Show Wie oft der Schornsteinfeger im Jahr kehren muss bzw. wie oft Überprüfungen der Abgaswege erforderlich sind, ist in der „Verordnung über die Kehrung und Überprüfung von Anlagen“ (Kehr- und Überprüfungsordnung – KÜO) geregelt. Es ist dabei zu unterscheiden, welcher Brennstoff zum Heizen genutzt wird (gasförmig, flüssig oder fest) und welcher technische Standard vorliegt. Im Folgenden sind die Anzahl der erforderlichen Kehrarbeiten und Überprüfungen separat angegeben. Beide Arbeiten können Schornsteinfeger natürlich getrennt oder an einem Überprüfungstermin durchführen. Schornsteinfeger : VorschriftenFolgende Vorschriften gelten für Feuerstätten, die mit gasförmigen Brennstoffen betrieben werden: 1. Kehrarbeiten der Schornsteinfeger :
2. Überprüfungen der Schornsteinfeger :
Folgende Vorschriften gelten für Feuerstätten, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden: 1. Kehrarbeiten der Schornsteinfeger :
2. Überprüfungen der Schornsteinfeger :
Folgende Vorschriften gelten für Feuerstätten, die mit festen Brennstoffen betrieben werden: 1. Kehrarbeiten der Schornsteinfeger :
2. Überprüfungen der Schornsteinfeger :
Zusätzlich zur „Verordnung über die Kehrung und Überprüfung von Anlagen“ (Kehr- und Überprüfungsordnung – KÜO) gibt es in jedem Bundesland eine eigene Verordnung über die Ausführung der Schornsteinfegerarbeiten. Inhaltlich gibt es so teilweise deutliche Unterschiede in der Ausführung im Vergleich zur KÜO. So ist beispielsweise im Land Berlin folgendes geregelt: Kehrpflicht der Schornsteinfeger (für kleine und mittlere Feuerungsanlagen):
Überprüfung der Schornsteinfeger bei gasförmigen Brennstoffen:
… u.s.w. Zusammengefasst kann bei einem modernen raumluftunabhängigen Gas-Brennwertkessel oder Öl-Brennwertkessel im Regelfall davon ausgegangen werden, dass der Schornsteinfeger nur noch alle 2 Jahre kommen muss. Bei festen Brennstoffen (Holz, Pellets, Kohle) kommt er aufgrund der erforderlichen Kehrarbeiten ein bis drei Mal jährlich. Schornsteinfeger : KostenWas kostet das nun? In 2013 ist das Schornsteinfegermonopol gefallen, man kann sich einen Schornsteinfeger (für freie Arbeiten) selbst wählen, die Preisbindung ist ebenfalls gefallen, so dass man Verhandlungsspielraum hat. — so die Theorie. Die Praxis zeigt, dass ein Wechsel des Schornsteinfegers nicht unbedingt lohnenswert ist und die Schornsteinfeger selbst meist auch nicht daran interessiert sind und selbst kaum Leistungen „im fremden Revier“ zu günstigeren Preisen anbieten. Insgesamt sind die Preise auch nicht gefallen, im Gegenteil. Ein Vergleich mit den Preisen vor 2013 zeigt, dass die Kosten tendenziell deutlich gestiegen sind. Dabei berechnen Schornsteinfeger (lt. Kehr- und Überprüfungsordnung – KÜO) für die Feuerstättenschau so genannte „Arbeitswerte“. So entsprach vor 2013 beispielsweise für die Feuerstättenschau eines Kaminofens der Arbeitswert jeweils eine Minute und kostet zwischen 0,92 Euro (Neue Bundesländer) und 1,01 Euro (Alte Bundesländer). Heute liegt dieser Wert in den alten Bundesländern bei 1,08 €, in einigen Gegenden sogar bei 1,30 € oder höher. Zusammengefasst liegen die Kosten zwischen jährlich 40 € und 75 € bei mehrfachen Kehrarbeiten pro Jahr bzw. zwischen 40 € und 75 € alle zwei Jahre bei Nutzung moderner, raumluftunabhängiger Brennwerttechnik. Fazit zur Aufhebung des KehrmonopolsDie Aufhebung des Kehrmonopols war eigentlich so gedacht, dass die Preise für die Kehr- und Wartungs- und Überprüfungsarbeiten grundsätzlich frei verhandelbar sind und hierdurch Einsparungen von bis zu 30 Prozent möglich sind. Daher wurde 2013 das Kehrmonopol komplett aufgehoben (lt. Schornsteinfeger -Handwerksgesetz). Kehr-, Überprüfungs- und Messarbeiten können seither auch alle in die Handwerksrolle eingetragenen Handwerksbetriebe (Kaminkehrerhandwerk) durchführen – so genannte „freie Schornsteinfeger“. In diesem Fall muss der Hausbesitzer den Bezirks- Schornsteinfeger regelmäßig über die ausgeführten Arbeiten informieren. Der Bezirks- Schornsteinfeger führt dennoch weiterhin alle 3 bis 4 Jahre eine sogenannte Feuerstättenschau durchführen und ebenfalls die Bauabnahme von neuen oder umgebauten Feuerstätten. Ergänzende Informationen über zulässige Abgaswerten, inklusive der zahlreichen Übergangsregelungen findet man in der Verordnungen über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV). Das größte Sparpotential für Hausbesitzer besteht derzeit darin, dass man darauf achtet, dass der Schornsteinfeger nicht zweimal im Jahr kommt (und seine Leistungen in Rechnung stellt), obwohl er lt. Vorschrift nur einmal in 2 Jahren kommen bräuchte. Ebenfalls praktiziert: Schornsteinfeger stellen derart überhöhte Rechnungen für 3 Jahre im Voraus! Eine detaillierte Übersicht der Kehrarbeiten und der durchschnittlichen Kosten ist zu finden unter: Stiftung Warentest Ähnliche Artikel zu den Themen Schornsteinfeger und gesetzliche Vorschriften:
Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung? Die Schornsteinfeger gehören sogenannten Landesinnungsverbänden (LIV) beziehungsweise Innungen an – das sind Zusammenschlüsse von Handwerkern desselben Gewerbes. Als Experten vor Ort sind sie Ansprechpartner für die Energie- und Wärmewende. Dafür bewerten die Schornsteinfeger die Energieeffizienz von Gebäuden, erstellen Energieausweise und empfehlen sinnvolle energetische Sanierungsarbeiten am Haus. Kann man seinen Schornsteinfeger frei wählen?Bis zum Jahr 2012 dachte der Kaminkehrer automatisch immer mit. Jedes Jahr lag unaufgefordert ein kleiner Zettel im Briefkasten. Damit kündigte der Schornsteinfeger seinen Besuch an. Zuverlässig hat der für den Bezirk zuständige Handwerker seine Arbeit verrichtet. Schornsteinfegermeisterin: Sie sind selten. 99 Prozent der Kaminkehrer sind Männer. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder) Bereits seit 2013 dürfen sich Hausbesitzer aber selbst den Fachmann suchen beziehungsweise bestellen. Den jeweiligen Handwerksbetrieb kann man zum Beispiel online recherchieren. Der hier ausgewählte Schornsteinfeger muss jedoch im Schornsteinfegerregister des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) aufgeführt sein. Denn nur diese erfüllen die Voraussetzungen zum selbstständigen Ausüben von Schornsteinfegerarbeiten. Hier geht's zur Registerauskunft Wie oft muss der Schornsteinfeger prüfen?Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Denn hier ist zwischen "freien" und "hoheitlichen" Aufgaben zu unterscheiden. So will es das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz (SchfHwG). Zu den "freien" zählen das Kehren, Überprüfen und Messen von Heizungen. Die Intervalle, in denen der Schornsteinfeger vorbeischauen muss, hängen jeweils von der Art der Heizung ab:
Dagegen zählt eine Feuerstättenschau sowie das Ausstellen eines Feuerstättenbescheids zu den "hoheitlichen" Arbeiten. Diese darf – im Gegensatz zu den "freien Aufgaben" – nur der Bezirksschornsteinfeger durchführen. Was ist ein Feuerstättenbescheid?Die Fristen, in denen die Heizung gekehrt, überprüft und gemessen werden muss, stehen im sogenannten Feuerstättenbescheid. Jeder Hauseigentümer sollte ihn vom Bezirksschornsteinfeger erhalten haben. Der Bescheid listet die Feuerstätten auf und protokolliert, welche Arbeiten in welchem Zeitraum an der Anlage gemacht werden müssen. Laut dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks sind das
Letztere betreffen Gas- und Ölheizungsanlagen, Heizungsanlagen für feste Brennstoffe einschließlich ihrer Abgasanlagen sowie das Reinigen von Schornsteinen für Kamin- und Kachelöfen, offene Kamine und andere Öfen für feste Brennstoffe. Wie viel kostet ein Feuerstättenbescheid?Die Kosten für den Feuerstättenbescheid sind in der Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) festgelegt. Der Bescheid kostet je nach Menge der Feuerungsanlagen zwischen 10 und 40 AW (Arbeitswerte). Die Höhe ist je nach Bundesland verschieden. Ein Arbeitswert entspricht einer Arbeitszeit von einer Minute. Die eigentliche Gebühr ergibt sich aus der Multiplikation des Arbeitswertes mit 1,20 Euro zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer von 19 Prozent. Preis-Beispiel Was ist eine Feuerstättenschau?Zudem gibt es noch eine sogenannte Feuerstättenschau. Diese findet zweimal innerhalb von sieben Jahren statt, wobei dazwischen mindestens drei Jahre vergehen sollten. Zudem ist eine Feuerstättenschau immer dann notwendig, wenn zum Beispiel eine neue Heizung in Betrieb genommen wird. Die Feuerstättenschau gilt für alle Arten von Heizungen (Öl, Gas, Holz, Kohle, Pellets) und übernimmt ausschließlich der Bezirksschornsteinfeger. |