Show Das Abdomen setzt sich aus der Bauchwand, der Bauchhöhle und den enthaltenen Bauchorganen zusammen. Die Bauchwand ist v.a. aus Muskeln aufgebaut und sorgt so gemeinsam mit der Rücken- und Hüftmuskulatur für eine Rumpfbewegung und -stabilisierung. Die Bauchhöhle wird anhand ihrer Auskleidung mit dem Bauchfell (Peritoneum) einerseits in eine von Bauchfell bedeckte Cavitas peritonealis und andererseits ein nicht mit Bauchfell bedecktes Spatium extraperitoneale unterteilt. Abhängig davon, in welchem Teil der Bauchhöhle ein Organ liegt, werden intraperitoneale von extraperitonealen Organen unterschieden. Durch die komplizierte embryonale Entwicklung der Peritonealverhältnisse ergeben sich außerdem verschiedene Räume und Recessus, die den Bauchraum strukturieren und (bspw. für operative Zugangswege) klinisch relevant sind. Das Peritoneum ist eine seröse Haut, die die Bauchhöhle auskleidet, sie luftdicht abschließt und zudem eine Verschiebung der Organe gegeneinander ermöglicht. Organe, die nicht in der vom Peritoneum ausgekleideten Bauchhöhle liegen, werden als extraperitoneale Organe bezeichnet.
Peritonealfalten
Extra- und Intraperitonealraum
Mesenterium (Meso, Gekröse)Die intraperitonealen Organe sind über Bindegewebsplatten, die von einem viszeralen Peritoneum überzogen werden, an der Rückwand der Bauchhöhle befestigt. Hierdurch erlangen sie zum einen Halt, zum anderen aber auch eine Beweglichkeit gegeneinander. An der Radix (= Wurzel) des Mesos erfolgt der Übergang von viszeralem zu parietalem Peritoneum. Außerdem treten hierüber die Leitungsbahnen zu den Organen ein. Da die Mesos von beiden Seiten mit Peritoneum überzogen sind, werden sie auch Peritonealduplikaturen genannt.
Durch eine horizontale Linie durch den Bauchnabel kann das Abdomen in einen Oberbauch und einen Unterbauch gegliedert werden. Diese Einteilung findet v.a. im klinischen Alltag Anwendung. Obwohl das Colon transversum über der Bauchnabellinie liegt, wird es funktionell zum Unterbauch gezählt! Räume und RecessusIn der Peritonealhöhle gibt es verschiedene Recessus (= Ausbuchtungen). Unterschieden werden Recessus an der Hinterwand der Peritonealhöhle, die durch den Übergang eines Darmanteils von retro- nach intraperitoneal entstehen, und Recessus, die zwischen den Organen und ihrem Meso entstehen. Diese Ausbuchtungen werden auch als Drainageräume bezeichnet. Bursa omentalisDie Bursa omentalis ist ein Nebenraum der Peritonealhöhle, der durch die Verlagerung ursprünglich intraperitonealer Bauchorgane nach extraperitoneal entstanden ist. Sie ist der größte Recessus der Bauchhöhle und besteht aus einem Hauptraum, der sich zu drei Recessus vergrößert. Begrenzt wird sie von verschiedenen Organen und Strukturen. Begrenzende Strukturen des VorraumsBegrenzende Strukturen des HauptraumsBei Eingriffen am Pankreas (z.B. bei Traumata) wird häufig der Zugangsweg über die Eröffnung der Bursa omentalis gewählt!
Recessus der Hinterwand
DrainageräumeAszites und intraperitoneale Blutungen
Durch welche Strukturen werden die folgenden Peritonealfalten aufgeworfen: Plicae umbilicales mediana, medialis und lateralis, Plica gastropancreatica, Plica duodenalis superior? Welche Darmabschnitte liegen intraperitoneal? Einteilung der BauchhöhleWas ist die Bursa omentalis? Wie wird der Vorraum der Bursa omentalis begrenzt? Wie wird der Hauptraum der Bursa omentalis nach dorsal und ventral begrenzt? Wo befindet sich das sog. Tuber omentale und von welchem Organ wird es gebildet? Welche Struktur muss kaudal durchtrennt werden, um einen operativen Zugangsweg zur Bursa omentalis zu erhalten? Embryonalentwicklung und Übersicht der PeritonealduplikaturenAus welcher embryonalen Struktur entwickeln sich die Ligg. hepatogastricum und hepatoduodenale? Eine Sammlung von allgemeineren und offeneren Fragen zu den verschiedenen prüfungsrelevanten Themen findest du im Kapitel Beispielfragen aus dem mündlichen Physikum. |