Welche vitamine hat die aroniabeere

Die Aronia-Beere ist wie die Acai Beere und die Goji Beere ein Urgestein der Superfoods. Bereits lange vor dem allgemeinen Hype wurde ihre Anwendung hoch geschätzt. Als Heilpflanze ist die Aroniapflanze weltweit im Einsatz und auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Aufgrund der Inhaltsstoffe findet sie in verschiedenen Bereichen Verwendung. Zahlreiche Portale im Internet beschäftigen sich ausschließlich mit der Wirkung und Geschichte von Aronia Beeren. Besonders in Russland ist die Beere beliebt – in der damaligen Sowjetunion, bereits vor mehr als 50 Jahren erkannte man den Nutzen der Pflanze. Hier wurde erstmals das Potential der Antioxidantien des Fruchtextrakts entdeckt. In Deutschland ist die Beere vorrangig als Aroniasaft oder in der Trinkampulle bei Verbrauchern verbreitet.

Was ist die Aronia-Beere?

Zwei Arten der Beere sind bekannt: Die Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia) und die besonders Wirkstoff reiche Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa). Die Apfelbeeren gehören zu den Kernobstgewächsen und zur Unterfamilie der Spiraeoideae und sind Sträucher die zwischen 80 cm und 300 cm hoch werden.

Als Heimat der Aronia-Beere wird immer wieder der nordamerikanische Kontinent genannt. Dort gedeiht sie in ausgedehnten Gebieten diverser öko-geographischer Regionen. Insgesamt sind mittlerweile 15 Arten der Gattung bekannt. In den Vereinigten Staaten wurde die Aronia bereits Ende des 17. Jahrhunderts in Kanada kultiviert. Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Aronia Kultur dann nach Russland und wurde erst einmal im botanischen Garten, später dann im Altai-Gebiet Sibiriens und im europäischen Tel des Landes kultiviert. Dort wird sie in großem Umfang von der Ostsee bis hin zum Stillen Ozean angebaut.

Aronia-Arten sind wenig anfällig gegen Pflanzenkrankheiten weil die Pflanzen und vor allem die Schale hohe Konzentrationen von Flavonoiden enthalten. Diese Farbstoffe absorbieren die UV-Strahlung und inaktivieren Freie Radikale.

Der Anbau ist bei sonniger Lage und kalkarmen Böden problemlos möglich, die Pflanzen sind bis minus 25 Grad frostfest. Die Ernte erfolgt am besten erst nach dem ersten Frost.

Aronia melanocarpa (Schwarze Apfelbeere) hat tief lila bis fast schwarze Pigmente, die auf Anthocyane zurückgehen. 100 gr getrocknete Beeren enthalten 1480 mg Anthocyan und 100 gr frische Beeren enthalten 664 mg Proanthocyanid. Anthocyane schützen die Pflanzen vor oxidativer Schädigung.

Inhaltsstoffe der Aronia-Beeren und Saft

Aronia-Beeren enthalten zudem zwar durchschnittliche Werte an Vitamin C und weiteren Vitaminen, dafür enthalten sie aber verschiedene Carotinoide, Vitamin K sowie Kalium (reichlich, in etwa 2000 mg pro Liter frisch gepressten Saft). Phenolverbindungen, zu denen auch die Anthocyane zählen sind bis zu 7849 mg in 100 Gramm getrockneter Beeren enthalten. Besonders hervorzuheben sind die Polyphenole als Antioxidantien.

Interessant ist der Anteil an Blausäure (Amygtalin), da organische Fruchtsäuren einen Teil der Inhaltsstoffe ausmachen. Jedoch ist diese nur sehr gering, nämlich lediglich zu 0,6-1,2 mg /100 g enthalten, weshalb der Verzehr diesbezüglich unbedenklich ist.

Folgende Zusammensetzung kann im Durchschnitt festgehalten werden:

Primäre Pflanzenstoffe:

  • 85 % Wasser
  • 1,3 % organische Fruchtsäuren (Bernsteinsäure, Citronensäure, Blausäure, L-Apfelsäure, Chinasäure)
  • 15 % Kohlenhydrate (Zucker, Pektine und Ballaststoffe)
  • 0,3 – 0,5 % Pektin
  • Vitamin E (Tocopherol)
  • Vitamin K
  • Provitamin A (erst im Körper in Vitamin A umgewandelt.)
  • Vorstufe von Vitamin A
  • Folsäure (Vitamin B9)
  • Riboflavin (Vitamin B2)
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Eisen
  • Calcium
  • Kalium
  • Zink
  • Jod

Sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Polyphenole (antioxidative Wirkung)
  • Anthocyane
  • Oligomere Proanthocyanidine – OPC
  • Tannin

Ebenfalls hervorzuheben ist der hohe Kaliumgehalt mit 218 mg/100g. Außerdem stecken 0,93 mg Eisen und 0,0064 mg Jod in 100 g Aronia-Beeren. Auch der Calciumgehalt ist positiv und beträgt 121 mg / 100 g.

Die antioxidative Wirkung soll diversen Quellen zufolge bei 160 TE (Oxygen Radical Absorbance Capacity ) pro Gramm liegen – das ist dreimal so viel wie Heidelbeeren, Brombeeren oder Schwarze Johannisbeeren aufzuweisen haben und achtzigmal mehr als bei Äpfeln. Der genannte TE Wert gilt als durchschnittlicher Messwert, der auf dem Portal aronia-swiss angegeben wird.

Nährwerte und Kalorien der Schwarzen Apfelbeere

Bezüglich der Nährwerte lässt sich sagen: Aronia-Beeren weisen 114 Kalorien pro 100g auf. Daneben noch etwa 3 Gramm Ballaststoffe und 2,5% Eiweißanteil. Fett ist nur sehr wenig enthalten, nämlich knapp 2%.

Aronia-Beeren Wirkung und Anwendung laut Studien

Auf der Basis traditioneller Verwendung gibt es diverse Anwendungsgebiete. Diese wurden in unterschiedlichen Forschungsarbeiten und Studien untersucht. Die Inhaltsstoffe der Schwarzen Apfelbeere sollen unter anderem bei vielen Krankheitsbildern nützlich sein. Da es sich jedoch beim Aronia-Beeren Extrakt nicht um ein medizinisch zugelassenes Präparat, sondern um ein Lebensmittel, beziehungsweise um eine Nahrungsergänzung handelt dürfen Hersteller keine Heilwirkungen versprechen. Der Einsatz bei folgenden Krankheitsgebieten wurde in diversen Studien untersucht und brachte teils sehr gute Ergebnisse. Dennoch fand bisher keine offizielle medizinische Zulassung der Pflanze für den Verkauf mit diesen Wirkungsbeschreibungen durch die EFSA statt. Beschrieben wurde unter anderem in Studien der Einsatz bei:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arterienverkalkung, hohen Cholesterinwerten, Scharlach und Masern, Erkältungskrankheiten, Diabetes mellitus, Krebs, Augenerkrankungen wie Grauer Star, Leber und Galle sowie Nieren, Darmbeschwerden, Infektionskrankheiten und Harnwegsinfektionen.

Die antioxidative Schutzwirkung der verschiedenen Anthocyane, die der Pflanze zugute kommt soll außerdem entzündungshemmend beim Menschen auf die Leber – und den Verdauungstrakt wirken. Bewiesen ist dies bisher nicht. Es gibt Hinweise, dass die Bauchspeicheldrüse ebenfalls von Aronia profitieren könnte. Die bezugnehmenden Studien sind im Anhang als Quellen verlinkt.

Gesundheitliche Verwendung laut Tradition

Bereits bei den Ureinwohnern in Amerika wurde die Frucht vielfach als Nahrungsmittel und Heilmittel eingesetzt. Besonders als Kraftnahrung und Reiseproviant war sie gefragt. Die getrockneten Beeren wurden zum Beispiel auch zu Pulver verarbeitet. Auf diese Weise konnten wichtige Vitamine auch für den Kampf gegen Erkältungskrankheiten zugeführt werden. In Russland gilt die Beere außerdem heute noch als Allround Hausmittel. Damals schon wurde in Russland erkannt, dass die „Aronia melanocarpa“ vorbeugend gegenüber vielen Beschwerden sein soll.

Vorrangig hilfreich ist die Aronia-Beere unumstritten vor allem dann, wenn zum Beispiel durch mangelhafte Ernährung, die wichtigen Phytamine fehlen oder nur mangelhaft zur Verfügung stehen. Da der Gehalt an Antioxidantien höher als bei anderen Früchten ist soll die Beere dabei helfen oxidativen Stress abzubauen. Immunsystem, Abwehrkräfte und Co sollen so profitieren.

Auch entzündungshemmende Eigenschaften werden der Pflanze nachgesagt. Trotz des Mangels an weitreichenden Studien am Menschen gibt es sehr viele Hinweise und Quellen, die auf den Nutzen bei zahlreichen Zivilisationskrankheiten hindeuten. Es ist noch nicht genau geklärt eben aufgrund fehlender weiterer Humanstudien, ob die Aronia-Beeren und der Aroniasaft einfach nur Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Eigenschaften sind oder sogar therapeutisch eingesetzt werden könnten.

Aronia Nebenwirkungen

Selten kann es zu Magenproblemen oder Bauchschmerzen kommen. Grundsätzlich sind jedoch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten. Die Gerbstoffe werden nicht von jedem Menschen gut vertragen. Gerade bei Menschen mit überempfindlichen Magen muss man deshalb etwas vorsichtig sein.

Aroniasaft

Aroniasaft kann aus frischen Beeren selbst hergestellt oder aber fertig in Flaschen abgefüllt gekauft werden. So kann man mit Hilfe des Direktsafts aus den Apfelbeeren von den Inhaltsstoffen profitieren. Auch als Heißgetränk ist der Saft beliebt. Der populäre Konsum des Aroniasafts ist vor allem auf den hohen Flavonoid-, Folsäure, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalt zurückzuführen sowie den enthaltenen Antioxidantien.

Angeblich soll Aroniasaft bei Bluthochdruck helfen, jedoch gibt es hier nur unzureichende Studien und keine wissenschaftlichen Beweise, die dies untermauern. Es wird jedoch berichtet, dass in Untersuchungen aus der ehemaligen Sowjetunion Blutdrucksenkungen beim Einsatz von Aroniasaft erreicht wurden. Hierzu existieren allerdings keine genaueren Angaben über die Patienten und die Dauer der Anwendung.

Aroniasaft kann während und nach den Mahlzeiten zu sich genommen werden. Besser nicht auf nüchternen Magen. Kocht man den Saft, so sinkt der Säuregehalt. 150 ml des Saftes am Tag werden als Dosierung zur Einnahme von den meisten Herstellern empfohlen.

Verwendung in der Küche

Aronia schmeckt säuerlich- herb und zusammenziehend hat aber ein gutes Beerenartiges Aroma. Deswegen harmoniert Aronia mit anderem, süßerem Obst sehr gut. Aronia kann sogar frisch und zerkleinert Obstsalaten und Müslis zugesetzt werden oder getrocknet mit anderen Trockenfrüchten gemischt werden. Aroniasaft lässt sich gut mit süßem Apfelsaft oder anderen eher süßen Säften mischen. Auch für Gelee ist Aronia geeignet.

Geschmack von Aroniasaft und Beere

Der Geschmack von Aronia ist sehr herb, sauer und wie Sauerkirsche oder Schlehen. Die Früchte müssen entweder stark gesüßt werden oder mit anderen süßen Früchten gemischt werden, wobei die Aronias gut zerkleinert werden sollten. Aronia hat einen hohen Gehalt an sekundären Inhaltsstoffen wie Flavonoide und Polyphenole – dafür kann man mit anderen Säften und Früchten den Vitamingehalt aufstocken. Die Schwarze Aronia hat einen schöne tiefrote Saftfarbe.

Getrocknete Aronias können kleingeschnitten in kleinen Mengen Müslis zugesetzt werden als säuerlicher interessanter Kontrast zu Rosine und Co. Aronia Pulver kann im Smoothie verarbeitet werden. Auch gibt es Kapseln und Tabletten, beziehungsweise Ampullen als Nahrungsergänzungsmittel.

Zusammen mit Preiselbeeren oder Cranberries verarbeitet ergeben sie eine schmackhafte Beilage zu herzhaften oder Fleischgericht wie z.B. Wild oder Gans. Auch können Aroniniastückchen zusammen mit Wacholder Wild und anderes intensives Fleisch würzen. Als Gelee zusammen mit Quitte und Äpfeln bekommt der Aufstrich ein intensiveres Aroma und eine schöne rote Farbe.

Aronia ist gut zusammen mit Roten Trauben zu entsaften, da der Traubensaft sehr süß ist und von der Säure im Geschmack und Haltbarkeit sowie der roten Farbe der Aronias profitiert. Ebenso mit Weissen Trauben- , Birnen- oder Apfelsaft.

Ansonsten kann jedwedes Küchen-Rezept für Schlehen oder auch Preiselbeeren sowie Cranberries erst einmal in einer kleinen Menge an Aronias versucht werden, wobei vielleicht eine kleinste Menge an Wasser oder Apfelsaft zugesetzt werden muss, da Aronias nicht so viel Feuchtigkeit enthalten wie die anderen Früchte.

Aronia-Beeren kaufen

Beim Kauf von frischen Aronias ist darauf zu achten, dass die Früchte prall und aromatisch sind, und nicht bloß sauer. Aronias halten im Kühlschrank wochenlang, und eingezuckert 1:1 in der Kühlung  fast den ganzen Winter.

In Deutschland ist die frische Aronia-Beere jedoch nur sehr schwer zu bekommen. Hier greift der Verbraucher meist auf Ampullen oder Direksaft zurück, um von den Inhaltsstoffen zu profitieren. Diese Produkte kann man im Internet beziehen.

Studien zur Aronia-Beere

Leber und Nieren:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5230775/

Biologische Aktivitäten:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20170359

Aronia als medizinische Pflanze:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17408071