Welcher mcdonalds hat noch geöffnet

In der Ukraine herrscht Krieg. Doch was bekommen die Russen davon mit? Fernsehsendungen werden zentriert, das Wort Krieg darf man in Russland in Zusammenhang mit der Ukraine gar nicht in den Mund nehmen. Die Russen haben erhebliche Schwierigkeiten, die Wahrheit zu erfahren – sie werden täglich mit Propaganda konfrontiert.

Die Mehrheit geht gewohnt ihrem Leben nach, erfährt die Weltkrise vor allem durch die Preisexplosion und eine steigende Inflation – und nur sehr vereinzelt durch Proteste gegen Putin.

Alexander Dubowy, Russland-Experte der Berliner Zeitung, schrieb in seinem letzten Text am Freitag (1. April 2022), dass vermutlich die große Mehrheit der Russen Putins Angriffskrieg gutheißt, mit wachsender Tendenz. Er schrieb: „Der jüngsten Umfrage des regierungskritischen Meinungsforschungsinstitutes Levada-Zentrum zufolge unterstützen mittlerweile 81 Prozent der Befragten die ‚Spezialmilitäroperation‘ Russlands in der Ukraine; offen dagegen haben sich lediglich 14 Prozent der Befragten ausgesprochen.“

Bei Twitter hat Alexander Dubowy auf den russischen Politologen Greg Yudin aufmerksam gemacht. In einem längeren Feed hat der Geisteswissenschaftler seine Leser darüber informiert, wie es sich anfühlt, aktuell in Russland zu leben. Die Eindrücke sind frappierend und korrespondieren nicht unbedingt mit den Vorstellungen, die man sich heute in Europa über die Situation in Russland macht.

„In Moskau ist es unwahrscheinlich, dass man auf den ersten Blick erkennt, dass sich dieses Land im Krieg befindet,“ schreibt Greg Yudin. „Wenn man jedoch gelegentlich in ein Gespräch einsteigt, stellt man fest, dass die Menschen ständig über die internationale Lage diskutieren. ‚Haben wir nicht schon Cherson eingenommen?‘ oder ‚Die Chinesen werden uns nie im Stich lassen.‘“

In 19 Threads gibt der Politologe einen Einblick in den russischen Alltag. Er sagt etwa: „Die Geschäftsleute nehmen die neue Situation als gegeben hin und passen sich schnell und ohne große Diskussionen an. ‚Wir haben unsere Logistik umgestellt und lassen unsere Lieferungen jetzt über Belarus laufen, das ist sehr praktisch. Wir können jederzeit wieder umsteigen, wenn sich die Situation entspannt.‘“

In Geschäften würde oft darauf hingewiesen werden, dass die Engpässe und die Schließungen westlicher Läden nur vorübergehend seien, dass sich also die Situation bald wieder stabilisieren werde. In einem der Tweets verweist Greg Yudin auf ein Bild einer Levis-Filiale, an deren Eingang ein Zettel klebt mit einer ähnlich lautenden Information auf Russisch.

Das Überraschende: Sogar McDonald’s soll noch Filialen geöffnet haben. Greg Yudin schreibt: „Auch McDonald’s hat sich nicht wirklich aus Russland zurückgezogen, sondern seine Präsenz eher weniger sichtbar gemacht. Die Franchise-Filialen des Unternehmens sind weiterhin in Betrieb, hauptsächlich in den östlichen Teilen Russlands. Es sind nur sehr wenige Fälle von Entlassungen aufgrund von Sanktionen bekannt. Die meisten Unternehmen ordnen ihren Mitarbeitern für zwei bis drei Monate bezahlten Urlaub an und sagen, dass sie ‚ihre Strategie besprechen wollen, wenn sich alles wieder normalisiert hat‘.“

Medwedew würde das Land darüber informieren, dass die westlichen Unternehmen an die russische Regierung herangetreten wären, um zu signalisieren, dass sie lediglich Lippenbekenntnisse zugunsten der Sanktionen ablegen müssten, aber nicht bereit seien, Russland wirklich zu verlassen. Das sei plausibel, so Greg Yudin bei Twitter. Eine der größten ausländischen Firmen in Russland habe sich umbenannt und ihren Kunden mitgeteilt, dass die Verträge unter dem neuen Unternehmensnamen weitergeführt werden würden.

„In den Büros haben nur wenige Angestellte das Gefühl, eine Katastrophe zu durchleben. Die Mehrheit plant, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden und glaubt, dass sich die Dinge bald wieder normalisieren werden. Offene Diskussionen über die militärischen Operationen sind selten, denn abweichende Meinungen werden rechtlich bestraft“, schreibt Yudin.

„Eine meiner Verwandten wurde auf der Straße von einem Mitarbeiter eines Umfrageinstituts angehalten und befragt; als sie erklärte, sie sei gegen die Militäroperation in der Ukraine, wurde sie von einem Passanten als Verräterin beschimpft. Viele Familien sind entlang der Generationslinien gespalten, jüngere Menschen ziehen es vor, nicht mit ihren Eltern zu diskutieren. (...) Eine Freundin erhält tonnenweise Nachrichten von ihrer Mutter über die ukrainischen ‚Nazis‘.“

Greg Yudin schließt mit der Information, dass die anfängliche Panik nach der Einführung der Sanktionen in Russland nicht mehr vorherrsche. Es gäbe einen Mangel an Medikamenten, aber ansonsten fühle sich die Situation normal an. „Der Rubel hat sich wieder erholt. Es ist schwierig, in Moskau Devisen zu kaufen, aber der Wechselkurs gibt Zuversicht. In den Nachbarländern kann man praktisch zum gleichen Kurs wie vor Beginn der ‚Militäroperation‘ Dollar kaufen. Eine angespannte Stimmung liegt jedoch trotzdem in der Luft. Mehrere Leute haben mich gefragt, ob ich glaube, dass es einen Krieg geben werde. Das setzt natürlich voraus, dass es derzeit überhaupt keinen Krieg gibt. Viele sind der Meinung, dass das Nachbarland Polen wahrscheinlich einen Krieg beginnen wird.“

Für viele Russen stelle Putin, so Yudin, einmal mehr den tief verwurzelten Glauben auf die Probe, dass Macht am Ende Recht schafft. Die Hybris sei grenzenlos: „Man muss nur dreist genug sein und der Herr des Universums sein wollen, um sich durchzusetzen.“ Dem Westen werde nachgesagt, er sei schwach, weil er nicht bereit sei, einen Atomkrieg zu riskieren. Greg Yudin schreibt in seinem letzten Tweet: „Es ist möglich, dass ein erheblicher Teil der Gesellschaft zu dem Schluss kommt, dass es jetzt zu spät ist, den Krieg zu beenden. Dieser Krieg könnte schließlich als existenziell angesehen werden, als ein Krieg, der um jeden Preis gewonnen werden muss.“

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Die Google-Suche offenbart, was die Österreicher in der Corona-Krise am meisten interessiert. Uneinholbar vorne: Wann es wieder Fast Food zu kaufen gibt.

"Hat McDonalds offen?". Das ist die meistgesuchte Frage auf Google derzeit. Dicht gefolgt von: "Hat McDrive offen?" Die Antwort gibt McDonald's selbst: "Unsere Restaurants sind vorübergehend geschlossen", heißt es. Das gilt damit auch für die Autoabhol-Stationen McDrive. Wann McDonald's wieder aufsperrt, ist derzeit unklar. Aber: Man kann sich Essen online bestellen und liefern lassen.

Weiter geht es im Ranking mit anderen Geschäften: "Hat Libro offen?" folgt auf Platz drei, dahinter die Fragen nach KiK, Möbelix, H&M, den Messepark, New Yorker, Nespresso am Graben in Wien und dem Discounter Action. Bei Libro haben jene rund 100 Filialen, die unter 400 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, seit Dienstag wieder offen - die Liste gibt es hier.

Bei KiK gilt das Gleiche, eine Filialliste gibt es hier nicht. Dafür gibt man Bescheid, dass alle Filialen voraussichtlich mit 2. Mai öffnen werden. "Unsere Verkaufsfilialen und Restaurants bleiben voraussichtlich bis 1. Mai geschlossen", heißt es bei Möbelix, wo nach kein Geschäft offen ist. "Vorübergehend geschlossen" heißt es auch bei H&M, wo noch kein Öffnungstermin ersichtlich ist. Voraussichtlich wird das aber auch der 2. Mai sein.

Was hat offen, was nicht?

Geöffnet hat der Messepark in Vorarlberg, allerdings sind noch nicht alle Geschäfte darin offen - eine Übersicht gibt es hier. "Hat New Yorker morgen offen?" Nein, leider nicht, hier heißt es auch "vorübergehend geschlossen", ebenso bei Nespresso am Wiener Graben, wo man ebenfalls auf den Mai hoffen dürfte.

"Wir eröffnen nach und nach wieder unsere Filialen", heißt es bei Action. Und: "Unsere Mitarbeiter arbeiten hart, um Ihnen täglich die wichtigsten Artikel, wie Nahrungsmittel und Getränke, Pflegeartikel, Handwerksbedarf, Haustierfutter, Gartenartikel und einige Reinigungsartikel zur Verfügung zu stellen. Leider dürfen wir derzeit keine anderen Artikel verkaufen. Aufgrund von rechtlichen Bestimmungen, sind derzeit nicht alle unsere Filialen geöffnet." Eine Übersicht der Filialstandorte gibt es hier.

Auch bei Trends deutlich vorne

Wenn schon McDomald's die Liste der meistgesuchten Begriffe dominiert, dann wird wohl ein anderes Thema bei den Top-aufsteigenden Suchen vorne sein? Nein! In den vergangenen sieben Tagen ist die Suche "Wann öffnet Mcdonald's wieder?" um 5.000 (!) Prozent stärker abgerufen worden. Eine ebenso große Steigerung verzeichnet "Welche Geschäfte haben offen WKO", womit eine Übersicht der Wirtschaftskammer gesucht wird.

"Rezession", also ein negatives Wirtschaftswachstum in mindestens zwei aufeinander folgenden Quartalen, kommt auf 1.000 Prozent mehr. Dahinter folgt "Rezession was ist das?". Ebenso mit 5.000 Prozent mehr trenden derzeit die Suchbegriffe "Härtefallfonds Antrag" und "Härtefallfonds Familien".

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Maria Theresia von ÖsterreichGood NewsDigitalisierungMultimediaGoogleGoogle