Wo kann ich türkische lira in euro wechseln

Die Türkische Lira (Türk Lirasi) ist die Währung in der Türkei und der türkischen Republik Nordzypern.

Die Türkische Lira brauchst du auf jeden Fall als Zahlungsmittel für eine Reise in die Türkei.

Geschäfte verlangen bei der Zahlung in Euro deutlich höhere Preise als mit Türkischen Lira. Abseits der touristischen Orte darfst du nur mit Lira zahlen, staatliche Museen und Sehenswürdigkeiten akzeptieren nur Türkische Lira als Zahlungsmittel.

Hier habe ich deswegen alle nützlichen Informationen zur Türkischen Lira gesammelt.

Dazu gehört das Aussehen der neuen türkischen Geldscheine und Münzen, typische Touristenfallen, Zahlungs-Möglichkeiten und wie du günstig Euro in Türkische Lira wechselst.

Lass mich dir zuerst die türkischen Geldscheine und Münzen zeigen:

1. Die türkischen Geldscheine und Münzen

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Specimen: Türkische Geldscheine und Münzen

Eine Türkische Lira entspricht 100 Kurus.

  • Geldscheine haben einen Wert von 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Türkischen Lira.
  • Münzen es gibt 1, 5, 10, 25 und 50 Kurus-Münzen eine 1 Lira-Münze.

Die türkischen  Geldscheine zeigen den türkischen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk und typische Symbole aus der Türkei.

Die türkischen Lira und Kurus Münzen schauen ähnlich wie Euro Münzen aus. Achte deswegen genau darauf, die richtigen zu verwenden.

2. Zahlen in Restaurants, Geschäften und anderen Orten in der Türkei

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20 Türkische Lira Geldscheine

In der Türkei darfst du in vielen Badeorten mit Euro zahlen. Dafür verlangen die Läden meist aber einen Aufpreis von durchaus mehr als 10% durch den schlechteren Wechselkurs.

Abseits der typischen Badeorte, zum Beispiel in Ankara, ist es kaum möglich mit einer anderen Währung als der Lira zu zahlen.

Kreditkarten sind in der Türkei sehr stark verbreitet. Die Kartenzahlung ist teils in den allerkleinsten Läden am Land möglich.

Hier habe ich schnell noch Tipps zum Zahlen:

  1. Trinkgeld: 10 bis 20% sind üblich. Was du beim Feilschen am Basar nicht runter verhandelst, ist dein Trinkgeld.
  2. Bargeld: Türken lieben ihre Kreditkarten und Bargeld gleichermaßen. Du kommst mit beiden gut durch.
  3. Bankomat und Kreditkarten: Bankautomaten stehen meist unabhängig von Bankfilialen in den Städten.

3. Geld wechseln in Wechselstuben in der Türkei

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Typische Wechselstube in Istanbul

Euro solltest du immer in der Türkei in Türkische Lira wechseln. Der Kurs der heimischen Banken und Wechselstuben ist im Schnitt deutlich schlechter.

Meide in der Türkei möglichst die Wechselstuben am Flughafen. Sie verrechnen so gut wie immer den schlechtesten Kurs. Da es in der Türkei extrem viele Wechselstuben in den Touristenorten gibt, ist es relativ einfach den Wechselkurs zu vergleichen.

Türkische Wechselstuben verrechnen normalerweise keine Spesen. Achte aber trotzdem vorab darauf, ob vielleicht doch versteckte Gebühren dabei sind.

Juweliere am Basar oder nahe Märkten wechseln in der Türkei ebenfalls Geld. Sie haben meist einen besseren Kurs als Wechselstuben, damit möchten sie Kunden in ihre Läden anlocken.

Filialen der Deniz Bank wechseln gegen Vorlage eines Reisepasses in den Badeorten manchmal Geld zu einem guten Kurs.

Insgesamt ist das Geld wechseln meist trotzdem am Geldautomaten günstiger.

4. Bankomaten in der Türkei und Geld abheben

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Achte bei den Bankautomaten auf die Gebühren!

Bankautomaten stehen in den Badeorten meist abseits von Banken, als frei stehende Automaten oder sie gehören zu anderen Läden.

Meiden solltest du lediglich die Automaten an den Flughäfen in der Türkei, besonders in den Terminals. Der Wechselkurs ist dort meist zu einem sehr schlechten Preis festgesetzt. Dadurch verlierst du durchaus 10% von deinem Geld.

Besser ist es Geld an normalen Automaten abzuheben. Denke dabei bitte immer daran, die Abrechnung am Schluss in der Landeswährung Türkische Lira durchzuführen.

Falls du am Ende der Automatenabhebung oder der Zahlung mit der Karte in Euro abrechnen auswählst, darf die Bank den Wechselkurs selbst festlegen. Das kann dich wiederum bis zu 10% von deinem Geld kosten.

Die Abhebung von Geld in der Türkei kostet in etwa so viel wie bei einer Fremdbank zu Hause in Deutschland. Das sind meist 4 bis 6€ pro Transaktion.

Eine Möglichkeit um die Gebühren bei Geld abheben zu vermeiden sind Reisekreditkarten. Meine Empfehlung ist die Genial Visa Card der Hanseatic Bank.

Die Karte ist dauerhaft Gebührenfrei, du zahlst keine Fremdautomatengebühr beim Geld abheben und es fallen keine Gebühren beim Zahlen mit der Karte im Ausland an. Für die Beantragung der Karte brauchst du kein zusätzliches Konto bei der Hanseatic Bank. Dein bestehendes Girokonto reicht für den Rechnungsausgleich aus. Die Beantragung ist online möglich.

Mehr Tipps zum Geld wechseln in der Türkei findest du im TürkeiReiseblog.de.

5. EC-Karten und Kreditkarten in der Türkei

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Türkische Lira Geldscheine

Einige Banken sperren ihre EC-Karten für Transaktionen außerhalb der EU. Prüfe das vor einer Reise in die Türkei bei deiner Bank. Die Service Hotline deiner Bank kann sie normalerweise auch aus dem Ausland freischalten. Das geht natürlich auch vor Ort in deiner Bank-Filiale.

EC-Karten und Kreditkarten akzeptieren teils sogar Marktstände in der Türkei. Bargeld brauchst du für kleine Cafés und den Dolmus-Bus.

Denke beim Zahlen mit der Karte daran, immer in Türkischen Lira abzurechnen. Sonst fallen zusätzliche Gebühren durch den künstlich festgelegten Wechselkurs an.

Mehr lesen: Geld abheben in der Türkei: So vermeidest Du Touristenfallen!

6. Touristenfallen beim Geld wechseln in der Türkei

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Bar in Istanbul-Beyoglu

In der Türkei gibt es vergleichsweise wenige Touristenfallen beim Geld wechseln. Einige mögliche Probleme solltest du trotzdem kennen:

  • Wechselstuben: frage immer nach dem Wechselkurs und achte darauf ob die auf der Leuchtreklame angeschriebenen Kurse auch tatsächlich die richtigen Kurse sind. Manche Wechselstuben haben eine zusätzliche handgeschriebene Werbetafel mit aktuell gültigen Kursen.
  • Wechselgebühren: bei den Wechselstuben in der Türkei fallen sehr selten Gebühren an. Frage trotzdem vorab noch einmal vor dem Wechseln nach, auch falls angeschrieben ist, dass keine Gebühren anfallen.
  • Flughafen-Geldautomat und Wechselstuben: vermeide nach Möglichkeit die Automaten und Wechselstuben am Flughafen. Der Wechselkurs ist dort in der Türkei am schlechtesten.
  • Manipulation: türkische Geldautomaten sind genauso oft ein Opfer von Manipulation wie in Deutschland. Hebe deswegen im Idealfall im Geld bei geöffneten Bankfilialen ab.
  • Sicherheit: Geld solltest du auch in der Türkei nicht in einer dunklen Seitengasse um 3.30 in der Früh abheben.
  • Restaurantpreise: achte darauf, ob die Preise der Speisekarten in Euro oder in Türkischen Lira angeschrieben sind. Ein türkischer Tee kostet 3 Lira und nicht drei Euro. Das Problem kommt ganz besonders oft in Side vor.

7. Geld in die Türkei überweisen

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Istanbul ist das Finanz-Zentrum der Türkei

Banken verlangen hohe Gebühren, verrechnen schlechte Wechselkurse und brauchen lange für die Überweisung von Geld in die Türkei.

Eine Auslandsüberweisung von 1.000€ kostet dich durchaus mehr als 50€, Gebühren und Wechselkurs eingerechnet. Besonders teuer sind kleine Banken ohne einen internationalen Netzwerk.

Zusätzlich ist die maximale Dauer von Auslandsüberweisungen nach Türkei nicht gesetzlich geregelt wie innerhalb der EU. Überweisungen können dadurch leicht mehrere Tage dauern. 

Vergleiche nach Möglichkeit immer den Wechselkurs und die Gebühren deiner Bank mit internationalen Zahlungsdienstleistern. Meine Empfehlung dafür ist Wise (vormals Transferwise). Dahinter steht Peter Thiel, einer der Gründer von PayPal, der nach dem Verkauf von PayPal in den internationalen Zahlungsdienstleister zuerst investiert hat. 

Bei Wise zahlst du  immer den aktuell am Markt gebildeten Wechselkurs, 0,5% des Betrags und eine einmalige Gebühr von 1,5€. Das sind auf 1.000€ gerechnet weniger als 9€. Das Geld kommt in der Regel am selben Tag an. Die genauen Konditionen und den Wechselkurs siehst du direkt auf der Startseite.

Ich habe hier ein ausführliches Review mit Erfahrungen mit Wise (Transferwise) geschrieben.

Mehr zum Überweisen von Euro in Türkische Lira findest du hier im TürkeiReiseblog.de.

8. Ein- und Ausfuhr von Bargeld in die Türkei

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Gold und Antiquitäten: typische Waren aus dem Großen Basar in Istanbul brauchen oft eine Bestätigung für die Ausfuhr aus der Türkei.

Die Ein- und Ausfuhr von mehr als 10.000€ musst du verpflichtend beim Zoll anmelden. Mehr dazu findest du auf der Seite des Auswärtigen Amt.

Die Regeln für die Ein- und Ausfuhr von Bargeld in die Türkei findest du im TürkeiReiseblog.de und auf der Seite des türkischen Zolls.

Denke auch daran, dass es in der Türkei sehr strenge Gesetzte für die Ausfuhr von Antiquitäten gibt. Du brauchst für die Mitnahme von Antiquitäten oft eine Bestätigung eines Museums oder des Kulturministeriums.

9. Geschichte der Türkischen Lira

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Alter 1.000.000 Türkischer Lira Schein

Die Türkische Lira, abgeleitet von lateinischen Libra für Pfund, ist die Währung der Republik Türkei und der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern.

Die Osmanische Lira löste 1844 den Kurus ab. Dieser ist heute noch die Untereinheit der Türkischen Lira.

Durch die in der Türkei stets ausgeprägte Inflation kam es in den vergangenen Jahrzehnten in der Türkei zu mehreren Währungsumstellungen.

Staatskrisen in der Türkei

Die Türkische Lira kam besonders im Ende des 18. Jahrhunderts, nach dem Ende des 1. Weltkrieg und im in den 1990er Jahren in Bedrängnis.

Die Hyperinflation ab 1995 führte dazu, dass sechs Nullen der Türkischen Lira 2005 gestrichen wurden. Eine Neue „Yeni“ Türkische Lira entsprach damals dem Kurs 1:1.000.000.

Den Namen Yeni Türk Lirasi trug die Türkische Lira daraufhin bis 2009. Darauf wurde der Zusatz „Neu“ gestrichen.

Der Wechselkurs der türkischen Währung entwickelt sich seit der Währungsreform 2005 deutlich stabiler als in den vorangegangenen Jahrzehnten.

10. Inflation und Geldabwertung

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Süleymaniye Moschee am Goldenen Horn in Istanbul

Nach der Währungsumstellung 2005 entwickelte sich der Kurs der Türkischen Lira stabil zum Euro und Dollar.

Seit der Tourismuskrise 2016 ist der Kurs der Lira jedoch schnell gefallen. Die Türkische Lira hatte 2016 noch einen Kurs von 3:1 zum Euro, zeitweise waren es 2018 schon 7:1 zum Euro.

Der Grund für den Wechselkurs der Türkischen Lira ist das politische Risiko in der Türkei durch die Grenze zum Irak und Syrien, die allgemeine Krise der Emerging Markets und der wirtschaftliche Verlust durch die Tourismus-Krise. Die Börse in Istanbul ist durch den Währungsverfall ebenfalls um mehr als 40% eingebrochen.

Die Türkei kämpft derzeit auch mit einem hohen Handelsdefizit und einer Inflation von mehr als 20%

Die Situation befeuert zusätzlich die Inflation.

Fazit zum Geld in der Türkei

Zum Zahlen solltest du in der Türkei auf jeden Fall Euro in Türkische Lira wechseln.

Das Geld wechseln ist günstiger, als das Zahlen mit Euro in der Türkei. Es akzeptieren außerdem nur Läden nahe touristischen Orten andere Währungen.

Beim Zahlen solltest du mit der Karte und am Automaten immer darauf achten, in Türkischen Lira abzurechnen. Sonst drohen hohe zusätzliche Kosten durch einen schlechten Wechselkurs.

Beim Überweisen von Geld in die Türkei ist es sinnvoll auf internationalen Zahlungsdienstleister zurückzugreifen. Sie arbeiten sogar zu einem deutlich besseren Preis als deutsch-türkische Banken.

Falls du noch Fragen zur Türkischen Lira oder zum Geld in der Türkei hast, dann schreibe mir eine Nachricht unten in den Kommentaren!

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