Wie weit kann man sein Konto überziehen Sparkasse

Wie weit du dein Konto überziehen kannst, hängt davon ab, ob du einen Dispositionskredit (Dispo oder Dispokredit) hast und wie hoch er ist.

Einen Dispokredit kann dir deine Bank mit einem Girokonto gewähren.

Wie hoch der Dispo ist, hängt von deinem Verfügungsrahmen ab. Das ist der Wert, den du dein Konto überziehen kannst.

In diesem Artikel erhältst du Antworten zu folgenden Fragen:

Wie weit kann man sein Konto überziehen Sparkasse

Wann erhalte ich einen Dispokredit?

Wenn du ein Konto eröffnest, erhältst du meist automatisch ein Dispo, insofern du eine ausreichende Schufa Bewertung hast.

Bei einer Kontoeröffnung fragen Banken in Deutschland fast immer deine Schufa ab, um zu prüfen, ob sie dir ein Konto mit Dispo und/oder Kreditkarte geben können.

Wenn deine Schufa gut genug ist, also keine wesentlichen negativen Merkmale gespeichert sind, gewährt dir deine Bank meist sofort einen Dispokredit.

Video-Empfehlung: Was ist ein Dispokredit und wie viel kostet er?

Wie hoch ist der Verfügungsrahmen des Dispokredits üblicherweise?

Wenn dir deine Bank einen Dispo gewährt, beträgt der Verfügungsrahmen meist zwischen dem 2 und 3-fachen deines monatlichen Geldeingangs.

Bei einem monatlichen Geldeingang von 2.000 € kann dieser zum Beispiel zwischen 4.000 € und 6.000 € betragen.

Einige Banken gewähren dir aber nicht den vollen Verfügungsrahmen bei der Eröffnung des Girokontos. Er kann also anfänglich nur bei 500 € oder 1000 € liegen.

Du kannst dann später eine Erhöhung des Verfügungsrahmens beantragen, dies geht häufig unkompliziert im Online Banking oder in der Filiale.

4 Tipps für dein Dispo

Hier kommen unsere Tipps für einen "gesunden" Dispo.

Tipp 1: Lege die Höhe des Verfügungsrahmens individuell fest

Die Höhe des Verfügungsrahmens kommt ganz auf deine persönliche Situation an.

Wenn du eine gute Übersicht über deine Finanzen und monatlichen Ausgaben hast, spricht nichts gegen einen höheren Betrag.

Gerade wenn du viel reist und häufiger Hotels, Mietwagen oder Flüge damit bezahlen willst, ist dies praktisch.

Wenn du aber dazu neigst, immer etwas mehr auszugeben, als du hast und keine gute Übersicht über deine Finanzen hast, würden wir dir raten, den Verfügungsrahmen deines Dispos nicht auf das Maximum einzustellen.

Denn, wenn du mehr ausgibst, als du hast, kann sich über mehrere Monate ein größerer Betrag auf dem Dispo ansammeln.

Tipp 2: Gehe mit deinem Konto nicht zu viel in Minus

Grundsätzlich solltest du es vermeiden, deinen Dispo voll auszureizen.

Dispokredite sind kostspielig. Größere Investitionen solltest du besser mit einem Ratenkredit finanzieren.

Zum Vergleich: Die Zinsen für einen Dispokredit sind oft 3 bis 4-mal höher als für Konsumenten- oder Autokredite.

Bei den Zinsen gibt es aber auch große Unterschiede bei den Banken. So liegen diese häufig zwischen 4 und 14 %.

Daher ist es sinnvoll, bei der Wahl deines Girokontos auch auf die Zinsen des Dispos zu achten.

Tipp 3: Suche das richtige Girokonto aus

Wie oben bereits erwähnt, sind die Dispozinsen von Bank zu Bank sehr unterschiedlich.

Falls deine vergleichsweise hoch sind und du den Dispo regelmäßig nutzt, könnte ein Bankwechsel sinnvoll sein.

Falls du überlegst dein Girokonto zu wechseln, empfehlen wir dir unseren Girokonto-Vergleich, um das beste Konto für dich zu finden.

Zum Girokonto-Vergleich

Tipp 4: Nutze eine Umschuldung bei hohen Kosten

Wenn du dein Dispo bereits ausnutzt und ihn in näherer Zukunft nicht ausgleichen kannst, solltest du über eine Umschuldung nachdenken.

Eine Umschuldung heißt nicht anderes, als dass du deinen teuren Dispokredit mit einem günstigeren Ratenkredit ersetzt.

Wenn du deinen Betrag auf dem Dispo lieber mit einem günstigeren Ratenkredit ersetzen willst, empfehlen wir dir unseren Kredit-Vergleich mit Vergleichsrechner, um den besten Kredit für dich zu finden.

Zum Kredit-Vergleich mit Vergleichsrechner

Zum Schuss: das Wichtigste in Kürze

Die Höhe (Verfügungsrahmen) des Dispokredits auf deinem Girokonto folgt meist bestimmten Vorgaben.

Ein Dispokredit ist im Vergleich zu anderen Krediten teuer, weshalb du dein Girokonto nicht auf Dauer überziehen solltest.

Hier könnte eine Umschuldung oder ein Girokonto mit günstigeren Zinsen sinnvoll sein.

Wer mehr Geld benötigt, als er auf dem Girokonto hat, kann bei der Sparkasse einen Dispokredit aufnehmen. Doch ist dieser ausgeschöpft, werden hohe Überziehungszinsen fällig.

Die entsprechenden Zinssätze lagen früher teils bei satten 15 Prozent oder mehr – unter anderem, um Kontoinhaber dazu zu bewegen, in Zukunft etwas verantwortungsvoller mit ihrem Geld um zu gehen. Wie die Sparkasse das Thema regelt, erfährst du hier.

Sparkasse: Konto überzogen? Diese Zinsen fallen nun an

Die Sparkasse hat die zweistelligen Überziehungszinssätze bei überzogenen Konten weitgehend abgeschafft.

Wie hoch sind die Überziehungszinsen bei der Sparkasse?

Im bundesweiten Durchschnitt berechneten die Sparkassen im Jahr 2020 rund 9,95 Prozent Überziehungszinsen.

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Das ist die Sparkasse:

  • Sparkassen-Finanzgruppe organisiert durch den Dachverband DSGV e.V. (Deutscher Sparkassen- und Giroverband): Verbund von Sparkassen, öffentlichen Versicherungen und sonstigen Finanzdienstleistern
  • 371 Sparkassen über ganz Deutschland verteilt
  • Mehr als 300.000 Mitarbeiter
  • 8.971 Zweigstellen und 371 Institute (2019)

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Einzelne Ausnahmen gibt es natürlich auch, wie beispielsweise Bremen mit 11,17 Prozent oder bis zu 12,31 Prozent in Teilen Schleswig-Holsteins. Daher schadet ein genauer Blick ins Kleingedruckte für Sparkassen-Kunden nie.

So berechnest du deine Überziehungszinsen

Kennt man den Zinssatz, lassen sich die Überziehungszinsen mit der folgenden Formel ausrechnen:
(Summe der Überziehung x Zinssatz x Anzahl der Tage) / (Tage im Jahr x 100).

Als Beispiel nehmen wir an, du überziehst dein Konto für zwei Wochen mit insgesamt 1.800 Euro, bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 9,95 Prozent.
Bedeutet: (1.800 x 9,95 x 14) / (365 x 100) = 250.740 / 36.500 = 6,87.

Für eine zweiwöchige Überziehung müsstest du also 6,87 Euro Überziehungszinsen zahlen.

Kontosperrung möglich? Genau hinsehen lohnt sich

Bei der Leistungsbeschreibung vieler Banken sollten Kunden in diesem Fall genau hinschauen. Viele Geldinstitute sprechen dabei von einer „geduldeten Kontoüberziehung“ – und das ist nicht ganz unwichtig. Denn keine Bank ist dazu verpflichten, Kontoüberziehungen einfach so zu akzeptieren.

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Im schlimmsten Fall können die Banken bei ausbleibenden Ausgleichszahlungen das Konto sogar sperren, wie „ComputerBild“ berichtet. (at)