Hinweis: Aktuelle Einschätzungen zur Gefährdungslage „Aluminium in Kosmetikprodukten“ beleuchten wir in diesem Artikel… Show Kristall-Deos enthalten ebenfalls AlumniumDeokristalle, auch Kristalldeo, Alaun, Alaunkristall (frz. Pierre d’Alun) oder Mineral-Deo genannt, bestehen aus gläsern-festem, auskristallisiertem Aluminiumkaliumsulfat (auch Kaliumaluminiumsulfat), ein Doppelsalz von Kalium und Aluminium. Funktionsweise der enthaltenen Sulfate
HerstellungDie Herstellung erfolgte früher durch Eindampfen der salzhaltigen Lösung, die aus gebranntem Alunit (Alaunstein) oder Tonschiefer hergestellt wurde. Heutzutage können diese Kristalle industriell in sehr großen Mengen gezüchtet werden (Kristallzucht). Für diese Massenherstellung wird Bauxit (Aluminiumerz) in Schwefelsäure gelöst. Dem unter Abscheidung von Kieselsäure gewonnenen Aluminiumsulfat (schwefelsaure Tonerde) wird Kaliumsulfat hinzugefügt und die Lösung beider Sulfate (Salze) nach Reinigung auskristallisiert. Neben diesen Reinkristallen aus 100 % Aluminiumkaliumsulfat werden vorallem gegossene „Kristalle“ angeboten, erkennbar an der opaquen weißen Farbe, der runden Form und glatten Oberfläche. Ein klassisches Rezept verwendet 70 % Aluminiumkaliumsulfat, 9 % Aluminiumchlorid und je 7 % Eisensulfat, Kupfersulfat und Zinksulfat. Die Salze werden gemischt, aufgeschmolzen und in Stiftform gegossen. Im Handel sind auch Stifte aus 11 % Kalialaun und 89 % Aluminiumsulfat erhältlich. Es gibt durchaus auch echte Naturkristalle mit desodorierender Wirkung zu kaufen. Diese Kristalle erinnern optisch an einen Bergkristall, mit nur leicht trüber Klarheit und glatten Flächen. Verständlicherweise haben diese Produkte ihren Preis, wodurch sie sich kaum für die alltägliche Hygiene eignen und hier deshalb keine weitere Betrachtung finden. HistorieSchon im antiken Rom wurde Alaunschiefer für kosmetische Zwecke (u.a. als Antitranspirant) genutzt, in seiner reinen Kristallform wurde Alaun im 15. Jahrhundert ein wertvolles Handelsgut, da die natürlichen Alunit-Vorkommen kaum erschlossen waren und die Herstellung in der einzigen europäischen Alaunhütte (Tolfa, Italien) streng durch den Vatikan reglementiert war. Die Florentiner Familie der Medici besaß das alleinige Vergütungsrecht für Alaun, welches für die Tuch- und Lederherstellung damals unerlässlich war. Als sich um 1500 im nördlichen, protestantisch geprägten Europa mehr und mehr die freie Alaunherstellung aus Schiefer durchsetzte, brach das päpstliche Handelsmonopol zusammen. In der späten Renaissance und den darauffolgenden Jahrzehnten verlor Alaun immer mehr an Bedeutung, weil durch die unregulierte Herstellung immer mehr „unreines“ Mineral auf den Markt kam. In der Kosmetik spielte Alaun aufgrund der damaligen Medizin- und Hygienebräuche in Folge keine bedeutende Rolle mehr. Kritik an Deo-Kristallen und Nachteile von Alaun
Gut duften will jeder. Aber das Frischegefühl mit Juckreiz, Entzündungen und womöglich sogar Krebs und Alzheimer bezahlen? Dieser Preis dürfte zu hoch sein… Kein Wunder, dass immer mehr Menschen Deos mit Aluminium ablehnen und auf Naturkosmetik umsteigen. Wie gefährlich sind die Schweißkiller tatsächlich? Unsere Abrechnung.
Ob Aluminium als Zutat in Eurer Kosmetik steckt, könnt Ihr trotz der vielen INCI-Bezeichnungen relativ leicht herausfinden. Fast immer tauchen nämlich die Begriffe Aluminium oder Aluminum als Bestandteil auf. Die bekanntesten Vertreter sind Aluminum Chlorohydrate, Aluminum Chloride, Aluminium Stearate, Aluminum Powder und Aluminum Zirconium Tetrachlorohydrex. Wird Aluminium als kosmetischer Farbstoff verwendet, erkennt Ihr ihn an dem Kürzel CI 77000. Was ist Aluminium eigentlich?Aluminium ist ein Leichtmetall und das dritthäufigste Element der Erde. In der Natur kommt Aluminium fast ausschließlich gebunden vor, z. B. in Ton oder Granit, in dem es in Form kleiner Glimmerpartikel aufblitzt. Lediglich aus dem Erz Bauxit lässt es sich in größerer Menge gewinnen, indem man das Metall mit Natronlauge löst und anschließend in speziellen Öfen weiterverarbeitet. Die Herstellung erfolgt meist in Australien oder in Ländern der Dritten Welt. Weil das Metall rostfrei ist und sich leicht formen lässt, wird Aluminium gern im Maschinenbau für Autokarosserien, Flugzeuge, Motor- und Getriebegehäuse eingesetzt. Es dient in Getränkedosen und Alufolie zur Verpackung und kommt in Scannern, Kochgeschirr sowie Prothesen vor, um nur einige der Verwendungsmöglichkeiten aufzulisten. Da Aluminium einen antiseptischen Effekt hat und mit Säuren reagiert, lässt es sich auch zur Wasseraufbereitung, für Zahnpasta und in Medikamenten gegen Sodbrennen nutzen. In der Kosmetik wird es vor allem in Form von Aluminiumsalzen in Deos verwendet, aber auch pur als funkelnder Farbstoff in Schminkprodukten. Zu der schweißdrosselnden Wirkung kommt es, weil die Aluminiumsalze mit den Eiweißbausteinen unserer Haut reagieren und klitzekleine Klümpchen bilden, die wie winzige Stöpsel die Feuchtigkeitsabgabe bremsen. Warum ist Aluminium problematisch?Durch den tagtäglichen Kontakt mit Aluminium wird es auch in unseren Körper aufgenommen. Gesunde Menschen scheiden einen Großteil des Stoffs über die Niere wieder aus, aber trotzdem kommt es immer wieder zu Ansammlungen. Von Kochgeschirr mit Aluminium oder der Aufbewahrung von säurehaltigen Speisen in Alufolie rät das Bundesinstitut für Risikobewertung deshalb inzwischen ab. In der Kosmetik stehen besonders die Salze in der Kritik, da sie im Gegensatz zu dem in Make-up verwendeten Aluminiumpulver löslich sind. Manchmal verschließen aluminiumsalzhaltige Deos die Poren so intensiv, dass sich der Schweiß in den Drüsen staut und es zu Juckreiz und Entzündungen kommt. Wer so ein Produkt direkt nach dem Rasieren der Achseln benutzt, ist besonders gefährdet. Denn dabei entstehen mikrofeine Risse in der Haut, durch die der Wirkstoff tief eindringen kann. Schlimmer ist jedoch, dass es inzwischen mehrere Studien gibt, die auf einen Zusammenhang zwischen Aluminium und der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer hindeuten. Allerdings hat dies bislang zu keinerlei Konsequenzen geführt. Fakt ist, dass sich sowohl in Lymphknoten und Tumorgewebe von Brustkrebspatientinnen als auch in den Gehirnen von Menschen mit Alzheimer ungewöhnlich hohe Aluminiumwerte nachweisen lassen. Die Universität Genf hat 2012 zudem herausgefunden, dass Aluminiumsalze die Zellen verändern können. Erdrückende Tatsachen, findet der Toxikologe Dr. Chris Exley von der britischen Universität Keele. Er rief daher in dem Dokumentarfilm „Die Akte Aluminium“ eindringlich zu einer schnellen Klärung auf. Unser FazitWer sich vor Aluminium schützen will, sollte sich nicht auf die langsam mahlenden Mühlen der Behörden verlassen, sondern selbst aktiv werden. Lebensmittel könnt Ihr in Edelstahltöpfen kochen, Getränke in Glasflaschen kaufen und für die Schönheit Naturkosmetik benutzen. Da stecken Aluminiumsalze garantiert nicht drin. Deos mit ätherischem Salbei-, Nelken-, Thymian– oder Ingweröl verengen die Poren nur sehr moderat und bekämpfen stattdessen vor allem die Bildung von Müffelbakterien. Deo-Kristalle aus Alaun, einem Schiefergestein, zügeln den Schweißfluss, ohne die Poren zu verstopfen. Die gibt es sogar als Roll-on oder Pump-Spray. Noch mehr spannende Fakten über Naturkosmetik-Deos erfahrt Ihr hier. Hier findet Ihr alle Beiträge unserer Serie „Du kommst hier nicht rein“. [Anzeige] |