Ein Universaldünger, auch Volldünger genannt, enthält von allem etwas. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen sich ihrem Bedarf nach selbst versorgen können, allerdings auch den Nachteil, dass nicht verwertete Komponenten sich in der Gartenerde anreichern und den Boden auf Dauer belasten. Hier haben organische Volldünger eindeutig Vorteile: Sie liefern zwar auch alle benötigten Substanzen, aber in kleineren Mengen. Zudem sind diese organisch gebunden und müssen erst von den Bodenorganismen mineralisiert werden, bevor die Pflanzen sie aufnehmen können. Die Gefahr einer Überdüngung und Nährstoffanreicherung ist daher bei weitem nicht so groß wie bei mineralischen Produkten. Als Nährstoffquellen dienen meist Schlachtabfälle wie Hornspäne und Knochenmehl, aber auch pflanzliche Komponenten wie Vinasse oder Sojaschrot. Show
Achten Sie bei der Pflege von Tomatenpflanzen außerdem nicht nur darauf, womit Sie düngen, sondern auch wie. Da die sonnenhungrigen Pflanzen tagsüber meist großer Hitze ausgesetzt sind, ist es von Vorteil, den Tomatendünger zusammen mit dem Gießwasser am frühen Morgen oder in den Abendstunden zu verabreichen. Andernfalls können Wurzelverbrennungen auftreten. Verwenden Sie zur Stickstoffdüngung von Tomaten im Kübel keine Hornspäne und keinen Frischkompost, denn diese Dünger können aufgrund der fehlenden Mikroorganismen im Topfsubstrat nicht aufgespalten werden. Beginnen Sie mit der Düngung Ihrer Tomatenpflanzen erst, wenn die Jungpflanzen bereits ein Stück gewachsen sind und ins Freie gesetzt werden können. Zur Aussaat werden Tomaten nicht gedüngt, da sie sonst ohne ausreichendes Wurzelwerk in die Höhe schießen.
Stand: 10.09.2021 15:53 Uhr Organischer und mineralischer Dünger, Spezialdünger in flüssiger oder fester Form: Das Angebot ist riesig. Ein Überblick über die verschiedenen Pflanzendünger und ihre optimale Verwendung. Damit Pflanzen gut gedeihen, brauchen sie die richtigen Nährstoffe. Eine Über- oder Unterversorgung führt zu erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und zu Wachstumsstörungen. Der richtige Dünger stärkt die Pflanzen, bereits bestehende Schädigungen lassen sich mit Dünger beheben. Bei jeder Anwendung von Düngemitteln ist wichtig, dass der Boden feucht ist. Die Häufigkeit richtet sich immer nach den Angaben auf der Verpackung. Anorganische Dünger eignen sich bei NährstoffmangelAnorganische Dünger (Mineraldünger) sind für Pflanzen schneller verfügbar als organische Dünger und können vor allem bei Nährstoffmangel gezielt eingesetzt werden. Die jeweiligen Anteile der einzelnen Nährstoffe variieren in den zum Kauf angebotenen Produkten. Wichtige Bestandteile sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Enthalten Dünger alle drei Elemente, werden sie als NPK-Dünger oder Volldünger bezeichnet. Es werden zudem Zwei- und Einnährstoff-Dünger angeboten. Je nach Zusammensetzung gibt es Düngemittel, die aus dem Boden schnell ausgewaschen werden, es gibt aber auch Langzeitdünger. Organische Dünger sind für Pflanzen nicht sofort verfügbarOrganische Dünger wie Kompost, Mist oder Hornspäne sind umweltfreundlicher, denn sie bestehen aus organischen (tierischen oder pflanzlichen) Abfallprodukten. Häufig handelt es sich jedoch um reine Stickstoff- oder stickstoffbetonte Dünger. Auf dem Markt sind jedoch auch Volldünger vertreten. Organische Düngemittel sind für die Pflanzen nicht direkt verfügbar, sie müssen erst von Mikroorganismen zersetzt werden. Je gröber der Dünger, umso länger dauert dies. Grober Dünger sollte deshalb bereits im Herbst ausgebracht werden. NPK - Die Zusammensetzung von VolldüngerDie Zusammensetzung eines Volldüngers hat Einfluss auf Wachstum, Gesundheit und Blütenreichtum von Pflanzen. Jeder Bestandteil hat unterschiedliche Funktionen und kann bei Über- oder Unterversorgung zu Problemen führen. N = Stickstoff Dieser Nährstoff steht für Kraft und Wachstum. Pflanzen lieben Stickstoff und nehmen diesen bevorzugt auf.
P = Phosphor Dieser Nährstoff wird vor allem von blühenden und Früchte tragenden Pflanzen benötigt. Ist viel Stickstoff im Boden verfügbar, wird nicht ausreichend Phosphor aufgenommen.
K = Kalium Der Nährstoff Kalium steht im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt der Pflanzen, er erhöht die Standfestigkeit, die Frostresistenz sowie die Resistenz gegen saugende Insekten.
Die Bedeutung von NPK-Zahlenangaben in Düngerfertigprodukten
Die Zahlenangaben auf Düngerfertigprodukten weisen den Anteil von Stickstoff, Phosphor und Kalium in Prozent aus. Sie treffen also eine Aussage, wie hoch die Nährstoffe in dem Produkt dosiert sind. Anhand dieser Zahlen lässt sich auch erkennen, ob es sich um einen stickstoffbetonten Volldünger (12 - 4 - 6) handelt oder um einen phosphorbetonten Volldünger (11 - 14 - 17). Auch für den Preisvergleich ist diese Angabe wichtig. Ein Produkt mit höherer Nährstoffkonzentration ist teurer, braucht aber nicht so häufig ausgebracht zu werden. Ebenso ist die Aufwandmenge g/m2 für den Preis entscheidend. Die richtige Wahl: Stickstoffbetonter oder phosphorbetonter Dünger?Stickstoffbetonter Dünger, also "Gründünger", ist für alle Pflanzen geeignet, die gut wachsen sollen und bei denen es auf die Laubblätter ankommt. Beispiele: Rasen, Salat, Kohl oder Zimmerpflanzen wie Palmen, Dieffenbachie und Farne. Phosphorbetonter Dünger, also "Blühdünger", ist für alle Pflanzen geeignet, die blühen und fruchten sollen. Beispiele: Hülsenfrüchte, Obstbäume, Blumenzwiebeln oder Zimmerpflanzen wie Anthurien, Usambaraveilchen und Klivie. Wie sinnvoll sind Spezialdünger für bestimmte Pflanzengruppen?
Spezialdünger für Rosen, Rasen, Zitruspflanzen oder Rhododendron sind gut auf die einzelnen Pflanzen abgestimmt. Sie lohnen sich vor allem, wenn es in einem Garten eine größere Anzahl bestimmter Pflanzengruppen gibt. Für den Standardgarten mit vielen unterschiedlichen Pflanzen genügen in der Regel stickstoffbetonte und phosphorbetonte Dünger sowie Kalk. Mit diesen drei Produkten kommt man prima durch das Gartenjahr. Wer die Zusammensetzung eines Spezialdüngers kennt, kann ihn natürlich auch für andere Pflanzen mit vergleichbaren Ansprüchen verwenden - etwa Rasen-Herbstdünger für Rhododendron. Bei niedrigen Nährstoffkonzentrationen muss der Dünger unter Umständen häufiger ausgebracht werden. Langzeitdünger werden dagegen ein- bis zweimal im Jahr ausgebracht. Sie verhindern ein schnelles "Auswaschen" in den Boden. Flüssiger Blattdünger wird über die Blätter und das Holz sofort aufgenommen. Dies ist praktisch zum Antreiben, zum Beispiel von Fuchsien nach der Winterruhe. Woran erkenne ich, dass mineralischer Dünger zu hoch dosiert ist?Bei einer deutlichen Überdosierung werden Pflanzen kurze Zeit nach dem Ausbringen schlapp. Der Grund: Mineralischer Dünger liegt in Salzform vor, Salz entzieht den Pflanzenzellen jedoch über die Wurzeln Wasser. Diesen Vorgang bezeichnet man als Exosmose. Um die Pflanzen zu retten, hilft ausschließlich die Gabe von reichlich Wasser, um den Salzgehalt zu reduzieren. Allerdings ist die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser die Folge. Daher ist eine genaue Berechnung der Aufwandmenge unerlässlich. Dünger als Pulver, flüssig, perliert oder Granulat?Düngemittel werden in unterschiedlichsten Varianten angeboten. Doch nicht jede ist für jede Pflanze geeignet.
Was tun mit Düngerresten?Nach einiger Zeit bilden Flüssigdünger oft Kristalle, die sich außen am Flaschenhals oder im Inneren absetzen. Unter Umständen ist dann die Wirkung reduziert, sie können aber weiterverwendet werden: Dafür einfach die Flüssigkeit mit heißem Wasser vermischen, damit sich die Kristalle auflösen. Gleiches gilt für verklumptes Blaukorn-Granulat. In geöffnete Tüten von organischem Dünger wie Hornspänen können Insekten gelangen und ihn zersetzen. Besser ist es deshalb, nur kleinere Mengen zu kaufen, die in einem Gartenjahr aufgebraucht werden. Mineralische Düngerreste gehören nicht in den Hausmüll, sondern sollten zum Recyclinghof gebracht werden. Organische Dünger können dagegen zum Beispiel auf dem Kompost entsorgt werden. Achtung: Manche Dünger sind giftigManche anorganische Dünger können für Tiere wie Hunde und Katzen giftig sein. Für Haustierbesitzer ist aus diesem Grund organischer Dünger empfehlenswert.
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