Samenzellen nicht in die Gebärmutter vordringen.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit also sehr gering ist, besteht das Risiko einer Schwangerschaft. Wenn ihr das nicht eingehen wollt, hilft nur eine konsequente Verhütung. Methoden, die darauf bauen, dass der Mann den Penis vor dem Orgasmus herauszieht (Coitus interruptus), sind demnach nicht sinnvoll. Wenn ihr euch außerdem noch vor einer Infektion schützen wollt, ist die (evtl. zusätzliche) Verwendung eines Kondoms sinnvoll.

Kann ich mich durch den Lusttropfen mit HIV infizieren?

Im Lusttropfen können neben einer geringen Zahl von Spermien auch Viren und Bakterien enthalten sein. Bei ungeschütztem Sex könnt ihr euch also auch ohne Samenerguss mit HIV (also dem Aids-Erreger) oder anderen Keimen anstecken. Dazu gehören zum Beispiel die Erreger der Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien, Mykoplasmen und Pilze. Wie viele HI-Viren der Lusttropfen enthalten kann und wie hoch dann das konkrete Ansteckungsrisiko ist, wurde allerdings noch nicht ausreichend erforscht. 

Gerade beim Sex mit neuen oder unbekannten Partnern ist es in jedem Fall sicherer, sich schon vor dem eigentlichen Geschlechtsverkehr mit einem Kondom zu schützen. 

Das Risiko, sich beim Oralverkehr über den Lusttropfen mit dem HI-Virus zu infizieren, stuft die Deutsche Aidshilfe übrigens als sehr gering ein. Der Speichel verdünnt das Präejakulat und durch die sehr widerstandsfähige Mundschleimhaut können die Viren kaum eindringen. Das gilt allerdings nicht für einige andere sexuell übertragbare Krankheiten. Mit einem Kondom seid ihr also auch hier auf der sicheren Seite. 

Bildet sich der Lusttropfen immer?

Nein, nicht bei allen Männern tritt der Tropfen während der sexuellen Erregung an der Eichel aus. Das liegt daran, dass die gebildete Menge des Sekrets sich von Mann zu Mann unterscheidet. Wenn ihr den Lusttropfen am Penis eures Partners noch nie bemerkt habt, gehört er also zu denen, die eine eher kleine Menge produzieren. Diese verbleibt dann nicht sichtbar im Inneren der Harnröhre. Dennoch macht sie ihren Job: Der Lusttropfen verwandelt das saure Milieu in ein basisches. So schützt auch eine geringe Menge Präejakulat die erwarteten Samenzellen auf ihrer Reise Richtung Vagina, Eileiter und Eizelle. 

Quellen:

Ekachai Kovavisarach, Suppasak Lorthanawanich et al. (2016): Presence of sperm in pre-ejaculatory fluid of healthy males, Journal of the Medical Association of Thailand, Feb., 99 Suppl 2: S38-41.

Portal Männergesundheit: Die männliche und weibliche Ejakulation.

Aidshilfe: HIV-Übertragung