Unterschied zwischen ec und kreditkarte

In Deutschland kommt die EC-Karte beim bargeldlosen Zahlungsverkehr weitaus häufiger zum Einsatz als die Kreditkarte. Während in Hotels, Restaurants, Tankstellen und Mietwagenfirmen Kreditkarten gerne gesehen werden, sind sie bei alltäglichen Geschäften an Kassen in Supermärkten eher selten zugelassen. Der Grund dafür liegt darin, dass das Bezahlen per Kreditkarte an den Akzeptanzstellen teilweise hohe Provisionen kostet. Nicht immer sind diese bereit, dafür aufzukommen. Im Gegenzug bieten Kreditkarten aus unserem Vergleich aber einen höheren Schutz vor Rückbuchungen mangels Kontodeckung. Weil die Kreditkarten Gesellschaft den fälligen Betrag vorstreckt, hat die Akzeptanzstelle keine weitere Verwaltungsarbeit bei Zahlungsschwierigkeiten.

Zinsvorteile der Kreditkarten nutzen

Unterschied zwischen ec und kreditkarte
Ein weiterer Unterschied zwischen EC- und Kreditkarte liegt in der Kontobelastung. Bei Zahlungen mit der EC-Karte wird der Rechnungsbetrag direkt und mit sehr wenig Zeitverzögerung vom Girokonto abgebucht. Kreditkarten ermöglichen ihren Besitzern dagegen Zinsvorteile, denn die Abrechnung erfolgt erst am Monatsende. Außerdem kann die in Anspruch genommene Summe in bequemen Monatsraten getilgt werden. Damit erhöht die Kreditkarte die finanzielle Flexibilität ihres Besitzers.

Unterschiedliche Haftungsgrenzen

Wird die EC-Karte oder die Kreditkarte gestohlen oder geht diese verloren, werden auch Unterschiede bei den Haftungsgrenzen erkennbar. Während die Eigenhaftung bei Verlust der Kreditkarte auf maximal 50 Euro beschränkt ist, gelten für EC-Karten uneinheitliche Regelungen, die von Bank zu Bank unterschiedlich sind und höher ausfallen können. Bei den Kreditkarten gilt dies für alle Modelle, egal ob gebührenfreie, Prepaid-Varianten oder klassische Modelle.

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Unterschied zwischen ec und kreditkarte

von Thorsten Schierhorn, 16.02.2022

Die Deutschen lieben ihre EC-Karte, die eigentlich schon längst Girocard heißt. Fast jeder hat eine. Die Kreditkarte hingegen ist für viele bestenfalls die Ersatzlösung. Aber wieso eigentlich? So manches Vorurteil gegenüber der Kreditkarte erweist sich bei näherem Hinsehen als falsch. Mehr noch: Eine Kreditkarte bietet manchen Vorteil. Die KlarMacher haben einmal genauer hingeschaut.

„Die Welt spricht Visa“ heißt ein beliebter Werbespruch. Und tatsächlich: Über drei Milliarden Visa Karten wurden bisher ausgegeben. Weltrekord! In rund 50 Millionen Geschäften und Shops rund um den Globus kann man mit dem Plastikgeld der Marke bezahlen. Von Südamerika über Afrika bis nach Fernost.

Die Girocard – bis 2007 offiziell „EC-Karte“ – kann da nicht mithalten. Sie ist eigentlich ein rein deutsches System. Damit sie im Ausland funktioniert, müssen die Banken sie mit einem Kreditkartensystem kombinieren – in der Regel V-Pay (von Visa) oder Maestro (von Mastercard). Nur so ist ein Einsatz der Girocard außerhalb Deutschlands möglich – wenn denn ein Händler eines dieser beiden Zahlungssysteme akzeptiert.

Ansonsten sind Sie mit der Kreditkarte im Ausland auf der sicheren Seite – und oft ist sie geradezu Pflicht. Zum Beispiel, wenn Sie sich ein Auto mieten wollen. Eine Girocard oder Bargeld als Kaution? In der Regel so gut wie unmöglich. Bezahlen mit Girocard in den USA? Da hätten Sie vermutlich sogar mit Monopoly-Geld größere Chancen.

Übrigens: Mastercard will das Maestro-System ab Juli 2023 einstellen. Dann wird es mit Girocards im Ausland noch schwieriger. Bezahlen oder Geld abheben ist dann vermutlich nur noch in Deutschland möglich. 

Unterschied zwischen ec und kreditkarte

© istock/martin-dm/2017  Mit der Kreditkarte ist auch das Extra-Schnäppchen noch drin – ohne dass Dispo-Zinsen drohen.

Wenn Sie mit Ihrer Girocard bezahlen, dann wird das Geld direkt von Ihrem Girokonto abgebucht. Und wenn da gerade Ebbe herrscht? Kein Problem, Sie haben ja einen Dispo, offiziell Dispositionsrahmen genannt. Der Haken an der Sache: Wenn Sie auf diese Weise Ihr Konto überziehen, werden hohe Zinsen fällig. Bis Sie es wieder ausgeglichen haben, kommt Sie das geliehene Geld teuer zu stehen.

Bei einer Kreditkarte ist der Name Programm. Hiermit bezahlen Sie, ohne dass Ihr Konto sofort belastet wird. Sie bekommen also im wahrsten Sinne des Wortes Kredit. (Mehr dazu lesen Sie im Artikel „Wer bezahlt hier eigentlich was“ oder: Wie funktioniert eine Kreditkarte?) Und der ist bis zum vereinbarten Rückzahldatum zinsfrei. Wenn Sie also rechtzeitig wieder flüssig sind und das Kreditkartenkonto ausgleichen, kostet Sie das keinen müden Cent.

Keine Frage: Als Ersatz für Bargeld im Supermarkt und Co. ist die Girocard in Deutschland enorm praktisch. Sie wird quasi überall akzeptiert, ihr Einsatz kostet nichts, und mit einigen kann man auch schon kontaktlos per NFC bezahlen.

In den virtuellen Welten des Internets sieht die Sache schon anders aus. Da können Sie mit der Girocard oft wenig anfangen. Wenn Sie per direkter Abbuchung von Ihrem Girokonto bezahlen wollen, dann muss der Händler schon ein entsprechendes Bezahlsystem anbieten wie zum Beispiel giropay, paydirekt oder Sofortüberweisung.

Eine Kreditkarte dagegen ist für einen Onlineshop so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Mehr noch: Sie kommen sogar schneller an Ihre Bestellung. Denn beim Einsatz einer Kreditkarte erhält der Händler eine Zahlungsgarantie von der Kreditkartengesellschaft. Weil er deshalb sein Geld sicher bekommt, kann er den Auftrag sofort ausführen und die Ware verschicken. Für so eine Garantie müsste der Händler bei einer Zahlung per Girocard schon nach der PIN fragen – die Sie aber nicht in Onlineshops eingeben sollten. Stattdessen müssen Sie den Umweg über Zahlungsdienstleister wie etwa Sofort gehen. Und auch dann verschickt der Händler Ihre Ware vielleicht erst dann, wenn Ihr Geld auf seinem Konto eingegangen ist – das Paket an den Kreditkarten-Nutzer ist da schon längst auf dem Weg.

Unterschied zwischen ec und kreditkarte

© istock/filadendron/2018  Mit einer Kreditkarte sind Sie in so gut wie jedem Onlineshop gern gesehen.

Sie wollen doch einmal das gute alte Bargeld in der Hand halten? Dann ab zum Automaten und ein paar Scheine gezogen. Das geht fast immer mit der Girocard und in vielen Fällen auch mit der Kreditkarte. Am Automaten verraten Symbole, welche Kartensysteme er akzeptiert.

Bei einer Girocard ist das Geldabheben kostenlos, wenn der Automat der Bank gehört, von der Sie die Girocard haben. Manche Banken haben sich auch einem Verbund angeschlossen, zum Beispiel der Cash Group (Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Commerzbank, Postbank). Die Sparkassen sind in einem eigenen Verbund zusammengeschlossen. Der Vorteil für Sie: Sie können jeden Automaten des Verbundes Ihrer Bank kostenfrei nutzen. Aber Vorsicht: Wenn der Automat zu einer anderen Bankengruppe gehört, dann können kräftige Gebühren anfallen, meistens als prozentualer Betrag auf die ausgezahlte Summe oder als Pauschale. Die Gebühreninformationen stehen am Automaten.

Mit einer Kreditkarte haben Sie eine größere Auswahl an Automaten, bei denen Sie gebührenfrei Geld abheben können – zumindest mit einer Visa Karte. Denn Visa verlangt von den Betreibern von Geldautomaten, dass sie keine Gebühren bei Kunden anderer Banken erheben. Wenn dann auch der Kreditkarten-Anbieter keine Gebühren erhebt, kommen Sie fast überall kostenfrei an Bargeld.

Übrigens: Gebührenfrei Geld abheben mit einer Visa Karte können Sie mit beiden Kreditkarten der Hanseatic Bank. Es entsteht keine Fremdwährungsgebühr. Aber Achtung: Wenn Sie am Automaten nicht die Landeswährung wählen, sondern einen Euro-Betrag, kann es sein, dass der Automatenbetreiber für die Umrechnung eine Gebühr erhebt.

Mastercard überlässt die Gebührenfrage den Automatenbetreibern, weshalb es vor allem bei mancher Sparkasse zu Extrakosten kommt.

Im Ausland dagegen kassieren viele Automatenbetreiber Gebühren, egal ob bei Girokarten (wenn das Geldabheben überhaupt klappt) oder bei Kreditkarten.

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