Wie lange hat man noch Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?

In den meisten Fällen lassen sich Schmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung durch korrektes OP-Vorgehen vermeiden oder auf ein Minimum reduzieren. Voraussetzung ist jedoch, dass wirklich alle Anteile des Wurzelkanalsystems vollständig erfasst und infiziertes Gewebe, Bakterien oder auch altes Füllmaterial im Falle einer Revision komplett entfernt werden.
 

Warum treten häufig Beschwerden nach einer Wurzelkanalbehandlung auf?

Bei der Bearbeitung der Wurzelkanäle können trotz großer Sorgfalt Gewebereste, Füllmaterial oder Spülflüssigkeit über die Wurzelspitze hinaus transportiert werden. Das umliegende Gewebe reagiert dann in Form von Schmerzen auf diesen Reiz.

Durch eine sehr sorgfältige Messung der Länge der Wurzelkanäle und ein abgestuftes Vorgehen bei der Bearbeitung kann ein erfahrener Behandler diesen Reiz jedoch sehr gering halten und so Beschwerden vorbeugen.

Eine dichte Isolierung des behandelten Zahns gegen Speichel und Bakterien mit Kofferdam, also einem Gummispanntuch, und ein fester dauerhaft bakteriendichter Verschluss nach der Behandlung sind deshalb absolute Grundvoraussetzungen, um einer Infektion und Schmerzen entgegenzuwirken.

Dennoch haben Studien gezeigt, dass es auch bei fachgerechtem Vorgehen zu Schmerzen kommen kann. Eine Entzündung an der Wurzelspitze beispielsweise kann Schmerzen nach der Behandlung begünstigen. Die Ursache ist, dass die symptomlose chronische Entzündung akut werden kann, was offenbar im Zusammenhang mit bestimmten Bakterienarten steht.
 

Können auch nach Abschluss der Behandlung noch Schmerzen auftreten?

Bei der Wurzelfüllung, die wie eine Hohlraumversiegelung die zuvor gereinigten Kanäle verschließt, muss sichergestellt sein, dass keine Anteile ungefüllt bleiben, da sich ansonsten die dort verbliebenen Mikroorganismen erneut vermehren und ausbreiten können.

Damit dies gewährleistet ist, dürfen Füllungen oder Kronen keine Spalten aufweisen, da sonst Bakterien erneuten Zutritt haben.
 

Kann es auch zu Beschwerden nach erfolgreicher Wurzelfüllung kommen?

In manchen Fällen ja. Eine leichte Empfindlichkeit ist für einige Tage durchaus möglich, wenn Patienten auf den behandelten Zahn beißen. Leichte Schmerzmittel helfen hier in der Regel aber zuverlässig.

Studien haben außerdem gezeigt, dass Zähne, die vor einer Wurzelbehandlung über längere Zeit Schmerzen verursacht haben, auch nachher über das übliche Maß hinaus Beschwerden auslösen können - diese sollten allerdings nachlassen und mit der Zeit verschwinden.

Was tun bei anhaltenden Schmerzen nach der Wurzelbehandlung?

Bei über das normale Maß hinausgehenden Beschwerden muss zunächst sichergestellt sein, dass die Behandlung kunstgerecht durchgeführt wurde, also dass alle Kanäle des Zahns vollständig gereinigt und gefüllt werden konnten.

Ist das der Fall, sollten Überlagerungen mit Schmerzen von anderen Zähnen oder aus anderen Bereichen überprüft werden. Das können z.B. Beschwerden sein, die durch Überlastung der Zähne aufgrund von Knirschen oder durch eine Nasennebenhöhlenentzündung verursacht werden. Bei chronischen Schmerzen unklarer Ursache kann es zudem sinnvoll sein, einen Schmerztherapeuten hinzuzuziehen.

Nach einer Wurzelbehandlung können bei aller Sorgfalt dennoch Schmerzen auftreten.

Das kommt sogar relativ häufig vor. Machen Sie sich also keine Sorgen!

Die Intensität der Schmerzen variiert allerdings und ist meist auch davon abhängig, wie empfindlich der Körper generell auf Eingriffe reagiert und wie sensibel die subjektive Wahrnehmung ist.


Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, sorgsam mit sich vor und nach der Behandlung umzugehen!

Schonen Sie sich und Ihren Körper schon im Vorfeld, damit er Reserven hat, den Eingriff besser verkraften zu können.

Vermeiden Sie Stress, sorgen Sie für genügend Schlaf und verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.

Auch der Kaffeekonsum sollte nach Möglichkeit reduziert werden.

Auch die ersten Stunden und Tage nach dem Eingriff sind wichtig. Je mehr Gutes man seinem Körper in dieser Zeit zukommen lässt, desto schneller wird der Heilungsprozess verlaufen, so dass Betroffene deutlich weniger Schmerzen zu ertragen haben.

Wobei eine vollständige Heilung erst nach ca. 4 bis 6 Monaten zu erwarten ist!

Wenn es zu Schmerzen direkt nach der Wurzelbehandlung kommt, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Meistens verschwinden pochende Schmerzen oder Druckschmerzen nach spätestens einer Woche.

Wenn das nicht der Fall ist, müssen Sie sich unbedingt erneut bei uns vorstellen. Evtl. ist die Wurzelkanalbehandlung dann nicht der letzte Therapieschritt des betroffenen Zahns.

In seltenen Fällen können Schmerzen aber auch nach Monaten oder Jahren nach einer Wurzelkanalbehandlung wieder auftreten. Dabei klagt entweder der Patient über Schmerzen, oder wir erkennen beim Röntgen, dass die Entzündung im Knochen (apikale Parodontitis) nicht ausgeheilt ist, sich im schlimmsten Fall sogar vergrößert hat.

Verantwortlich hierfür sind Bakterien die im Wurzelkanalsystem verblieben sind. Die damit verbundene Mikroflora im Wurzelkanal bildet Antigene und Toxine, die über die Wurzelspitze in den Knochen gelangen und dort eine Abwehrreaktion hervorrufen.

Die körpereigene Immunabwehr kann diese Bakterien im Wurzelkanal leider nicht erreichen.

So führen weder die körpereigene Immunabwehr noch Antibiotika zum Ausheilen der Entzündung

im Kieferknochen. Mögliche Therapieschritte sind nun eine Revision der Wurzelbehandlung.

Bei der Wurzelspitzenresektion wird von außen, durch ein kleines Loch, ein Zugang in Richtung Wurzelspitze geschaffen. Die Wurzelspitze wird freigelegt, die Entzündung gesäubert und mittels spezieller Instrumente, die entzündeten Wurzelspitzen abgeschnitten.

Erst nach 3-6 Monaten lässt sich der Erfolg einer Wurzelspitzenresektion anhand von Röntgenbildern beurteilen. Grundsätzlich führen die wenigsten Wurzelspitzenresektionen zum Erfolg - oft bilden sich schlussendlich noch Abzesse oder Zysten. Meistens wird dadurch viel Knochensubstanz geopfert, die später bei einem gewünschten Implantat wieder mühselig aufgebaut werden muss.

Wir raten demnach bei erfolgloser Revision der Wurzelbehandlung zur Entfernung des Zahnes.

Wenn der Zahnnerv angegriffen wird, entsteht der typische pochende Zahnschmerz.

Meist meldet der Nerv sich in der Nacht, wenn sich das entzündetet Gewebe durch die Wärme

im Bett ausdehnt und dann stärker schmerzt.

Ibuprofen ist in der Regel das Schmerzmittel der Wahl bei Zahnschmerzen - soweit keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen! Auch bei Zahnschmerzen während oder nach einer Wurzelkanalbehandlung ist Ibuprofen zu empfehlen. Von Aspirin (ASS) ist abzusehen, da der Wirkstoff Acetylsalicylsäure die Blutgerinnung hemmt. Im Falle eines zahnärztlich chirurgischen Schnittes, z.B. bei einer Abszessspaltung, wird es dadurch länger bluten. Aspirin, hat im Gegensatz zu Ibuprofen, mehr Nachteile als Vorteile in der Therapie gegen Zahnschmerzen.

Schlussendlich werden aber Dr. Jakob und/oder Dr. Idowu individuell für Sie entscheiden, welches Schmerzmittel für Sie am Besten geeignet ist! 

All diese Informationen ersetzen nicht den Besuch beim Arzt! 

Im Zweifel bitte immer in der Praxis anrufen bzw. einen Termin vereinbaren!

Viele Patienten sehen einer Wurzelbehandlung mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie befürchten, dass die Wurzelbehandlung Schmerzen verursacht – dabei sind die Schmerzen vor dem Gang zum Zahnarzt oft weitaus schlimmer. Der betroffene Zahn macht sich mit Schmerzen bemerkbar, die sehr unangenehm sein können. Spätestens jetzt sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden, sonst breitet sich die Entzündung immer weiter aus und befällt auch den Kiefer. Im schlimmsten Fall verbreiten sich die Bakterien bis in die Weichteile und lösen dort schwere Infektionen aus.

Wurzelentzündung als Ursache für Zahnschmerzen

Hat sich der Nerv im Zahninneren entzündet, spricht man von einer Pulpitis. Sie ist der Hauptauslöser für die unangenehmen Zahnschmerzen. Die Gefäße dehnen sich aufgrund der Entzündung immer weiter aus und drücken auf den betroffenen Nerv. Häufig machen sich die Schmerzen dann beim Genuss von kalten oder heißen Speisen und Getränken bemerkbar. Mit einer Wurzelbehandlung bei Zahnarzt Dr. Ludwig in Fürth / Nürnberg können wir nicht nur den langfristigen Zahnerhalt erreichen, sondern heben auch die Kälte- und Wärmeempfindlichkeit wieder auf. Neben der Pulpitis kann aber auch ein bereits abgestorbener oder teilweise abgestorbener Zahn schmerzen. Bakterien aus dem infizierten Wurzelkanalsystem sorgen für eine Entzündung an den Wurzelspitzen im Kieferknochen. Wegen einer höheren Aufbiss- und Perkussionsempfindlichkeit, treten häufig dumpfe, pochende Schmerzen beim Zusammenbeißen der Zähne oder Abklopfen durch den Zahnarzt auf. Temperaturempfindlich sind die Wurzel behandelten Zähne in den meisten Fällen nicht mehr.

Schmerzen nach der Wurzelbehandlung – schnelle Hilfe

Schmerzt ein Zahn im Anschluss an eine Wurzelbehandlung in unserer Zahnarztpraxis in Fürth immer noch, brauchen Sie sich erstmal keine Sorgen zu machen. Häufig dauert es etwa eine Woche, bis die pochenden Schmerzen oder Druckschmerzen nachlassen. Sollten Sie danach immer noch starke Schmerzen haben, bitten wir Sie, noch einmal in die Praxis zu kommen. Unter Umständen sind weitere Behandlungsschritte notwendig. Zur Linderung der Schmerzen direkt im Anschluss an die Wurzelbehandlung verschreiben empfehlen wir gerne geeignete Schmerzmittel.

Zudem schaffen einige bewährte Hausmittel Abhilfe bei Zahnschmerzen:

  • Lindenblütentee: Dieser ist im Reformhaus oder in der Apotheke erhältlich. Spülen Sie mit einem großen Schluck des Tees den Mundraum aus und benetzen Sie die entsprechende Stelle. Das lindert die Schmerzen zügig und macht sie erträglich.
  • Nelken und Nelkenöl: Nelken haben die Eigenschaft, die Stelle zu betäuben und zu beruhigen. Kauen Sie Nelken oder wenden Sie an der betroffenen Stelle Nelkenöl an, um die Schmerzen zu lindern.
  • Kamillentee: Auch Kamille beruhigt und lindert Schmerzen. Bringen Sie die behandelte Stelle mit dem Tee in Kontakt indem Sie den Kamillentee langsam trinken.
  • Kühlung: Kühlen Sie die behandelte Stelle von außen mit einem Kühlakku oder Kühlpack, das in ein Handtuch eingewickelt ist.
  • Schmerzmittel: Sollten die genannten Hausmittel nicht ausreichend Abhilfe schaffen, können Sie auch auf klassische Schmerzmittel zurückgreifen. Besonders Ibuprofen eignet sich generell gut, denn im Gegensatz zu Aspirin hemmt es nicht die Blutgerinnung. Ibuprofen wirkt außerdem nicht nur schmerzlindernd, sondern auch noch entzündungshemmend. Ibuprofen erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke. Dort erhalten Sie auch ein spezielles Präparat mit dem Zusatz Lysin – diese wurde speziell für Zahnschmerzen entwickelt. Falls nötig, verschreiben wir auch ein stärkeres Schmerzmittel.
  • Betäubungsspray: Die Wirkungsdauer eines speziellen Betäubungssprays aus der Apotheke ist zwar nur begrenzt, jedoch verschafft auch dieses Hilfsmittel Schmerzlinderung und kann mehrmals angewendet werden.

Wann wird eine Revision notwendig?

Dank moderner Technik können wir heute so viele Wurzelbehandlungen wie nie erfolgreich durchführen und einen Zahnerhalt erreichen. Treten nach einigen Monaten oder Jahren dennoch erneut Schmerzen auf, sollten Sie ebenfalls einen weiteren Termin in unserer Praxis vereinbaren. Im Rahmen der Röntgenkontrolle können wir feststellen, ob die Entzündung im Knochen nicht vollständig ausgeheilt ist oder sich weiter ausgebreitet hat. In manchen Fällen bereitet eine erneute Entzündung auch keine Schmerzen und ist nur in Form eines dunklen Punktes an der Wurzelspitze auf dem Röntgenbild zu erkennen. Mögliche Ursachen für die wiederholt auftretende Entzündung sind:

  • Wurzelkanäle wurden übersehen oder in ihrer Länge und Breite nicht ausreichend bearbeitet.
  • Aufgrund der komplexen Anatomie der Kanäle, war die Reinigungswirkung zu gering.
  • Bakterien dringen aufgrund einer Karies, undichten Füllung oder einer zu spät durchgeführten Versorgung mit einer Krone erneut in das Wurzelkanalsystem ein.

Nun ist eine Revision, das heißt eine erneute Wurzelbehandlung, notwendig. Dabei entfernt der Zahnarzt die alten Wurzelfüllungen und reinigt das vollständige Kanalsystem – inklusive unter Umständen übersehener Wurzelkanäle – gründlich. Anschließend erfolgen die Füllung und der Verschluss des Zahns wie bei der Erstbehandlung.

Sie haben Zahnschmerzen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – In der Zahnarztpraxis Dr. Ludwig und Kollegen in Fürth sind wir gerne für Sie da und beraten Sie zu umfassend zur passenden Zahnbehandlung.