Wo ist heilige drei könige am 6.1 kein gesetzlicher feiertag

Erstmalig werden die Weisen aus dem Morgenland, die zur Geburt Jesu einem Stern bis zur Krippe des Kindes folgten, um Gold, Weihrauch und Myrrhe zu bringen, im Matthäusevangelium erwähnt. Erst im Laufe der Geschichte wurde die Anzahl der Weisen auf drei festgelegt. Als Anhaltspunkt nahm man die drei Gaben, drei Lebensalter (sie wurden als Jüngling, Mann und Greis abgebildet1) und die damals bekannten drei Erdteile. Dadurch wurden die Weisen zu Königen.2 Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar wurden ihnen erst im 9. Jahrhundert2 zugeschrieben und blieben bis heute erhalten3. Wegen ihrer langen Reise sind sie bis heute auch noch Patrone der Reisenden.

Schon seit dem Jahr 3361 feiert man am 6. Januar das Fest Epiphanias, die Erscheinung des Herrn, das ursprüngliche Fest der Taufe Jesu in Verbindung mit dem Dreikönigstag.4 Ende des 4. Jahrhunderts trennte man die Feste: Der 25. Dezember wurde zum Fest der Menschwerdung Jesu, der 6. Januar zum Festtag der Heiligen Drei Könige, an dem man auch der Göttlichkeit Jesu gedenken soll.2

Die Gebeine der drei Könige sollen ursprünglich von der heiligen Helena nach Konstantinopel gebracht worden sein. Später waren sie in Mailand untergebracht, um im 12. Jahrhundert schließlich unter König Barbarossa und dem Erzbischof Reinald von Dassel nach Köln zu gelangen. Heute kann man Teile der Gebeine im Dreikönigsschrein (dessen Herstellung über 30 Jahre dauerte) im Kölner Dom besuchen.5

Brauchtum

Das wohl bekannteste Brauchtum ist das Sternsingen oder Dreikönigssingen. Erstmals erwähnt wird es im 16. Jahrhundert. Damals zogen Soldaten und arbeitslose Handwerker von Haus zu Haus und erbaten Essen und Geschenke für ihren Gesang.6 Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dieser Brauch von der Kirche wiederbelebt. Heute sind es vorwiegend Kinder, die durch Gesänge und Sprüche Geld für Wohltätigkeitsorganisationen sammeln. Danach werden meistens mit Kreide die Buchstaben „C+M+B“ und die Jahreszahl an die Tür des Hauses geschrieben. Diese stehen nicht, wie oft vermutet, für die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige, sondern für den Segensspruch "Christus Mansionem Benedicat" - Christus segne dieses Haus.

Im 6. Jahrhundert kamen die sogenannten Dreikönigsspiele auf, die als Wechselgesang zwischen Maria und den drei Königen die Geschichte der Geburt und Taufe Jesu wiedergeben sollten. Diese Tradition hielt sich nicht nur im deutschsprachigen Raum sehr lange, vor allem in der Stadt Freiburg wurden die Dreikönigsspiele mit massivem Aufwand betrieben.7

Ähnlich wie an Ostern ist es üblich, in der Nacht des Dreikönigstages, Wasser und Salz weihen zu lassen. Früher gab es Gefäße, die ausschließlich diesem Zweck dienten.8 Damit erinnert man noch heute an die Taufe Jesu.

Die Heiligen Drei Könige gelten auch als Schutzheilige gegen Feuergefahr. Deshalb befestigt man an Ställen und Schuppen das Dreikönigszeichen8 und spritzt geweihtes Wasser auf die Balken.

In einigen Teilen Deutschlands, vor allem aber in Köln, war es seit dem 16. Jahrhundert Tradition, einen Königskuchen zu backen, in dem eine Münze oder eine Bohne versteckt war. Der Kuchen wurde unter allen Familienmitgliedern aufgeteilt. Wer die Münze oder die Bohne fand, war König und schützte dadurch das Haus gegen Unglück und Geister.8 Heute findet man diese Tradition eher in südeuropäischen Ländern.

Im Süden Deutschlands war es Brauch, eine Schüssel Milch bereitzustellen, aus welcher am Dreikönigstag die Hausbewohner einen Löffel trinken sollten. Die sogenannte Sampermilli oder Perchtmilch sollte über das Jahr Fruchtbarkeit bringen. Heute wird die Milch mancherorts noch den Sternsingern gereicht.9

Bauernregeln

  • „Heilige Dreikönig sonnig und still, der Winter vor Ostern nicht weichen will.“
  • „Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch kein strenger mehr dahinter.“
  • „Wie sich das Wetter bis Dreikönig hält, so ist das nächste Jahr bestellt.“
  • „Dreikönigsabend hell und klar, verspricht ein gutes Erntejahr.“

Aktuelles

  • 2022 sammeln die Sternsinger für Kindergesundheit in Afrika.10
  • 2021 kommen die Sternsinger trotz Lockdown. Wie? Zumindest digital!11

Gesetzliche Regelung

Der Dreikönigstag ist ein gesetzlicher Feiertag in: Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt.

Quellen

Jedes Jahr am 6. Jänner wird in Österreich, Deutschland, der Schweiz und vielen weiteren europäischen Ländern der Feiertag "Heilige Drei Könige" gefeiert. In Österreich ist der 6. Jänner ein offizieller Feiertag.

Geschichte

Das Dreikönigsfest (auch Epiphaniefest, "Fest der Erscheinung des Herren") gilt als das älteste Fest der Kirche mit regional unterschiedlichen Schwerpunkten (Geburt Jesu, Taufe Jesu, Erinnerung an das Weinwunder zu Kana, Erinnerung an die Verklärung Jesu). Bis zum 4. Jahrhundert galt der 6. Jänner als Jahresbeginn, welcher nach der Kalenderreform von Papst Gregor XII auf den 1. Jänner verlegt wurde. Seitdem steht dieser Tag im Zeichen der "Epiphanie", dem Gedenken an die Heiligen Drei Könige - eigentlich ist es das Fest der Menschwerdung Gottes.1

Der "Heilige Drei Könige"-Tag geht auf die drei Weisen des Morgenlandes, Caspar, Melchior und Balthasar zurück, die dem hell erleuchteten Stern folgten, der sie zu Jesus in den Stall führte. Ihm brachten sie zu seiner Geburt Gold, Weihrauch und Myrrhe dar, um ihn im Leben zu empfangen und ihn zu segnen.

Brauchtum

Wie am Heiligen Abend oder zu Silvester werden auch am Dreikönigstag seit hunderten von Jahren die Wohn- und Arbeitsräume mit Weihrauch gesegnet (Weihrauchsegen).

Am 6. Jänner ziehen die Sternsinger in Königsgewändern und mit einem Stern von Haus zu Haus, singen ein Lied oder sagen einen Spruch auf und bitten um eine milde Gabe. Das gesammelte Geld wird heutzutage meistens für Kinderprojekte in ärmeren Ländern Afrikas, Lateinamerikas oder Asiens gespendet, so z. B. von der Dreikönigsaktion (DKA)2. In Österreich steht die Sammelaktion der Heiligen Drei Könige am 6. Jänner jedes Jahr unter einem anderen Motto.

Traditionell wird der Haussegen "C+M+B" (abgeleitet von "Christus Mansionem Benedictat", dt. "Christus segne dieses Haus") mit Kreide auf die Tür geschrieben und von der aktuellen Jahreszahl umrahmt. Oftmals wird die Segnung auch als Anfangsbuchstaben der Namen Caspar, Melchior und Balthasar gedeutet.

In einigen Regionen Unterkärntens zieht am Vorabend der Heiligen Drei Könige die "Pechtra Baba" herum, was übersetzt so viel heißt wie "perchtige Frau". Dieser Brauch geht auf eine Sage zurück, in der von einem Schreckgespenst namens "Perchtra" erzählt wird.3 Die Pechtra Baba trägt ein langes, schwarzes Kleid undverhüllt ihr Gesicht mit einem schwarzen Stoff. Oft trägt sie auch einen schwarzen Hut. So wandert die Pechtra Baba von Haus zu Haus und schüttet z.B. Süßigkeiten, Apfelspalten oder Nüsse auf den Boden. Dabei spricht sie kein Wort, sondern fuchtelt wild mit ihrer Heu- oder Ofengabel. Begleitet wird die böse schwarze Pechtra Baba häufig von zwei in weiß gekleideten Frauen und einer bunten, die für das Gute und Lustige stehen. Bei diesem alten Brauch geht es darum, das Böse für das kommende Jahr aus dem Haus zu verbannen. Dazu malt die weiße Pechtra Baba einen Kreis auf den Boden, in den dann die schwarze Pechtra Baba getrieben wird.4

Typische Gerichte

In vielen Ländern wird am Feiertag der Heiligen Drei Könige ein Dreikönigskuchen gebacken, auch in kleinen Teilen Österreichs. Der Dreikönigskuchen ist ein süßes Gebäck aus Hefe, das in sechseckiger Form um ein zentrales Gebäckstück geformt wird, wobei das Mittelstück am größten ist. Mit gutem Beispiel voran ging Mexiko-Stadt, wo 2013 ein ca. 1,9 km langer Dreikönigskuchen verspeist wurde.5 Die Rezepturen sind regional verschieden, zumeist wird jedoch eine Bohne oder ein anderer kleiner Gegenstand im Kuchen versteckt. Wer beim Essen darauf stößt, ist der Bohnenkönig und darf entscheiden, was den restlichen Tag geschieht.

Der Brauch wurde erst 1952 wieder belebt, die ältesten Quellen reichen aber schon bis in die Antike zurück, wo die versteckte Bohne die wichtigste Rolle spielt. Bis heute wird dieser Brauch weitergelebt, wobei die Bohne häufig durch eine Münze oder eine Figur ersetzt wird.

Rezepte:

  • Dreikönigskuchen (foodnews.at)

Gesetzliche Regelung

Der 6. Jänner (Heilige Drei Könige) ist ein Feiertag im Sinne des Bundesgesetzes und somit ein arbeitsfreier Tag für gesamt Österreich.

Siehe: § 7 Arbeitsruhegesetz

Aktuelles

2022 ziehen die Sternsinger wieder von Haus zu Haus. Auch Online-Besuche sind in vielen Pfarren möglich.

2021 findet die Dreikönigsaktion mit einem speziellen Corona-Konzept statt. Unter dem Motto "Sternsingen 2021 - aber sicher" wird trotz der Pandemie die Tradition fortgesetzt, wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.6,7

"Blackfacing" ist auch 2020 ein umstrittener Brauch, wenn es um die Heiligen Drei Könige geht: Damit ist gemeint, dass sich eine Person mit heller Hautfarbe zu Unterhaltungszwecken als eine Person mit dunkler Hautfarbe ausgibt.8

Quellen

Aktualisiert: 06.01.2022, 14:58 | Lesedauer: 3 Minuten

Wo ist heilige drei könige am 6.1 kein gesetzlicher feiertag

Heilige Drei Könige: Diese Bundesländer haben frei

Heilige Drei Könige: Diese Bundesländer haben frei

Am 6. Januar werden in jedem Jahr die Heiligen Drei Könige gefeiert. In manchem Bundesländern ist er gesetzlich ein Feiertag.

Am 6. Januar feiern Christen die Heiligen Drei Könige. Doch nur in wenigen Bundesländern ist dann auch ein Feiertag. Ein Überblick.

Berlin. 

  • Das Fest der Heiligen Drei Könige wird am 6. Januar gefeiert
  • In einigen Bundesländern ist der christliche Feiertag ein arbeitsfreier Tag
  • Wer frei hat - und was am Tag der Heiligen Drei Könige überhaupt gefeiert wird

Mal sind es Magier, mal Weise oder Sterndeuter - je nach Übersetzung des Matthäus-Evangeliums. Dass die drei Herren, die dem christlichen Glauben nach das Jesuskind in Bethlehem in seiner Krippe aufsuchten, Könige waren, ist dagegen nirgendwo belegt. Wie kam es trotzdem dazu, dass heute ihr Gedenktag am 6. Januar „Heilige Drei Könige“ heißt?

In der Bibel heißt es: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar." Vermutlich erst Jahrhunderte später machte der Volksglauben aus den Weisen Könige. Diese Deutung leitete sich wohl aus der Zahl und der Kostbarkeit der Geschenke ab, die sie dem Neugeborenen brachten.

Bestellen Sie hier kostenlos den täglichen Newsletter der Chefredakteurin

  • Lesen Sie auch: Feiertage – Brückentage 2022 nutzen und Urlaub verlängern


Heilige Drei Könige: Bedeutend für Christen auf der ganzen Welt

Besonders im orthodoxen Christentum spielen sie eine besondere Rolle. Viele orthodoxe Christen feiern in der Nacht zum 7. Januar das Weihnachtsfest. Die russisch-orthodoxe Kirche begeht Weihnachten nach dem julianischen Kalender – und damit 13 Tage nach den katholischen und protestantischen Christen. Auch die serbischen, georgischen und ukrainischen Orthodoxen sowie einige weitere Kirchen, die nicht der gregorianischen Kalenderreform gefolgt sind, feiern die Geburt Christi in der Nacht zum 7. Januar.

Und auch im eher katholisch oder evangelisch geprägten Deutschland spielt der Tag eine Rolle. Im Vergleich zu anderen kirchlichen Festen allerdings eine untergeordnete – nur in drei Bundesländern ist der Dreikönigstag ein gesetzlicher Feiertag.

Und zwar in:

  • Bayern,


  • Baden-Württemberg und

  • Sachsen-Anhalt

Auch interessant: Alle gesetzlichen Feiertage 2022 in Deutschland im Überblick

Gebeine der Heiligen Drei Könige kamen als Kriegsbeute nach Köln

Doch zurück zur Geschichte der Drei Heiligen Könige: Seit etwa dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. Auf Gemälden und wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Der goldene Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom.
Foto: imago stock&people / imago/Future Image

Nach einer Legende wurden ihre Gebeine zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Der Überlieferung zufolge fanden die drei Könige ihre letzte Ruhe schließlich in einem goldenen Sarg im Kölner Dom. Zuvor hatte der Kölner Erzbischof und Reichskanzler Rainald von Dassel die Gebeine 1164 als Kriegsbeute nach Köln überführt.

Gebeine der Heiligen Drei Könige in Köln zu sehen

Jedes Jahr am 6. Januar können Besucher einen Blick auf die in dem Sarg enthaltenen Gebeine werfen. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.

Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1959 fördert das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ die Sternsingeraktion, bei der Kinder als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern sammeln. (mit dpa)