Wie viel tage nach dem eisprung kommt die periode

Wenn du dir ein Kind wünschst oder aber eine Schwangerschaft verhüten möchtest, solltest du wissen, wann deine fruchtbaren Tage sind. Dabei kann es durchaus Überraschungen geben – zum Beispiel, wenn der Eisprung direkt nach der Periode stattfindet.

Wann kann ich schwanger werden? Das fragen sich sowohl Frauen mit Kinderwunsch als auch solche, die eine Schwangerschaft verhüten wollen. Jede Frau weiß, dass die Tage in der Zyklusmitte die fruchtbarsten sind und dass sie unmittelbar vor und während der Regelblutung einigermaßen sicher sein können, dass nichts passiert. Doch der Zyklus ist eine sehr individuelle Geschichte. Und darum gibt es extreme Fälle, in denen Frauen von einer Schwangerschaft überrascht wurden.

Solltest du also von einer Schwangerschaft überrascht worden sein, wird es dich bestimmt interessieren, was in eurem Körper alles passiert. Daher haben wir hier fünf der kuriosesten Fakten für dich in diesem Video zusammengefasst:

Der Zyklus: Eine Regel mit Ausnahmen

Der durchschnittliche Zyklus ist 28 Tage lang und bei sehr vielen Frauen kommt diese Zahl auch ganz gut hin. Als Zyklusbeginn sieht man den ersten Tag der Regelblutung an. Die Östrogene, die den Zyklus steuern, sorgen in der Zyklusmitte, zwischen dem 10.-14. Tag, für einen erhöhten Progesteronwert und damit für den Eisprung.

Die Eizelle kann dann für maximal 24 Stunden befruchtet werden. Da Spermien im Körper der Frau drei bis fünf Tage überleben können, kann man also auch schwanger werden, wenn man vor dem Eisprung Sex hat.

Somit enden die fruchtbaren Tage schon kurz nach dem Eisprung und es dauert etwa zwei Wochen, bis der Zyklus von Neuem beginnt. Die Zeit vor dem Zyklusende, die Tage der Periode und die ersten Tage unmittelbar danach sind meist unfruchtbar. Aber, Achtung: meist!

Eisprung direkt nach der Periode: Wann kann das passieren?

Die Zykluslänge von 28 Tagen trifft nicht bei allen Frauen zu. Bei manchen ist der Zyklus immer oder manchmal kürzer, und dann liegen Periode und Eisprung sehr dicht beieinander. Das heißt, du kannst dann unmittelbar nach deiner Periode schwanger werden, möglicherweise sogar durch Sex während der Periode. Darum ist es so wichtig, dass du deinen Zyklus kennst und auf Veränderungen beobachtest.

Unter bestimmten Umständen findet der Eisprung direkt nach der Periode statt:

  • Wenn dein Zyklus sehr kurz ist und der Eisprung schon vor dem 10. Zyklustag stattfindet, kann Sex während oder kurz nach Periode zur Schwangerschaft führen.
  • Wenn dein Zyklus generell nicht sehr regelmäßig ist, helfen dir Durchschnittswerte nicht weiter – jeder Zyklus kann kürzer oder länger ausfallen. Entsprechend solltest du konsequent durchgängig verhüten, falls du dir kein Kind wünschst, oder bei Kinderwunsch einen regelmäßigeren Zyklus anstreben, zum Beispiel mit Hilfe von Mönchspfeffer oder Zyklustees.
  • Wenn du gerade sehr viel Stress durchmachst, Langstreckenflüge und Reisen durch mehrere Zeitzonen unternimmst, kann das deinen Zyklus aus der Bahn werfen.Auch wenn du sehr krank warst, kann dein Zyklus sich dadurch verlängern, verkürzen oder ausfallen.

Nach der Befruchtung wandert das befruchtete Ei (Blastozyste) durch den Eileiter Richtung Gebärmutter und nistet sich - wie ein Ei in einem Nest (lat. nidus, Nest) - in der Gebärmutterschleimhaut ein. Dieses Einnisten nennen Mediziner Nidation.

Was mit dem Anheften der Blastozyste an der Schleimhaut beginnt, endet mit dem Eindringen der befruchteten Eizelle in die äußere Schicht der Gebärmutterwand, wo sie von neuem Epithel umschlossen wird. Oft wird in diesem Zusammenhang auch das Wort Implantation (Einpflanzung) verwendet. Beim Einwandern der Blastozyste in die Gebärmutterwand werden mitunter kleine Blutgefäße beschädigt, was eine leichte Blutung zur Folge haben kann. Gynäkologen sprechen dabei von einer Nidationsblutung (Implantationsblutung, Einnistungsblutung).

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Das erste Anheften der befruchteten Eizelle beginnt etwa fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung. Etwa zwölf Tage nach der Befruchtung ist der Vorgang der Nidation (Implantation) abgeschlossen. Gegen Ende dieses Vorgangs, also etwa zwischen dem siebten und zwölften Tag nach der Befruchtung, kommt es zur Einnistungsblutung.

Oftmals verläuft die Einnistungsblutung sehr schwach und nur im inneren des Körpers, so dass die meisten Frauen sie überhaupt nicht bemerken. Manchmal gelangen einige wenige Tropfen oder Schlieren nach außen, gelegentlich etwas mehr. Bei hell-rötlichem Blut, vorwiegend in Form einer Schmierblutung, ist von einer Nidationsblutung auszugehen. Gelegentlich kann sie von leichten Schmerzen begleitet sein. Dies ist aber eher selten bei einer Einnistungsblutung.

Da bei der Einnistung nur kleine Gefäße verletzt werden, klingt eine Nidationsblutung rasch ab. Sie dauert in der Regel nur etwa ein bis zwei Tage. In seltenen Fällen kann sie auch etwas länger anhalten. Wenn Sie unsicher sind, können Sie in diesem Fall einen Arzt um Rat fragen. Beschreiben Sie ihm die Blutung genauer (Art und Ausmaß der Blutung? Seit wann?).

Einige Frauen berichten davon, trotz Periode bereits schwanger gewesen zu sein. Das ist jedoch nicht möglich. In diesen Fällen verwechseln Frauen oftmals eine Einnistungsblutung mit ihrer Menstruationsblutung. Manch schwangere Frau gibt auch fälschlicherweise den Zeitpunkt der Nidationsblutung als letzte Periode an, was zu einer falschen Berechnung des Geburtstermins führen kann. Es gibt jedoch einige Merkmale, die Ihnen helfen können, die beiden Blutungen voneinander zu unterscheiden:

  • Zeitpunkt: Die Menstruation beginnt etwa 14 Tage nach dem Eisprung. Kommt es früher im Zyklus zu einer Blutung, handelt es sich vermutlich um eine Einnistungsblutung.
  • Farbe des Blutes: Hell-rötliches Blut spricht für eine Einnistungsblutung, braun bis dunkelrot gefärbtes Blut hingegen für eine Monatsblutung.
  • Stärke: Eine Periodenblutung ist meist relativ stark und nimmt im Verlauf zu. Eine Einnistungsblutung verläuft vergleichsweise leicht und wird nicht stärker.
  • Dauer: Die Menstruationsblutung hält normalerweise drei bis fünf Tage an. Eine Einnistungsblutung endet bereits nach ein bis zwei Tagen.
  • Schmerzen: Typische Regelschmerzen wie Krämpfe im Unterleib sind bei der Nidationsblutung eher selten, meist verläuft sie schmerzlos.

Achten Sie auch auf andere Beschwerden: Müdigkeit, Spannen der Brüste oder Übelkeit können ebenfalls eine Schwangerschaft ankündigen.

Eine Nidationsblutung ist weder für die Frau noch für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft gefährlich. Falls die Anzeichen für eine Einnistungsblutung sprechen, kann Ihnen ein Schwangerschaftstest oder eine Untersuchung beim Frauenarzt Klarheit bringen, ob Sie tatsächlich ein Kind erwarten. 

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Breckwoldt, M. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2008
  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 15.11.2019)
  • Drews, U.: Taschenatlas der Embryologie, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage 1993
  • Weyerstahl, T. & Stauber, M.: Duale Reihe – Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2013

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