Wo und wie schlafen rehe

Hallo ihr Lieben,

viele von uns bekommen ein Reh ja leider nur sehr selten zu Gesicht, da sie sehr scheue Tiere sind und da es bestimmt noch weniger bis gar keine gibt, die ein schlafendes Reh gesehen haben, dachte ich mir ich zeige euch mal meinen Fund.

Tatsächlich schläft ein Reh im Winter gerade einmal drei Stunden und das nicht mal an einem Stück, sondern immer nur für ein paar Minuten.

Das Reh scharrt sich dann mit den Vorderläufen ein Lager in dem es sich dann hinlegt.
Zufälliger Weise habe ich letzte Woche beim Gassi gehen im Wald mehrere Schlaflager entdeckt, welche natürlich durch den Schnee besonders gut erkennbar waren und die ich nun mit euch teilen möchte.

Liebe Grüße,
Enja

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#natur #travel #story #blog

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so schlafen Rehe

© Bernd Lütke Wöstmann

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Eingestellt: 2011-07-22
Wo und wie schlafen rehe
© Bernd Lütke Wöstmann

Weil der Ines dieses Bild so gefiel, zeige ich hier nochmal einzeln.
Als Anhang zum letzten Bild wurde es wohl kaum wahrgenommen.

So habe ich den Bock angetroffen. Er fiel mir nur auf, weil ich wusste, dass
an dieser Stelle keine Baumstümpfe stehen.

Gruß, Bernd

Technik:

wie beim vorherigen Bild.
Starker Ausschnitt, daher nur dokumentarisch.

Fotografischer Anspruch: Dokumentarisch ?
Natur: Naturdokument ?
Größe 152.8 kB 999 x 664 Pixel.
Platzierungen: Bild der Woche [2011-08-01]
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Schlagwörter:bock capreolus capreolus capreolus reh rehbock rehwild schlaf schlafend schlafen
Rubrik
Säugetiere:

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Sammlung
So schlafen Tiere:

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Serie
Rehe:

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Ein Reh im Winter – deutlich am weißen Fleck auf dem Hinterteil, dem sogenannten “Spiegel”, zu erkennen © Siim Lukka on Unsplash

Rehe halten keinen Winterschlaf. Sie sind also auch in der kalten Jahreszeit in der Natur unterwegs und tagtäglich auf der schwierigen Suche nach Nahrung. Wenn sie sich zum Schlafen legen, richten sie sich ein komfortables “Rehbett” ein. Diese Schlafplätze kann man am Waldboden gut erkennen – und manchmal sogar spannende Spuren dort entdecken.

Wir waren erst wenige Minuten im Wald unterwegs, da entdeckte ich auf dem Waldboden eine auffällig dunkle Stelle. Auf einer annähernd kreisrunden Fläche von 30 bis 40 cm Durchmesser war das Laub zur Seite geschoben – ganz typisch: der Schlafplatz eines Rehs. Nur wenige Schritte später: Ein lautes Knacken im Unterholz, dann Bewegung und hektisches Getrappel hinter den Zweigen. Nur wenige Meter von uns entfernt sprangen drei Rehe auf und liefen in den tieferen Wald. Es tat mir leid, die Tiere aufgeschreckt zu haben, und gleichzeitig freute ich mich über diese unerwartete Tierbegegnung.

Wo und wie schlafen rehe
Kurz danach sprangen in der Nähe die Rehe weg. Zu diesem Schlafplatz werden sie wohl in nächster Zeit nicht zurückkehren. © Marcel Gluschak

Ein solches Rehbett ist im Wald recht leicht zu finden. Rehe sind zarte und sensible Tiere. Und so passt es auch zu ihnen, dass sie das Laub, Zapfen und Zweige mit ihren Hufen zur Seite scharren, bevor sie sich hinlegen. Nichts soll unangenehm pieksen oder knistern. Wenn der freigelegte Waldboden noch dunkel gefärbt ist, also noch nicht zu viel Feuchtigkeit verschwunden ist, und wenn keine Blätter darauf liegen, die der Wind in der Zwischenzeit dort hin geweht hätte, kannst du davon ausgehen, dass der Schlafplatz noch sehr frisch ist. Das Tier muss also noch vor Kurzem hier gewesen sein. Mit etwas Glück findest du dort auch frische Abdrücke der Hufe.

Wo und wie schlafen rehe
Trittsiegel an einem Rehwild-Schlafplatz © Marcel Gluschak

Auch wenn Rehe in dieser Jahreszeit keinen Winterschlaf halten, begeben sie sich in eine Winterruhe. Das heißt: Sie fahren ihre Körpertemperatur auf ungefähr 15 Grad Celsius herunter und verringern ihren Puls. Diese Gratwanderung zwischen Wachbleiben und Energieeinsparung ist der Tatsache geschuldet, dass die Rehe im Winter weniger Nahrung finden. Sie müssen von ihren Fettreserven leben und möglichst sparsam mit ihrer Energie umgehen.

Aus diesem Grund sollten wir Rehe im Winter nicht absichtlich aufscheuchen oder gar ihnen nachstellen. Unsere Anwesenheit erzeugt bei ihnen Stress. Ein Reh kann uns Menschen schon auf mehr als 300 Meter Entfernung wittern. Eine Flucht kann sie in der kalten Jahreszeit lebensnotwendige Energie kosten.

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Reh bei Abenddämmerung © Bob Brewer on Unsplash

Häufig findet man gleich mehrere dunkle Flecken auf dem Waldboden – Rehe sind gerne in Gruppen unterwegs. In einer Gruppe zu schlafen hat zwar den Nachteil, dass sie von Raubtieren leichter entdeckt werden können. Andererseits können mehrere Rehe in einer Gruppe auch Raubtiere leichter entdecken und die anderen warnen.

Wenn sich ein Reh an einem Platz besonders wohl und sicher fühlt, sucht es diesen auch wiederholt auf. In der Regel aber wechseln Rehe ihren Schlafplatz immer wieder, um für ihre Feinde möglichst unsichtbar zu bleiben.

Vielleicht haben wir bei unserem Spaziergang die Rehe sogar mitten im Schlaf gestört. Ihr Tagesrhythmus ist ziemlich gegenläufig zu unserem. Meistens schlafen Rehe am Tag, wenn die Sonne hoch am Himmel steht. In der Nacht hingegen schlafen sie selten, weil dann ihre Feinde am aktivsten sind. Rehe können aber auch nachts schlafen, wenn sie sich vor Raubtieren verstecken oder versuchen, Energie zu sparen. Außerdem haben Wissenschaftler inzwischen beobachtet, dass die Rehe ihren Schlafrhythmus in der Jagdsaison verändern. In dieser Zeit schlafen sie länger nachts, um den Jägern bestmöglich auszuweichen.

Anders als wir Menschen schläft ein Reh nicht lange am Stück. Jeder Schlafzyklus besteht aus einem 30 Sekunden bis 3 Minuten dauernden Dösen. Dann schreckt es auf, hält nach Raubtieren Ausschau, streckt seine Gliedmaßen und schläft wieder ein. Diesen Schlafzyklus wiederholt es fortlaufend für etwa 30 Minuten. In Summe kommt das Reh im Winter nur auf drei Stunden Schlaf. Ob ein Reh schläft, kann man nicht erkennen, weil es im Schlaf die Augen schließt und öffnet, um Raubtiere zu verwirren.

Wo und wie schlafen rehe
Reh im Winterwald © Matthijs van Heerikhuize on Unsplash

Im Winter suchen Rehe oft Schutz unter Nadelbäumen, zum Beispiel Kiefern und Fichten. Die dichten, niedrigen Äste dieser Bäume schützen die Rehe vor Wind und herabfallendem Schnee. Das immergrüne, dichte Koniferen-Dach hält außerdem die Wärme wie eine schützende Glocke in Bodennähe. Jedes Grad zählt, wenn man aus der geduckten Haltung sofort vor Raubtieren fliehen können muss.

Im Frühjahr und im Sommer gönnen sich Rehe etwas mehr Schlaf, nämlich vier Stunden. Sechs Stunden ruhen sie, weitere sechs Stunden verbringen Rehe mit Äsen und Wiederkäuen, und zwei Stunden wenden sie darauf auf, ihren Standort zu wechseln. Im Frühling und Herbst ist das Wetter häufig nass und regnerisch. Auch dann lassen sich Rehe gerne unter Nadelbäumen nieder, um sich vor dem Regen zu schützen. Ansonsten verstecken sie sich gerne im dichteren Gestrüpp.

Wenn Rehe sich ihr ‘Bett’ herrichten, sorgt das nicht nur dafür, dass sie bequemer ruhen können. Wie so oft in der Natur helfen sie auf diese Weise auch anderen Lebewesen. Im Winter führt das Scharren am Waldboden dazu, dass hier und da die Humusauflage fehlt und der bloße Waldboden freiliegt. Und nur hier können dann Pflanzensamen keimen, die diese Freiheit brauchen, wie zum Beispiel die der Birke, Kiefer oder Tanne.

Wo und wie schlafen rehe
Rehbett im Mai © Marcel Gluschak

Im letzten Frühsommer hatte ich das Glück, einen sehr frischen Schlafplatz zu finden. Begeistert stellte ich fest, dass das Reh hier noch eine weitere Überraschung hinterlassen hatte…

Wo und wie schlafen rehe
Frischer Schlafplatz eines Rehs © Mar el Gluschak

Mir fielen die kleinen blassen Striche auf, die in der Mitte des Schlafplatzes leicht glänzten. Tatsächlich: Vom Fell des Tieres hatten sich Haare gelöst. Rehe wechseln zwei Mal im Jahr ihr Fell, im Frühling und im Herbst. Im Frühling fallen ihnen mitunter ganze Fellbüschel aus.

Wo und wie schlafen rehe
Haare von Rehen findet man häufig in ihren Betten © Marcel Gluschak

Im Sommer haben Rehe eher glattes Fell, im Winter sind ihre Haare eher wellig, länger und dichter. Außerdem sind beim Reh die Winterhaare innen hohl. In diesem sogenannten Röhrenhaar wirkt die Luft isolierend. Auch andere Säugetiere wie Hirsche und Eisbären schützen sich mit diesem Trick vor der Kälte. Die Tiere kühlen nicht so schnell aus und sparen Energie. Anders als unsere Haare lassen sich diese Röhrenhaare knicken. Wenn du im Winter also Rotwild- oder Rehwildhaare im Wald findest, kannst du sie anhand dieses Tests gut als solche erkennen.