Wie fühlt sich die Scheide vor der Periode an

Von: Beatrix Deuker

Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Brustschmerzen , Stimmungsschwankungen, Migräne …dies eine kleine Auswahl der Beschwerden vor der Regelblutung (Prämenstruelles Syndrom oder kurz PMS).

Die meisten von uns kennen diese Probleme erst circa ab dem 40. Lebensjahr. Es gibt aber auch Frauen, die sich schon viel früher damit plagen.

Unsere zwei weiblichen Haupthormone sind die Östrogene und die Gestagene (Gelbkörperhormone). Diese beiden sind eigentlich Gegenspieler. Dies bedeutet, dass ein hormonell ausgeglichenes Verhältnis vorliegt, wenn sie im Gleichgewicht zusammen spielen. Irgendwann kommt es dann zum Abfall zunächst nur der Gestagene. Später, so ab 45-50 Jahren, fallen dann auch die Östrogene ab und die Wechseljahre beginnen.

Was bewirken die Östrogene?Die Östrogene bauen die Gebärmutterschleimhaut auf. Sie steigen stetig ab dem Beginn einer Regelblutung an, um kurz vor der nächsten Periode abzufallen, damit sich eine hormonelle Abbruchblutung vollziehen kann. Sie führen zu vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe, besonders spürbar in den Brüsten oder im Unterbauch. Viele Frauen nehmen in der Zeit vor der Periode deutlich an Gewicht (Wasser) zu.

Die Gestagene wirken dem Östrogen entgegen. Sie bauen die Schleimhaut um, um sie zum Abbluten vorzubereiten. Das geschieht ab Zyklusmitte, nach dem Eisprung. Sie fördern den Schlaf und verbessern die Stimmung.

Wenn nun das Verhältnis sehr stark zu Gunsten des Östrogens verschoben wird, weil circa ab dem 35. Lebensjahr weniger Gelbkörperhormon gebildet wird, kommt es zu noch stärkeren Wassereinlagerungen, die Stimmungslabilität steigt und es kommt vermehrt zu Schlafstörungen.

Möglichkeiten der Therapie bestehen in der täglichen Einnahme vom so genanntem Mönchspfeffer, wobei eine Wirkung erst nach einigen Wochen zu erwarten ist. Stärkere Beschwerden können auch mit der Einnahme eines Gestagens über 12-14 Tage (ab dem Zeitpunkt des Eisprunges) behandelt werden.

Eine gute Möglichkeit ist auch die Behandlung mit Progesteron als Creme (siehe Beitrag Bioidentische Hormone)

Sprechen Sie mit uns, wenn Sie stark unter prämenstruellen Beschwerden leiden.  

Eines der Zyklusmerkmale, das Du für die symptothermale Methode zur Verhütung nutzen kannst, ist der Muttermund, häufig auch Gebärmutterhals oder Zervix genannt. Wenn Du täglich überprüfst, wie hoch, geöffnet oder weich er ist, kannst Du das in Verbindung mit der Basaltemperatur nutzen, um erfolgreich Deinen Zyklus zu tracken. Damit Du eine grobe Vorstellung davon bekommst, wie sich der Muttermund im Zyklus verändert, habe ich Dir das Wichtigste zusammen gefasst.

Was ist der Muttermund?

Das Ende des Gebärmutterhalses ragt als Muttermund spürbar in die weibliche Vagina hinein und kann sich öffnen bzw. dehnen, um Spermien hindurchzulassen oder ein Kind zu gebären. Der Gebärmutterhals oder Zervix bildet eine Verbindung zwischen Vagina und Gebärmutter.

Wie fühlt sich die Scheide vor der Periode an
Bild: pixabay – ©LJNovaScotia

An unfruchtbaren Tagen bildet die Schleimhaut im Inneren des Gebärmutterhalses einen zähen, klebrigen Vaginalschleim, den Zervixschleim. Dieser schützt den Muttermund vor eindringenden Erregern und hält die Geschlechtsorgane fest verschlossen.

An fruchtbaren Tagen dagegen wird der Muttermund durchlässig und der Schleim verflüssigt sich. So soll den männlichen Spermien das Durchkommen erleichtert werden.

Muttermund ertasten: Eine Anleitung

Wenn Du selbst Deinen Muttermund ertasten und untersuchen willst, gehst Du wie folgt vor:

  1. Wasche Deine Hände gründlich mit Seife und suche Dir einen ruhigen, geschützten Ort. Schließe wenn nötig die Tür ab.
  2. Geh nun entweder in eine Position, in der Du die Beine anziehen kannst (Hocke, Rückenlage) oder stelle ein Bein auf den Badewannenrand, einen Stuhl oder eine andere Erhöhung.
  3. Führe ein bis zwei Finger in Deine Vagina ein.
  4. Fahre an der Oberseite der Vagina entlang, bis Du eine deutliche, etwa Münzgroße Erhöhung findest, die etwas in die Vagina hinein ragt. Das ist der Muttermund.

Keine Sorge, Du kannst da nichts “kaputt machen” oder falsch machen. Solange es nicht weh tut, ist alles in Ordnung.

Überprüfe nun, wie sich der Muttermund anfühlt. Ist er

  • Festigkeit: eher hart oder ganz weich?
  • Öffnung: in der Mitte leicht geöffnet oder fest verschlossen, sodass Du kaum keinen Eingang ertasten kannst?
  • Lage: lang (tief) oder kurz (hoch)?

Wenn Du den Muttermund abtasten möchtest, um zu verhüten oder ein Wunschkind zu zeugen, solltest Du das Ergebnis Deiner Beobachtungen jeden Tag protokollieren. Zyklusapps und gängige Zykluscomputer bieten dafür geeignete Eingabefelder. Wer die symptothermale Methode per Hand protokolliert (NFP), der bekommt ebenfalls geeignete Felder im Zyklusblatt vorgegeben. Du kannst Kreissymbole nutzen, um die Öffnung zu dokumentieren, “hoch – mittel – tief” für die Länge und “weich – mittel – hart” für die Festigkeit.

Mach Dir keine Gedanken, wenn für Dich anfangs die Veränderungen am Muttermund im Zyklus nicht so klar feststellbar sind. Im Laufe der ersten Zyklen wirst Du ein Gespür dafür entwickeln. Protokolliere bis dahin einfach, so gut Du kannst.

Veränderungen am Muttermund im Zyklus

Einfach wird es auch, wenn Du weißt, nach welchem Muster Du suchst. Hier eine kurze Beschreibung, wie sich der Muttermund im Laufe eines normalen Zyklus verändert. Der Zyklusstart ist immer der erste Tag der Monatsblutung.

  • Am Anfang des Zyklus, also während der Periode, ist der Muttermund fest verschlossen, lang und hart. Mindestens 5 Tage lang ist Dein Körper mit sehr großer Wahrscheinlichkeit unfruchtbar und der Muttermund durch zähen Zervixschleim gegen eindringende Bakterien und Pilzerreger geschützt. Das Scheidenmilieu ist sauer und töten Erreger wie auch Spermien relativ schnell ab. In dieser Phase kannst Du den Muttermund sehr einfach finden. Fange darum am besten mit dem Muttermund ertasten an, sobald Deine Blutung vorbei ist.

  • Etwa an Zyklustag 8-12 beginnt bei vielen Frauen die fruchtbare Phase. Der Muttermund wird allmählich weicher, kürzer und öffnet sich. Der Zervixschleim wird flüssiger und tritt oft spürbar und sichtbar aus der Scheide aus. Auch wenn der Eisprung noch einige Tage entfernt liegt, zählt diese Zeit doch als fruchtbar. Denn jetzt ist das Scheidenmilieu weniger sauer und stattdessen förderlich für das Überleben der Spermien. Bis zu 5 Tage lang können diese nun im weiblichen Körper überleben. Deine Scheide ist feucht, um den Spermien das Vorankommen zu erleichtern.
  • In den Stunden vor dem Eisprung und kurz danach ist der Muttermund maximal geöffnet, sehr weich und steht fast gar nicht mehr spürbar in die Vagina hinein.
  • Nach erfolgtem Eisprung entwickelt sich der Muttermund allmählich wieder zu seinem festen, geschlossenen und langen Zustand zurück. Wie lange das jeweils dauert, ist von Frau zu Frau individuell. Kurz vor der Periode ist der Muttermund wieder härter und tief (lang), aber nicht fest verschlossen. Um das Menstruationsblut hindurch zu lassen, öffnet sich der tiefstehende Muttermund. Erst nach Ende der Periode wird er wieder vollkommen hart und geschlossen.

Wie sieht der Muttermund aus wenn man schwanger ist?

Wenn Du Dein fruchtbares Fenster im Zyklus bestimmen willst, um schwanger zu werden, ist es nicht nur wichtig, wie der Muttermund während des Zyklus aussieht. Wichtig ist jetzt vor allem, wie sich der Muttermund nach erfolgreicher Befruchtung anfühlt. Kann man den Muttermund abtasten und dadurch eine Schwangerschaft feststellen?

Tatsächlich wird sich Dein Muttermund in der Frühschwangerschaft nicht viel anders anfühlen als zu Beginn Deines Zyklus: Geschlossen. Die Festigkeit kann hormonbedingt schwanken. Etwa in der 5. Schwangerschaftswoche (das entspricht etwa der ersten Woche nach Ausbleiben der Periode) bildet sich ein zäher Schleimpfropf, der bis zur Geburt nicht wieder abgeht.

Wenn Du den Muttermund am Anfang der Schwangerschaft regelmäßig abtastest, wirst Du also lediglich feststellen, dass er nicht mehr in regelmäßigen Abständen weit und geöffnet wird, sondern immer hart bleibt.

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