Wie lange nach der Impfung kein Sport

Grundsätzlich unterscheiden sich die Impfempfehlungen für Sportler nicht von denen der Allgemeinbevölkerung. Die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten) sind die Standardausstattung, die jeder Sportler haben sollte. Dazu kommen die Standardimpfungen gemäß Ständiger Impfkommission der jeweiligen Altersklasse. Die FSME-Impfung empfiehlt sich für alle Sportler, die im Freien trainieren in FSME-Risikogebieten leben, trainieren oder Wettkämpfen bestreiten. Die jährliche Grippe-Impfung ist empfehlenswert, da neben langen Trainingsausfällen bei körperlicher Aktivität auch das Risiko eine Herzmuskelentzündung mit schweren Komplikationen besteht. Der richtige Ansprechpartner zu Impffragen ist der Team- oder Hausarzt.

Um Sportler, die in Phasen intensiven Trainings anfälliger für Infektionen sein können, zu schützen, sollte auch das familiäre Umfeld einen guten Impfschutz haben.

Wirken Impfungen bei Sportlern anders?

Nein. Die Wirksamkeit (Serokonversionsrate) von Impfungen ist in der Allgemeinbevölkerung und bei Sportlern gleich. Auch die Mengen an gebildeten Antikörpern unterscheidet sich nicht. Bei Sportlern treten Impfnebenwirkungen nicht häufiger auf als bei anderen Personen.

Beeinflusst eine Impfung die Leistungsfähigkeit?

Eine Impfung fordert das Immunsystem. Das merkt man meist an Schmerzen an der Einstichstelle oder anderen Nebenwirkungen in den ersten Tagen nach einer Impfung. In Phasen intensiven Trainings oder während der direkten Wettkampfvorbereitung (ca. 14 Tage vor einem Wettkampf) sollte eine Impfung daher vermieden werden. Empfehlenswert sind Übergangszeiten oder Phasen mit Grundlagentraining. 

Wieviel Zeit soll zwischen Impfung und Sport vergehen?

Am Tag einer Impfung sollte kein Sport getrieben werden. Wenn sich der Athlet oder die Athletin gut fühlt, spricht nichts dagegen, am nächsten Tag wieder zu trainieren. Experten empfehlen, in den letzten beiden Wochen vor einem Wettkampf nicht mehr zu impfen.

Welche Impfungen sind für Trainingslager und Wettkämpfe im Ausland wichtig?

Kommen bei Leistungssportlern oder ambitionierten Freizeitathleten regelmäßig Reisen in Trainingslager oder zu Wettkämpfen ins Ausland hinzu, sind – je nach Reiseziel – eventuell noch weitere Impfungen sinnvoll. 

Tropen- oder reisemedizinische Einrichtungen dienen als Ansprechpartner. Wenigstens sechs Wochen vor der Reise sollte mit der Planung der Impftermine oder anderen prophylaktischen Maßnahmen begonnen werden. Weitere Informationen zu Reisezielen und empfehlenswerten Impfungen: www.fit-for-travel.de.


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Die Impfkampagne läuft in Deutschland weiter. Klar ist, dass die Gefahren einer Corona-Infektion wesentlich höher zu bewerten sind als die Gefahren einer Corona-Impfung. Um sich auch besser vor der neuen Omikron-Variante zu schützen, bekommen viele Menschen bereits ihren dritten Piks – die Booster-Impfung.

Doch mit dem Impftermin gehen auch einige Unsicherheiten einher. Es treten Fragen auf, wie: Wie verhalte ich mich nach einer Corona-Impfung? Was ist erlaubt? Und worauf sollte ich besser verzichten?

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Generell gilt, den Körper nach der Impfung zu schonen. Übermäßige körperliche Anstrengung und Stress sollten vermieden werden. Das gilt sowohl für die Zeit nach der Erst- und Zweitimpfung als auch für den Booster. Nach der Spritze braucht der Körper Zeit, den Impfstoff zu verarbeiten.

Daher ist es ratsam, den Körper so wenig wie möglich mit zusätzlichen Anstrengungen zu belasten. Dazu zählen beispielsweise auch der Konsum von Alkohol und sportliche Aktivitäten. Doch es sollte differenziert werden. Wie haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen nach einer Corona-Impfung:

Corona-Impfung und Alkohol: Darf ich nach der Impfung Alkohol trinken?

Grundsätzlich hat Alkohol keinen großen Einfluss auf den Immunschutz, erklärt die Virologin Sandra Ciesek. Sie rät allerdings dazu, rund um einen Impftermin auf übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten. „Große Mengen Alkohol sind schließlich Gift für den Körper. Und wenn der Körper nach einer Impfung mit der Immunabwehr beschäftigt ist, sollte man ihn nicht auch noch mit Giftstoffen belasten“, so Ciesek im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“.

Rund um die Impfung bedeutet in dem Fall zumindest am Tag der Impfung selbst. Es gibt Hinweise darauf, dass vor allem starker Alkoholkonsum die Fähigkeit des Körpers, eine Immunität aufzubauen, beeinträchtigen kann.

Ähnlich sieht das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie betont: „Besonders starker Alkoholkonsum kann die Immunantwort bei Infektionen einschränken und bei Impfungen möglicherweise auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Impfung beeinflussen.“ Gegen ein Glas Bier oder Wein ist dagegen nichts zu sagen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Gegen geringe Mengen Alkohol um den Impftermin herum ist nichts einzuwenden.
  • Um das Immunsystem zu schützen, ist es ratsam, am Tag der Corona-Impfung auf Alkohol zu verzichten.
  • Größere Mengen Alkohol sollten nach der Impfung nicht getrunken werden.

Corona-Impfung und Rauchen: Darf ich nach der Impfung rauchen?

Genauso wie Alkohol zählt Nikotin als Giftstoff, der den Körper belastet. Experten raten daher, unmittelbar nach der Impfung auf das Rauchen zu verzichten. Allerdings konnte bisher kein negativer Effekt auf die Wirkung der Impfung nachgewiesen werden.

Corona-Impfung und Sport: Darf ich nach der Impfung Sport machen?

Ähnlich wie beim Konsum von Alkohol und Nikotin gilt: Der Körper sollte durch übermäßige sportliche Aktivität nicht zusätzlich belastet werden. Doch auch hier muss differenziert werden. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist es nicht unbedingt vonnöten, körperliche Aktivitäten nach den Corona-Impfungen auszusetzen. Im Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung heißt es: „Nach der Impfung müssen Sie sich nicht besonders schonen.“ Das bedeutet, alltägliche Aufgaben können weiterhin erledigt werden.

[Lesen Sie auch: Omikron? Boostern! Die Wirkung der Impfstoffe wackelt, aber hält noch (T+)]

Allerdings ergänzt das RKI: „Besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen“. Hier ist es ratsam, auf den Körper zu hören. Sollten Impfreaktionen auftreten wie Erkältungssymptome, Fieber oder Kopf-und Gliederschmerzen, sollte in dieser Zeit auf Sport verzichtet werden. Diese Symptome können vor allem bei der Zweit- und Drittimpfung auftreten und sind ein Zeichen für die Beanspruchung des Immunsystems. Sport stellt eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem dar. Sobald die Symptome abgeklungen sind, kann die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden.

So argumentiert auch die Internistin Beate Sauter. Sie empfiehlt, am Tag der Impfung keinen Leistungssport zu betreiben. „An den Tagen darauf macht man es davon abhängig, wie man sich fühlt. Wenn mir der Arm wehtut, muss ich nicht unbedingt Tennis spielen. Und wenn ich mich schlapp fühle, sollte ich vielleicht nicht unbedingt joggen gehen. Da muss man einfach in seinen Körper hineinhorchen“, erklärt sie gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“.

Corona-Impfung und Arbeit: Darf ich nach der Impfung arbeiten?

Solange es sich nicht um eine stark körperliche Arbeit handelt, ist Arbeiten kein Problem. Auch hier sollte man auf seinen Körper hören. Bei Schlappheit, Müdigkeit oder Schmerzen sollte man sich besser ausruhen. In diesem Fall ist es möglich, sich krankschreiben zu lassen.

Beim Gesundheitsministerium heißt es dazu: „Sollte eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer aufgrund einer Impfreaktion kurzzeitig arbeitsunfähig sein, trägt die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber die entstehenden Kosten. In diesem Fall gelten die arbeitsrechtlichen Bedingungen einer regulären Krankschreibung.“

Es gilt also:

  • Nach der Impfung kann der normale Alltag weiterhin bestritten werden.
  • Größere körperliche Belastung gilt es am Tag der Impfung zu vermeiden.
  • Sollten Impfreaktionen wie grippeähnliche Symptome auftreten, sollte in der Zeit auf sportliche Aktivität verzichtet werden.

Nach der Corona-Impfung ist guter Schlaf umso wichtiger. Schlafmediziner Dr. Hans-Günter Weeß sagt im Interview mit „t-online“, jeder sollte in der Nacht nach seiner Impfung sehr darauf achten, dass er ausreichend schläft. So werde die Impfwirkung gefördert, erklärt der Experte.

Corona-Impfung und Schmerzmittel: Darf ich nach der Impfung Schmerzmittel nehmen?

Nach der Corona-Impfung kann es zu Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber kommen. Der Griff zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol liegt da nahe. Laut Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung können bei diesen Symptomen schmerzlindernde/fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Hierzu wird eine ärztliche Beratung empfohlen.

Das RKI rät allerdings zur Vorsicht, da die Datenlage nicht ausreiche, um sicher sagen zu können, wie sich Schmerzmittel mit den Vakzinen von Biontech, Moderna oder AstraZeneca vertragen. Eine prophylaktische, also eine Schmerzmittel-Einnahme vor der Impfung sei jedenfalls „nicht empfehlenswert“.

Corona-Impfung und Sauna: Darf ich nach der Impfung in die Sauna oder das Solarium gehen?

Genauso wie Sport stellt auch der Saunagang eine körperliche Belastung dar. Das Deutsche Grüne Kreuz empfiehlt deswegen, mit der Hitze eher zurückhaltend sein, solange man noch etwas von der Impfung merkt.

Wie lange nach der Impfung kein Sport

Auch ein Besuch des Solariums könne anstrengend sein. „Die Strahlenzusammensetzung unterscheidet sich von der des natürlichen Sonnenlichts und die Intensität ist vergleichsweise hoch. Auch dabei sollte man in den ersten Tagen nach einer Impfung nicht übertreiben“, heißt es auf dem Informationsportal für Gesundheit.