Anfällig für Mückenstiche Was tun

Erstellt: 14.07.2016Aktualisiert: 10.01.2019, 02:21 Uhr

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Anfällig für Mückenstiche Was tun

Nicht alle Menschen schmecken Mücken gleichlecker. Die Biester bevorzugen die Blutgruppe 0. © dpa

Manche Menschen werden viel häufiger von Mücken gestochen als andere. Das ist nicht nur deren subjektiver Eindruck, sondern wissenschaftlich erwiesen. Ein Grund dafür ist die Blutgruppe, haben japanische Forscher herausgefunden.

Warme Sommerabende draußen verbringen, das könnte so schön sein, wären da nicht die Mücken. Doch während manche kein einziges Mal gepikst werden, sind andere schon nach kurzer Zeit übersäht von roten, juckenden Stichen. Warum ist das so? Das hat auch mit der Blutgruppe zu tun, auf manche Blutgruppen stehen Stechmücken einfach mehr.

Am häufigsten gestochen werden Menschen mit der Blutgruppe 0, das haben japanische Wissenschaftler erforscht. In einem Raum mit Testpersonen ließen sie asiatische Tigermücken frei und zählten anschließend, welche Blutgruppe von den Tieren am häufigsten attackiert wurde. Ergebnis: Personen mit Blutgruppe 0 wurden doppelt so häufig gestochen wie solche mit der Blutgruppe A. Auch Menschen mit Blutgruppe B mögen die Mücken lieber als solche mit A. Doch Blutgruppe 0 schmeckt den Tieren einfach am besten.

Chemisches Signal zeigt die Blutgruppe an

Auch warum die Insekten ihre Opfer nach Blutgruppen auswählen, konnten die Forscher herausfinden. Die Mücken erkennen die Blutgruppe über ein bestimmtes chemisches Signal auf der Haut. Allerdings zeigen nur 85 Prozent der Menschen dieses Signal auf der Haut auch an. Die restlichen 15 Prozent sind fein raus, sie sind für die Biester unsichtbar, ganz egal welche Blutgruppe.

Doch der Geschmack der Stechmücken richtet sich nicht nur nach den Blutgruppen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Kohlendioxid. Das Gas „riechen“ die Tiere schon aus weiter Entfernung. So spüren sie potenzielle Opfer auf, denn wir atmen nun mal Kohlendioxid aus. Das ist auch der Grund, warum Schwangere oft besonders fies attackiert werden, sie atmen schließlich kräftig für ihr Baby mit.

Schweiß und Körperwärme locken Mücken an

Doch auch andere Gerüche spielen eine Rolle. Für Milchsäure, Ammoniak und Fettsäuren haben Mücken eine feine Nase. Besonders lecker riechen wir nach dem Sport, schön verschwitzt und aufgeheizt. Also besser erst abduschen bevor man sich nach dem Joggen entspannt auf die Terrasse setzt. (ef)

Allein in Deutschland wurden bislang 48 Stechmückenarten nachgewiesen; weltweit gibt es mehr als 2.500 Arten. Es stechen nur die Weibchen, denn nach der Paarung benötigen sie fremde Eiweiße, um Eier zu bilden. Und die holen sie aus Ihrem Blut. Sobald sie zugestochen haben, fängt Ihr Kampf gegen den Juckreiz an. Natürlich sollten Sie auf keinen Fall an der Einstichstelle kratzen. Denn zum einen werden dadurch mehr „Juckstoffe” von Ihrem Körper ausgeschüttet, zum anderen gelangen möglicherweise Bakterien in Ihre Haut und es kann zu unangenehmen Infektionen kommen.

Dabei gibt es durchaus Hilfe wie die leicht kortisonhaltigen Salben aus der Apotheke. Ganz auf natürliche Weise helfen auch die Wirkstoffe der Kleinen Brennnessel (Urtica urens) gegen juckende und brennende Insektenstiche.

Anfällig für Mückenstiche Was tun

© Marta Tobolova - Fotolia

Wann sind Mücken am aktivsten?

Bestechend aktiv sind Mücken überwiegend in der Zeit zwischen der Abenddämmerung und dem Morgengrauen, an feuchtwarmen Tagen legen sie jedoch schon nachmittags los. Tagsüber halten sie sich meistens an schattigen, feuchten Orten wie beispielsweise Hecken und Gehölzstreifen oder auch im Haus versteckt auf.

Besonders wenn Sie in der Nähe von (stehenden) Gewässern wohnen, arbeiten, spazieren gehen oder Sport treiben, werden Sie häufiger als Ihnen lieb ist Bekanntschaft mit ihnen machen. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Mücken besonders gerne zustechen, wenn jemand süßes Blut hat. So ganz stimmt das nicht, denn die Wirklichkeit sieht ein bisschen anders aus: Mücken nutzen ein sehr komplexes Zusammenspiel aus Geruch, Wärme und Feuchtigkeit der Haut, um ein attraktives Ziel zu orten.

Welche Personen werden am häufigsten von Mücken gestochen?

So kann die Mücke eine mögliche Anzapfstelle nur dann erkennen, wenn die Körpertemperatur von Mensch oder Tier zwischen 36,45 und 37,85 °C liegt. Je weiter Ihre eigene Temperatur davon entfernt ist, desto weniger anfällig sind Sie für Stiche. Übrigens: Besonders gerne stechen Mücken Menschen mit dünner, gut durchbluteter Haut. Sie fliegen aber auch auf Fuß- und Schweißgeruch, der sich beim Schwitzen oder beim Sport besonders stark entwickelt. Den können Mücken schon in 20 Meter Entfernung wahrnehmen.

Welche Schutzmittel helfen gegen Mücken?

Sprühen Sie sich mit Schutzmitteln ein, bevor Sie nach draußen gehen oder spätestens wenn die Dämmerung einsetzt. Die heutigen Mückenmittel erzielen dabei gute Ergebnisse. Wählen Sie die sanftere Anti-Mücken-Alternative mit dem Wirkstoff Bayrepel (z. B. Autan), damit sind Sie bis zu acht Stunden vor Stichen geschützt. Es gibt aber auch biologischen Antimückenschutz, das sind verschiedene Mischungen mit natürlichen ätherischen Ölen wie Johanniskrautöl. Der Duft vertreibt lästige Insekten. Diese Schutzmittel sollten Sie vor allem abends auf die unbedeckten Hautstellen einreiben. Das Jucken nach einem Stich deutet auf eine allergische Reaktion hin, die von den Eiweißstoffen ausgelöst wird, die von der Stechmücke in die Saugstelle einspritzt wurden. Damit wird das Gerinnen des Blutes verhindert, damit die Mücke ungestört Nahrung zu sich nehmen kann.

Natürliche Mückenabwehr: Diese Pflanzen wehren Mücken ab

Viele Pflanzen und Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Bergamotte und Salbei enthalten ätherische Öle, deren Düfte Stechmücken fernhalten:

Anfällig für Mückenstiche Was tun

Mückenstiche: Jucken und Anschwellen als Folge

Oft bildet sich an der Einstichstelle noch für einige Stunden eine Quaddel. Diese Quaddeln entstehen nach dem Stich durch die Ausschüttung von körpereigenem Histamin, dem Stoff, der das Jucken auslöst. In der herkömmlichen Therapie stehen Salben mit synthetischen Antihistaminika zur Verfügung. Diese schwächen die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin ab, indem sie Histamin-Rezeptoren blockieren. So wird der Juckreiz unterdrückt. In der Apotheke erhalten Sie ebenfalls wirksame juckreizlindernde Salben, die einen leichten Kortisonzusatz enthalten.

Einfacher geht es so: Legen Sie eine frische Scheibe Zwiebel oder Knoblauch auf den Stich. Der Inhaltsstoff Allicin wirkt entzündungshemmend und lindert den Juckreiz. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, in den Abendstunden lange Bekleidung zu tragen, damit die Haut bedeckt und somit besser vor einem Stich geschützt ist. Ziehen Sie deshalb festes Schuhwerk und dicke Socken an, wenn Sie nach draußen gehen. Nachts ist die einfachste, aber immer noch beste Variante, um Insekten aus dem Schlafzimmer fernzuhalten, das normale Fliegengitter bzw. Moskitonetz, das im Baumarkt erhältlich ist.

Brennnessel löst mückenstichartige Symptome aus

Es wird aus dem Bereich der anthroposophischen Medizin ein Gel mit Brennnessel-Auszügen angeboten. Das erscheint einem auf den ersten Blick paradox, denn wie bei einem Insektenstich ruft das Sekret der Nesselhaare juckende Schwellungen an der Hautoberfläche hervor. Genau entgegengesetzt wirkt allerdings ein Heilpflanzenauszug aus der Kleinen Brennnessel. Er lindert den Hitzeschmerz und reguliert entzündliche Vorgänge, wie sie bei Insektenstichen, Sonnenbrand und leichteren Verbrennungen auftreten.

Natursubstanzen: So funktioniert die anthroposophische Medizin

Nach den Grundlagen der anthroposophischen Medizin kann eine Natursubstanz dann für die Behandlung von Krankheiten geeignet sein, wenn ein Krankheitsprozess und ein Naturprozess oder eine Natursubstanz in einer besonderen Beziehung zueinander stehen. Viele Pflanzen haben charakteristische Merkmale, aus denen sich ihre medizinische Verwendung ableiten lässt. Auf Grundlage dieser Zusammenhänge wird das passende Arzneimittel für ein Krankheitsbild ausgewählt. Denken wir an eine Hautverletzung durch zu viel „Feuer”, also eine leichte Verbrennung oder ein Insektenstich. Der Organismus antwortet mit einer Brandblase beziehungsweise bildet eine Quaddel.

Hier lindern Extrakte der kleinen Brennnessel den Hitzeschmerz und regulieren entzündliche Vorgänge. Die Pflanze ist ein vorzügliches Mittel bei Blasenbildung, weil sie den Abtransport der Lymphe (Flüssigkeit in einer Brandblase) anregt. Urtica urens hilft, Ödeme abzubauen und die normalen Flüssigkeitsverhältnisse wieder herzustellen. Aufgrund dieser Eigenschaften werden Auszüge der Pflanze in der Anthroposophischen Medizin zusammen mit Auszügen aus der Arnika bei Insektenstichen, Sonnenbrand und leichten Verbrennungen eingesetzt. Zusammen mit Arnika ist die Kleine Brennnessel in dem lindernden Gel Combudoron Gel (Weleda) enthalten. Es wirkt kühlend, lässt Schwellungen abklingen, ist schmerzlindernd und fördert den Aufbau von neuem, gesundem Hautgewebe ganz ohne chemische Zusatzstoffe.

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