Die gute Nachricht für alle Marmeladenköche: Egal, ob Sie die Gläser nach dem Befüllen umdrehen oder nicht - Sie machen nichts falsch! Aber es ist auch kein Muss, die heißen Gläser für ein paar Minuten auf den Kopf zu stellen - solange Sie alle Gefäße vorher gründlich sterilisiert haben und sauber arbeiten. "Man kann es machen - das Umdrehen ist aber nicht zwingend notwendig," sagt dazu die Diplom-Ökotrophologin Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern: "Es ist ein bisschen davon abhängig, wie hygienisch man arbeitet. Wenn man das Twist-off-Glas ausgekocht hat, es also sterilisiert ist, und das gleiche auch mit dem Deckel gemacht wurde, ist es eigentlich nicht notwendig."
Wenn Sie die frisch befüllten Gläser umdrehen, sorgt die heiße Marmeladenmasse dafür, dass mögliche Keime, die sich am Deckel oder Glasrand befinden, abgetötet werden. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ist daher nichts gegen den Handgriff einzuwenden. Das sagt auch die Diplom-Ökotrophologin Schwengel-Exner:
Anja Schwengel-Exner, Diplom-Ökotrophologin und Fachberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern/ Referat Lebensmittel und Ernährung
Wer schon mal viel Zeit und Liebe ins Marmeladenkochen gesteckt hat - und dann schimmelige Ergebnisse wegwerfen musste, geht verständlicherweise gerne mal auf Nummer sicher. Aber klar ist auch: Das Umdrehen bringt gar nichts, wenn Gläser und Deckel zuvor nicht ordentlich gereinigt und sterilisiert wurden. Und wenn die Marmeladenmasse nicht ausreichend durchgekocht wurde.
Eine wichtige Voraussetzung: Sorgfältig abgekochte Gläser (und Deckel)
Gläser und Deckel zirka 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren; mit einer Zange herausholen, auf ein sauberes Küchenhandtuch stellen und zügig mit der kochenden Marmeladenmasse befüllen. Schnell den Deckel drauf und gut zudrehen. Bei Twist-off-Gläsern können Sie den leisen Plopp-Laut hören, wenn die erkaltende Luft im Kopfraum des Glases für ein Vakuum sorgt und den Deckel anzieht.
Wollten Sie ein reines Fruchtmus ohne Zucker machen, müsste die Fruchtmasse einige Stunden köcheln, um ein haltbares Ergebnis zu liefern. Bei der Herstellung von Marmelade (die wir hier lebensmittelrechtlich streng genommen Konfitüre nennen müssten) verkürzt der Gelierzucker diese Zeit auf wenige Minuten (Packungsangabe beachten!). Wichtig ist, dass die Masse ausreichend lange sprudelnd kocht, bevor sie abgefüllt wird - sonst kann die Marmelade schneller verderben als Ihnen lieb ist.
BAYERN 1 Geht schneller als Gelee und ist ein wunderbarer Seelenwärmer: Diese Apfelmarmelade schmeckt nach mehr und ist ein super Mitbringsel.Gepostet von BAYERN 1 am Montag, 30. September 2019
Je nach Art des Gelierzuckers sind die Marmeladen und Konfitüren unterschiedlich lang haltbar.
Ob Sie Gelierzucker mit dem Mischungsverhältnis Zucker - Frucht 1:1, 1:2 oder 1:3 verwenden, hat Einfluss auf die Haltbarkeit: Je mehr Zucker, desto länger haltbar die Marmelade. 1:1-Marmeladen können es bis zu zwei Jahren oder noch länger genießbar sein. Wer's nicht so süß mag, muss das bei der Mengenplanung berücksichtigen - und schneller essen :-)
Als Faustregel gilt auch: Je mehr Wasser die Fruchtmasse enthält, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Schimmelbildung. |