Wie lang Schmerzen beim Uriniere nach Einmalkatheter?

Wie lang Schmerzen beim Uriniere nach Einmalkatheter?
Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL)

Nachdem der Stein durch Röntgenaufnahmen oder Ultraschall genau geortet wurde, wird er wiederholt mit Ultraschall Stoßwellen beschossen. Die Stoßwellen sorgen meist dafür, dass der Stein in kleine Teile zerbricht und in den nächsten Wochen leicht den Harntrakt passieren und mit dem Urin abgehen kann. Nach einer ESWL können Sie noch am gleichen Tag nach Hause entlassen werden und nach zwei bis drei Tagen wieder ihrem normalen Alltag nachgehen. Die nächsten Wochen sollten Sie ihren Urin sieben, um die kleinen Steine zur Bestimmung der Ursache Ihres Steines zu sammeln. Die ESWL ist eine sehr sichere Methode, trotzdem kann es die Tage danach noch zu Blut im Urin kommen. Es kann vorkommen, dass Teile des Steines immer noch zu groß sind um von alleine abzugehen und Schmerzen verursachen. Der Stein muss dann auf andere Weise entfernt werden. Die ESWL ist nicht für alle Steinarten geeignet.

Unter Katheterisierung versteht man das Einführen eines Katheters durch die Harnröhre (= transurethral) in die Harnblase.
Eine Katheterisierung kann aus folgenden Gründen erforderlich werden:

  • Entleerung der Blase bei Harnverhalt
  • Spülung der Blase
  • Einbringen von Medikamenten (z. B. lokale Chemotherapie)
  • Blasenfunktionsuntersuchung (Urodynamik)
  • Urinableitung nach Operationen
  • Urinableitung bei ausgeprägten Entzündungen der Harnorgane

Welche Katheter gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Kathetern: Einmalkatheter, Dauerkatheter und Messkatheter.

  • Einmalkatheter sind dünne Plastikschläuche, die in die Harnblase eingeführt und nach der erforderlichen Maßnahme sofort wieder entfernt werden.
  • Dauerkatheter haben an ihrer Spitze einen aufblasbaren Ballon, der ein Herausfallen des Katheters verhindert. Dauerkatheter verbleiben für längere Zeit in der Blase, um den Urin abzuleiten, z. B. nach Operationen oder bei einem Harnverhalt.
  • Messkatheter haben im Inneren mehrere feine Kanäle, um den Blasen- und Harnröhrendruck zu messen. Damit können wichtige diagnostische Erkenntnisse bei einer Blasenstörung gewonnen werden. Nach der Untersuchung wird der Messkatheter wieder entfernt.

Wie wird die Katheterisierung bei der Frau durchgeführt?

Bei der Katheterisierung befindet sich die Patientin in gynäkologischer Lagerung. Nach Spreizen der Schamlippen wird die äußere Harnröhrenmündung mit einem Desinfektionsmittel, das auf Schleimhäuten kein Brennen verursacht, gereinigt. Danach wird die Instillation mit einem lokalanästhisierenden, sterilen und desinfizierenden Gleitgel, wie Instillagel®, vorbereitet.

Zuerst wird ein Tropfen Instillagel® auf die Harnröhrenmündung aufgetragen, damit sich der stumpfe und völlig abgerundete Konus der Spritze gut einführen lässt. Anschließend wird Instillagel® langsam in die Harnröhre gespritzt. Durch das Einspritzen von Instillagel® entfaltet und weitet sich die Harnröhre, sodass sich der Katheter wesentlich leichter einführen lässt als lediglich beim Bestreichen des Katheters mit Gleitgel. Es ist wichtig, nach der Instillation von Instillagel® 5 - 10 Minuten zu warten, damit die betäubende Wirkung voll eintritt. Ist diese Wirkung eingetreten, schiebt der Arzt mit sterilen Handschuhen und Pinzette den Katheter in die Blase. Ablaufender Urin zeigt an, dass sich die Katheterspitze in der Blase befindet. Die Patientin kann die Katheterisierung unterstützen, indem sie ruhig und entspannt liegt (Beckenbodenentspannung).

Wie wird die Katheterisierung beim Mann durchgeführt?

Bei der Katheterisierung befindet sich der Patient in Rückenlage. Nach Zurückziehen der Vorhaut wird die äußere Harnröhrenmündung mit einem Desinfektionsmittel, das auf Schleimhäuten kein Brennen verursacht, gereinigt. Danach wird die Instillation mit einem lokalanästhisierenden, sterilen und desinfizierende Gleitgel, wie Instillagel®, vorbereitet.

Zuerst wird ein Tropfen Instillagel® auf die Harnröhrenmündung aufgetragen, damit sich der stumpfe und völlig abgerundete Konus der Spritze gut einführen lässt. Anschließend wird Instillagel® langsam in die Harnröhre gespritzt. Manche Patienten empfinden dabei ein kurzes Stechen oder Brennen, das aber sofort wieder verschwindet.Durch das Einspritzen von Instillagel® entfaltet und weitet sich die Harnröhre, sodass sich der Katheter wesentlich leichter einführen lässt als lediglich beim Bestreichen des Katheters mit Gleitgel. Es ist wichtig, nach der Instillation von Instillagel® 5 - 10 Minuten zu warten, damit die betäubende Wirkung voll eintritt. In dieser Zeit kann ein Herauslaufen des Instillagel® durch das Aufsetzen einer FARCO-Penisklemme verhindert werden. Ist die betäubende Wirkung eingetreten, schiebt der Arzt mit sterilen Handschuhen und Pinzette den Katheter in die Blase. Ablaufender Urin zeigt an, dass sich die Katheterspitze in der Blase befindet. Der Patient kann die Katheterisierung unterstützen, indem er ruhig und entspannt liegt und beim Vorschieben des Katheters tief durchatmet.

Ist die Katheterisierung schmerzhaft?

Eine Katheterisierung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Bei vorsichtigem Vorschieben verspürt man höchstens kurzzeitig ein etwas unangenehmes Gefühl, wie ein kurzes Stechen oder Brennen in der Harnröhre. Sollte dieses Gefühl nach einiger Zeit immer noch vorhanden sein, sprechen Sie bitte Ihren Arzt an.

Sind Komplikationen möglich?

Bei der Katheterisierung wird steril (= keimfrei) gearbeitet, sodass Infektionen sehr selten sind.
Ein leichtes Brennen und anfangs häufigeres Wasserlassen sind nach der Katheterisierung möglich und bilden sich von selbst in kurzer Zeit zurück. Ebenso können nach der Katheterisierung gegebenenfalls geringe Blutspuren im Urin oder in der Unterwäsche auftreten, was kein Grund zur Beunruhigung ist. Das Risiko einer Verletzung der Harnröhre beim Katheterisieren ist extrem niedrig und kann durch vorsichtiges Vorgehen und die Verwendung eines geeigneten Gleitgels, wie Instillagel®, verringert werden.

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Wie lang Schmerzen beim Uriniere nach Einmalkatheter?

In manchen medizinischen Situationen, z. B. bei einer größeren OP, werden Urinkatheter gelegt, die manchmal noch über einen bestimmten Zeitraum belassen werden. Allerdings begünstigt die Anlage eines Dauerkatheters die Entstehung eines Harnwegsinfekts. Über den Schlauch, der den Urinsammelbeutel mit der Harnblase verbindet, können Bakterien in die Harnblase aufsteigen und eine Entzündung der Harnwege auslösen.

Zuletzt aktualisiert: 16. Okt. 2018

Zuletzt überarbeitet: 4. Okt. 2018

Blasenkatheter, auch Blasendauerkatheter oder Urinkatheter genannt, kommen in erster Linie dann zur Anwendung, wenn Patienten die Blase nicht selbständig entleeren können, z. B. wenn ein Harnverhalt vorliegt. Auch während großer Operationen oder für die Zeit der Wundheilung nach einer Operation kann ein Blasenkatheter sinnvoll sein. Blasenkatheter bestehen aus einem Urinsammelbeutel, einem Schlauch, der in der Blase zu liegen kommt, sowie einem Blockiermechanismus, der verhindert, dass der Schlauch aus der Blase rutscht.

Der Nachteil an Blasenkathetern ist, dass sie eine Eintrittspforte für Bakterien darstellen. Jedes Einführen eines Katheters kann Bakterien in die Harnblase befördern. Dies stellt ein Risiko für die Entwicklung eines Harnwegsinfektes dar. Das Hauptproblem ist jedoch, dass die Bakterien das Fremdmaterial bei einer längeren Liegezeit besiedeln können. Je länger ein Blasenkatheter liegt, desto höher ist das Risiko der Patienten, an einem Harnwegsinfekt zu erkranken. Man spricht in der Regel von einem komplizierten Harnwegsinfekt, da die Behandlung schwieriger und der Erkrankungsverlauf mit mehr Komplikationen behaftet sein kann, als dies bei einer Blasenentzündung ohne Risikofaktoren der Fall wäre. Katheterbedingte Harnwegsinfekte können auch erst bis zu 2 Tage nach dem Entfernen des Katheters auftreten.

Harnwegsinfekte durch Dauerkatheter sind ein häufiges Problem in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Aufgrund der hohen Anzahl immungeschwächter oder andersartig vorerkrankter Personen und aufgrund einer möglicherweise unzureichenden Händehygiene des Personals können sich resistente Bakterien leichter ausbreiten. Ist ein resistentes Bakterium für den Harnwegsinfekt verantwortlich, verlängert und erschwert dies die Behandlung ggf. zusätzlich.

Die beste Vorbeugung gegen Harnwegsinfekte durch Blasenkatheter ist die sorgfältige Abwägung, ob ein dauerhafter Blasenkatheter (weiterhin) sinnvoll ist oder ob auf Alternativen zurückgegriffen werden kann, z. B. (wiederholte) Einmalkatheter.

Generell unterscheidet man bei Harnwegsinfekten zwischen unteren und oberen. Untere Harnwegsinfekte betreffen die Harnröhre oder Harnblase. Von hier aus können die Bakterien über die Harnleiter in das Nierenbecken und die Niere aufsteigen. Man spricht dann von einem oberen Harnwegsinfekt bzw. von einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis).

Je nach Ausmaß des Harnwegsinfekts können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen im Unterleib oder in den Flanken, trüber oder rötlich verfärbter Urin sowie Schmerzen beim Wasserlassen (bei Frauen/bei Männern) oder vermehrtes Wasserlassen nach dem Entfernen des Katheters auftreten. Ältere Patienten klagen oft nicht über die typischen Symptome. Hier können z. B. Veränderungen des Allgemeinzustandes, Unwohlsein, unklares Fieber oder Bauchschmerzen auf einen Harnwegsinfekt hinweisen. Gleiches gilt für Kinder.

Risikofaktoren für die Entstehung eines Harnwegsinfekts durch einen Dauerkatheter sind Immunschwäche, fortgeschrittenes Lebensalter, weibliches Geschlecht, unzureichende Hygiene beim Legen des Katheters oder bei der Katheterpflege, Diabetes sowie eine chronische Nierenkrankheit. Der wichtigste Risikofaktor ist allerdings die Liegedauer des Katheters.

Bei einem liegenden Blasenkatheter und den oben genannten Anzeichen fällt schnell der Verdacht auf eine Harnwegsinfektion. In der körperlichen Untersuchung können Schmerzen im Bereich der Blase oder der Nieren nur gering ausgeprägt oder gar nicht vorhanden sein. Zusätzlich zur Blutentnahme werden ein Urinstreifentest durchgeführt und eine Urinkultur angelegt. Die Kultur sollte aus einem neu gelegten Katheter entnommen werden, da es ansonsten zu falschen Ergebnissen kommen kann. An den heranwachsenden Bakterien kann getestet werden, welches Antibiotikum am besten wirkt. In manchen Fällen, z. B. bei älteren Patienten oder an Diabetes erkrankten Personen, können auch Pilze (Candida) im Urin gefunden werden.

Ggf. wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, mit der ein Urinaufstau in das Nierenbecken sowie anatomische Abweichungen erkannt werden können. Ggf. kommen auch weitere diagnostische Methoden zum Einsatz, z. B. speziellere urologische Untersuchungen (z. B. Urografie, Zystoskopie, CT der Nieren und Harnwege).

Liegen keine Symptome vor bzw. besteht kein klinischer Verdacht auf eine Harnwegsinfektion, sind regelmäßige Urinkulturen bei Patienten mit Dauerkatheter nicht empfohlen, da sie keinen Wissenszugewinn bringen.

Harnwegsinfekte durch Dauerkatheter sind in der Regel bakteriell verursacht. Daher wird bei klinischen Zeichen eines Harnwegsinfekts in Kombination mit dem Nachweis von Bakterien im Urin eine Antibiotikatherapie eingeleitet. Durch die Urinkultur kann getestet werden, welcher Erreger vorliegt und welche Antibiotika gegen den Erreger eingesetzt werden können. Die Therapie dauert je nach Ansprechen etwa 7 Tage, ggf. auch länger. Vor Beginn der antibiotischen Behandlung sollte der Urinkatheter entfernt oder gewechselt werden. Im Therapieverlauf erfolgen Kontrollen durch eine Urinkultur.

Wenn keine Symptome vorliegen, werden in der Regel keine Antibiotika verschrieben, auch wenn Bakterien im Urin nachgewiesen werden können (asymptomatische Bakteriurie).

Die Anlage eines Dauerkatheters sollte gut überlegt sein und nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen. Es sollte deshalb vor der Anlage die Frage gestellt werden, ob ein Dauerkatheter für diesen konkreten Fall angezeigt ist. Bei einem liegenden Katheter sollte immer wieder evaluiert werden, ob er noch gebraucht wird oder ob Alternativen eingesetzt werden können, z. B. Einmalkatheter. Das damit verbundene Risiko eines Harnwegsinfekts ist deutlich niedriger als bei einem Dauerkatheter. Ein Dauerkatheter bei älteren Patienten mit Harninkontinenz sollte möglichst vermieden werden. Urininkontinenz alleine rechtfertigt nicht die Anlage eines Dauerkatheters.

Die tägliche Reinigung mit Wasser und ggf. Seife rund um die Eintrittsstelle ist empfehlenswert. Liegt ein suprapubischer Katheter vor, sprich ein direkter Zugang zur Blase über die untere Bauchregion, sollte der Katheter sowie die Genitalregion ebenfalls täglich gereinigt werden. Sie sollten vermeiden, den Schlauch abzuknicken, damit der Urin abfließen kann und nicht im Schlauch steht. Eine ausreichend große Trinkmenge ist empfehlenswert (1,5 bis 2 Liter, wenn keine Gründe bzw. Vorerkrankungen dagegen sprechen).

Ein Katheterwechsel sollte nicht routinemäßig in festen Abständen, sondern bei Bedarf und nach ärztlicher Einschätzung erfolgen. Dadurch werden unnötige Verletzungen der Harnröhre vermieden. Eine vorsorgliche Einnahme von Antibiotika wird in der Regel nicht empfohlen.

Die Prognose ist für die meisten Harnwegsinfekte durch einen Dauerkatheter gut.

In manchen Fällen kann ein unterer Harnwegsinfekt allerdings auf die oberen Harnwege übergreifen und eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) hervorrufen. Von dort können die Bakterien unter Umständen in die Blutbahn übertreten und zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen, die potenziell lebensbedrohlich verlaufen kann.

Weitere mögliche Komplikationen bei katheterbedingten Harnwegsinfekten bestehen in der Bildung von Steinen in den Harnwegen (z. B. in der Blase oder in der Niere). Bei Männern kann es zudem zu einer Entzündung der Harnröhre (Urethritis), des Nebenhodens (Epididymitis), des Hodens (Orchitis) oder der Prostata (Prostatitis) kommen.

  • Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim
  • Dorit Abiry, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf