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Kategorie:Kleidung AllgemeinesJe nach Herstellungsart und Preis der Farben wurden sie in edle und unedle Farben differenziert, was unmittelbar auch damit zusammenhing, ob sie importiert werden mussten. Im Reich Karls des Großen (747-814) z.B. besaß der Anbau und Handel mit Färberwaid, Krapp und Reseda große wirtschaftliche Bedeutung. HerstellungEs wurde gesponnenes Garn und das fertige Tuch gefärbt, sowie die gewaschene Wolle. Das Farbergebnis hing allerdings von vielen oft unwägbaren Faktoren ab, so z.B. der Wasserhärte und dem Mineralstoffgehalt. Das gleiche Färbekraut konnte bei verschiedenen Wasserhärten völlig unterschiedliche Farbsättigungen ergeben. Mit Naturfarben konnten auch nur Naturstoffe gefärbt werden, wie Wolle, Seide und Leinen. BeizenDamit Farbstoffe dauerhaft auf den Textilgeweben haften, müssen die Stoffe vor dem eigentlichen Färben vorgebeizt werden. Beizmittel wie Alaun machen die Stofffaser beim Beizen erst aufnahmefähig für Farbstoffe. Die Beize beeinflusst die Färbung allerdings auch direkt und je nach verwendetem Beizmittel ergeben sich verschiedene Farbtönungen: z.B. intensiviert Chrom die Farben, Eisen hingegen lässt sie matter erscheinen. Als Beize wurde früher Essig und Ammoniak in Form von Urin verwendet, heute benutzt man Chrom, Eisen, Zinn, Weinstein und Alaun, besonders oft letztere beiden. Als Ersatz für Alaun eignet sich auch z.B.: Bärlapp und Vogelmiere. Hierbei wurden die Stoffe in eine heiße Alaun- oder Weinstein-Lösung getaucht. Für den Beizvorgang wurden die Beizmittel in etwas heißem Wasser aufgelöst. Dem wurde dann die gewaschene zu einem lockeren Strang gebundene Wolle zugegeben, die noch Wollfett enthielt, um die Farbe besser anzunehmen. Das Färbegut wurde eine Stunde in der Beize gekocht und anschließend sanft ausgedrückt. FärbebadZum Färben wurden bestimmte Pflanzenteile zunächst gesammelt, getrocknet und zerkleinert. Dann kochte man sie in einem großen Kessel oder Topf mit Wasser, die sogenannte Küpe. Dabei lösten sich die Farbstoffe im Wasser. Danach filtrierte man ab und erhielt einen Farbstoffextrakt, in den die vorgebeizten Stoffe (das Färbegut) hineingetaucht wurden. Das ganze ließ man eine halbe bis eine ganze Stunde kochen. Wenn die Wolle abgekühlt war, nahm man sie heraus und spülte sie mit kaltem Wasser ab. Damit die Farbe noch besser hielt, konnte man nach dem Färben nochmals beizen. Eine intensive Farbe erzielte man nicht, indem man die Wolle lange im Färbebad liegen ließ, sondern indem man sie mehrfach mit derselben Farbe überfärbte. BlautöneIm Europa des Mittelalters gewann man Indigo, den „König der Farbstoffe“ lange Zeit aus Färberwaid. Indigopflanzen wie der Echte Indigo oder der Färberwaid enthalten in ihrem Saft einen gelben Farbstoff, der durch Gärung zu einem blauen Farbstoff umgewandelt werden konnte. Beim Eintrocknen der Gruben enthielt man eine feste blaue Masse, die zu Blöcken für Handel und Transport verarbeitet wurde.
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BrauntöneUm Braun zu erhalten, konnte man z.B. mit Hilfe von Nussschalen färben.
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Gelbtöne
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GrüntöneGrüntöne ergaben sich in der Regel durch Weiterentwickeln der Gelbfärbungen mit Eisen. Je nach Gelbton erhielt man so Grüntöne von einem hellen Lindgrün (mit Birkenblättern) bis zu einem dunklen Khaki. Eine weitere Möglichkeit war, bereits gelb gefärbte Stoffe mit Indigo zu überfärben.
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RottöneDie Farbe Rot war schon im alten Rom die Farbe der Kaiser und des Adels. Ein feuriges Rot konnte damals nicht aus Pflanzen erhalten werden. Man verwendete einen Saft aus der Drüse von Purpurschnecken, der einen gelbroten Farbstoff enthielt. Der rote Purpur wurde jedoch allmählich durch das Scharlachrot der Kermeslaus verdrängt.
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Schwarztöne
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