Wie lange ist alkohol im blut nachweisbar mpu

Alkohol ist in unserem Kulturkreis unter den Rauschmitteln am weitesten verbreitet. Mit der Bestimmung von Ethanol kann eine Aussage über einen akuten Alkoholkonsum getroffen werden. Andere Parameter eignen sich zum Nachweis eines chronischen Alkoholkonsums.

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Alkohol ist ein gesellschaftlich anerkanntes Suchtmittel, wie folgende Zahlen aus dem „Drogen- und Suchtbericht“ im Auftrag der Bundesregierung (1) belegen:

  • Etwa 50 % aller Deutschen trinken mindestens einmal in der Woche Alkohol.
  • Rund 18 % der Männer und 14 % der Frauen betreiben einen riskanten Alkoholkonsum.
  • Über 50 % der minderjährigen Jugendlichen in Deutschland haben schon einmal Alkohol getrunken, etwa 10 % trinken mindestens einmal pro Woche Alkohol, 4 % betreiben einen riskanten Konsum.
  • Ca. 3 % aller Deutschen sind alkoholabhängig, 2,8 % der Erwachsenen haben einen schädlichen Alkoholkonsum.

Alkoholbedingte Krankheiten zählen zu den 10 häufigsten weltweit. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 100.000 Menschen auf Grund ihres Alkoholkonsums ambulant oder stationär behandelt.

Ca. 21.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen ihres Konsums. Die volkswirtschaftlichen Kosten hierdurch belaufen sich allein in Deutschland auf ca. 60 Milliarden Euro pro Jahr.

Wann spricht man von riskantem Alkoholkonsum?

Alkoholkonsum pro Tag Bei Frauen Bei Männern

Risikoarmer Konsum

Bis 12g

Bis 24g

Riskanter Konsum

12-40g

24-60g
Gefährlicher Konsum

40-80g

60-120g

Hochkonsum

Mehr als 80g Mehr als 120g

Wie lange ist alkohol im blut nachweisbar mpu

Alkoholsucht – ein Tabuthema

Das Erkennen eines riskanten Alkoholkonsums oder einer Alkoholabhängigkeit ist entscheidend für eine rechtzeitige Intervention.

Allerdings: Die Diagnosestellung alkoholbezogener Störungen ist nicht immer einfach. Sowohl die kurzen Gesprächszeiten mit den Patienten als auch die soziale Anerkennung von Alkoholkonsum bei gleichzeitig negativer Stigmatisierung von Alkoholabhängigkeit erschweren den Umgang mit dem Thema.

Die Verdachtsdiagnose kann das Arzt-Patient-Verhältnis erheblich beeinträchtigen und sogar zum Kontaktabbruch führen. Eine Folge: Über 90 % der Erkrankten sind nicht in einer Therapie!

Wann ist eine Alkoholbestimmung angezeigt?

Die moderne Labordiagnostik leistet wichtige Hilfestellung sowohl beim Erkennen als auch bei der Therapie von Alkoholsucht. So können verschiedene Blut- und Urinmarker (siehe unten) Auskunft über den aktuellen, aber auch einen etwaigen dauerhaften Alkoholkonsum geben. Bei der Behandlung von Menschen mit Alkoholsucht wiederum werden zur Therapiekontrolle Untersuchungen auf Alkohol und seine Abbauprodukte durchgeführt.

Und das sind weitere Anwendungsbereiche für eine Alkoholbestimmung:

Abstinenznachweis

Nach Entzug der Fahrerlaubnis prüft die Führerscheinstelle, ob eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) erforderlich ist. Für den Abstinenznachweis im Rahmen dieser Fahrereignungsbegutachtung spielen Untersuchungen auf Alkohol und Alkoholmarker eine wichtige Rolle.

Weitere Informationen zur Fahreignungsdiagnostik für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung finden Sie hier: MPU- und Abstinenznachweis-Informationen

Forensische Fragestellungen

Die Proben kommen hier beispielsweise aus den Bereichen Maßregel- und Strafvollzug, gerichtliche Anordnungen oder dem Straßenverkehr. Es werden Analysenmethoden mit niedrigen Nachweisgrenzen bevorzugt. Bei forensischen Fragestellungen werden hohe Anforderungen an die Qualität der Analysen gestellt.

Zudem ist die Rückverfolgbarkeit des gesamten Prozesses inklusive der Probennahme im Vier-Augen-Prinzip gefordert. Die Analytik der forensischen Alkohologie erfolgt in den LADR Laboratorien nach den geltenden Richtlinien und ist nach DIN 17025 für forensische Blutalkoholbestimmung akkreditiert.

Arbeitsmedizin

Besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen werden Arbeitnehmer hinsichtlich Alkoholmissbrauch getestet.

weitere Informationen zur Arbeitsmedizin

Welche Alkoholmarker eignen sich für welche Fragestellung?

Ethanol

  • Der direkte Nachweis von Ethanol in Blut, Serum, Speichel, Atem oder Urin kann einen akuten Alkoholkonsum belegen. Aus einer gemessenen Alkoholkonzentration lässt sich recht sicher auf die Spiegel von z. B. vor zwei Stunden schließen. Im Urin ist der Nachweis bis zu 24 Stunden möglich.

zur Analyse Ethanol

Ethylglucuronid (ETG)

  • Das Stoffwechselprodukt ETG ist ab einer geringen Dosis von ca. 10 g Ethanol nachweisbar und kann einen Vollrausch einige Tage lang im Urin, Kapillar- oder venösen Blut nachweisen. 
  • Im Rahmen eines Abstinenzbelegs bei Führerscheinwiederbewerbern lassen sich mittels Bestimmung von ETG im Kopfhaar Informationen über den Alkoholkonsum der vergangenen drei Monate gewinnen. Weitere Informationen zur Fahreignungsdiagnostik finden Sie hier. 
  • ETG im Mekonium kann Auskunft über einen Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft geben.

zur Analyse Ethylglucuronid (ETG)

Phosphatidylethanol (PEth)

  • Auch PEth ist ab einer geringen Dosis von ca. 10 g Ethanol bis zu drei Wochen im Kapillar- oder venösem Blut nachweisbar.

Fachbeitrag zum Thema Phosphatidylethanol (PEth)

zur Analyse Phosphatidylethanol (PEth)

» LADR informiert: Alkoholabusus: PEth als neuer direkter Marker

Methanol

  • Blutmethanolkonzentrationen von mehr als 10 mg/l deuten auf einen chronischen Alkoholmissbrauch hin.

zur Analyse Methanol

Carbohydrate Deficient Transferrin (CDT) und Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT)

  • CDT und γ-GT sind biochemische Marker im Serum zum Nachweis des Alkoholmissbrauchs.
  • CDT hat sich bisher als der zuverlässigste Marker des chronischen Alkoholabusus herausgestellt.
  • γ-GT lässt sich nur in frischen Blutproben zuverlässig bestimmen.

zur Analyse Carbohydrate Deficient Transferrin (CDT)

Abrechnung

Messung im Labor Material EBM GOÄ (1,15-fach)
    Ziffer Ziffer € 
GGT oder γ−GT 1 ml Serum 32071 0,25 € 3592.H1 2,68 €
CDT 2 ml Serum 4202 24,13 €
ASAT oder AST
(GOT)
1 ml Serum 32069 0,25 € 3594.H1 2,68 €
ALAT oder ALT (GPT) 1 ml Serum 32070 0,25 € 3595.H1 2,68 €
Antilla-Index wird berechnet
Mecha. Blutbild inkl.
MCV
2 ml EDTA-Blut 32121 0,60 € 3551 1,34 €
Ethanol Blut, Kapillarblut, Urin 32246 10,20 € 4211 10,05 €
EtG Blut, Urin 32314 51,90 € 4210 60,33 €
PEth EDTA-Blut, Kapillarblut,
Speichel
32314 51,90 € 4210 60,33 €

Weitere Informationen zum labordiagnostischen Nachweis eines Alkoholkonsums sowie eine Übersicht über die Nachweisfenster finden Sie auf unserem Poster Alkoholabusus

Was Einsender beachten sollten

Markieren Sie unbedingt forensische Proben. Wir stellen Ihnen entsprechende Versandbeutel und Aufkleber zur Verfügung.

Bei allen Untersuchungen ist eine mögliche Probenmanipulation auszuschließen. Urinproben müssen daher unter Aufsicht genommen werden, mitgebrachte Proben dürfen nicht verwendet werden. Im Labor bestimmen wir routinemäßig den Kreatininwert, um eine Verdünnung durch hohe Flüssigkeitszufuhr auszuschließen. Bei Verdacht auf Probenmanipulation führen wir weitere Untersuchungen durch.

Erfahren Sie hier mehr über die Tox-ID, das sichere Proben-Identifikationssystem von LADR.

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Weitere Informationen finden Sie unter Suchtmedizin.

Literatur: 1. Die Drogenbeauftrage der Bundesregierung, „Drogen und Suchtbericht,“ Berlin, 2019.

Die erforderlichen medizinischen Nachweise für eine MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung) hängen immer mit dem Anlass der MPU zusammen.

Wer wegen einer strafrechtlichen Angelegenheit oder wegen Punkteverstößen eine MPU absolvieren muss, benötigt in aller Regel keine medizinischen Nachweise.

Geht es bei der MPU jedoch um Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol, benötigen die betroffenen Autofahrer bestimmte medizinische Nachweise.

In einem solchen Fall spielen die Blut- und Leberwerte der Betroffenen eine zentrale Rolle. Werte, die außerhalb des Normbereichs liegen, können auf einen starken und häufigen Alkoholkonsum hinweisen.

Was sagen die Blutwerte aus?

Viele Autofahrer haben schon einmal die Erfahrung gemacht, von der Polizei angehalten zu werden und „pusten“ zu dürfen. Dabei wird der Atem-Alkoholwert gemessen. Dieser liefert allerdings nur einen ersten Anhaltspunkt.

Um einen genauen Wert zu erhalten, muss der Blutalkoholwert gemessen werden. Für die MPU sind dann andere Werte von Bedeutung: der MCV-Wert (Mean Cellular Volume) und der CDT-Wert (Carbohydrate Deficent Transferrin).

MCV-Wert und Alkohol – Bluttest bei Alkohol am Steuer

Was sagt der MCV-Wert aus? Der MCV-Wert gibt Aufschluss über die mittlere Zellgröße der Erythrozyten, also der roten Blutkörperchen. Hoher Alkoholkonsum stört die Synthese der Blutkörperchen im Rückenmark, dadurch werden die Blutkörperchen zu groß. Dabei gilt, je höher der Alkoholkonsum, desto höher steigt das Zellvolumen an.

Der Wert kann bis zu 90 Tage zurückliegenden Alkoholkonsum nachweisen. Nach diesem Zeitraum verschwinden die vergrößerten Blutkörperchen.

Der MCV-Wert dient nicht in erster Reihe für die Messung von Alkohol im Blut. Es wird meistens dann durchgeführt, wenn langzeitiger Alkoholkonsum befürchtet wird.  Eine kombinierte Bestimmung eignet sich insbesondere bei der Leber- bzw. Blutwerte:

Es wird oft im Rahmen vom Abstinenznachweis der MCV-Wert bestimmt, um Alkohol im Blut nachzuweisen.

Was bedeutet der CDT-Wert?

CDT kommt immer im menschlichen Serum vor. Dieses Protein ist von zentraler Bedeutung für den Transport von Eisen. Der CDT-Wert gibt recht zuverlässig erhöhten Alkoholkonsum an. Dieser verändert nämlich die Struktur der Transferrine, sodass bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit erhöhte CDT-Werte festgestellt werden können.

Wenn über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen täglich etwa eine Flasche Wein getrunken wird, steigt der Wert an. Bei gesunden Menschen, die nicht regelmäßig trinken, steigt der Wert schon nach einmaligem überhöhten Alkoholkonsum an. Der Wert sinkt nach Alkoholabstinenz recht langsam.

Der Normalwert liegt bei Frauen bei rund 26 U/l, bei Männern um 20 U/l. Meist wird der Wert im Rahmen einer MPU nicht gemessen, da die Bestimmung teuer ist.

Zudem kann der Wert bei Frauen verfälscht werden. Ursache hierfür können Hormone oder etwa eine bestehende Schwangerschaft sein.

Welche Rolle spielen die Leberwerte?

Dass Alkohol sich schädigend auf die Leber auswirkt, ist allgemein bekannt. Was genau der erhöhte Konsum von Alkohol in der menschlichen Leber anrichtet, wissen die wenigsten.

Was aber den meisten Menschen bekannt ist: Erhöhte Leberwerte können auf starken Alkoholkonsum hinweisen.

Welche Werte sind damit gemeint? Wann sind diese Werte erhöht? Und auf welche Werte legt der Arzt bei der MPU besonderes Augenmerk?

Die folgenden Werte sind für eine MPU von Bedeutung:

  • GGT (Gamma-Glutamyltransferase)
  • GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
  • GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)
  • in manchen Fällen wird auch der Blutwert MCV (Mean-Cell-Volume) erhoben

Was ist der GGT-Wert und was sagt er aus?

Die GGT (Gamma-Glutamyltransferase) ist ein Enzym, das in einem großen Teil der menschlichen Körperzellen vorhanden ist. Der GGT-Wert, der im Blut gemessen wird, stammt allerdings lediglich aus der Leber. Erhöht ist dieser Wert unter anderem bei einer Schädigung der Leber durch erhöhten Alkoholkonsum, durch Medikamente oder Gift. Durch die Schädigung des Lebergewebes gelangen mehr dieser Enzyme in das Blut.

Ein erhöhter GGT-Wert im Blut weist also auf einen Gewebeschaden in der Leber hin. Der Normalwert der GGT liegt bei Frauen bei unter 36 U/l (Einheiten pro Liter). Bei Männern liegt er bei weniger als 55-60 U/l.

Liegt der GGT-Wert im Normbereich, ist eine Lebererkrankung so gut wie ausgeschlossen. Eine leichte Erhöhung kann auf die Einnahme von bestimmten Medikamenten oder chronischen Alkoholkonsum hinweisen.

Eine starke Erhöhung des GGT-Wertes tritt etwa bei einer chronischen Hepatitis, einer Leberzirrhose oder einer Leberschädigung in Folge von Alkoholkonsum oder einer Erbkrankheit. Ist dieser Wert erhöht, sind mehrere Ursachen denkbar. Alkoholkonsum ist eine davon, daher spielt der Wert bei der MPU eine zentrale Rolle.

Der starke Konsum von Alkohol kann den GGT-Wert innerhalb von rund fünf Tagen ansteigen lassen, nach zwei bis fünf Wochen ohne Alkohol normalisiert sich der Wert meist wieder.

Was ist der GOT-Wert?

Auch die GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) ist ein Enzym. Im menschlichen Körper ist dieses Enzym für die Verwertung von Kohlenhydraten zuständig. Gebildet wird es in den Skelettmuskeln, den Herzmuskeln und der Leber. Daher lässt der GOT-Wert Rückschlüsse auf den Zustand von Herz und Leber zu.

Eine Erhöhung des Wertes kann auf hohe Medikamenteneinnahme oder Alkoholkonsum sowie Hepatitis, eine Leberzirrhose, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einen Herzinfarkt hinweisen.

Was bedeutet der GPT-Wert?

Die (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) ist ein Enzym, das in erster Linie im Plasma der Leberzellen vorkommt. Ein erhöhter GPT-Wert weist auf geschädigte Leberzellen und damit auf eine Lebererkrankung hin. Liegt der GPT-Wert über dem GOT-Wert ist die Ursache meist hohes Übergewicht. Ist der Wert deutlich erhöht, liegt aber unter dem GOT-Wert, ist in der Regel Alkohol der Auslöser.

Leichte Erhöhungen hingegen treten auch bei Lebermetastasen oder Cholangitis auf, können aber auch durch Medikamente oder Alkohol verursacht werden.

Wann sollten Betroffene ihre Leberwerte überprüfen lassen?

Da erhöhte Leberwerte auch andere Ursachen haben können als erhöhten Alkoholkonsum, ist es ratsam, sie schon frühzeitig vor der MPU prüfen zu lassen. Denn wenn diese Werte außerhalb des Normbereichs liegen, obwohl der Betroffene seine Trinkgewohnheiten geändert hat oder komplett abstinent lebt, muss die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Dies ist nicht nur aus gesundheitlicher Sicht ratsam, sondern auch für die MPU.

Wenn sich aufgrund anderer Ursachen erhöhte Leberwerte zeigen, sollten Betroffene sich die Gründe dafür von ihrem Arzt schriftlich geben lassen und im Rahmen der MPU vorlegen. Empfehlenswert ist dafür ein Zeitraum zwischen vier und sechs Wochen vor dem geplanten MPU-Termin.

Leberwerte sind kein gesicherter Nachweis über das Trinkverhalten von Menschen. Es kommt immer wieder vor, dass Menschen völlig normale Leberwerte haben, die regelmäßig viel Alkohol trinken. Dennoch werden erhöhte Leberwerte in der MPU als Indiz für Alkoholkonsum gesehen. Daher ist es nicht sinnvoll, ohne eine plausible Erklärung für die erhöhten Leberwerte in die MPU zu gehen.

Betroffene, die ihr Trinkverhalten ändern, können dies belegen, indem sie regelmäßig — etwa alle sechs bis acht Wochen — ihre Leberwerte untersuchen lassen und sie vom Arzt stempeln und unterschreiben lassen. Sind die Werte anfangs nicht im Normbereich, verbessern sich dann aber, kann dies unter Umständen sogar als Nachweis des veränderten Trinkverhaltens gesehen werden.

Untersuchung der Leberwerte: Welche Konstellationen sind denkbar?

Bei der Untersuchung der Leberwerte sind verschiedene Konstellationen möglich:

  • Alle gemessen Werte liegen unter dem Grenzwert
  • Alle Werte oder die ersten drei Werte liegen über dem Grenzwert
  • Nur der GGT-Wert ist erhöht

Für alle gemessenen Leberwerte gibt es Grenzwerte. Liegen alle Werte unter dem jeweiligen Grenzwert, müssen gesunde Betroffene sich keine Gedanken machen über die MPU.

Wenn alle Leberwerte oder GGT, GOT und GPT über dem Grenzwert liegen, deutet dies auf eine Schädigung der Leber hin. Die Ursache hierfür kann eine Erkrankung wie etwa eine Hepatitis sein oder die Einnahme starker Medikamente sein. Es kann aber auch am Alkoholkonsum liegen, dass die Werte erhöht sind. In einem solchen Fall sind die gemessenen Leberwerte aber kein sicherer Hinweis auf Alkoholkonsum.

Daher kann es sein, dass der Arzt in der MPU eine weitere medizinische Abklärung der Werte anregt und den Befund sozusagen offenlässt.

Der GGT-Wert ist so etwas wie der kritische Wert bei der Beurteilung früheren Alkoholkonsums. Da auch andere Faktoren diesen Wert erhöhen können, muss die Untersuchung sehr sorgfältig durchgeführt werden. Dennoch ist der GGT-Wert ein ernstzunehmender Parameter.

Ist der Wert als einziger deutlich erhöht, kann der Arzt von einem starken Alkoholkonsum in der Vergangenheit ausgehen und wird dies entsprechend negativ bewerten. Ist der GGT-Wert hingegen nur minimal erhöht, ist es möglich, dass ihn der Arzt in der MPU zurückhaltender bewertet und dem Betroffenen dennoch eine positive Beurteilung gibt.

Was außerdem wichtig ist

Es sind nicht allein die Leberwerte, die über den Ausgang der MPU entscheiden. Hört der begutachtende Arzt im persönlichen Gespräch auch nur ansatzweise heraus, dass der Betroffene seine Trunkenheitsfahrt verharmlost oder nur unzureichend aufarbeitet, gefährdet dies eine positive Beurteilung.

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