Wie viel verdient ein rechtsanwalt im monat

Die Unterschiede beim Gehalt von Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen sind extrem groß. Es ist von mehreren Faktoren abhängig, wobei die Note der beiden Staatsexamen, insbesondere des zweiten, die entscheidende Rolle spielt. Aber auch akademische Grade, erworbene Zusatzqualifikationen während des Studiums, die Wahl des Rechtsgebietes, die Größe der Kanzlei, das Bundesland sowie die Berufserfahrung sind für das Gehalt relevant. 

Das Buch „Perspektive Jura 2022“ beruft sich auf Zahlen des juristischen Personalvermittlers Legal People. In der folgenden Tabelle werden die durchschnittlichen Brutto-Jahresgehälter von Rechtsanwälten nach Berufserfahrung und Kanzleigröße unterschieden.

Generell gilt: Anwälte, die sich auf Handels-, Gesellschafts-, Insolvenz-, Bank- oder Kapitalmarktrecht spezialisiert haben, erhalten ein überdurchschnittliches Gehalt. Im Gegensatz dazu verdienen Anwälte, die ihre Tätigkeitsschwerpunkte im Sozial-, Straf-, Familien- und Mietrecht haben, geringer als der Durchschnitt. 

Und auch der Standort wirkt sich auf den Verdienst aus: In den Metropolen Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und Köln winken großzügige Gehälter, dagegen sind vor allem in den neuen Bundesländern deutlich geringere Bezüge zu erwarten.


Die Coronapandemie hatte laut „Perspektive Jura 2022“ vorübergehend zu deutlichen Einbrüchen auf dem Arbeitsmarkt für Juristen und Juristinnen geführt; die Lage habe sich aber wieder entspannt. Mittel- und langfristige Folgen seien dennoch nicht abschätzbar. 

Vor allem überdurchschnittlich gute Absolventen und Absolventinnen dürfen sich auch 2021 über hohe Einstiegsgehälter freuen. Diese waren im Vergleich zu anderen Berufen schon immer recht großzügig, doch in den vergangenen Jahren ist der Verdienst nochmals deutlich angestiegen, wie das Studien- und Karriereberatungszentrum der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln berichtet. 

Hochqualifizierte Volljuristen: Weit über 100.000 Euro Einstiegsgehalt

Besonders Absolventen mit zwei Prädikatsexamen, also mit der Note „vollbefriedigend“ oder besser, haben hervorragende Karriereperspektiven. Sie sind als Arbeitskräfte extrem begehrt, da laut „Perspektive Jura 2022“ nur „ein kleiner Teil“ der jährlich 7.500 Jura-Absolventen das zweite Staatsexamen mit dieser Note oder noch besser abschließt. Der Bedarf an diesen hoch Qualifizierten sei aber sehr groß. Entsprechend hoch fallen die Einstiegsgehälter aus: Waren sechsstellige Eurobeträge im Jahr 2016 noch die Ausnahme, zahlen Top-Kanzleien ein solches Bruttojahresgehalt mittlerweile immer häufiger, um sehr gut ausgebildeten Nachwuchs zu bekommen. In renommierten Großkanzleien winken direkt zum Einstieg bis zu 140.000 Euro im Jahr. 

Einstiegsgehälter für Rechtsanwälte in kleinen Kanzleien und Boutiquen

In den sogenannten Boutiquen, also den Kanzleien mit 50 oder weniger Anwälten, liegt das Einstiegsgehalt laut „Perspektive Jura 2022“ im Schnitt bei 75.000 Euro. In kleineren Kanzleien mit zehn oder weniger Anwälten, die den deutschen Rechtsdienstleistungsmarkt dominieren, starten Jungjuristen durchschnittlich mit 50.000 Euro im Jahr.

Wie in anderen Berufen auch, steigt das Gehalt von Rechtsanwältinnen in der Regel mit den absolvierten Berufsjahren an. Dies ist insbesondere in den Top-Kanzleien der Fall, wo stufenweise steigende Gehälter üblich sind. In Boutique-Kanzleien mit bis zu 50 Mitarbeitern und noch kleineren Kanzleien sind Gehaltssprünge dagegen oft an (Junior-)Partnerschaften gekoppelt. Managing Associates oder Senior Associates mit drei bis sieben Jahren Berufserfahrung verdienen in den Top-Kanzleien teils 150.000 bis 200.000 Euro im Jahr, im Durchschnitt allerdings eher 125.000 Euro

Was verdient ein Partner in einer Kanzlei?

Die höchsten Einkommen unter den angestellten Rechtsanwälten können die Partner einer Großkanzlei verbuchen – in Top-Kanzleien laut „Perspektive Jura 2022“ im Schnitt etwa eine halbe Million Euro. Das Einkommen der Partner und Partnerinnen ist dabei umsatzabhängig, der variable Anteil kann bis zu 50 Prozent betragen. Angestellte Juniorpartner bekommen in der Regel ein fixes Gehalt plus Boni, durchschnittlich verdienen sie in Deutschland 200.000 Euro brutto pro Jahr.

Gehaltssteigerung für Anwälte durch Doktortitel

Ein Doktortitel öffnet für Anwälte nicht nur Türen, die sonst verschlossen sein könnten – er lohnt sich auch finanziell. Das ergab eine Umfrage der Plattform Gehalt.de aus dem Herbst 2017. Im Schnitt verdienen promovierte Anwältinnen rund 33.000 Euro brutto im Jahr mehr. In vielen der Top-50-Kanzleien war ein Doktortitel und/oder ein im Ausland erworbener LL.M. samt entsprechender Fremdsprachenkenntnisse lange Zeit notwendige Bedingung, durch den großen Bedarf an sehr gut ausgebildeten Juristen ist dieser Grundsatz aktuell jedoch teilweise aufgeweicht.

Ein Doktortitel öffnet für Anwälte nicht nur Türen, die sonst verschlossen sein könnten – er lohnt sich auch finanziell. Das ergab eine Umfrage der Plattform Gehalt.de aus dem Herbst 2017. Im Schnitt verdienen promovierte Anwältinnen rund 33.000 Euro brutto im Jahr mehr. In vielen der Top-50-Kanzleien war ein Doktortitel und/oder ein im Ausland erworbener LL.M. samt entsprechender Fremdsprachenkenntnisse lange Zeit notwendige Bedingung, durch den großen Bedarf an sehr gut ausgebildeten Juristen ist dieser Grundsatz aktuell jedoch teilweise aufgeweicht.

Wie in vielen anderen Berufszweigen auch, verdienen Rechtsanwälte in den alten Bundesländern mehr Geld als in den neuen. In der Anwaltschaft ist der Einkommensunterschied sogar erheblich. Wie die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) auf Datenbasis des Statistischen Berichtssystems der Rechtsanwälte STAR meldet, lag das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen angestellter Vollzeitanwälte im Jahr 2016 in den alten Bundesländern bei 76.000 Euro, in den neuen Ländern nur bei 37.000 Euro. Diese Schere dürfte sich auch 2021 prozentual nur wenig verändert haben.

Und auch die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sind groß: Laut des STAR-Berichts 2018 verdienten angestellte Rechtsanwälte durchschnittlich 74.000 Euro brutto pro Jahr, Rechtsanwältinnen lediglich 54.000 Euro. 

Freiberuflich tätige Rechtsanwälte haben im Schnitt geringere Einkommen als ihre angestellten Kollegen. Laut der BRAK verdienten sie 2016 im Schnitt 50.000 Euro brutto jährlich – Männer 55.000 Euro, Frauen 45.000 Euro. Auch die Region wirkt sich nicht ganz so drastisch aus. 

Staatsanwälte und Staatsanwältinnen, das impliziert bereits die Berufsbezeichnung, sind im Staatsdienst tätige Beamten. Ihr Gehalt ist in der Besoldungsordnung R (Richter und Staatsanwälte) geregelt. Diese fällt je nach Bundesland aber recht unterschiedlich aus. So ergeben sich Differenzen von weit über zehn Prozent. Dies verdeutlichen die vom Deutschen Richterbund (DRB) veröffentlichten Musterfälle für das Jahr 2020: Demnach verdiente ein lediger, kinderloser Staatsanwalt im ersten Berufsjahr (Besoldungsgruppe R1) in Mecklenburg-Vorpommern 51.288 Euro brutto pro Jahr (2020); in Bayern waren es 58.008 Euro. 

Auch bei Staatsanwälten mit langjähriger Berufserfahrung gibt es deutliche Einkommensunterschiede. So erhielt ein verheirateter Staatsanwalt mit zwei Kindern im Jahr 2020 in der Besoldungsgruppe R2/Endstufe im Dienst des Bundes 99.156 Euro brutto und damit rund 5000 Euro mehr pro Jahr für seine Arbeit als vergleichbare Kollegen im Land Bremen. Eine Oberstaatsanwältin in der Besoldungsgruppe R 4 kann in Bayern ein Grundgehalt von 107.244 Euro brutto verbuchen (Stand: September 2021), ein leitender Oberstaatsanwalt in R 5 rund 114.000 Euro. 

Für Bundesanwälte, etwa am Bundesgerichtshof, greift die Besoldungsordnung R des Bundes. Staatsanwälte der Einstiegsgruppe R 2 verdienen hier knapp 67.000 Euro brutto jährlich (ab April 2022), Oberstaatsanwälte der Besoldungsgruppe R 6 rund 127.000 Euro. Der Generalbundesanwalt erhält ein Grundgehalt von knapp 150.000 Euro brutto pro Jahr. 

Florian Heil, Maike Schade


Bei Rechtsanwälten richtet sich das Gehalt nach einer Vielfalt an Faktoren, unter anderem ist es leistungsorientiert. Je mehr Mandanten ein Anwalt generiert und je größer seine Erfolge in der Rechtsvertretung sind, umso höher ist sein Gehalt. Außerdem ist Erfahrung eine wichtige Prämisse im Hinblick auf den Verdienst eines Rechtsanwaltes.

Brutto Gehalt als Rechtsanwalt

Beruf Rechtsanwalt/ Rechtsanwältin
Monatliches Bruttogehalt 5.378,78€
Jährliches Bruttogehalt 64.545,32€

Das durchschnittliche Gehalt als Rechtsanwalt von 5.378,78€ brutto im Monat und 64.545,32€ brutto jährlich ist im gehobenen Bereich anzusetzen. In der Stunde sind dadurch 32,66€ üblich.

Inhaltsverzeichnis:

Leistungs- und auftragsorientiertes Gehalt für Anwälte

In Kanzleien werden Rechtsanwälte mit einem geringeren Festgehalt und optional auf Provisionsbasis beschäftigt. Das Einkommen richtet sich unter anderem nach der Spezialisierung und somit nach der Nachfrage, die von den Mandanten in dem jeweiligen Rechtsbereich besteht.

Die Erfolgsquote in der Mandantenvertretung nimmt einen weiteren Bereich im Verdienst beim Rechtsanwalt ein, sodass eine Verdienstspanne zwischen 30.000 und 126.000 Euro pro Jahr keine Seltenheit ist.

Das Gehalt nach Status und Erfolg

Als Rechtsanwalt ist Erfahrung die wichtigste Prämisse im Hinblick auf das Gehalt. Ein renommierter und für seine Erfolge bekannter Rechtsanwalt kann höhere Kosten für die Vertretung seiner Mandanten verlangen, erhält mehr Aufträge und bekommt so automatisch ein besseres Gehalt.

Berufseinsteiger müssen sich erst bewähren und erhalten in den ersten Jahren zwischen 20.000 und 40.000 Euro Jahresgehalt.

Gehaltsunterschiede beim Rechtsanwalt nach Bundesland

In Großstädten sowie in finanziell besser gestellten Regionen ist das Gehalt von Rechtsanwälten höher. In Ostdeutschland verdient der renommierte Rechtsanwalt ein Maximalgehalt von 60.000 Euro, während in den alten Bundesländern ein Verdienst von bis zu 126.000 Euro und mehr ohne Probleme erzielbar ist.

Verdienen Sie als Rechtsanwalt genug?

Einzelnachweise

  1. Bundesagentur für Arbeit: Rechtsanwalt/Rechtsanwältin ➞

Haftungsausschluss: Wir übernehmen, trotz sorgfältiger Prüfung, keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der hier dargestellten Informationen. Es werden keine Leistungen übernommen, die gemäß StBerG und RBerG Berufsträgern vorbehalten sind.