Bis wann muss sich ein baby drehen

Bis wann muss sich ein baby drehen
Bis wann muss sich ein baby drehen

Zuerst können es die Eltern nicht erwarten, dann kommt es ganz plötzlich. Und zum Schluss kann es beim Wickeln auch mal nerven: Dein Baby hat den Dreh raus! Doch ab wann drehen sich Babys? Gibt es einen bestimmten Zeitpunkt? Und was kann man machen, um das Baby bei der Drehung zu unterstützen? Diese Fragen und mehr klären wir in diesem Artikel.

  • Manche Babys drehen sich schon mit drei, andere erst mit sechs Lebensmonaten.
  • Durchschnittlich drehen sich Babys im fünften Lebensmonat zum ersten Mal.
  • Die erste Drehung geschieht meist zufällig aus der Bauchlage, wenn das Baby das Köpfchen hebt.
  • Weitere Drehungen brauchen dann ihre Zeit.
  • Sollte sich dein Baby nach sechs Monaten noch nicht drehen, sprich dies am besten beim Kinderarzt während der U5-Untersuchung an.

Es beginnt mit dem Heben des Kopfes. Dann kommt die Drehung auf die Seite und plötzlich liegt dein Baby auf dem Rücken. Eine Drehung kostet viel Kraft und eine fortgeschrittene Koordination – kein Wunder, dass das Drehen von der Bauchlage auf den Rücken erst der Startschuss für viele weitere motorische Entwicklungen ist.

Das ist ganz unterschiedlich. Manche Babys drehen sich schon mit drei Monaten das erste Mal, andere lassen sich für die erste Drehung bis zum siebten Lebensmonat Zeit. Eines haben die ersten Drehungen gemeinsam: Sie geschehen eher zufällig. Es kann eine kleine Weile dauern, bis dein Baby versteht, sich absichtlich zu drehen. Durchschnittlich dreht sich ein Baby im mit fünf Monaten das erste Mal. Dies geschieht in den allermeisten Fällen von ganz alleine und benötigt keine Hilfe.

Achtung: Da du nie wissen kannst, wann sich dein Baby das erste Mal dreht, habe von Beginn an beim Wickeln eine Hand an ihm, wenn du es auf einer Wickelkommode wickelst. Lass es auf der Kommode nie auch nur einen Moment unbeaufsichtigt. Sollte mitten beim Wickeln der Paketbote klingeln, kannst du dein Baby samt Wickelauflage einfach für einen Moment auf dem Boden legen.

Welche Drehung kommt zuerst?

In der Regel kommt die Drehung auf den Rücken zuerst. Das hat einen einfachen Grund: Bevor dein Baby lernt, sich um die eigene Achse zu drehen, muss es erst einmal einen anderen Entwicklungsschritt meistern: Es muss sein Köpfchen heben können. Dies funktioniert verständlicherweise nur auf dem Bauch. Kippt das Köpfchen dann zur Seite, zieht es den Körper mit – er dreht sich auf den Rücken. Deshalb geschehen die meisten ersten Drehungen auch unerwartet.  

Nach der ersten zufälligen Drehung auf den Rücken kommt dann die Drehung von der Rückenlage auf den Bauch. Diese dann auch gewollt und von deinem Baby bewusst ausgeführt. Kurz vorher schafft dein Baby auch die bewusste Drehung aus der Bauchlage. Übrigens hat jedes Baby seine Schokoladenseite, über die es sich lieber dreht. Sorge dich also nicht, wenn sich dein Baby fast nur über die linke oder rechte Seite auf den Bauch dreht. Das ist völlig normal. Wie du die Drehung deines Babys in eine bestimmte Richtung anregen kannst, erfährst du weiter unten.

Wie funktioniert eine Drehung beim Baby?

Während die zufällige Drehung vom Bauch auf den Rücken durch das Gewicht des Kopfes verursacht wird, geschieht die Drehung auf den Bauch nicht aus Versehen. Für diese gewollte Rotation holt sich dein Kleines Kraft aus der Bauchmuskulatur.  

Oft zieht es außerdem noch die Beine an. Die Beine wirken dabei wie ein Gegengewicht zum restlichen Körper und geben deinem Baby zusätzlich Schwung für die Drehung. Hebt dein Baby den Arm der Seite, zu der es sich drehen will, über den Kopf, wird es die Drehung noch wesentlich einfacher ausführen können. Denn ein gehobener Arm verringert den Widerstand.

Wann drehen sich Babys im Schlaf?

Ab dem Moment, ab dem sich dein Baby drehen kann, wird es das auch hin und wieder im Schlaf machen. Zwar gilt die Bauchlage als Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod (SIDS), der in Deutschland aber glücklicherweise nur sehr selten vorkommt. Und zu der Zeit, wenn Babys sich drehen können, ist die Gefahr noch einmal geringer. Du musst dir darüber also keine Sorgen machen.

Acht Dinge, die Babys vor dem Plötzlichen Kindstod schützen

Kann ich das Drehen bei meinem Baby anregen?

Ja, das kannst du. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Lege dein Baby auf den Bauch. Viele Babys mögen diese Position nicht so gerne – sie ist wesentlich anstrengender – und versuchen, sich wieder zu drehen. Und wenn es Spaß daran hat, kann daraus ein Spiel werden. Du legst es auf den Bauch, dein Baby dreht sich. Du legst es wieder auf den Bauch – und so weiter.
     
  2. Wenn dein Baby den Dreh im Prinzip schon raus hat, lege das Lieblingsspielzeug deines Babys in Sichtweite, aber knapp außer Reichweite. Das regt dein Baby an, sich zu drehen.
     
  3. Wenn dein Baby sich immer nur über eine Seite dreht, kannst du das Drehen über die ungeliebte Seite fördern, indem du das Spielzeug und dich selbst öfter auf dieser Seite positionierst.
     
  4. Jeder freut sich über Lob, auch dein Baby. Wenn es eine Drehung schafft, freue dich mit ihm und lobe es. Das stärkt das Selbstbewusstsein deines Babys.

Dein Baby dreht sich? Was jetzt wichtig ist

Bedenke: Wenn dein Baby sich erst einmal drehen kann, wird es einen Heidenspaß daran haben und sich bei jeder Möglichkeit drehen. Das erfordert deine Aufmerksamkeit. Hier ein paar Tipps, um dir den Alltag zu erleichtern und Gefahren zu umgehen:

  • Das Wickeln kann jetzt anstrengend werden, wenn dein Baby viel Spaß am Drehen hat. Hast du dein Baby bisher auf einer Wickelkommode gewickelt, hole dir jetzt besser (Einweg-)Wickelunterlagen und wickle dein Baby auf dem Boden. Hier kann es sich nach Lust und Laune drehen, ohne dass du besonders aufpassen musst.
     
  • Das Gleiche gilt, falls du mal den Raum verlassen musst. Nimm dein Baby mit oder lege es auf einer Decke auf den Boden. Vermeide es, dein Kind auf das Sofa oder Bett zu legen.
     
  • Manche Babys entwickeln eine Drehtechnik, mit der sie sich durch das ganze Zimmer rollen können. Damit es sich nicht in Kabel verheddert oder unterm Sofa steckenbleibt, bau am besten Hürden aus Kissen oder Decken.

Was mache ich, wenn sich das Baby nicht dreht?

Jedes Baby hat bei der Entwicklung seine eigene Geschwindigkeit. Wenn sich dein Baby sonst normal entwickelt, musst du dir keine Sorgen machen, sollte sich dein Baby im siebten Lebensmonat noch nicht drehen. Hast du Bedenken, dann sprich euren Kinderarzt an, zum Beispiel während der U5-Untersuchung. Der Arzt wird es dann verstärkt auf Motorik und Beweglichkeit testen.

Quellen:


Kinderärzte im Netz: Der Säugling im ersten halben Jahr
Kindergesundheit-Info: Vom Strampeln auf dem Weg zum Laufen
Familienplanung : Plötzlicher Kindstod
Destatis: Daten der Lebendgeborenen, Totgeborenen, Gestorbenen und der Gestorbenen im 1. Lebensjahr