Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?

Zusätzlich zum Hartz-IV-Regelsatz für Dinge des täglichen Bedarfs zahlt das Jobcenter (früher: Arge) Empfängern von Arbeitslosengeld II die Wohnkosten.

Dazu gehören bei Mietern:

  • Kaltmiete
  • Nebenkosten: Heizkosten und die Energie für die Warmwasseraufbereitung

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Bei Wohneigentümern, die eine eigene, abbezahlte Immobilie in angemessener Größe bewohnen:

  • Grundsteuer und Zinsen
  • Gebäudeversicherungen
  • die notwendigen Nebenkosten

Die Kosten müssen gemäß § 22 Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) angemessen sein. Sie werden in tatsächlicher Höhe übernommen, wenn sie nicht unverhältnismäßig hoch sind.

Erste eigene Wohnung und arbeitslos? Auch für die Erstausstattung einer Wohnung stellt das Jobcenter in der Regel Geld bereit.

Regional unterschiedliche Höchstsätze

Bei den Mietnebenkosten arbeitet jedes Jobcenter mit Höchstbeträgen. Diese richten sich danach, welche Heizkosten beispielsweise für einen Haushalt mit einer bestimmten Personenzahl und einer bestimmten Wohnfläche im Durchschnitt üblich sind.

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Diese Beträge sind nicht überall gleich hoch, da sich auch die Energiekosten von Region zu Region unterscheiden. Auch die verwendete Energieform (Öl, Gas oder anderes) und die Art und das Baujahr des Gebäudes müssen berücksichtigt werden. Ältere Gebäude haben oft einen höheren Energieverbrauch, sodass Mieter auch mehr heizen müssen, um im Winter nicht zu frieren.

Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?

Frieren muss niemand: Vor allem in älteren Häusern muss im Winter mehr geheizt werden, um die Räume warm zu bekommen – das Jobcenter muss entsprechende Kosten übernehmen.

Das Jobcenter zahlt auch die Kaltmiete für die Wohnung nur bis zu einer bestimmten Höhe. Die Wohnung darf also nicht zu teuer sein – und auch nicht zu groß: Für Singles sind andere Wohnungsgrößen angemessen als für Familien mit mehreren Kindern.

Häufig wird folgende Faustregel angewendet:

  • Eine Hartz-IV-Wohnung für eine Person darf bis zu 50 m² groß sein,
  • für 2 Personen bis zu 60 m²
  • für 3 Personen bis zu 75 m²
  • und für 4 Personen bis zu 85 m².

Manche Jobcenter arbeiten mit leicht höheren oder niedrigeren Werten pro Person.

Welche Wohnkosten als angemessen gelten, legen die Jobcenter ebenfalls je nach Stadt oder Region fest. Denn schließlich liegen die Mietpreise in einer Großstadt deutlich höher als in ländlichen Regionen – auch für kleine und einfach ausgestattete Wohnungen.

In der Regel ist die Miethöhe ausschlaggebend: Ist die Wohnung günstig genug, darf sie also oft auch ein paar Quadratmeter größer sein.

Das Bundesverfassungsgericht hat 2017 mit einem Urteil klargestellt, dass Hartz-IV-Empfänger keinen Anspruch darauf haben, Wohnkosten in jeder Höhe bezahlt zu bekommen. Die Regelung über die angemessenen Wohnkosten erklärte das Gericht für rechtens.

Geklagt hatte unter anderem eine Frau, die allein in einer 77 Quadratmeter großen Wohnung lebt. Das Jobcenter hatte ihre Miete nur anteilig übernommen – zu Recht, entschied das Gericht.

Eigene Wohnung unter 25: Wann das mit Hartz IV möglich ist

Das SGB II sieht vor, dass junge Hartz-IV-Empfänger unter 25 Jahren keine eigene Mietwohnung vom Jobcenter bezahlt bekommen, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnen können. Erst ab dem 25. Geburtstag werden die Wohnkosten übernommen.

Es gibt jedoch Ausnahmen: Wenn es laut § 22a SGB II aus schwerwiegenden sozialen Gründen nicht zumutbar ist, mit in der Wohnung der Eltern zu leben, kann das Jobcenter die Wohnkosten auch früher übernehmen. So hat das Sozialgericht Aurich 2008 zum Beispiel zugunsten eines jungen Mannes geurteilt, der von zu Hause ausziehen wollte (AZ: S 25 AS 465/08 ER).

Das Gericht gab mögliche Gründe an, die eine solche Härtefallregelung für Menschen unter 25 Jahren rechtfertigen können:

  • Gefährdung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls in der elterlichen Wohnung
  • Entfremdung zwischen Eltern und Kind, die deutlich über gelegentliche Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten hinausgeht
  • räumliche Enge: Die Wohnung ist so klein, dass keine Privatsphäre möglich ist

Wohneigentum: Nicht jeder Hartz-IV-Empfänger muss sein Haus verkaufen

Haus- und Wohnungseigentümer, die plötzlich auf Hartz IV angewiesen sind, müssen
ihre Immobilie nicht unbedingt verkaufen.

Die Voraussetzungen dafür, dass das Jobcenter die Wohnkosten für Eigentümer übernimmt:

  • Sie bewohnen das Haus oder die Wohnung selbst.
  • Die Immobilie hat eine angemessene Größe für die Anzahl der darin lebenden Personen. Welche Haus- und Grundstücksgröße angemessen ist, ist gesetzlich nicht genau geregelt und richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten.
  • Die Immobilie ist bereits abbezahlt. Ist das nicht der Fall, dann übernimmt das Jobcenter die Kosten für die Kredit-Tilgungsraten nicht.

Diese Härtefallregelungen erlauben höhere Wohnkosten

In bestimmten Härtefällen stehen Hartz-IV-Empfängern größere Wohnungen zu, als es die Regel vorsieht. Bis zu 10 % über der sonst angemessenen Kaltmiete dürfen die Kosten liegen bei:

  • Schwangeren
  • Alleinerziehenden
  • Menschen ab 60 Jahren
  • Menschen, die schon mindestens 15 Jahre in ihrer Wohnung leben

Außerdem:

  • wenn der Hartz IV-Bezug voraussichtlich nur kurz ist, da bald eine neue Arbeitsstelle in Aussicht steht
  • wenn durch einen Umzug der Schulweg oder der Weg zu sonstigen Betreuungseinrichtungen für Kinder unzumutbar wird

Ob ein solcher Härtefall vorliegt, besprechen Sie am besten mit Ihrem zuständigen Sachbearbeiter im Jobcenter.

  • Relevante Themen
  • Behörden
  • Finanzen

Suchen Hartz-4-Empfänger eine Wohnung, kann dies zum echten Problem werden. Zwar zahlt das Jobcenter diese, doch müssen dafür auch verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Wir erklären Ihnen hier, wann das Jobcenter für eine Wohnung aufkommt und was es zu beachten gilt. Was müssen Sie unternehmen, wenn Ihre Hartz-IV-Wohnung zu teuer ist?

Zahlt das Jobcenter meine Miete?

Ja, das Jobcenter kommt für die Wohnung und die Nebenkosten eines Hartz-4-Empfängers auf, wenn diese angemessen sind.

Wie groß darf eine Hartz-4-Wohnung sein?

Die Wohnung eines alleinstehenden Hartz-4-Empfängers darf maximal 50 Quadratmeter groß sein. Für jeden weiteren Bewohner werden 15 Quadratmeter veranschlagt.

Was passiert, wenn meine Miete zu hoch ist?

Ist die Wohnung zu teuer, zahlt das Jobcenter max. sechs Monate die Miete weiter.

Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?
Das Jobcenter übernimmt viele Kosten, wenn es sich um eine angemessene Unterkunft handelt. Einen Hartz-4-Satz für die Wohnung gibt es nicht.

Wichtige Informationen zur Wohnung bei Hartz-4-Bezug

Wie groß darf die Wohnung für Hartz-4-Empfänger sein?

Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?
Was ist eine angemessene Wohnung bei Hartz 4? Die Tabelle zeigt es.

Das Zweite Buch des Sozialgesetzbuches (SGB II) legt folgendes für Hartz-4-Empfänger und ihre Wohnung fest:

Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen anerkannt, soweit diese angemessen sind. Erhöhen sich nach einem nicht erforderlichen Umzug die Aufwendungen für Unterkunft und Heizung, wird nur der bisherige Bedarf anerkannt. (§ 22 Abs. 1 SGB II).

Doch was bedeutet in diesem Zusammenhang „angemessen“? Als erste Bewertungsgrundlage wird die Größe der Wohnung herangezogen. Hier gilt Folgendes:

Anzahl der BewohnerWohnungsgröße in m2
150
265
380
495

Natürlich bestätigen auch Ausnahmen die Regel: Lebt ein alleinstehender Hartz-4 Empfänger in einer 60 Quadratmeter großen Wohnung, zahlt aber verhältnismäßig wenig Miete, kann das Jobcenter dies genehmigen.

Welche Miethöhe ist bei einer Hartz-4-Wohnung laut Jobcenter angemessen? Dies lässt sich nicht pauschal beantworten, da sich die Miete aus den örtlichen Richtlinien ergibt und damit sehr unterschiedlich ausfallen kann. In ländlichen Gebieten können Sie rund 4 Euro pro Quadratmeter veranschlagen, in Großstädten 9 Euro.

Für welche Kosten kommt das Jobcenter auf?

Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?
Erhalten Sie ein Wohnungsangebot, sollte das Jobcenter dies genehmigen, damit die Kosten gedeckt sind.

Neben der Miete übernimmt das Jobcenter bei Hartz-4-Bezug weitere Kosten. So werden die Heizkosten und die Grundabgaben gezahlt.

Anders sieht es mit den Stromkosten aus: Diese werden nicht übernommen und der Leistungsempfänger muss diese aus seinem Regelsatz bezahlen.

Fallen bei Bezug von Hartz 4 in der Wohnung Heiz-und Nebenkostennachzahlungen an, zahlt das Jobcenter diese bis zu einer gewissen Höhe. Stromnachzahlungen werden nicht übernommen.

Erhalten Sie eine Rückzahlung der Stromzahlungen, dürfen Sie diese behalten. Das Hartz 4 wird Ihnen nicht gekürzt.

Umzug, weil die Wohnung zu teuer ist

Was passiert wenn die Wohnung zu teuer ist? Das SGB legt fest, dass das Jobcenter für längstens sechs Monate die Kosten übernehmen kann. Dies geht aber nur, wenn Ihnen nicht zugemutet werden kann oder es nicht möglich ist, die Miete zu senken. Ein Umzug bei Hartz-4 in eine Wohnung, die günstiger ist, muss dabei nicht unbedingt sein. Auch eine Untervermietung kommt beispielsweise in Frage.

Einen Umzug kann das Jobcenter zwar nicht erzwingen, allerdings zahlt das Amt spätestens nach den sechs Monaten nur noch die Miete im angemessenen Rahmen. Streben Sie dann einen Umzug an, müssen Sie diesen selbst organisieren.

In Einzelfällen zahlt das Jobcenter bei Hartz 4 eine teurere Wohnung auch weiter. Dies kommt aber nur dann vor, wenn dem Bewohner beispielsweise aufgrund einer Krankheit ein Umzug nicht zugemutet werden kann.

Zahlt das Jobcenter den Umzug?

Wie groß und teuer darf eine hartz 4 wohnung sein 2022?
Nicht nur eine angemessene Wohnung wird vom Jobcenter gezahlt, mitunter auch der Umzug.

Ist eine neue Wohnung gefunden, sollten sich Hartz-4-Empfänger die Übernahme der Kosten vom Amt bestätigen lassen. So können Sie verhindern, dass Sie nachher auf den Kosten sitzen bleiben, weil das Jobcenter die Wohnung bei Hartz 4 für unangemessen hält.

Gleichzeitig können Sie in einer solchen Situation die Kostenübernahme für den Umzug einholen – dann werden diese ggf. übernommen.

Die Mietkaution wird als Darlehen gezahlt und dann von den Leistungen anteilig einbehalten.

Auch den Empfängern von Sozialhilfe wird die Wohnung bezahlt, sofern sie als angemessen gilt.

Bildnachweise: depositphotos.com/kash76, depositphotos.com/mettus, depositphotos.com/jacek_kadaj

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