Was für ein schulabschluss braucht man als polizist

Video anzeigen

Die meisten Polizisten arbeiten bei der Landes- oder Bundespolizei. Während die Bundespolizei die deutschen Grenzen bewacht, beschützen die 16 Landespolizeien die jeweiligen Bundesländer. Bei beiden kannst du im mittleren (Ausbildung) oder gehobenen Polizeivollzugsdienst (Studium) arbeiten. Außerdem sorgst du bei der Polizei des deutschen Bundestages (Ausbildung) für die Sicherheit des deutschen Regierungssitzes.

Komplizierte Fälle werden an das Bundeskriminalamt (Studium) weitergeleitet, das daraufhin internationale Ermittlungen anstellt. Wir konzentrieren uns auf Landes-, Bundes- und Bundestagspolizei, denn dort kannst du eine Ausbildung machen. 

Die 16 Landespolizeien kümmern sich um die Sicherheit der Bundesländer. Als Polizist oder Polizistin bist du dabei in verschiedenen Bereichen tätig: 

  • Auf Streife: Im Polizeiwagen bist du zusammen mit Kollegen unterwegs. Beobachtest du einen Zwischenfall oder geht ein Notruf ein, hilfst du dem Opfer und verfolgst den Straftäter. 
  • Im Verkehr: Nach einem Unfall sicherst du die Unfallstelle ab, nimmst Personalien auf und befragst Zeugen. Außerdem führst du Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen durch.
  • Im Innendienst: Auf der Wache vernimmst du Beschuldigte und schreibst Berichte. Zusätzlich bist du der Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger. 
  • Im Bereitschaftsdienst: Bei Großveranstaltungen sicherst du das Gelände ab. Außerdem sorgst du dafür, dass keine Auseinandersetzungen entstehen. 

Bei der Bundespolizei überwachst du die deutschen Staatsgrenzen und beschützt politische Einrichtungen. Dabei bist du für die folgenden Aufgaben zuständig: 

  • Grenzschutz: Als Polizist bewachst du die Grenzen auf den Straßen, zu Wasser und in der Luft. Dabei stellst du sicher, dass keine Drogen oder Waffen ins Land geschmuggelt werden. 
  • Bahn- und Luftsicherung: Wenn randaliert wird, bist du zur Stelle. Am Flughafen sorgst du für Sicherheit, in dem du verdächtige Koffer durchsuchst.
  • Bereitschaftsdienst: Bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen sorgst du zusammen mit deinen Kollegen von der Landespolizei für Recht und Ordnung. 

Der Deutsche Bundestag ist ein eigener kleiner Polizeibezirk mit etwa 200 Beamten. Um den Bundestag zu schützen, übernimmst du folgende Aufgaben:

  • Bewachen: Während Staatsbesuchen sorgst du für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Du bewachst den Bundestag und begleitest Politiker und Politikerinnen. 
  • Kontrollieren: Wenn dir beim Beobachten verdächtige Personen auffallen, kontrollierst du sie. Dafür überprüfst du ihre Personalien und durchleuchtest Handtaschen. 
  • Verfolgen: Als Polizist bist du für die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten und die Verfolgung von Straftaten verantwortlich, die auf dem Bundestagsgelände geschehen.

Der Polizist gehört zu den bestbezahlten Ausbildungen in ganz Deutschland! Denn du verdienst nicht nur als verbeamteter Polizist, sondern auch schon als Auszubildender sehr gut.

Mit einer Ausbildung bei der Bundestagspolizei startest du im mittleren Dienst und erhältst 1.200 € monatlich. Bei der Landespolizei unterscheiden sich die Ausbildungsvergütungen von Bundesland zu Bundesland. Durchschnittlich verdienst du im mittleren Dienst 1.275 € monatlich. Die Bundespolizei zahlt sogar ein Anwärtergehalt von 1.285 €. Mit einem Studium startest du deine Polizeikarriere im gehobenen Dienst und verdienst dementsprechend mehr. 

Ausbildung bei … Mittlerer Dienst Gehobener Dienst 
Landespolizei 1.275 € 1.350 €
Bundespolizei  1.285 € 1.530 €
Bundeskriminalamt 1.530 €
Bundestagspolizei 1.200 €

Als Polizeivollzugsbeamter wird dein Gehalt nach dem Bundes- oder Landesbesoldungsgesetz gezahlt. Bei der Bundes- oder Landespolizei verdienst du im mittleren Dienst als Polizeihauptmeister bis zu 3.800 € und im gehobenen Dienst bis zu 5.800 € monatlich. 

Was für ein schulabschluss braucht man als polizist

direkt ins Video springen

Ausbildungs- und Einstiegsgehalt

Von welchen Faktoren dein Gehalt abhängt und wie du es erhöhen kannst, erfährst du in unserem Beitrag zum Gehalt als Polizist. 

Um deine Arbeitsmarktchancen musst du dir als Polizist keine Gedanken machen. Denn du bist schließlich verbeamtet. Nach deiner Ausbildung startest du deine Berufslaufbahn also direkt bei der Polizei. Gekündigt werden kann dir grundsätzlich nicht. Das heißt, dein Arbeitsplatz ist sehr sicher. 

Du bist körperlich fit? Streitigkeiten klären konntest du schon immer gut? Gerechtigkeit steht bei dir an oberster Stelle? Dann scheint der Beruf des Polizisten sehr gut zu dir zu passen!

Mit unserem Selbst-Check kannst du schnell überprüfen, ob eine Ausbildung bei der Polizei genau das Richtige für dich ist:

✓ Genau dein Ding!  ✗ Nichts für dich! 
Du bist verantwortungsvoll, aufmerksam und sorgfältig. Du bist ängstlich und zurückhaltend. 
 Sport und Bewegung magst du sehr gerne.   In stressigen Situationen wirst du laut und aggressiv.
 Respekt und Menschenwürde werden bei dir groß geschrieben.   Der Gedanke, gewaltbereiten Personen zu begegnen, bereitet dir große Angst. 
 Du hast einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Es belastet dich stark, hilflose und ungerecht behandelte Menschen zu sehen. 
 Du bist selbstbewusst und kannst dich durchsetzen. 

 Du bist schnell außer Atem und ungern unterwegs.

Die Karriere bei der Polizei bietet dir eine vielversprechende Zukunft. Denn als Polizist im mittleren Dienst, auch Polizeimeister genannt, hast du gute Aufstiegsmöglichkeiten. Mit einigen Jahren Erfahrung kannst du dich zum Polizeiobermeister oder sogar zum Polizeihauptmeister hocharbeiten. Mit höherem Dienstgrad steigt auch deine Verantwortung — und auch die Anzahl der Sterne auf deiner Uniform.

Bist du alle Dienstgrade bis zu Polizeihauptmeister durchlaufen, kannst du vom mittleren Dienst in den gehobenen Dienst aufsteigen. Dann darfst du dich Polizeikommissar nennen und kannst bis zu 5.800 € verdienen.

Was für ein schulabschluss braucht man als polizist

direkt ins Video springen

Karrierechancen

Für die Ausbildung im mittleren Dienst bei der Bundes-, Landes- oder Bundestagspolizei brauchst du die mittlere Reife (Realschulabschluss). Hast du jedoch einen Hauptschulabschluss in der Tasche und eine zweijährige Berufsausbildung absolviert, stehen dir die Türen zur Polizei ebenfalls offen. 

Für ein Studium im gehobenen Dienst bei der Bundes- oder Landespolizei oder beim Bundeskriminalamt brauchst du die Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife. Übrigens: Mit einem Realschul- oder Hauptschulabschluss kannst du die Fachhochschulreife schon in einem Jahr nachholen. 

Was für ein schulabschluss braucht man als polizist

direkt ins Video springen

Schulabschluss von Azubis

Schon gewusst? In einigen Bundesländern wurde der mittlere Dienst bereits eingestellt. Dort ist die Fachhochschulreife also die Voraussetzung für eine Ausbildung bei der Polizei. 

 Für die Ausbildung bei der Polizei musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Die folgenden Kriterien schreibt die Bundespolizei für den mittleren Dienst vor: 

  Du bist zwischen 16 und 27 Jahren alt? (Ausnahmen möglich)
✓  Du wirst bis zum Abschluss deiner Ausbildung eine Fahrerlaubnis der Klasse B besitzen?
✓  Du besitzt ein deutsches Schwimmabzeichen in Bronze?
✓  Du besitzt eine EU-Staatsbürgerschaft?
✓  Du bist weder vorbestraft noch hoch verschuldet?
✓  Du hast in Sport mindestens die Note 3?
✓  Du hast in Deutsch und Englisch mindestens die Note 4?
✓  Du hast keine Tätowierungen im Gesicht, am Hals oder an den Händen?

Diese Kriterien können bei anderen Polizeistellen variieren. Während manche Voraussetzungen wegfallen, verlangt die Bundestagspolizei in Deutsch mindestens die Note 3 und die Landespolizei oft eine Mindestkörpergröße von 1,60m oder 1,65m. 

Wenn du alle Anforderungen erfüllst, kannst du deine Bewerbung direkt losschicken. Das Auswahlverfahren besteht meist aus

  • einem schriftlichen Test zum Allgemeinwissen,
  • einer polizeiärztlichen Untersuchung auf Polizeidiensttauglichkeit,
  • einem Sporttest
  • und einem mündlichen Test. 

Hast du es durch alle Tests geschafft, ist der Weg zum Polizeivollzugsbeamten nicht mehr weit. Egal ob bei der Bundes-, Landes- oder Bundestagspolizei, die Ausbildung zum Polizisten im mittleren Dienst dauert in der Regel 2,5 Jahre

  Mittlerer Dienst Gehobener Dienst
Bundespolizei Ausbildung (2,5 Jahre) Studium (3 Jahre)
Landespolizei Ausbildung (2-2,5 Jahre) Studium (3 Jahre)
Bundeskriminalamt Studium (3 Jahre)
Bundestagspolizei Ausbildung (2,5 Jahre)

Du machst im ersten Jahr eine Grundausbildung. Dann findet bereits die erste Zwischenprüfung statt. Im zweiten Jahr lernst du weitere Theorie und absolvierst dein Einsatzpraktikum. Das heißt, du lernst die Aufgaben der Polizei auf echten Einsätzen kennen. Daraufhin folgt der sechsmonatige Laufbahnlehrgang, der dich auf die abschließende Laufbahnprüfung vorbereitet. Nach der erfolgreichen Prüfung bist du ein Polizeivollzugsbeamter oder eine Polizeivollzugsbeamtin im mittleren Dienst. 

Wie sich die Polizei im Einsatz verhält, lernst du in deiner Ausbildung. Die Inhalte drehen sich vor allem um die folgenden Punkte:

  • Recht: Welche Rechte gelten in Deutschland? Was darf ich als Polizist? 
  • Polizeitaktiken: Wie nehme ich jemanden fest? Wie überliste ich Verbrecher? 
  • Kommunikation: Wie beruhige ich aggressive Passanten? Wie stelle ich bei einer Vernehmung die richtigen Fragen? 

Wenn du in der Theorie weißt, wie du dich verhalten sollst, folgenden die praktischen Trainingseinheiten:

  • 🚔Einsatztraining: In nachgestellten Situationen übst du mit deinen Kollegen Einsätze. 
  • 🆘Fahr- und Sicherheitstraining: Du lernst, wie du bei einer Verfolgung sicher fährst und wie du in Notfällen erste Hilfe leistest. 
  • 🔫Waffentraining: Du trainierst den Umgang mit der Waffe, um im Fall der Fälle sicher zu treffen. 

Um Bürgerinnen und Bürgern jederzeit helfen zu können, ist die Polizei rund um die Uhr im Einsatz. Dabei regelt der Schichtdienst deine Arbeitszeiten. Durchschnittlich arbeitest du 40 Stunden pro Woche. Trotzdem kann es mal sein, das ein Einsatz länger dauert und du Überstunden machen musst. Diese werden dir aber natürlich auch bezahlt!

Eine Uniform gehört zu deinem souveränen Auftreten als Repräsentant des Staats dazu. Sie schützt dich nicht nur bei Einsätzen vor Kälte und Regen, sondern zeigt auch deine Amtsbezeichnung an. So sammeln sich bis zu fünf blaue Sterne auf deiner Schulter. 

Auf Einsätzen im Bereitschaftsdienst trägst du neben deiner Uniform auch eine Ausrüstung. Dazu gehören ein Funkgerät, Pfefferspray, eine Taschenlampe, Handfesseln und natürlich deine Dienstwaffe. 

Schaue dir jetzt am besten unsere Tipps fürs Bewerbungsgespräch an, damit du dir einen Ausbildungsplatz sichern und deine Karriere starten kannst.  

Was für ein schulabschluss braucht man als polizist

Zum Video: Bewerbungsgespräch