Stand: 21.12.2021 22:16 Uhr Show Von einem Alkoholverzicht profitieren Organe wie Magen, Herz und Leber nach nur einem Monat. Was bringt die Abstinenz beim Abnehmen? Und wie viel Alkohol ist unbedenklich? Einen Monat auf Alkohol verzichten - das nehmen sich viele Menschen zum Jahreswechsel vor. Vor allem in Großbritannien ist der gute Vorsatz beliebt: Rund vier Millionen Briten machen mit. Was ein vierwöchiger Alkoholverzicht bringt, haben Forscher der Universität Sussex untersucht. Die Teilnehmer der Studie gaben an, dass sie besser schliefen, mehr Energie besäßen, Gewicht verloren hätten und sich der Zustand ihrer Haut verbessert hätte. Die Erfahrungen sind leicht zu erklären: Alkohol hat nicht nur viele Kalorien, er kurbelt auch den Appetit an und verschlechtert den Fettstoffwechsel. Da Alkohol ein Gift ist, das viele Organe und Funktionen des Körpers belastet, führt eine Abstinenz zu einem gesünderen, fitteren Körper. Denn viele Organe können sich über kurz oder lang wieder regenerieren. Wie Organe vom Alkoholverzicht profitierenDiese Auswirkungen hat Alkoholverzicht von nur einem Monat auf unterschiedliche Organe:
Genussvolle Abstinenz: Cocktails ohne AlkoholBereits eine relativ kurze Zeit von einem Monat ohne Alkohol ist eine Wohltat für den Körper - und die Auswirkungen sind deutlich zu spüren. Viele trinken auch nach der Abstinenz weniger als sonst. Wer keinen Alkohol trinkt, muss deshalb nicht auf leckere Getränke verzichten - es gibt zum Beispiel viele alkoholfreie Cocktails. Wie viel Alkohol ist unbedenklich?Viele Menschen schätzen die "normalen", also gesundheitlich unbedenklichen Grenzen des Alkoholgenusses falsch ein:
Wer mehrere Tage in der Woche überhaupt keinen Alkohol zu sich nimmt und am Wochenende zum Essen oder mit Freunden zwei bis drei Gläser Bier oder Wein trinkt, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Wer aber bereits nervös wird, wenn er auf sein Feierabendbier verzichten soll, sollte seinen Alkoholkonsum ernsthaft überdenken. Expertinnen und Experten zum Thema
Ehem. Präsident der Europäischen Gesellschaft für Alkoholforschung Ethianum Heidelberg Voßstraße 669115 Heidelberg www.ethianum-klinik-heidelberg.de/innere-medizin
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Bereits kleine Mengen Alkohol können dem Körper schaden. Gesünder sind zum Beispiel alkoholfreie Cocktails und Longdrinks. Mit diesen Rezepten gelingt der Alkohol-Verzicht. mehr
Den Körper entgiften und zu innerem Gleichgewicht finden: Für viele ist die Fastenzeit ein Anlass zu bewusstem Verzicht. mehr
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Dieses Thema im Programm: Visite | 04.01.2022 | 20:15 UhrSchlagwörter zu diesem ArtikelErnährung© iStock / BrianAJackson Lesezeit: 5 Minuten16.02.2021 In der Fastenzeit – von Aschermittwoch bis Ostersonntag – verzichten viele Menschen auf bestimmte Lebens- oder Genussmittel. Neben Süßigkeiten und Fleisch stehen auch alkoholische Getränke auf der Liste der meisten Fastenden. Sechs Wochen lang keinen Alkohol trinken – ein Experiment, für das viele positive Effekte sprechen. Die Regeln sind einfach: Kein Alkohol vom Aufwachen am Aschermittwoch bis zum Ostersonntag. In Großbritannien ist auch der „Dry January“ populär, bei dem die Teilnehmer einen Monat lang, vom Neujahrstag bis zum 31. Januar, auf Alkohol verzichten. Der Sekt zum Anstoßen, das Bier zum Essen oder das Glas Wein zur Entspannung nach Feierabend – der Genuss von Alkohol gehört für viele Menschen zum Alltag. Ob das gesund ist oder nicht, wird oft gar nicht oder nur sehr selten hinterfragt. Doch selbst wenn man nur gelegentlich Alkohol trinkt, ist eine strikte Trinkpause in regelmäßigen Abständen gesund. Nicht nur körperliche, auch psychische Beschwerden können durch den Verzicht auf das Rauschmittel gelindert werden. Welche Effekte sich zeigen, hängt von der Dauer der Abstinenz ab. Die Pause macht einem zudem bewusst, welche Bedeutung Alkohol im eigenen Leben hat: Stellen Sie fest, dass Ihnen ohne Alkohol eigentlich nichts fehlt? Oder fällt es Ihnen schwer, nein zu sagen? Kreisen Ihre Gedanken ständig um den „Stoff“? Dann sprechen Sie mit einem Arzt darüber. Der gesundheitliche Nutzen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich – je nachdem, wie hoch der Konsum vor dem Alkoholfasten war. Generell entlastet der Verzicht die Leber. Alkohol kann mittelfristig zu einer Leberzirrhose führen. Auch das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. Man verliert an Gewicht, denn Alkohol und alkoholhaltige Getränke enthalten große Mengen an Kalorien. Nicht zuletzt verbessert sich die Gedächtnisleistung. Solche langfristigen Effekte treten allerdings nur auf, wenn man sich nach Ablauf des Alkoholfastens an die Empfehlungen für den Konsum von Alkohol hält und weiterhin auf ethanolhaltige Drinks, wie Wein, Bier, Spirituosen oder alkoholische Mixgetränke, verzichtet. Je nachdem, wie lange man es durchhält, nicht zu trinken, reagiert der Körper ganz unterschiedlich.
Die AOK unterstützt Sie beim Alkoholverzicht Die AOK bietet zahlreiche Angebote für Menschen, die auf Suchtmittel wie Alkohol oder Nikotin verzichten wollen. Informieren Sie sich bei Ihrer AOK über passende Leistungen. Wissenschaftler der University of Sussex wollten herausfinden, was sich schon im Rahmen eines „Dry January“, also im Zeitraum von einem Monat, verändert. Für eine Studie haben sie Anfang 2018 genau 800 Personen befragt und die Daten ausgewertet. Ihre Ergebnisse im Überblick: Nach dem Experiment
Ziel ist selbstverständlich, die eigene Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern – ein recht abstraktes Ziel. Doch bereits nach kurzer Zeit berichteten die Studienteilnehmer viel Positives:
Alles in allem leiten die Autoren daraus ab, dass sich bereits im Zeitraum von einem Monat positive Aspekte zeigen – und dass Konsumenten dadurch ihr Trinkverhalten verändern. Den größten Nutzen haben Menschen, die langfristig ihren Konsum stark einschränken. Ob es während des strikten Alkoholverzichts zu Entzugssymptomen wie Schwitzen, Zittern, depressiver Verstimmtheit, Gereiztheit, Schlafstörungen und anderen kommt, hängt von der vorherigen Alkohol-Trinkmenge ab. Wer in unregelmäßigen Abständen das eine oder andere Gläschen zu sich nimmt, wird davon nichts merken. Wer regelmäßig größere Mengen konsumiert, sollte in jedem Fall vorab mit einem Arzt sprechen, denn das Entzugssyndrom kann gefährlich oder gar lebensbedrohlich sein. |