Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung von der Sparkasse?

Überweisungen müssen in der Regeln innerhalb eines Werktags erfolgen. Damit das funktioniert, müssen Kunden folgende Punkte beachten.

10.02.2021 | von Angelika Ivanov

Düsseldorf Der Geldtransfer vom eigenen auf ein anderes Konto gehört zum Alltag der Deutschen. Milliardenfach wechseln große und kleine Beträge jährlich so ihren Besitzer. Knapp 6,7 Milliarden Banküberweisungen waren es in Deutschland im Jahr 2019, für 2020 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor.

Besteht seitens des Zahlungsempfängers eine Frist, wann der Betrag auf dem Konto eingegangen sein muss, sollte man die Überweisungsdauer der jeweiligen Überweisungsart kennen, um einen Zahlungsverzug zu vermeiden.

Denn nicht immer wechselt das überwiesene Geld gleich schnell seinen Besitzer. Was es bei Überweisungen zu beachten gilt – die wichtigsten Punkte in der Übersicht.

Die Dauer von Überweisungen – so schnell sind die Banken

In der Regel dauert eine Überweisung innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums einen Werktag. Dies schreibt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in § 675s fest.

Gibt ein Kunde beispielsweise an einem Mittwoch eine SEPA-Überweisung bei seiner Bank in Auftrag, muss diese spätestens am Donnerstag beim Zahlungsinstitut des Zahlungsempfängers eingetroffen sein. Das gilt jedoch nur, wenn die Überweisung entweder per Online-Banking erfolgt ist oder am Terminal der jeweiligen Bank in Auftrag gegeben wurde. Anders sieht es beispielsweise bei Überweisungen mittels Vordruck aus.

Wovon hängt die Dauer der Überweisung ab?

Nach wie vielen Geschäftstagen eine Inlandsüberweisung auf dem Zielkonto eintrifft, hängt von der Art der Überweisung ab. Grob lässt sich hierbei zwischen der Online-Überweisung und der Überweisung in Papierform unterscheiden.

Sind Online-Überweisungen schneller als Papierüberweisungen?

Da Online-Überweisungen gegenüber der Überweisung mittels Überweisungsvordruck nur mit einem geringen Verwaltungsaufwand verbunden sind, dürfen digitale Überweisungen nur einen Werktag dauern. Bei der Überweisung in Papierform räumt der Gesetzgeber hingegen zwei Werktage ein. 

Was tun, wenn die Überweisung innerhalb eines Tages beim Empfänger sein soll?

Ist eine Überweisung besonders eilig, gibt es für Bankkunden zwei verschiedene Optionen, die eine Überweisung noch am selben Tag gewährleisten – die Blitzüberweisung und die Echtzeitüberweisung.

Die Blitzüberweisung kann ähnlich einer normalen Überweisung sowohl am Bankschalter in einer Filiale als auch online getätigt werden. Wie lange es dauert, bis das Geld wirklich auf dem Empfängerkonto ist, hängt vom jeweiligen Geldinstitut ab. Man kann jedoch mit einer Dauer von wenigen Stunden rechnen. Der Nachteil dieser Überweisungsart: Banken verlangen für die Blitzüberweisung eine Gebühr zwischen 5 bis 25 Euro.

Im Gegensatz zur Blitzüberweisung funktioniert die Echtzeitüberweisung nur online. Der Vorteil der Echtzeitüberweisung ist jedoch, dass sie im Prinzip einer Barzahlung ähnelt. Das Geld ist tatsächlich in Echtzeit auf dem Konto des Zahlungsempfängers. Auch für diesen Service fallen in den meisten Geldinstituten Gebühren an. Diese finden Kunden im „Preis- und Leistungsverzeichnis“ der Bank, das öffentlich zugänglich sein muss.

Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung?

Die gesetzliche Überweisungsfrist für Auslandsüberweisungen beträgt ebenso wie eine Inlandsüberweisung einen Tag, sofern sich das Empfängerkonto im EU-Ausland befindet. Der Überweisungsvorgang bei Zahlungsaufträgen in Nicht-EU-Staaten dauert noch länger und unterliegt keiner gesetzlichen Frist.

Mehr: Auslandsüberweisungen können teuer werden – Was Sie wissen sollten.

Wie lange dauert eine Überweisung in Fremdwährungen?

Wie lange eine Überweisung in einer Fremdwährung dauert, hängt vom Ort des Zahlungsempfängers ab. Innerhalb des SEPA-Raums, zu dem alle die 28 EU-Mitgliedsstaaten, die drei EWR-Staaten Island, Norwegen und Liechtenstein sowie die Schweiz und Monaco, gehören, müssen Banken den ausgewiesenen Betrag innerhalb von vier Bankarbeitstagen dem Zahlungsempfänger gutschreiben.

Wer also am Montag eine Überweisung in Schweizer Franken in Auftrag gibt, kann davon ausgehen, dass der Empfänger das Geld am Freitag auf seinem Konto hat. Anders sieht es aus, wenn der gewünschte Zahlungsempfänger nicht im SEPA-Raum residiert. Auch in diesem Fall gibt es bisher keine gesetzlichen Regelungen, die eine bestimmte Überweisungsdauer festschreiben.

Wie lange dauert die Zahlungsausführung bei einem Dauerauftrag?

Wenn Bankkunden einen Dauerauftrag neu einstellen, können sie den Zeitpunkt der Zahlungsausführung selbst bestimmen. Beispielsweise könnte der Geldtransfer monatlich oder quartalsweise erfolgen. Für die Erstausführung eines Dauerauftrags wird wie bei einer herkömmlichen Inlandsüberweisung ein Bankgeschäftstag veranschlagt.

Wie lange dauert eine Überweisung am Wochenende und an Feiertagen?

Die Fristen, in denen eine Überweisung beim Empfänger eingetroffen sein muss, beziehen sich auf Bankarbeitstage. Diese weichen von den herkömmlichen Werktagen ab, denn die Bankgeschäftstage umfassen nur den Zeitraum von Montag bis Freitag. Wird also beispielsweise am Freitag ein Überweisungsauftrag erteilt, wird das Geld erst am Montag dem jeweiligen Zielkonto gutgeschrieben.

Neben den Wochenenden bearbeiten Banken auch an Feiertagen keine Überweisungen. Dabei werden jedoch die regionalen Feiertage nicht berücksichtigt. Zwar bleiben die Bankfilialen an einem solchen Feiertag geschlossen, bargeldlose Zahlungsvorgänge werden jedoch bearbeitet. An den Bankfeiertagen hingegen wird die Bearbeitung von Überweisungen auf den nächsten Bankarbeitstag verschoben.

Diese Bankfeiertage gelten in Deutschland:

  • Neujahr (1. Januar)

  • Karfreitag

  • Ostermontag

  • Tag der Arbeit (1. Mai)

  • Christi Himmelfahrt

  • Pfingstmontag

  • Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober)

  • Heiligabend (24. Dezember)

  • Weihnachtsfeiertag (25. Dezember)

  • 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember)

  • Silvester (31. Dezember)

Was tun, wenn eine Überweisung nicht ankommt?

Ist eine Überweisung nach mehreren Bankarbeitstagen noch nicht auf dem Empfängerkonto eingegangen, kann das verschiedene Gründe haben. Sie als Auftragserteilender sollten sich zunächst an Ihr Zahlungsinstitut wenden, um die Ursache zu klären. Ein möglicher Grund wäre, dass die Überweisung nicht bei Ihrem Zahlungsinstitut eingegangen ist.

Andererseits könnten auch die Kontodaten des Empfängers fehlerhaft sein. Falls das Geld auf ein falsches Zielkonto überwiesen wurde, kann der Zahlungsdienstleister jedoch problemlos die Überweisung zurückbuchen. In jedem Fall sollte der Bankkunde aber stets den Überweisungsbeleg verwahren, bis er eine Überweisungsbestätigung erhalten hat.

Wann ist der Annahmeschluss für eine Überweisung?

Wenn der Zahlungsauftrag einmal nicht am nächsten Bankarbeitstag beim Empfänger eingetroffen ist, könnte es daran liegen, dass der Absender den Annahmeschluss seiner Bank verpasst haben. Denn die Banken dürfen einen Cut-off-Zeitpunkt vereinbaren. Verstreicht diese Uhrzeit, muss ein Überweisungsantrag nicht mehr für diesen Werktag angenommen werden, sondern kann am nächsten Tag bearbeitet werden.

Die Cut-off-Zeitpunkte der jeweiligen Zahlungsdienstleister finden sich in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in den Sonderbedingungen für den Zahlungsverkehr. In der Regel liegen diese zwischen 17 und 20 Uhr.

Diese Annahmefristen gelten bei den jeweiligen Banken für Onlinebanking

  • Sparda Bank: 12:00 Uhr

  • Postbank: 14:00 Uhr
  • Berliner Sparkasse: 19:30 Uhr
  • ING-DiBa: 18:00 Uhr
  • DKB: 15:00 Uhr
  • Deutsche Bank: 15:59 Uhr
  • Norisbank: 15:30 Uhr
  • DAB-Bank: 16:00 Uhr
  • Volksbank 16:40 Uhr
  • Commerzbank: 17:00 Uhr
  • Hypovereinsbank: 17:00 Uhr
  • Comdirect: 18:00 Uhr
  • Targo Bank: 20:15 Uhr

Mehr: Diese neuen Regeln gelten bei Echtzeitzahlungen.