Wie viele hürden hat eine 400 meter hürdenlauf strecke

Du interessierst dich für Hürdenlauf, möchtest vielleicht selbst einen laufen? Um den Hürdenlauf korrekt zu verstehen oder zu laufen, brauchst du unbedingt die Hürdenlauf-Regeln. Diese haben wir für dich zusammengefasst und ausführlich erklärt, damit du bald selbst starten kannst oder als Zuschauer genau weißt, was da passiert.

Über den Hürdenlauf

Der Hürdenlauf gehört zu den Disziplinen der Leichtathletik und ist auch Teil von Siebenkampf- und Zehnkampf-Bewerben.

Man bezeichnet den Hürdenlauf auch Hürdensprint wegen der Sprinttechnik und entsprechend hohen Geschwindigkeiten. Es handelt sich auch um einen Zwangslauf, denn wenn der Laufrhythmus durch die vorgegebenen Hürdenabstände und Hürdenhöhen nicht individuell gewählt werden kann.

Es gibt Einzel- und Mannschaftsbewerbe und bei Meisterschaften treten Sportler im kurzen 100 bis 110 Meter und langen Hürdensprint mit 400 Meter an.

In jedem Fall sind unabhängig von der Laufdistanz jeweils zehn Hürden zu überlaufen.

Wettbewerbe

Die wichtigsten Hürdenlauf-Wettbewerbe sind:

  • 110-Meter-Hürdenlauf der Männer, auch im Zehnkampf
  • 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen, auch im Siebenkampf
  • 400-Meter-Hürdenlauf der Männer
  • 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen
  • 60-Meter-Hürdenlauf mit fünf zu überquerenden Hürden bei Hallenbewerben

In den Wettbewerben der Jugendklassen sind die Strecken zum Teil kürzer und die Hürden niedriger.

Die Hürden

Der Start erfolgt wie bei allen Sprint-Wettbewerben in der Leichtathletik aus dem Startblock. Die Hürden dürfen umfallen, jedoch nicht absichtlich umgestoßen werden. Läuft ein Teilnehmer an der Hürde vorbei oder verlässt er die zugewiesene Laufbahn, hat dies Disqualifikation zur Folge.

  • 110-Meter-Hürdenlauf der Männer: 13,72 Metern Abstand zur Startlinie bzw. 9,14 Meter für die folgenden neun Hürden und im Schlussabschnitt 14,02 Meter
  • 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen: 13 Meter Abstand zur Startlinie bzw. 8,50 Meter für die folgenden neun Hürden und im Schlussabschnitt 10,50 Meter.

Material der Hürdengestelle

Hürdengestelle bestehen aus Aluminium oder Stahl und sind oft mit Schutzpolsterungen oben an der Latte versehen. Es gibt Indoor- und Outdoor-Modelle und welche, die über einen Mechanismen verfügen, durch den sie sich nach dem Reißen selbsttätig wieder aufstellen.

Hürden gibt es in unterschiedlichen Höhen. Die Regelung für die Wettbewerbe ist:

  • 110-Meter-Hürdenlauf der Männer: 106,68 Zentimeter Höhe
  • 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen: 83,82 Zentimeter Höhe
  • 400-Meter-Hürdenlauf der Männer: 91,44 Zentimeter Höhe
  • 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen: 76,20 Zentimeter Höhe

Die geeignete Sportkleidung

Die Leichtathletik-Sportler treten bei den Bewerben in luftdurchlässigen T-Shirt und Shorts an, die meist aus Nylon und Polyester gefertigt sind.

Wichtig sind jedoch die ebenfalls atmungsaktiven Schuhe, gefertigt mit einem Oberteil aus Nylon oder anderen Kunststoffen. Es gibt spezielle Hürdenlaufschuhe mit Spikes im Zehenbereich.

Hürdenlauftechnik

Das Prinzip der Hürdenlauftechnik ist, dass eine Hürde nicht übersprungen, sondern überlaufen wird. Der Abdruck in die Hürde erfolgt mit sprintähnlichem Fußaufsatz aus relativ aufrechter Körperhaltung. Der Fußaufsatz sollte nicht zu weit vor dem Körperschwerpunkt erfolgen und möglichst geringe Stemmwirkung haben.

Für das stark gebeugte Schwungbein gilt die Regel für ein kurzes Pendel, was eine schnellere Ausführung ermöglicht. Das Schwungbein wird vorwärts und zugleich aufwärts gezogen, das Knie führt die Ansteuerung möglichst geradlinig. Gleichzeitig streckt sich das Abdruckbein oder Nachziehbein. Der Führungsarm schwingt weit nach vorne, der Oberkörper lehnt sich bei Verlassen des Bodens weiter vor. Zugleich pendelt der Schwungbeinunterschenkel nach vorne, der Gegenarm liegt neben dem Körper möglichst eng an.

Kurz vor Erreichen der Hürdenlattenkante geht das Schwungbein wiederum nach unten, der Gegenarm kommt dicht am Nachziehbein vorbei. Dieses kommt dank Kniesteuerung ebenfalls nach vorne in die Endposition. Das Schwungbein setzt gestreckt auf dem Ballen und möglichst knapp hinter der Hürde auf. Dabei sollten Körperschwerpunkt und Fußaufsatz möglichst eine senkrechte Linie bilden.

So findest du den richtigen Laufrhythmus

Zwischen den Hürden sollte ein möglichst gleichmäßiger Rhythmus eingehalten werden. Ein hoher, frequenz- und vorwärts-orientierter Knieeinsatz kennzeichnet den Zwischenhürdensprint. Dabei sollte die Körperposition mit dem Körperschwerpunkt beibehalten und die Arme eng am Körper geführt werden. Nach der Hürdenüberquerung ist für einen optimalen Übergang zum Zwischenhürdensprint ein druckvoller erster Schritt notwendig. Die optimale Vorbereitung einer Hürdenüberquerung ist wiederum ein verkürzter letzter Schritt.

Im 110- oder 100-Meter-Hürdenlauf besteht der Zwischenhürdensprint jeweils aus drei Schritten oder vier Bodenkontakte zwischen den Hürden. Bei einem 400-Meter-Hürdenlauf der Männer kommt es zu einem 13er- oder 15er-Rhythmus. Der Anlauf zur ersten Hürde bei 13er-Rhythmus beträgt 20 Schritte; bei einem 15er-Rhythmus 22 Schritte. Bei den Frauen gilt ein 15er- bis 17er-Rhythmus, also 17 Schritte zwischen den Hürden.

Ein ungerader Rhythmus zwischen den Hürden bedeutet, dass immer das gleiche Schwungbein über die Hürde geht und ein Läufer nicht das Bein wechseln muss. Nur wenige Läufer können mit beiden Beinen als Schwungbein technisch gleich gut über Hürden laufen.

Eine saubere Hürdentechnik ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lage des Körperschwerpunktes kaum ändert. Dies bewirkt das Abklappen des Oberkörpers über der Hürde bei gleichzeitigem Anreißen des Schwungbeins.

Olympische Geschichte

Der Hürdensprint ist schon lange (Athen 1896) ein fester Bestandteil der olympischen Spiele im Bereich des Leichtathletikprogramms.

1900, als die Olympischen Spiele in London ausgetragen wurden, kam der 400 m-Wettbewerb hinzu.

Wie viele hürden hat eine 400 meter hürdenlauf strecke

BARCELONA, SPAIN - AUGUST 6: Kevin Young of the U.S. lies on the ground as he holds the American flag 06 August, 1992 in Barcelona shortly after winning the gold medal in the men's 400 meter hurdles with a world record setting time of 46.78 seconds. (Photo credit should read MICHEL GANGNE/AFP/Getty Images) © Getty Images

Beim 400-Meter-Hürdenlauf sind insgesamt zehn Hindernisse zu überwinden. SPORT1 präsentiert den Weltrekord bei Männern und Frauen und weitere Informationen.

Aufgekommen ist der 400-Meter-Hürdenlauf im Jahr 1860.

Aufzeichnungen berichten von einem Wettbewerb in Oxford, bei dem ein Wettlauf über rund 400 Meter veranstaltet wurde. Dabei mussten zwölf massive, über einen Meter hohe Holzhürden überwunden werden. Die Hürden waren in gleichmäßigen Abständen auf der Strecke verteilt.

Ab 1985 stieg man auf Hürden um, die sich umstoßen ließen, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Allerdings wurden damals Läufer, die mehr als drei Hürden umstießen, disqualifiziert und Rekorde nur anerkannt, wenn alle Hürden stehenblieben. 

Im Jahr 1974 führte die IAAF (International Association of Athletics Federations) den 400-Meter-Hürdenlauf offiziell als Disziplin ein. Aber erst 1983 stand die Strecke zum ersten Mal bei Weltmeisterschaften mit auf dem Zeitplan.

Frauen: 52,20 Sekunden, Dalilah Muhammad (USA), aufgestellt am 28.07.2019 in Des Moines (USA)

Dalilah Muhammad hält den Weltrekord der Frauen im 400-Meter-Hürdenlauf

Männer: 46,78 Sekunden, Kevin Young (USA), aufgestellt am 06.08.1992 in Barcelona (Spanien)

Den ersten offiziell von der IAAF anerkannten Weltrekord stellte der US-Amerikaner Charles Bacon im Jahr 1908 auf. Seine Zeit von 55,0 Sekunden hatte zwölf Jahre Bestand, ehe sie von Landsmann John Norton unterboten wurde. 

Erster Lauf unter 52 Sekunden: Als erster Läufer schaffte es Glenn Hardin 1934 in Milwaukee unter 52 Sekunden zu bleiben (51,8). Der US-Amerikaner dominierte knapp 30 Jahre lang die Disziplin. Von 1932 bis 1958 pulverisierte nur einmal ein anderer Athlet seine Rekorde: Im Jahr 1953 stellte Juri Litujew mit 50,4 Sekunden eine neue Bestzeit auf.

Erster Lauf unter 50 Sekunden: Es dauerte bis 1956, ehe erstmals ein Läufer unter 50 Sekunden blieb (49,5). Wieder war es Hardin. Sechs Jahre darauf schraubte Salvatore Morale die Zeit auf 49,2 Sekunden hinunter. Er ist der erste Italiener, der den Weltrekord in dieser Disziplin aufstellen konnte.

Jetzt aktuelle Sportbekleidung bestellen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE 

Erster Lauf unter 48 Sekunden: John Akii-Bua (Uganda) blieb 1972 in München zum ersten Mal unter 48 Sekunden. Vier Jahre später unterbot Edwin Moses (USA) den Rekord in 47,6 Sekunden. Er schaffte es noch dreimal, seine Zeit zu verbessern, ehe Kevin Young den heutigen Weltrekord aufstellte.

Weltrekord-Entwicklung bei den Frauen: Der erste offiziell anerkannte Weltrekord datiert aus dem Jahr 1974 und wurde von Krystyna Kacperczyk aus Polen aufgestellt (56,51 Sekunden). Vier Jahre später durchbrach Tatjana Selenzowa (Sowjetunion) in 54,89 Sekunden als erste Frau die Marke von 55 Sekunden. 

Den Deutschen Rekord bei den Frauen stellte Sabine Busch am 21. August 1987 in Potsdam auf. Bei den Männern hält Harald Schmid die deutsche Bestzeit. Die 47,48 Sekunden lief er 1982 in Athen.

  • Der Start erfolgt im Tiefstart und zum Ausgleich der Kurvenlänge versetzt
  • Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sind zehn Hürden zu überwinden
  • Die Hürden können beim Anstoßen nach vorne umfallen. Das wird für den Läufer nicht als Fehler gewertet
  • Bei den Männern beträgt die Hürdenhöhe 91,44 Zentimeter, die Frauen müssen 76,20 Zentimeter überwinden
  • Bei den Männern ist der 400-Meter-Hürdenlauf seit 1900 olympisch, bei den Frauen seit 1984