Wie macht man den ersten Schritt als Mann?

Wir haben jemanden gefragt, der es wissen muss. freundin-Autor Maximilian Reich erklärt in unserer neuen Kolumne, wie die Herren ticken

Vor ein paar Jahren habe ich eine Safari in Südafrika gemacht. Ich saß hinten in einem offenen Jeep, und vorne saß ein Ranger und fuhr mich durch den Nationalpark. Neben unserem Wagen ist ein Löwe hergelaufen. Ich hätte meine Hand ausstrecken und ihn streicheln können, so nah kam ich dem Raubtier. Der Löwe war von dem Auto und den Touristen, die ihn anglotzten, allerdings so beeindruckt wie Michael Wendler von einer Frau über 20. Also gar nicht. Er war ja daran gewöhnt, weil schließlich jeden Tag Autos mit Schaulustigen kamen und neben ihm herfuhren. Business as usual, sozusagen. Wäre ich damals allerdings ausgestiegen, wäre das eine komplett neue Situation für den Löwen gewesen, die er nicht kennt. Er wäre nervös geworden und hätte mich gefressen.

Warum ich diese Anekdote erzähle?

1. Damit auch diejenigen, die mir nicht auf Instagram (maximilian_reich) folgen, bemerken, was für ein tolles Leben ich führe und mich gefälligst beneiden, weil ich in Afrika war.

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2. Weil Männer in gewisser Weise wie Löwen sind. Seit tausenden von Jahren war es immer die Aufgabe des Mannes, der Frau nachzujagen. Demzufolge würde es uns komplett verunsichern, wenn nun plötzlich in der Bar eine Frau auf uns zukommen würde. Das kennen wir einfach nicht.

Mich haben in meinem Leben erst drei Frauen angesprochen. Eine wollte mit mir über Jehova reden. Beim zweiten Mal hat mich eine ältere Dame im Supermarkt darauf aufmerksam gemacht, dass mein Hosenstall offensteht. Das dritte Mal war in Las Vegas. Ich hatte beruflich dort zu tun und stand deshalb am Abend allein an einer Bar mit meinem Glas Gin Tonic in der Hand, als mich eine Frau ansprach. Sie trug ein blaues Abendkleid mit einem tiefen Ausschnitt und fragte mich, ob ich etwas mit ihr trinken möchte. Ich lächelte sie freundlich an und sagte: "Oh, vielen Dank für das Angebot. Aber so ein Typ bin ich nicht."

Sie guckte ziemlich irritiert: "Was für ein Typ?"

Ich: "Naja, also... einer der für Frauen bezahlt."

Sie: "Du hälst mich für eine Prostituierte?"

Ich: "Äh....also ehrlichgesagt..."

Sie: "Seh ich aus wie eine Prostituierte?"

Ich: "Äääähhhh... nein, aber … Las Vegas... eine schöne Frau, die mich anspricht …."

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Im Nachhinein ist es vielleicht ganz gut, dass sie daraufhin schockiert abgedampft ist. So muss ich zumindest niemals unseren Kindern die Geschichte unseres Kennenlernens erzählen. Wo wir alle zusammen mit den Kleinen auf dem Sofa sitzen würden, und meine Frau anfängt zu erzählen: "Also, euer Papa und ich waren in Las Vegas auf einer Party und dann … ach, Schatz. Du musst das erzählen. Du kannst das viel besser." Ich: "... und da habe ich sie gefragt ob sie eine Hure ist."

Ach ja, die Magie des ersten Augenblicks. Naja, jedenfalls habe ich da gelernt, dass die Amerikaner viel lockerer mit dem Thema Flirten umgehen und es dort ganz normal ist, dass eine Frau einen Mann anspricht, wenn er ihr gefällt. Warum auch nicht? Ich finde es sexy, wenn eine Frau selbstbewusst ist und sich einfach nimmt, worauf sie Lust hat. Der Film "Basic Instinct" wäre nie so erfolgreich geworden, wenn Sharon Stone im Verhörzimmer in sich gesunken auf dem Stuhl gehockt und darauf gewartet hätte, dass einer der Polizisten sie fragt: "Entschuldigung, würde es Ihnen etwas ausmachen, mal die Beine übereinander zu schlagen?"

Ich finde es albern zu sagen: Der Mann muss den ersten Schritt gehen. Mit welcher Begründung? Bloß weil er ein Mann ist? Das ist so adequiert. Neulich stand ich in der S-Bahn und habe dort ein Pärchen gesehen. Die Frau war bestimmt knapp zwei Meter groß und sehr dick. Ihre Arme hatten den Umfang meiner Oberschenkel. Ihr Freund war ein kleines Kerlchen. Nicht größer als 1,65 und dünn wie ein Besenstiel. Die beiden hatten offenbar in der Stadt eine Mikrowelle gekauft. Und wer hat sie getragen? Das dürre Männchen. Er hat geächzt und geschwitzt unter der Last, aber der Mann trägt nun mal die schweren Sachen. Selbst wenn seine Frau bloß eine Hand dafür gebraucht hätte. Man erfüllt lieber jedes Klischee und hebt sich einen Bruch oder lässt sich den Traumpartner durch die Lappen gehen, als verkurstete Geschlechterrollen aufzubrechen. Das ist doch dämlich!

Grundsätzlich sollten Sie immer tun, worauf Sie Lust haben. Ein Mann, der ein Problem damit hat, dass Frauen die Initiative ergreifen, hat wahrscheinlich auch ein Problem damit, wenn Frauen arbeiten oder wählen. Und so einen wollen Sie doch gar nicht ansprechen, oder?

Denken Sie eben nur daran, dass der Mann daran vielleicht noch nicht gewohnt ist. Also verschrecken Sie ihn nicht gleich, indem Sie zu forsch rangehen. Statt "Ey Süßer, bock auf ficken", wie wir Männer es bisher immer so charmant sagten, lieber ein simples: "Hi, wie heißt du?"

Sie möchten unseren Autor ansprechen? Kein Problem, schreiben Sie ihm einfach eine Email an:

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Die Praxis zeigt, dass es für Frauen in Wirklichkeit häufig eher nachteilig ist, einen Mann aktiv anzusprechen, denn tatsächlich sehen viele Männer eine Frau, die es ihnen „besonders leicht gemacht“ hat, dann nicht als „begehrenswert“ an… Die Frau wird zwar als sympathisch, als mutig und selbstbewusst, nett und aufgeschlossen wahrgenommen – aber in den allermeisten Fällen eben nicht als potentielle Partnerin.

Da mag mir mancher (vor allem schüchterne) Mann widersprechen, doch das ist leider eine traurige Realität, die mit unserem Unbewussten zu tun hat: Viele Frauen sagen ja zum Beispiel, sie wünschen sich einen netten, rücksichtsvollen und freundlichen Mann – und finden dann leider genau diese Männer oft eher wenig sexy. Das ist nicht per se eine Sache von „Frauen wissen nicht was sie wollen“ sondern es ist der Unterschied zwischen unserer Logik / unserem Verstand und unseren Instinkten / dem Unterbewusstsein. Und genau so ist das mit dem ansprechen und angesprochen werden: Der Verstand und die Logik sagen: „Es wäre doch viel einfacher und schlauer, wenn die Frauen uns ansprechen!“ und da gebe ich Dir sogar recht. Aber unseren Instinkten ist die Logik halt gerade mal egal:

Dies ist ein unbewusster Prozess, auf den wir nicht bewusst Einfluss nehmen – sprich: Wir wünschten zwar, dass es anders wäre – unser Verstand sagt uns: „Das ist doch bescheuert! Wir sind im 21. Jahrhundert“ und so weiter – es fühlt sich aber „komisch“ an, wenn es dann tatsächlich so ist: Frauen, die Männer direkt ansprechen, bekommen zwar Kontakt, werden aber nicht begehrt.

Unsere tiefsitzenden „Instinkte“ haben eben leider offenbar immer noch „Modernisierungsbedarf“.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Von den 1002 Männern sagten 40 % sie (die Männer) sollten den ersten Schritt bei der Kontaktaufnahme machen.

Rechnen wir zusammen (72 % die angesprochen werden wollen + 40 % die finden, dass sie den ersten Schritt machen sollen = ???), so ergibt sich eine kleine Ungereimtheit: Ganz offenbar glaubt ein Teil der Männer die gerne direkt angesprochen werden möchten auch, dass doch sie diejenigen sein sollten, die das initiieren…

Also wie jetzt? Wer macht den ersten Schritt denn wirklich?

Für mich als Flirtcoach mit 18 Jahren Erfahrung ein echter Schmunzler – sprechen doch viele Männer oft von „Frauenlogik“, wenn sich Dinge eigentlich gegenseitig ausschließen…

Aber liebe Männer, ich kann Euch verstehen:

Es zeigt sich durchaus: Viele Frauen trauen sich zu wenig

Doch leider liegt genau hier das Missverständnis und gleichzeitig die Chance… wenn Du als Frau eine einfache Wahrheit erkennst:

Den ersten Schritt zu tun, das war in Wahrheit schon immer „Frauensache“:

Frauen waren schon immer sehr misstrauisch und sehr wählerisch, welchen Mann sie „an sich heranlassen“.

Zu Recht: Die Gefahr, vergewaltigt, vom „Falschen“ geschwängert oder zu Tode gelangweilt zu werden sind ebenso vorhanden, wie nach wie vor die Gefahr der gesellschaftlichen Ächtung als „Schlampe“ und „leicht zu haben“, wenn einem der Kontakt zu Männern „zu viel Spaß macht“.

Im Gegenzug dazu ist die größte Angst des Mannes die Ablehnung:

Männer blamieren sich nicht gerne. Ein Mann will einigermaßen sicher sein, dass sein Mut belohnt wird, wenn er auf eine Frau zugeht. Die meisten Männer warten daher auf ein Signal der Frau wie z.B. einen Blickkontakt, ein erwidertes Lächeln oder irgendein anderes – für ihn erkennbares – Zeichen, um zu wissen, dass es sich „lohnt“, einen Flirtversuch zu wagen.

Doch genau da wird es kompliziert:

Nur 20 % aller Frauen signalisieren „öfter“ oder „meistens“ ihre Flirtbereitschaft. Gerade mal 43 % tun es „ab und zu“ (also fast nie) und 29 % geben sogar an, nie diesen ersten Schritt zu tun.

Mit anderen Worten: Bei 72 % der Frauen ist Flirtbereitschaft für die meisten Männer kaum bis gar nicht zu erkennen.

Das passt dann ja ganz gut zu den 72 % der Männer, die sich wünschen würden, die Frauen würden auf sie zukommen…

Denn wer auf ein Signal wartet und keines bekommt, der kann schon mal etwas ungeduldig werden – und wünscht sich, die Frauen wären etwas weniger „subtil“. Und das kann ich wirklich sehr, sehr gut verstehen.

Frauen: Ihr müsst etwas tun! In der Vergangenheit gab es das berühmte Taschentuch, dass eine Dame fallen ließ, wenn ein Mann ihr gefiel. Der Mann konnte es aufheben und ihr bringen und darüber einen „schicklichen Grund“ für ein Gespräch simulieren. Beide wussten natürlich, dass das nur ein Vorwand war – und genau das war das Spiel.

Heute haben wir leider kaum noch Stofftaschentücher im Einsatz – aber wenn ihr den Männern nur die kalte Schulter zeigt und keine „Einladungen“ gebt, wird das nichts.

Die meisten Frauen tun das übrigens nicht, weil sie – im Gegensatz zu den Männern – nicht Angst vor Ablehnung haben: Ihr größte Angst ist es, dass der Mann, der sie dann anspricht doch nicht so interessant ist und dass sie ihn dann nicht mehr loswerden. Genau deshalb sind Frauen auch oft zu Beginn eines Flirts sehr, sehr misstrauisch. Oft so misstrauisch, das sie lieber gleich „nein“ sagen. Das hat oft gar nichts mit dem Mann an sich zu tun, sondern mit der Überforderung der Frau plötzlich angesprochen zu werden… vor allem, wenn dem kein Blickkontakt oder ein vernünftiger „Türöffner“ vorausging.

Allerdings:

Jammern nutzt nix!

In meinen Flirtkursen  – allen voran „KOMM IN KONTAKT (die ganz anders sind, als Du vermutlich glaubst) stelle ich regelmäßig fest, dass der Blickkontakt, den wir Frauen „anbieten“, meist viel zu kurz ist, um von einem Mann registriert und verstanden zu werden.

Jetzt könnte man sich als Mann natürlich schön zurücklehnen und sagen:

Ist doch nicht meine Schuld, wenn die Frauen so kurz schauen oder so unscheinbar lächeln, dass ich das nicht verstehen kann – die müssen halt lernen, wie sie mir deutlicher zeigen, dass ich mich trauen soll.

Nur leider lernst Du als Mann mit dieser Einstellung nie Deine Traumfrau kennen!

Es ist eigentlich ganz einfach, eine Frau zu einem „erkennbaren“ Signal zu animieren. Und es ist tatsächlich auch nicht so schwer, die subtilen Signale einer Frau zu erkennen und richtig einzuordnen  – wenn man weiß, wie es geht, ist es eine Kleinigkeit, die jeder lernen kann.

Und auch für die Frauen ist es gar nicht so schwer, wenn sie sich klar machen, dass niemand sie direkt „überrennt“ oder für billig hält, nur weil sie sich mal anmerken lassen, wenn sie einen Mann interessant finden.

Im Gegenteil:

Das Syndrom „Ich werde immer nur von Vollidioten angesprochen“ entsteht ja ohnehin nur dann, wenn eine Frau grundsätzlich niemandem – keinem Mann – ein Signal gibt. Denn dann wird sie von den netten, respektvollen – aber eben vielleicht zu vorsichtigen – Männern nicht angesprochen… von denen allerdings, die eh jede Frau ansprechen, dann schon. Und das sind leider viel zu oft besagte Idioten…

Natürlich fühlt sich das vielleicht erst mal seltsam an. Wie alles, was neu ist.

Genau aus diesem Grund gebe ich keinen separaten Flirtkurs für Frauen oder nur Flirtkurse für Männer:

Ich finde, wenn jemand gerne besser und erfolgreicher flirten lernen möchte, dann sollte er sich mit Menschen austauschen und mit ihnen üben, die zur „Zielgruppe“ gehören… und das kann tatsächlich Spaß machen. Vor allem, wenn man lernt, wie man hilfreiche „Türöffner“ nutzt und in Zukunft Anziehung kreiert, anstatt Druck aufzubauen… dann könnte es nämlich was werden!

Wer macht den ersten Schritt?

Ich – ich lade Dich ein zu meinem Training.

Jetzt kommst Du… was wirst Du tun?

Hier zu den Terminen von „KOMM IN KONTAKT“

Flirten lernen – geht das überhaupt?