Was bedeutet wenn man eine Fledermaus sieht?

WICHTIG: Bitte versuchen Sie als Laie nicht, eine Fledermaus zu versorgen. Übergeben Sie Fledermäuse immer sofort einem fachkundigen Experten.

Denn neben der richtigen Handhabung müssen die Tiere auch adäquat untergebracht, medizinische behandelt und wieder ausgewildert werden. All dies ist ohne Fachkenntnisse und Erfahrung nicht zu machen.

Bitte zögern Sie nicht – es zählt im Notfall jede Minute, auch wenn die Fledermaus einen scheinbar gesunden und fitten Eindruck macht. Dieser Eindruck täuscht oft, denn Wildtiere mobilisieren unter Stress ihre letzten Kräfte!

Direkte Ansprechpartner finden Sie hier: http://www.fledermausschutz.de/ansprechpartner/

Regelmäßig werden verletzte oder geschwächte Fledermäuse gefunden.

Was können Sie nun für die Fledermaus tun?

Zuerst einmal sollte die Fledermaus an einen sicheren Platz gebracht werden. Besonders geeignet sind Stellen, die etwas erhöht liegen und Schutz vor dem Wetter bieten. Zum Beispiel Wände unter Dachüberhängen. Die Fledermäuse sollten nicht im Regen und nicht in der prallen Sonne hängen.

Doch verhalten Sie sich hierbei bitte vorsichtig!

Da die Tiere ein spitzes Insektenfressergebiß besitzen, können schmerzhafte Verletzungen entstehen. Fledermäuse sollten deshalb nur mit Handschuhen angefaßt werden! Die Tiere sind harmlos, doch ist es möglich, daß Fledermäuse mit einem Tollwutvirus infiziert sind.

Dieses Virus ist nicht mit der bei Füchsen auftretenden Wildtollwut identisch, es handelt sich hierbei vielmehr um eine fledermauseigene Tollwut. Diese Tollwut ist aber auch auf den Menschen übertragbar, doch nur über Bissverletzungen. Dieses Virus tritt bei Fledermäusen sehr selten auf. Aus NRW sind bislang nur zwei Fälle bekannt geworden.

Besonders wichtig ist es, den entkräfteten Tieren Wasser anzubieten. Hierzu können Sie einen Wassertropfen auf dem Stiel eines Kaffeelöffels der Fledermaus an das Maul halten. Besser geht es allerdings mit einer Pipette. Die Tiere werden es dankbar auflecken. Bitte achten Sie darauf, daß kein Wasser in die Nasenlöcher gelangt.

Da Fledermäuse reine Insektenfresser sind, ist eine Ernährung der Tiere recht schwierig. Als Ersatz für die gewohnte Nahrung können Mehlwürmer dienen. Mitunter wollen die Fledermäuse diese Käferlarven aber nicht annehmen. Hier hilft es mitunter, die Mehlwürmer auszuquetschen und das Innere zu verfüttern.

Anschließend warten Sie ab, ob die Fledermaus am Abend nicht doch wieder abfliegt. Bitte die Tiere selbständig starten lassen, nicht hochwerfen! Sollte die Fledermaus nicht abfliegen oder Verletzungen erkennbar sein, muß das Tier weiter versorgt werden. Näheres hierzu erfahren Sie von uns.

Wir helfen Ihnen gerne weiter.


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Was bedeutet wenn man eine Fledermaus sieht?

Sie haben plötzlich eine Fledermaus im Haus? Das kann schnell passieren, denn Fledermäuse leben oft in der Nähe des Menschen, auch in unseren Städten. Auch im Schlafzimmer sind die kleinen, scheuen Jäger kein Grund zur Sorge. Wir verraten, was Sie tun müssen.

Hilfe erhalten Sie auch von bayerischen Fledermausbetreuern und über den Fledermaus-Notruf des Landesbund für Vogelschutz. Weitere Infos hier:

Auf dem Weg in ihr Winterquartier halten insbesondere junge, unerfahrene Fledermäuse gekippte Fenster mit Gardinen dahinter für ein erstklassiges Versteck. Sie klammern sich oben an den Falten der Gardinen fest und schlummern dort tagsüber. Stören Sie die Fledermaus am besten nicht im Schlaf und fassen Sie sie nicht an, denn verschreckte Tiere können auch mal zubeißen. Am leichtesten werden Sie sie wieder los, indem Sie das Fenster am Abend offen lassen: Die Fledermaus wird zum nächtlichen Jagen wieder ausfliegen. Danach sollten Sie das Fenster ein paar Tage geschlossen halten, damit nicht ausgerechnet Ihr Schlafzimmer zum Winterquartier erkoren wird.

Wer sich nicht sicher ist, ob auf seinem Dachboden Mäuse oder Fledermäuse leben, kann das mit einer einfachen Methode feststellen: Fledermäuse produzieren kleine Kotpellets, die dem Kot von Mäusen ähneln. Fledermauskot lässt sich aber auf der Hand zerreiben, während sich der von Nagetieren kneten lässt.

Weltweit sammeln und untersuchen Forscher Proben von Fledermauskot. Der Grund: Viele Viren, deren Ursprung nicht bekannt war, wurden auf Fledermäuse zurückgeführt. Laut einer internationalen Studie vom Dezember 2012 unter Leitung des Bonner Virenexperten Christian Drosten übertrugen sich die Erreger von Masern, Mumps und weiteren Krankheiten von den Tieren auf den Menschen. "Diese Tiere leben in sehr großen Sozialverbänden mit zum Teil Millionen Exemplaren", erklärte Drosten. "Der enge Kontakt begünstigt die Ansteckung untereinander und sorgt für eine große Vielfalt an zirkulierenden Viren."

Auch im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kamen Fledermäuse im Jahr 2020 als Wirt neuer Viren wieder ins Gespräch. Aller Wahrscheinlichkeit nach existierte das neuartige Coronavirus zunächst nur in Fledermäusen. Über einen Zwischenwirt, möglicherweise das Schuppentier (Pangolin), sprang es auf den Menschen über.

Was bedeutet wenn man eine Fledermaus sieht?

Ein Großes Mausohr im Flug

Fassen Sie einen Fledermaus-Findling bitte nur mit Handschuhen an. Fledermäuse sind Wildtiere und empfinden es als Angriff, wenn sie berührt werden. Sie versuchen sich zu verteidigen, und mit ihren spitzen Zähnen gelingt ihnen das normalerweise recht gut. In seltenen Fällen können dabei Krankheiten übertragen werden.

Bringen Sie das Tier an einen sicheren, wettergeschützten Platz. Und haben Sie Geduld: Warten Sie ab, ob die Fledermaus am Abend nicht von alleine wieder abfliegt. Wenn nicht, setzen Sie das Tier in einen kleinen, mit Küchenkrepp ausgelegten Karton und benachrichtigen einen Fachmann für Fledermausschutz.

Bieten Sie der Fledermaus Wasser an. Das funktioniert am besten, wenn Sie dem Tier einen Wassertropfen auf dem Stiel eines Kaffeelöffels ans Maul halten. Noch besser geht es mit einer Pipette. Bitte achten Sie darauf, dass kein Wasser in die Nasenlöcher gelangt.

Was bedeutet wenn man eine Fledermaus sieht?

Großer Abendsegler - heißt Wintergäste willkommen

Fledermäuse - einheimische und zugereiste - kennen keine Berührungsängste. Das haben Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin herausgefunden. Einige Fledermausarten wie der Große Abendsegler kommen aus Skandinavien und Osteuropa nach Deutschland. Da alte Baumbestände und mit ihnen große Baumhöhlen schwinden, sind Fledermauskästen umso wichtiger, die bedrohte Art zu erhalten. Die Wissenschaftler wollten wissen, ob nur einheimische Fledermäuse in diesen Kästen nisten oder auch zugeflogene Wintergäste. Nach der Analyse von Fellproben und anhand der Beringung war klar: 70 Prozent der Großen Abendsegler stammen aus der Region, 30 Prozent sind Zuwanderer. Ein positives Beispiel für ein Integrationsprojekt, finden die Forscher.

Deutschland gilt als tollwutfrei, doch das bezieht sich auf die für den Menschen gefährliche Fuchstollwut. Fledermäuse erkranken gelegentlich an einem eigenen Tollwut-Virus, dem "Europäischen Fledermaus-Tollwutvirus". Doch auch diese Erkrankung ist selten: Von 1977 bis 2018 wurden laut dem für Tierkrankheiten zuständigen Friedrich-Löffler-Instut (FLI) in Deutschland 318 mit Tollwut infizierte Fledermäuse gezählt. Im gleichen Zeitraum gab es weltweit fünf humane Todesfälle, die durch einen Biss tollwut-infizierter Fledermäuse verursacht wurden, kein einziger davon ereignete sich in Deutschland.

Vorsicht ist dennoch angebracht: Auch an der Fledermaus-Tollwut kann man sterben. Das ist in Deutschland aber noch nie vorgekommen. Insgesamt sind nur wenige Einzelfälle in Europa bekannt. Sollten Sie gebissen werden: Lassen Sie sich schnellstmöglich impfen! Die gängigen Tollwut-Impfstoffe helfen auch gegen den Fledermausvirus und können auch nachträglich verabreicht werden.

Tollwütige Fledermäuse befinden sich meist auf dem Boden und zeigen ein auffälliges Verhalten: Sie beißen um sich, attackieren Gegenstände, haben Schluckbeschwerden, sind oft orientierungslos oder zeigen Lähmungen, die sie flugunfähig machen. Wenden Sie sich in diesem Falle unbedingt an die zuständigen Fledermausstellen. Jagende oder schlafende Tiere, herabgefallene Junge oder Fledermaus-Kot sind dagegen ungefährlich.

Aus dem Nest gefallene Fledermaus-Babys schreien jämmerlich, das hört man mit dem Fledermausdetektor. Findet man ein solches Junges, setzt man es einfach wieder in sein Quartier. Zuvor kann man es zur Stärkung mit ein paar Tropfen Wasser versorgen, die man ihm am besten vorsichtig auf einem Pinsel anbietet. Denn Fledermausjunge ertrinken schnell.

Ist das "Nest" nicht erreichbar, kann man der Mutter helfen, ihr Junges wiederzufinden. Man benötigt dazu eine Schüssel, damit der Findling nicht entwischt, eine Schachtel als Landeplatz und ein Tuch. Am Abend stellt man die Schachtel in die Schüssel, legt das Tuch darauf und setzt dort das Junge ab. Die Mutter hört die - für uns lautlosen - Schreie des Jungen und fliegt herbei, um das Junge aufzunehmen.

  • Fledermausexperte Andreas Zahn zu Gast bei Magarita Wolf: am 24. März 2017 um 10.05 Uhr in "Habe die Ehre!", BR Heimat
  • Fledermausdorf Martinszell: am 21. September 2016 um 16.15 Uhr in "Wir in Bayern", BR Fernsehen
  • Humamedizinerin rettet Fledermausleben: am 22. August 2011 um 10.05 Uhr im Notizbuch, Bayern 2