Wie soll Percy Jackson seine Wut in den Griff bekommen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2010

Wenn das der Zeus wüssteIst der Nachfolger von "Harry Potter" endlich gefunden? Der Texaner Rick Riordan macht jetzt auch in Deutschland Furore mit seiner Percy-Jackson-Serie.BOSTON, im FebruarHÖR-kjulies", "Dei-o-NEI-ses", "Suhs". Die Antworten kommen schnell. Achthundert Arme schnellen in die Höhe, sobald der graumelierte, lehrerhafte Mann auf der Bühne eines Schulauditoriums in einem Bostoner Vorort jene zwölf Fragen stellt, die ritualmäßig seine Lesungen abschließen: Welcher Held musste mal einen riesigen Stall ausmisten? Welcher Gott liebt den Wein und wurde nach Amerika strafversetzt? Welcher Sohn des Kronos wurde der oberste der olympischen Götter? Herkules, Dionysos, Zeus. Amerikanische Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wissen das, und zwar seit 2005.Denn in jenem Jahr erschien "Diebe im Olymp", der erste Band der Percy-Jackson-Serie von Rick Riordan, deren dritter Band "Der Fluch des Titanen" soeben auch in deutscher Übersetzung erschienen ist. 2005 war Harry Potter schon sechzehn Jahre alt, und die vorpubertäre Leserschaft brauchte einen neuen Helden. Dieser erschien - um nicht zu sagen "apparierte" - aus der energiegeladenen Feder des 1964 geborenen Texaners Rick Riordan.

Riordan war Mittelschullehrer für Englisch und Geschichte in San Francisco. Weil er sich nach seiner alten Heimat sehnte, schrieb er eine Detektivgeschichte, "Big Red Tequila" (1997), die er in San Antonio ansiedelte. Hymnen und Preise

folgten, und Riordans Held, der lizenzlose Privatdetektiv Tres Navarre, Tai-Chi-Meister, Tequila-Säufer und promovierter Mediävist, betätigte sich erfolgreich in weiteren sieben Romanen. Dafür erhielt Riordan die drei Oscars des Genres, den Edgar, den Anthony und den Shamus-Preis.Als die Tres-Navarre-Serie schon gut am Laufen war, wurden bei Riordans Sohn Haley, der an Konzentrations- und Leseschwierigkeiten litt, Legasthenie und ADHD (attention deficit/hyperactivity disorder) diagnostiziert. Allerdings hörte Haley seinem Vater gebannt zu, wenn er abends von griechischen Göttern und Helden erzählte. Als eines Abends alles erzählt war, bat Haley den Vater, welche zu erfinden. Und so schuf Riordan denn Percy Jackson, Sohn Poseidons und einer sterblichen angehenden Schriftstellerin, die mangels Erfolg dazu verdammt ist, im New Yorker Grand-Central-Bahnhof Süßigkeiten zu verkaufen. Riordans Metapher für die amerikanische Pendlerliteratur? Das erste Abenteuer erzählt, wie Percy den Zeus gestohlenen Blitz wieder herbeischafft. 2004 wurden die Filmrechte an Miramax verkauft.Der Erfolg war durchschlagend. Riordan gab seine Stelle als Lehrer auf und zog als freier Schriftsteller mit seiner Familie zurück nach San Antonio, Texas. Dass in Riordan noch immer der Lehrer steckt, der seinen Job liebte, weil er Kinder mag, zeigt sich bei jeder seiner Lesungen. Er weiß, wie Kinder funktionieren, was sie animiert und inspiriert. Die so einfallsreiche wie aktionsgeladene Percy-Jackson-Serie bietet sympathische Protagonisten, Witz, Überraschung und Spannung - und darüber hinaus noch jenes Quentchen an patriotischem Balsam, das amerikanische Leser seit je schätzen.Die Percy-Jackson-Serie fußt auf der Annahme, dass die griechischen Götter und Helden noch immer in der Welt präsent sind, und zwar als Bestandteil jenes kollektiven Bewusstseins, das in Amerika gern unter dem Begriff "western civ" zusammengefasst wird. Wo immer die Flamme der abendländischen Kultur am hellsten leuchtet, dort siedeln sich die Olympier an. "Die Götter ziehen um: nach Deutschland, nach Frankreich, nach Spanien", erklärt Chiron einem erstaunten Percy Jackson, der, seine göttliche Abkunft nicht ahnend, als Halbwaise in Manhattan aufwuchs. "Amerika ist jetzt das Herz der Flamme. Es ist die große Macht des Westens. Und darum ist der Olymp hier, und wir sind hier." Genau gesagt, ist der Olymp auf der sechshundertsten Etage des Empire-State-Building zu finden.Die Handlung der insgesamt fünfbändigen Serie, deren letzter Band im vergangenen Jahr in Amerika erschien, wird durch eine Prophetie vorangetrieben und zusammengehalten. Sie sagt voraus, dass ein sechzehnjähriger Halbgott, ein Spross der Großen Drei, also der Kronos-Söhne Zeus, Hades und Poseidon, den Olympiern zur tödlichen Gefahr werden wird. Mittlerweile plant der zerstückelte Titan Kronos seine Rückkehr, indem er, verborgen in einem goldenen Sarkophag, mit Hilfe von abtrünnigen Halbgöttern und mythischen Monstern an Stärke zunimmt.Wer hier an Lord Voldemort denkt, liegt richtig. Überhaupt hat die Percy-Jackson-Serie, insbesondere der erste Band "Diebe im Olymp", dessen Verfilmung derzeit in den deutschen Kinos läuft, viel mit der Harry-Potter-Serie gemein: Mit zwölf Jahren erfährt Percy, dass er der sterblichen Muggle-Welt nur halb angehört und dass mythisch-magische Kräfte darauf aus sind, ihn zu töten, um die Erfüllung einer Prophezeiung zu verhindern. Percy verbringt darum die Sommermonate in einer Schule für Halbgötter, wo er unter der Anleitung des weisen Chiron in sein neues Sein initiiert wird. Percys Freunde, ein kluges Mädchen (Tochter Athenes) und ein netter, scheinbar unbedarfter Junge (in "Wirklichkeit" ein gewiefter Satyr), begleiten ihn durch dick und dünn. So ist es wohl auch kein Zufall, dass Chris Columbus, der in den ersten beiden Harry-Potter-Filmen Regie führte, auch im ersten Percy-Jackson-Film das Action-Heft in der Hand hat.Auch in den Büchern geht es nicht gemächlich zu. Im ersten Band führt eine wahnwitzige Jagd durch ganz Amerika die Freunde bis an den Strand von Santa Monica zum Showdown mit Ares. Der zweite Band, "Im Bann des Zyklopen", zeichnet spritzig und witzig die Abenteuer des Odysseus nach. Für Band drei, "Der Fluch des Titanen", dienten die Heldentaten des Herakles als Schnittmuster.Am unterhaltendsten sind aber doch die vielen Monster, mit denen Riordan Percys Abenteuer gepfeffert hat. Neben den üblichen Verdächtigen wie Furien und Harpyien erscheinen Exoten wie die Laistrygonen, der Manticore, die skythische Drakaina, der erymanthische Eber und die stymphalischen Vögel. Das Bekämpfen der Vögel und des Ebers gehörte zu den Aufgaben des Herakles, Sohn des Zeus und somit Halbbruder des Perseus, eine Verwandtschaft, die alle Percy-Jackson-Bände prägt und im "Fluch der Titanen" noch besonders enggeführt wird.Bei so viel genauer Kenntnis der griechischen Mythologie mag man sich fragen, warum allein Herakles immer nur mit seinem lateinischen Namen Herkules erscheint. Für Amerikaner hat "Hörkjulies" seit der Disney-Fassung von 1997 einen besonderen Klang. Seither kann Herakles in Amerika wohl nur noch Hercules heißen. Verschwörungstheoretikern, die erspäht haben, dass Riordans Verleger Hyperion Books zum Disney-Emporium gehört, soll überlassen bleiben, darin ein abgekartetes Spiel zu vermuten. Für die kindliche Leser sind Riordans rasante Romane reiner Lustgewinn. In Percy Jackson ist ihnen ein neuer Held erstanden, der auch in Deutschland seine Fans zu finden verdient.SUSANNE KLINGENSTEIN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

…mehr

KalypsoDer Tempel strahlt golden. Wir stürmen in die riesige Halle und rutschen dabei fast auf dem goldenen Boden aus. Der ganze Saal ist in gold gehalten. Säulen bilden einen Kreis. Vor jeder Säule sitzt ein Gott, Ketten fesseln sie an das Granit. Es sind nicht alle, aber die obersten olympischen Gottheiten sind da. Die Decke ist eine Kuppel, sie stellt den Himmel da, den Atlas, mein törichter und wiederlicher Vater, auf den Händen trägt. Leo kommt neben mir zum stehen und ich folge seinem besorgten Blick. Er sieht zu seinem Vater. Hephaistos trägt nicht seinen Blaumann, sondern eine Toga in Violett. Er sieht eigentlich ganz fit aus, zwei andere Gottheiten machen mir mehr Sorgen. Annabeth und Percy starren zu ihren Eltern. Athene und Poseidon hängen schlaff in ihren Fesseln. Ihre Haut ist aschfahl und sie bewegen sich nicht. Keuchen ist zu hören. ,,Will, was tust du hier?" Apollo hat den Kopf gehoben und ich muss zugeben, dass er sogar schwach und in dieser Toga ziemlich gut aussieht. ,,Vater, wir wollen euch retten" Aphrodite keucht auf, doch sie schafft es nicht, etwas zu sagen. In der Mitte steht ein pompöser Thron in Form einer Sanduhr. Und darauf sitzt jemand. Ein junger Mann. Er hat schwarzes Haar und so goldene Augen, dass sie uns fast anblitzen. Ich muss leider zu geben, dass er schon attraktiv aussieht. Doch ich weiß, wer er ist und das lässt mich zusammenzucken. ,,Kronos", sagt Percy. Kronos erhebt sich. Er trägt eine purpurne Toga und einen goldenen Gürtel, an dem eine Sense baumelt. ,,Perseus Jackson und Annabeth Chase. Schön, euch wiederzusehen" Annabeth knurrt, sagt aber nichts dazu, dass Kronos sie mit dem falschen Namen angesprochen hat. Piper zieht ihr Schwert und Jason hebt drohend die Hand, in der sich Funken bilden. Ich lege kurz meine Hand an Leos Arm, dann ziele ich mit meinem Pfeil auf Kronos. Er sieht zu mir und zieht eine Augenbraue hoch. ,,Kalypso, Tochter des Atlas. Na, hat man dich endlich von deiner einsamen Insel geholt? Warum kämpfst du auf ihrer Seite? Die Götter waren immer gegen dich. Ich hätte dich gerne auf meiner Seite" ,,Wer hätte das nicht?", sagt Leo. ,,Kalypso ist wunderbar. Eine super Ärztin, Kämpferin und Freundin" ,,Ah, ich sehe, dass du die Liebe gefunden hast, Kalypso. Dieses Glück habe ich nie gehabt. Und zwar nur, weil die Götter mich verachten" ,,Da haben sie jeden Grund zu", sagt Jason. ,,Sohn des Jupiter", knurrt Kronos. ,,Römer. Warum bist du hier? Zeus ist nicht dein Vater" ,,Nein, aber er ist der Vater meiner Schwester" ,,Was hast du mit den Göttern vor, Kronos?" ,,Ach Annabeth meine Liebe. Ich habe nun zwar keine Halbgötter auf meiner Seite, aber mein Ziel ist immer noch das gleiche. Ich will die Götter stürzen und den Olymp zerstören. Und ihre Kinder gleich mit. Mit euch beiden habe ich ohnehin noch ein Hühnchen zu rupfen" Er deutet auf Annabeth und Percy. ,,Eure Eltern waren eigentlich ziemlich schnell erledigt. Sie sind nicht tot, aber auf jeden Fall zu schwach, um etwas tun zu können" Annabeth läuft eine Träne über die Wange. Da schnippt Kronos mit den Fingern. Monster strömen hervor und packen uns. Mit einer Bewegung haben sie uns entwaffnet. Sie ziehen uns an die Wände, aus denen Ketten hervorschießen und sich Handschellen um unsere Handgelenke schließen. Annabeth schreit: ,,Nein, hör auf damit!" Wir können nicht mehr weg. ,,Arschloch!", brüllt Percy. Die beiden sind noch frei. ,,Mein Interesse gilt zu allererst euch. Eure Freunde sollen mit ansehen, wie ich euch umbringe. Und die Götter wollen bestimmt auch sehen, wie die mächtigsten Halbgötter umgebracht werden. Zudem habe ich gehört, dass du schwanger bist, Annabeth. Ich könnte die Zeit verschnellern und dafür sorgen, dass du noch hier dein Kind gebärst. Dann könnte ich es vor deinen Augen umbringen. Das wäre doch ein Spaß" Er zieht eim grauenhaftes Grinsen und Annabeth stürmt vor. ,,Wag es ja nicht! Das ist mein Kind. Und ich werde dafür sorgen, dass du es nicht in die Hände bekommst, du elender Drecksack. Glaube bloß nicht, dass ich Angst vor dir habe. Ich habe schon viel schlimmeres erlebt, als einen Gott wie dich! " Die Liebe einer Mutter. Annabeth würde alles für ihr Ungeborenes tun. Doch Kronos lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Percy zieht Annabeth zu sich. ,,Du meinst den Tartarus. Ja, habe schon davon gehört. Habt ihr einen entspannten Ausflug dorthin gehabt?" Jetzt ist Percy der, der sich vor Wut kaum zügeln kann. ,,Dich sollte man in den Tartarus verbannen!" ,,Wie ich sehe, haben euch die Boggarts auf Mile- Island gefallen. Die habe ich extra für euch ausgesucht" Percy rennt auf Kronos zu und schwingt sein Schwert, doch der Gott der Zeit stampft auf den Boden auf und Percy fliegt zurück. Er landet auf den Boden. ,,Kämpfe mit uns!", ruft Annabeth und hilft  Percy auf die Beine. ,,So viel Mühe mache ich mir nicht", sagt Kronos. ,,Ich habe etwas anderes für euch" Er macht eine ausladene Handbewegung und zwei Telchinen ziehen einen goldenen Vorhang beiseite. Dahinter ist ein Fahrstul mit pechschwarzen Türen. Er ist mit Ketten am Boden befestigt und bebt. Die Tore des Todes. ,,Wie ist das möglich?", fragt Hazel. ,,Sehr gute Frage, Tochter des Pluto. Ich habe es tatsächlich geschafft, die Tore einzufangen. Allerdings sind sie schwach. Thanatos ist noch frei. Die Tore können nur ein Mal jemanden hochholen, bevor sie verschwinden. Und die Monster, die da drin sind, werden euch beide vernichten" Durch die Tore des Todes sind Annabeth und Percy aus dem Tartarus entkommen. Im Krieg gegen Gaia mussten sie die Tore von den Ketten befreien. Percy und Annabeth erschaudern bei dem Anblick der Tore. ,,Perseus, du wirst zwölf Minuten auf den Knopf drücken!" ,,Nein", antwortet Percy und dreht an seinem Ehering. Annabeth macht das Gleiche und ich frage mich, ob das eine gemeinsame Geste der beiden ist. ,,Oh doch. Sonst werde ich meine Drohung mit dem Kind wahr werden lassen" ,,Woher soll ich wissen, dass du es dann nicht tust?" ,,Ich schwöre beim Styx, dass ich dein Kind in Ruhe lassen werde, wenn du den Knopf drückst. Zufrieden?" Percy drückt Annabeth einen Kuss auf die Wange und geht dann zu den Toren. Es piept und Percy drückt auf den Knopf. Nun steht Annabeth mit erhobenen Kopf vor Kronos. ,,Annabeth, wie geht es denn Luke? Ich hoffe doch, dass er sich von den Strapazen erholt hat" ,,Er ist auf unserer Seite" ,,Ich weiß, das musste ich leider schmerzhaft feststellen"  Leo neben mir schnaubt. Ich sehe, dass seine Ketten glühen. ,,Kalypso und Will. Ihr seid doch ein Team. Ein Team, das so gut wie jede Verletzung heilen kann. Ich könnte eure Hilfe gebrauchen" ,,Wobei?", fragt Will wütend. ,,Ich möchte, dass ihr bei Poseidon und Athene dafür sorgt, dass sie wieder bei Bewusstsein sind. Und keine Widerrede. Wenn ihr es nicht tut, bekommen Nico und Leo Probleme" ,,Na schön", brummen Will und ich. Unsere Ketten werden gelöst und wir werden nach vorne gestoßen. Als ich an Annabeth vorbeilaufe, packt sie mein Handgelenk. ,,Wie lange habe ich noch?", flüstert sie. Ich konzentriere mich auf die Macht ihres Kindes. ,,Genug " Ich knie mich vor Athene; Will sich vor Poseidon. Ich hebe das Kinn der Weisheitsgöttin an und lege ihr einen Finger an die Stirn. Ich flüstere etwas auf Altgriechisch und Athene öffnet die Augen. Die grauen Augen starren mich an. ,,Annabeth", haucht sie panisch. ,,Ist am Leben", flüstere ich zurück. Dann ziehe ich Ambrosia aus meinem Gürtel. ,,Mund auf" Athene schluckt das Stück Ambrosia an einem Stück. ,,Warum sind sie so schwach? ", fragt Kronos. Er weiß es nicht. Er weiß nicht, dass sie die göttlichen Kräfte an ihre Kinder abgegeben haben. Und das, obwohl er doch wissen muss, dass Percy die Meeresbewohner beschützt hat. Die beiden wären längst tot, wenn sie die Unsterblichkeit nicht behalten hätten. ,,Poseidon ist schwach, da es dem Meer nicht gutgeht", sagt Will. Poseidon hat ebenfalls die Augen geöffnet. ,,Was ist mit Athene?" ,,Der Pathenon", rutscht es aus mir heraus. ,,Es schwächt sie, dass sie den Pathenon nachgebaut haben" ,,Tja, das tut mir leid. Aber ich wollte meinen eigenen Palast",,Tretet zurück!" Wir werden zu den Ketten zurückgebracht. Normalerweise hätte ich mich gewehrt, aber ich will das Leben von Nico und Leo nicht gefährden. Ich lasse mich einfach wieder anketten. Athene entdeckt ihre Tochter. ,,Annabeth" Annabeth schenkt ihr einen wehmütigen Blick, erwidert aber nichts. Wahrscheinlich hätte es sonst das Fass zum Überlaufen gebracht. Als Poseidon seinen Sohn sieht, zerrt er an seinen Ketten und brüllt: ,,Percy. Perseus, nein!" ,,Ich muss meine Frau und mein Kind beschützen! ", ruft Percy zurück und wagt es nicht, den Finger vom Knopf zu nehmen. Dann wendet er sich von seinem Vater ab. Trotzdem sehe ich, dass eine Träne über seine Wange rollt. Der Fahrstuhl blinkt erneut und Percy weicht zurück. Annabeth klammert sich an seinen Arm. Die Fahrstuhltür geht auf.,,Ein Titan und ein Riese", flüstere ich. Ich spüre es, bevor ich es sehe.

,,Meine lieben Monster", sagt Kronos und hebt die Arme. ,,Ich habe euch befreit, damit ihr Annabeth Chase und Percy Jackson tötet"

Aus dem Fahrstuhl treten ein Titan im Blaumann und ein Riese mit geflochtenen Haaren. Annabeth und Percy zucken zusammen.,,Damasen, Bob!" Die beiden haben mir von Damasen und Bob erzählt. Die beiden haben ihnen bei der Flucht aus dem Tartarus geholfen. ,,Percy! Annabeth!", sagt Bob und von seiner Schulter springt ein Kätzchen, Klein Bob.

,,Ihr sollt kämpfen!", brüllt Kronos. Percy wendet sich an seine zwei Freunde. ,,Ja, ihr sollt kämpfen, aber nicht hier. Helft meinen Freunden draußen", sagt er. ,,Das sind Freunde von mir und Nico", fügt er hinzu. Bob und Damasen stürzen mit klein Bob aus dem Tempel und zertrampeln dabei ein paar Monster. ,,Was soll das?", ruft Kronos empört. ,,Du hast unsere Freunde hergebracht", sagt Annabeth. ,,Warum hast du sie weggeschickt?", ruft Nico. ,,Sie können uns nicht helfen" Percy richtet sein Schwert auf Kronos. ,,Los, kämpfe mit uns!" Jetzt hat Kronos anscheinend zu viel, denn er nimmt seine Sense, die sofort an Größe annimmt. ,,Dann bringe ich euch halt eigenhändig um" Er stürmt auf Annabeth und Percy zu und die beiden werfen sich zur Seite. Annabeth sticht Kronos ins Bein und er brüllt wütend. Percy holt mit seinem Schwert aus, doch die Sense trifft ihn trotzdem. Er zieht scharf die Luft ein und schwingt dann nochmals das Schwert. Er lenkt die Sense ab, die gerade in Annabeths Richtung schwingt. Dann hebt er die Arme. Der Dreizack erscheint und er wirft ihn auf Kronos. Dessen Toga wird damit an die Wand genagelt. Annabeth ruft auch etwas. ,,Eulen, helft Athene und den Göttern!" Die Türen schwingen auf und Eulen fliegen herein. Sie stürzen auf Kronos und hämmern mit ihren spitzen Krallen und Schnäbeln auf ihn ein. Percy schießt Wasser auf Kronos, es scheint direkt aus seinem Körper zu kommen. Doch Kronos reißt sich los. ,,Verräter! Ihr habt die göttlichen Kräfte eurer Eltern" Er stürmt erneut auf die zwei los und trifft nun Annabeth mit der Sense. Die Sense trennt zwar Seele und Körper von einander, doch Annabeth steht sofort wieder auf. Percy und Annabeth tauschen einen Blick. Da kommt auch Leben in Aphrodite. ,,Der Bund wird Leben retten!", ruft sie. Annabeth und Percy scheinen zu wissen, wovon sie da faselt. Sie küssen sich flüchtig und lassen ihre Waffen fallen. ,,Was tut ihr denn da?", ruft Frank. Annabeth und Percy rennen auf Kronos zu. Kronos lacht und holt mit der Sense aus. Da springen Annabeth und Percy plötzlich in die Luft. Sie packen den Griff der Sense dort, wo Kronos Hände ihn halten. Kronos ist so überrascht, dass er sich nicht wehren kann. Annabeth und Percy drehen die Sense, richten sie gegen ihn. Sie stechen ihm in die Brust. Dann explodiert der Gott der Zeit. Ich schließe die Augen und zähle bis fünf, bis ich dann die Augen öffne. Der Thron ist zerborsten. Überall liegen Trümmerteile. Doch der schlimmste Anblick bietet sich uns ein paar Meter von uns entfernt. Ich reiße an meinen Ketten. Die Monster sind weg, Kronos ebenfalls. Tränen steigen mir in die Augen. ,,Percy! Annabeth!", schreien Poseidon und Athene. Leos Ketten schmelzen, dann befreit er mich, damit ich zu Percy und Annabeth stürzen kann. Sie liegen in der Mitte der Trümmern. Sie haben mehrere Wunden, ihre Augen sind geschlossen. Ich knie mich neben sie und lege meinen Finger an Annabeths Puls. Nichts. Dann fühle ich ihn bei Percy. Fehlanzeige. Die beiden halten sich an den Händen. ,,Und?", fragt Piper, der Tränen über die Wangen rollen. Leo hat sie noch nicht befreit. Will kommt zu mir, er ist gerade befreit. Er kniet sich neben mich. Dann zieht er sowohl Percy, als auch Annabeth die Rüstung aus. Er legt die Hände auf Percys Brust und übt Druck aus. ,,Was tust du da?",frage ich. ,,Sie wiederbeleben. Mach du das bei Annabeth. Ich lasse die beiden nicht sterben, so lange ich hier der Arzt bin" Ich packe Wills Handgelenk. ,,Es bringt nichts, die beiden sind tot. Percy und Annabeth sind tot"

Haha, ich bin mal wieder fies. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Kann es euch aber nicht übelnehmen, wenn nicht. Aber keine Sorge, das Buch ist noch nicht zuende. Es geht noch weiter. Die Helden, die überlebt haben, müssen schließlich noch ins Camp zurück.