Was ist der unterschied zwischen planwirtschaft und sozialpolitk

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Was ist der unterschied zwischen planwirtschaft und sozialpolitk

Planwirtschaft.

Planwirtschaft. Industrielle Planung und Leitung der Volkswirtschaft in der ehemaligen DDR

Planwirtschaft. Industrielle Planung und Leitung der Volkswirtschaft in der ehemaligen DDR

Bezeichnung für eine Wirtschaftsordnung, in der das gesamte wirtschaftliche Geschehen von einer zentralen Stelle nach politischen und wirtschaftlichen Zielvorstellungen geplant, gelenkt und verwaltet wird. Der Staat bzw. staatliche Planungsbehörden auf allen Planungsebenen bestimmten die gesamte Produktion (d. h., wer welche Güter womit herstellt), die Verteilung (d. h., wer welche Güter wo erhält) und die Preise aller Güter und Dienstleistungen.

Der deutsche Ökonom Walter Eucken (* 1891, † 1950) prägte für die Planwirtschaft die Bezeichnung Zentralverwaltungswirtschaft (siehe dort), um den Unterschied zu einer Marktwirtschaft, in der alle Unternehmen und alle Haushalte ebenfalls planen, besser zu verdeutlichen. Der Begriff Zentralverwaltungswirtschaft trifft deshalb den Charakter dieser durch den Staat zentral geleiteten und verwalteten Wirtschaft genauer. Begriffe wie Kommando- oder Befehlswirtschaft sind jedoch auch gebräuchlich für diese Wirtschaftsordnung, da in einer solchen Wirtschaft Anweisungen und Planvorgaben der staatlichen Planungsbehörden verbindlich sind und keine oder nur ganz geringe Entscheidungsspielräume bestehen. Die Planwirtschaft war bis 1990 die Wirtschaftsordnung der meisten sozialistischen Staaten im Einflussgebiet der ehemaligen Sowjetunion und der Volksrepublik China.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

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Bei der Planwirtschaft handelt es sich um ein Wirtschaftssystem mit hierarchischem Aufbau. Hier geschieht die Koordination der Wirtschaft zentral durch den Staat. Er steuert alle ökonomischen Prozesse über Gesamtpläne. Diesen Gesamtplänen, die in der Regel jedes oder alle fünf bis sieben Jahre erlassen werden, haben sich alle Unternehmen und Haushalte zu unterstellen. Das Ziel hierbei ist es, durch Ressourcenallokation  für eine gerechte Verteilung von Arbeit, Kapital und Boden zu sorgen. Dafür erstellt die staatliche Planungskommission eine Bedarfsprognose der gesamten Volkswirtschaft. In ihr werden gesellschaftliche Bedürfnisse ermittelt, Produktionsfaktoren zugewiesen, sowie Löhne und Preise festgelegt. Da jeder Betrieb strikte Anweisungen zur Art und Menge seiner Güter und Dienstleistungen hat, gibt es bei der Planwirtschaft keinen Wettbewerb und somit kein Modell von Angebot und Nachfrage . Sie bildet also das Gegenstück zur freien Marktwirtschaft .

Das wichtigste Merkmal der Zentralverwaltungswirtschaft ist die alleinige Kontrolle des Staates über den Markt mittels Jahresplänen. In diesen wird der gesamte Bedarf der Volkswirtschaft durch zentrale Instanzen festgelegt. Um die Durchsetzung der Pläne zu ermöglichen, muss eine Verstaatlichung der Produktionsmittel stattfinden, so geht nämlich das Bestimmungsrecht über Maschinen, Rohstoffe etc. vom Unternehmer an den Staat über. Man spricht in dem Sinne auch vom sogenannten Kollektiveigentum.  Ein weiteres Merkmal ist die eingeschränkte Berufswahl, denn auch der Arbeitsmarkt wird bei der Planwirtschaft zentral geregelt. Verallgemeinert kann man sagen, dass im planwirtschaftlichen Modell der Regierung die Koordination durch staatliche Verwaltung extrem erleichtert wird. Dafür wird der Freiheit des Individuums im Gegenzug eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen.

Durch die Verstaatlichung von Produktionsmitteln verlieren Unternehmer jegliches Entscheidungsrecht über die Produktion. Zudem gibt es keine Konkurrenz, schließlich wird durch die zentral festgelegten Preise und Mengen der Wettbewerb komplett blockiert. Auch die Bestimmung fester Löhne ist Bestandteil von Gesamtplänen. Unternehmer und Angestellte werden also unabhängig von ihrer Leistung bezahlt. Folglich gibt es keine Gewinnanreize, was zur Senkung der Produktqualität und zur Stagnation des Fortschritts führt.

Das beschränkte Angebot  in einer Planwirtschaft wirkt sich vor allem auf den Konsumenten aus. Dieser darf zwar entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt, muss aber damit rechnen, dass er das Produkt zu seinem gewünschten Zeitpunkt oder in seiner gewünschten Menge nicht erwerben kann. Wenn sich der Staat beispielsweise entscheidet Einnahmen, die ursprünglich für die Landwirtschaft vorgesehen waren, nun doch in die Industrie zu investieren, bedeutet das für den einfachen Bürger, dass er mit einem Rückgang des Angebots an Brot, Fleisch, Obst, Bier usw. rechnen muss. Eine weitere Einschränkung gibt es bei der Berufswahl. Um die Arbeitslosenquote gegen Null laufen zu lassen, bedarf es auch auf dem Arbeitsmarkt Vorgaben zur Anzahl der Arbeitsstellen in einem Bereich. Für das Individuum hat das insofern Folgen, dass man zwar relativ sicher eine Beschäftigung findet, man diese aber nicht frei wählen kann. 

Der Staat hält alle Fäden in der Hand. Er bestimmt über Produktion, da alle Produktionsmittel ihm gehören, über Konsum, via Preisänderungen und über die Verwendung der Arbeitskräfte. Dieser kontrollartige Einfluss bietet dem Staat Planungssicherheit, um beispielsweise für ein stabiles Preisniveau und für einen nahezu perfekten Beschäftigungsgrad zu sorgen, entmündigt aber die Gesellschaft.

Heutzutage ist die Planwirtschaft nahezu ausgestorben, sie existiert nur noch in sozialistischen Ländern wie Nordkorea und Kuba. Warum hat sich aber die marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung gelegentlich durchgesetzt? Dazu betrachten wir am besten die Vor- und Nachteile einer Zentralverwaltungswirtschaft!

Zu den Vorteilen einer zentral durch den Staat geregelten Volkswirtschaft gehören:

  • Die Vermeidung von Konjunkturschwankungen
  • Das Ziel der Gleichbehandlung
  • Eine gerechte Verteilung von Ressourcen
  • Die Abschaffung von Klassenkonflikten
  • Nahezu keine Arbeitslosigkeit
  • Eine leichtere Vorhersehbarkeit von Ergebnissen 

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Planwirtschaft – Vorteile

Nichtsdestotrotz konnte sich die Planwirtschaft nicht durchsetzen. Das liegt vor allem an:

  • dem stagnierenden Fortschritt. Ohne Wettbewerb gibt es nämlich keinen Grund für Innovationen
  • den mangelnden Leistungsanreizen
  • der Inflexibilität des Systems und den gravierenden Problemen bei Planungsfehlern
  • den Einschränkungen der Unternehmen und Haushalte in Konsum, Produktion und Arbeitsplatzwahl
  • der unrechtmäßigen Bereicherung des Staates
  • der vielen Bürokratie, Korruption und Vetternwirtschaft

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Planwirtschaft – Nachteile

Zusammenfassung

  • Alle wirtschaftlichen Prozesse werden zentral vom Staat gelenkt
  • Unternehmen stehen hierarchisch unter dem Staat, der ihre Produktionsmittel besitzt
  • Haushalte und Unternehmen werden im Austausch für leichtere Planung und Kontrolle vom Staat entmündigt
  • Es gibt keinen Wettbewerb
  • Planwirtschaft ist das Gegenstück zur Marktwirtschaft