Was ist der Unterschied zwischen Baumwolle und Wolle?

Wolle gehört zu den ersten und ältesten Materialien, aus denen Textilien hergestellt wurden. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile auch die verschiedensten Arten von Wolle. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Tierarten, von denen die Wolle stammt, sondern auch die verschiedenen Arten der Gewinnung der Wolle.

Schurwolle stellt eine ganz besondere Art der Wolle dar, mit einzigartigen Eigenschaften, an die synthetische Stoffe nicht herankommen. In diesem Artikel klären wir auf, was der Unterschied zwischen Wolle und Schurwolle ist und welche anderen Arten von Wolle es neben der Schafwolle noch gibt.

Was ist Schurwolle und was ist der Unterschied zur Wolle?

Schurwolle unterscheidet sich vor allem durch die Gewinnung der Wolle, denn Schurwolle wird ausschließlich von lebenden Schafen geschoren. Neben der Schurwolle gibt es auch noch andere Arten, wie zum Beispiel Reißwolle, die aus wiederverwendeter Alt-Wolle entsteht und somit ein Recyclingprodukt ist, Gerberwolle, die von geschlachteten Tieren kommt und Sterblingswolle, die von natürlich gestorbenen Tieren kommt.

In rund 100 Ländern werden jährlich etwa 2,2 Tonnen Schurwolle produziert. Wollschafe werden einmal im Jahr geschoren und liefern circa 4 bis 4,5 kg Rohwolle. Nach der Schur erfolgt die Sortierung und Qualitätsbeurteilung der Wolle. Dabei wird auf folgende Eigenschaften geachtet:

  • Faserfeinheit
  • Reinwollgehalt (da Wolle durch Schmutz und Wollfett verunreinigt wird)
  • Faserlänge
  • Faserfestigkeit

Die Faserfeinheit wird vor allem durch die klimatischen und genetischen Bedingungen beeinflusst. Deutsche Wolle hat durchschnittlich eine Feinheit von 28,5 bis 38 Mikron, Australische Wolle hat hingegen eine Feinheit von 19,5 bis 21,5. Australische Wolle ist damit hochwertiger und feiner als deutsche Wolle. Die qualitativ beste Schurwolle kommt aus Neuseeland.


Was genau bezeichnet der Begriff Wolle?

Der Begriff „Wolle“ bezeichnet im Allgemeinen die feinen Haare des Fells, die von unterschiedlichen Säugetiere stammen. Wolle steht für die spinnbaren Haare des Unterfells. Laut des Textilkennzeichnungsgesetzes bezeichnet „Wolle“ nur die Fasern vom Fell des Schafes und die Mischung aus Schafwolle und Wolle anderer Tiere. Über die Qualität des Stoffes sagt der Begriff „Wolle“ nichts aus.

Besteht der Stoff ausschließlich aus Wolle von Schafen, wird oft die Bezeichnung „100%“, „rein“ oder „ganz“ hinzugefügt.

 

Herkunft und Arten von Wolle

Neben Schafen stammt Wolle auch von anderen Tieren, wie zum Beispiel Wolle von Kaschmirziegen und Angoraziegen, Angorakaninchen, Kamele, Alpakas, Lamas, Moschusochsen und Yaks.

Schafwolle

Bei der Schafwolle unterscheidet man die Arten je nach Herkunft, Eigenschaften und Qualität der Wolle. Merinowolle ist dabei die feinste Wolle und hat eine Länge von 40 bis 120 mm. Merinowolle hat eine wellenartige Struktur und kann deshalb Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen und wirkt isolierend. Zusätzlich hat sie eine hohe Elastizität und kratzt nicht auf der Haut.

Crossbredwolle hat eine Länge von 50 bis 180 mm und ist etwas robuster als die Merinowolle. Sie stammt aus der Kreuzung von Merino und Grobwollschafen. Langwolle ist bis zu 400 mm lang und kaum gekräuselt, weswegen sie einen höheren Glanzanteil hat. Grobwolle ist so gut wie gar nicht gekräuselt und zum Handspinnen ungeeignet. Sie wird häufig als Dämmmaterial eingesetzt.

Quiviut Wolle

Quiviut ist eine der seltensten Wollarten und zählt zu den feinsten natürlichen Fasern. Sie stammt von den Moschusochsen, die hauptsächlich in kalten Gebieten wie Grönland, Kanada und Alaska leben. Die Moschusochsen können pro Jahr etwa 2,5 kg Quiviut Wolle abgeben. Bei der Gewinnung der Wolle werden die Ochsen jedoch nicht geschoren, sondern gekämmt, was ein besonders mühsamer Prozess ist.

Die Faser selbst ist mit 10 bis 20 Mikron unglaublich fein und sehr begehrt. Quiviut Wolle ist rund 8 Mal wärmer als Schafwolle und angenehm zu tragen. Des weiteren ist sie geruchsabweisend und durch ihren geringen Fettanteil perfekt für Allergiker geeignet.

Wolle von Ziegen

Bei der Wolle von Ziegen unterscheidet man zwischen Mohair und Kaschmirwolle. Mohair kommt von Angoraziegen und Kaschmir von Kaschmirziegen.

Ursprünglich stammen die Angoraziegen aus der Provinz Ankara in der Türkei. Heutzutage leben die Tiere auch außerhalb der Türkei, in Ländern wie zum Beispiel Südafrika, Australien, Lesotho und Madagaskar. Das gelockte, lange, spiralige Haar der Angoraziegen wird als Mohair bezeichnet.

Angoraziegen werden zwei Mal pro Jahr geschoren und produzieren jährlich 3 bis 6 kg Mohair-Wolle. Die Feinheit der Fasern hängt vom Alter der geschorenen Tiere ab. Junge Tiere, die zum ersten Mal geschoren werden, liefern dabei die feinste Wolle mit 24 bis 29 Mikron. Bei ausgewachsenen Tieren beträgt die Feinheit der Faser zwischen 34 bis 40 Mikron. Da sie als besonders fein gilt, fühlt sich die Mohair-Wolle auch unglaublich weich auf der Haut an. Mohair-Wolle ist dazu auch wasserabweisend und hat eine antibakterielle Wirkung.

Kaschmirziegen leben meistens in China, der Mongolei oder im Nahen Osten. Kaschmirwolle stammt aus dem Unterfell der Kaschmirziege und kommt in den Farben weiß, grau, braun oder schwarz vor. Das hochwertigste Kaschmir stammt aus der Inneren Mongolei, da das Fell unter den drastischen klimatischen Bedingungen hier am besten wächst.

Auch Kaschmir zählt zu der Art der Edelwolle, da sie eine Feinheit von 15 bis 19 Mikron hat. Bei Kaschmir erfolgt die Gewinnung der Wolle ebenfalls durch Auskämmen des Fells während des Fellwechsels im Frühjahr. Pro Tier können dabei nur 150 g des feinen Kaschmir-Flaums ausgekämmt werden.

Alpaka und Kamelwolle

Alpaka stammen ursprünglich aus Peru, mittlerweile werden sie jedoch auch in Teilen Deutschlands gezüchtet. Die Wolle der Alpakas wird in zwei Arten unterteilt: Huacaya und Suri. Huacaya haben feine und gekräuselte Wollfasern, während Fasern von Suri eine gelockte, jedoch glatte Oberfläche haben. Alpaka-Wolle ist im Inneren hohl und kann Körperwärme speichern, weswegen sie extrem gut vor Kälte schützt. Die Tiere werden einmal pro Jahr geschoren und geben 3 bis 5 kg Alpaka-Wolle ab.

Kamele finden sich vor allem in Asien und Afrika an. Bei Kamelen wird zwischen dem groben Deckhaar und dem flauschigen Flaumhaar unterschieden. Während des Fellwechsels verliert ein Kamel etwa 5 bis 7 kg Unterhaar. Feine Kamel-Wolle ist nur 17 bis 22 Mikron dick und damit auf einem ähnlichen Niveau wie Kaschmirwolle. Kamel-Wolle kann im Sommer kühlend auf die Haut wirken und schützt im Winter vor Kälte.

 

Was sind die Eigenschaften von Schurwolle und von anderen Wollarten?

Im Vergleich zu synthetischen Fasern haben natürliche Fasern einzigartige Eigenschaften. Da Wollfasern über Freiräume zwischen den Fasern verfügen, können sie Wärme und Kälte besonders gut isolieren. Des weiteren nehmen natürliche Stoffe selten Gerüche an und können durch regelmäßiges Lüften geruchsneutral gemacht werden.

Da es sich bei den verschiedenen Wollarten um reine und nachwachsende Naturprodukte handelt, können sie kompostiert werden und tragen somit nicht zur Umweltverschmutzung durch Textilien bei. Ein weiterer Unterschied zwischen Schurwolle und anderen Wollen ist die Feinheit der Faser. Schurwolle ist meist dicker als andere Wollarten und stark gekräuselt. Sie kann deswegen viel Feuchtigkeit aufnehmen und wird gerne in Bettwaren als Füllung verwendet.

Egal ob Schurwolle oder andere Arten: Wolle kann unglaublich vielseitig eingesetzt werden. Aus Wolle wird nicht nur Kleidung hergestellt, sondern auch Teppiche, Strickwaren und technische Textilien. Da Wolle sehr schwer brennt, wird sie zur Herstellung von Arbeitskleidung verwendet. Zusätzlich wird Wolle mit einer niedrigen Qualität häufig als Dämmmaterial eingesetzt.

 

Schurwolle in Decken und Schlafbekleidung bei Zizzz

Unsere Schurwolle kommt direkt aus den Schweizer Alpen und wird als Wattierung einiger unserer Produkte eingesetzt. Bei Zizzz schwören wir auf die einzigartigen Eigenschaften der Schurwolle und unterstützen gleichzeitig Schweizer Bauern bei der Landschaftspflege.

Schweizer Schurwolle befindet sich zum Beispiel in unseren Schafwollbettdecken. Durch die Verwendung der Schurwolle können übermäßiges Schwitzen und Hitzestaus verhindert werden. Natürlich haben wir bei der Herstellung unserer Waren auch an die ganz Kleinen gedacht. Bei uns können Sie Schlafsäcke für Babys und Kinder erhalten, die mit Schurwolle gefüllt sind. Unsere Schlafsäcke haben eine hohe Langlebigkeit und können das ganze Jahr hindurch verwendet werden.

Gefragt von: Rüdiger Kurz  |  Letzte Aktualisierung: 15. Dezember 2020
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Wolle oder Baumwolle: der feine Unterschied

Reine Wolle und Baumwolle gleichen sich nur im Namen. Denn Baumwolle ist ein rein pflanzliches Gewebe aus den reifen Samenhaaren der Baumwollpflanze. Wolle hingegen stammt von einem Tier, zum Beispiel einem Schaf oder Alpaka.

Was ist die weichste Wolle?

Gewonnen wird die Baby Alpaka Wolle, wenn die Jungtiere das allererste Mal geschoren werden. Weil es sich also um ihr erstes Fell handelt, ist es so weich und wertvoll. Die Wolle ist fein, und gleichzeitig perfekt für den Winter. Sie ist nämlich deutlich wärmer und strapazierfähiger als Schafwolle.

Was sind die Eigenschaften von Baumwolle?

Baumwollstoffe gelten als sehr hautfreundlich (sie „kratzen“ nicht) und haben ein äußerst geringes Allergiepotential. Diese Eigenschaften macht sie für die Textilindustrie interessant. Baumwolle ist nicht wasserlöslich und in nassem Zustand reißfester als in trockenem.

Was bedeutet 100% Wolle?

Steht auf dem Etikett „100% Schurwolle“, hast du ein Kleidungsstück aus reiner Naturfaser vor dir. Manche Hersteller wie Woolpower verwenden auch ein Mischgewebe mit Polyamid oder Elasthan. Dadurch wird das Kleidungsstück stabiler und bekommt nicht so schnell Löcher.

Welches ist die wärmste Wolle der Welt?

Welches ist die wärmste Wolle? Zur wärmsten Wollart gehört die Alpakawolle. Es heißt sogar das Alpakawolle bis zu fünfmal wärmer ist als normale Schafwolle. Außerdem gibt es Alpakas in einer vielfältigen Farbauswahl von reinweiß bis tiefschwarz.

Bio-Baumwolle: Was bringt sie wirklich fürs Klima? I Ökochecker SWR

Eigenschaften: Wolle hält uns warm, speichert die Wärme im Körper und ist dabei auch noch atmungsaktiv. Weil sie ein Naturprodukt ist und meist vom lebenden Schaf oder auch von der (Kaschmir-, Angora-)Ziege, dem Kamel oder dem (Angora-)Kaninchen kommt, ist sie die perfekte Material-Wahl für den Winter.

Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt. Zu Weihnachten 2010 bot das Modeunternehmen Falke Pullover aus Vikunjawolle für rund 2400 Euro an und Strümpfe für 860 Euro das Paar. Aus der Vikunjawolle werden außerdem Stoffe gewebt, die zu teurer und exklusiver Maßkleidung verarbeitet werden.

Wolle gilt als einer der besten und gesündesten Rohstoff, den es für Textilien gibt: Je nach Qualität und Stärke werden die Garne für Oberbekleidung, Strümpfe, Sportstoffe bis hin zu rustikalen Strickwaren und Teppichen verwendet. Aus Filz werden unter anderem Hüte und Hausschuhe hergestellt.

Typische Produkte aus Wolle

Heimtextilien wie Tagesdecken, Kissenbezüge oder Teppiche. Matratzen. Dämmstoff. Technische Textilien für Brandschutz und Arbeitsbekleidung.

Wenn wir von „Wolle“ reden, ist im engeren Sinne Schurwolle vom Schaf gemeint. Aber es gibt noch viele andere Materialien, aus denen Wolle gewonnen wird, seien das Tierhaare, Pflanzenfasern oder synthetische Fasern. Je nachdem, aus welchem Grundmaterial sie besteht, hat Wolle ganz bestimmte Eigenschaften.

  • Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierend.
  • Weich und hautfreundlich.
  • Pflegeleicht und widerstandsfähig.
  • Nachwachsender Rohstoff.
  • Atmungsaktiv.
  • Stark saugfähig.
  • Leicht im Gewicht.

... ist alles das Gleiche. Es geht um die Baumwolle. ... Während Cotton die englische Bezeichnung für den Stoff aus Pflanzenfasern ist, kommt Coton aus der französischen Sprache.

Dank der glatten, leicht verspinnbaren Fasern, die wenig Luft einschließen, ist Leinen atmungsaktiv reißfest, schmutzabweisend, flusenfrei, bakterizid, antistatisch und schweißmindernd. Die Naturfaser nimmt die Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie an die Umgebung ab.

Bei besonders hartnäckigen Fällen ist ein Lanolinbad ratsam, um kratzige Wolle angenehm weich zu machen. Dazu wird ein wasserfreies Wollwachs aus der Apotheke benötigt. Ein Teelöffel davon vermischt man mit der gleichen Menge an Spülmittel als Emulgator und löst dies in einem halben Liter kochendem Wasser auf.

Kein Sitz: Wolle in den Gefrierschrank stecken

Ein weiterer Geheimtipp gegen kratzende Wolle besteht darin, den Stoff einmal gut runterzukühlen. Stecken Sie das betreffende Kleidungsstück zu diesem Zweck in eine Tüte und legen Sie es in den Gefrierschrank oder die Tiefkühltruhe.

Merinowolle vom Merinoschaf ist eine der edelsten Wollsorten der Welt. Vor allem Funktionsunterwäsche und Outdoor-Kleidung wird aus der Wolle gefertigt. Das liegt an den tollen Eigenschaften des Materials: Merinowolle wärmt im Winter und kühlt im Sommer, denn die Fasern sind gleichzeitig isolierend und atmungsaktiv.

Die seltene Faser hat hierzulande deshalb einen stolzen Preis: Ein Kilo kostet dem Alpakazuchtverband zufolge 80 bis 100 Euro, Müller hält einen durchschnittlichen Kilopreis von etwa 30 Euro für realistisch. Jedes Alpaka produziert etwa drei bis vier Kilo Wolle pro Jahr.

Alpakawolle gilt als sehr weich und bietet einen unglaublich hohen Tragekomfort. Tatsächlich ist die Wolle sogar noch feiner als Kaschmir und um einiges wertvoller und wärmender als beispielsweise Schafwolle. ... Die qualitativ hochwertigste Wolle ist Baby Royal mit unter 20 Mikron.

Rund 500 Euro kostet das Rohmaterial pro Kilo. Ein maßgeschneiderter Mantel aus Vikunjawolle hat somit einen stolzen Preis von bis zu 25.000 Euro. Warum Vikunjawolle so viel kostet, warum sie es auch wert ist und wie Sie Qualität erkennen, erfahren Sie hier.

Diese Stoffe eignen sich gut für warme Kleidung

  • Daunen. Der erste Vertreter, wenn es um warme Kleidung geht: die Daune. ...
  • Angora. Ebenfalls gut für warme Kleidung geeignet ist die Angora-Wolle, die von Kaninchen oder Ziegen (Mohair) stammt. ...
  • Wolle. ...
  • Fleece. ...
  • Baumwolle. ...
  • Polyester. ...
  • Viskose. ...
  • Gore-Tex

Textile Gewebe wie Filz oder synthetische Funktionsstoffe sowie Schaumstoff eignen sich perfekt zur effizienten Isolierung und zum Schutz vor Kälte.

Testsieger: Montbell Mirage Parka

Leider ist die Mirage nur für Herren erhältlich. Mit ihrer extrem dichten aber trotzdem leichten Daunenfüllung hält der Mirage Parka sogar noch bei einer extremen Außentemperatur von -25°C warm. Damit ist sie die wärmste Jacke im Test.