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In Stuttgart lässt es sich offenbar gut und lange leben: Frauen werden durchschnittlich 85,4 Jahre und Männer 79,92 Jahre alt. Foto: Stephan Scheuer/dpa Nicht überall in Deutschland werden die Menschen gleich alt. Forscher haben die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer und Frauen berechnet. Fazit: Richtig lang lebt man nur in Süddeutschland. Auf Platz vier aller 402 Landkreise in Deutschland liegt Stuttgart. Rostock/Stuttgart - Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland ist laut einer Studie im Süden und Südwesten am höchsten. Unter den 40 bestplatzierten Kreisen sind 20 aus Baden-Württemberg. Stuttgart belegt dabei den vierten Platz. Im bayerischen Landkreis Starnberg werden die Menschen am ältesten. Bundesweit unterscheide sich die Lebenserwartung in den 402 Kreisen bei den Männern um bis zu 5,4 Jahre, teilte das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock mit. Frauen werden in Stuttgart durchschnittlich 85,4 Jahre alt, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt dagegen nur 81,8 Jahre. Auch bei den Männern fanden die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle: Im Landkreis Tübingen beträgt die Lebenserwartung der Männer im Schnitt 80,6 Jahre, in Bremerhaven nur 75,8 Jahre. Karte: So alt werden die Menschen im SüdwestenLebensbedingungen sind entscheidend für LebenserwartungDie Wissenschaftler suchten auch nach Ursachen für die Unterschiede. Starken Einfluss haben nach ihren Erkenntnissen die Arbeitslosenquote und die Quote der Hartz-IV-Empfänger. „Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern“, erklärt Roland Rau vom Max-Planck-Institut. Das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100 000 Einwohner und die Bevölkerungsdichte hätten einen weitaus geringeren Einfluss. Die Forscher veröffentlichten ihre Studienergebnisse im „Ärzteblatt“ . Die vollständigen Daten zu allen 402 Landkreisen in Deutschland finden Sie hier. Neben der Landeshauptstadt Stuttgart fallen noch acht weitere Städte in die Kategorie Großstadt (über 100.000 Einwohner:innen). Der Demografie-Trend Deutschlands ist auch in Baden-Württemberg angekommen, denn die Bevölkerung wird immer älter, ist mit 43,6 Jahren jedoch noch deutlich jünger als der Durchschnitt in Deutschland. Unternehmen, Innovation und BildungEine breite und heterogene Unternehmenslandschaft zeichnet Baden-Württemberg aus. Insgesamt konnten im Jahr 2017 etwa 451.955 Unternehmen unterschiedlicher Größen im Bundesland gezählt werden, von denen rund 30.500 ihren Sitz in Stuttgart hatten. Rund 150 Unternehmen des Landes waren in ihrer Branche weltweit führend; so viele wie in keinem anderen in Deutschland. Der Umsatz aller baden-württembergischen Unternehmen belief sich auf rund 1,1 Billionen Euro (Stand: 2018). Die Baden-Württemberger:innen sind voller Erfindungsreichtum: Die meisten Patente in Deutschland wurden 2020 in der Region angemeldet. Laut des Statistischen Landesamtes Baden-Württembergs ist das Bundesland die innovativste Region in der Europäischen Union. Bei vielen Kindern beginnt die Bildung schon im frühen Alter in der Kindertagesstätte. Baden-Württemberg liegt mit seiner Betreuungsquote über dem Durchschnitt in Deutschland. Die allgemeinbildende Schule schlossen im Jahr 2019 rund 31.850 Schülerinnen und Schüler mit dem Abitur ab. Immer mehr Personen entscheiden sich nach der allgemeinbilden Schule für ein Studium; dies zeigt sich auch an der hohen Anzahl der Studierenden in Baden-Württemberg. Tourismus, Kultur und SportDer Tourismus in Baden-Württemberg boomte bis zum Beginn der Coronapandemie, wie sich an der jährlich gestiegenen Anzahl an Übernachtungen seit 2010 erkennen lässt. Das südwestliche Bundesland ist darüber hinaus bekannt für seine Vielfalt an kulinarischen Angeboten. Unter den rund 20.550 Restaurants in Baden-Württemberg finden sich die mit Abstand meisten Michelin-Sterne-Restaurants im gesamten Bundesgebiet. Zu einer höheren Lebensqualität trägt in Baden-Württemberg auch das gute Wetter bei. Im Sommer 2019 wurden hier die meisten Sonnenstunden unter den Bundesländern gemessen. 2018 war das Jahr mit der höchsten Durchschnittstemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, 2019 die dritthöchste. Außerdem fanden sich drei der zehn wärmsten Orte Deutschlands in der Region Baden-Württemberg. Baden-Württemberg bietet den Einwohner:innen ein großes Angebot an sportlichen Aktivitäten, das gerne angenommen wird. Sowohl das Sporttreiben als auch das Besuchen von Sportveranstaltungen erfreut sich großer Beliebtheit. So stieg die Anzahl der Mitgliedschaften in Sportvereinen seit 2015 jährlich und belief sich 2020 auf etwa vier Millionen. Mehr als 50 Prozent aller Mitglieder waren in Turn- oder Fußballverbänden angemeldet. Rund 11.300 Sportvereine sind in Baden-Württemberg verortet. Die Beliebtheit von Sportveranstaltungen, insbesondere Fußballspielen, zeigt sich an den Besuchszahlen der Fußball-Bundesligisten. Mit der TSG Hoffenheim, dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart spielen in der Saison 2020/21 drei Teams in der ersten deutschen Fußball-Bundesliga. Den höchsten Zuschauerschnitt vor der Corona-Pandemie hatte in den vergangenen Jahren der VfB Stuttgart mit jeweils über 50.000 Zuschauern. Dieser war zuletzt auch der nach der Mitgliederzahl größte Verein des Landes. Weitere Informationen und Statistiken finden sich in den Dossiers zur Region Baden-Württemberg sowie zum Bundesland Baden-Württemberg. Das Ländle kann (fast) alles
Die Hauptstadt
Wo man sonst noch gut lebt
Typisch für die Region
Besonders sehenswert
Baden-Württemberg lockt mit seinen Naturlandschaften. Wie wäre es mit einem Aufenthalt im schönen Schwarzwald? In Baden-Württemberg kann man alles - außer Hochdeutsch. Der Spruch einer Werbekampagne hat sich mittlerweile eingebürgert. Und das nicht ohne Grund: Mit niedrigen Arbeitslosenzahlen, den meisten Patentanmeldungen und 67 Sternerestaurants ist Baden-Württemberg unter anderem Spitze in Deutschland. Das drittgrößte Bundesland ist wirtschaftlich eine der erfolgreichsten Regionen der Welt. Landschaftlich ist Abwechslung angesagt: Der Schwarzwald lockt als schöne Naturlandschaft mit Wohlfühlfaktor, der Feldberg im Winter zum Snowboarden und Skifahren und der Bodensee ganzjährig als eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Die Lebensqualität im Ländle ist hoch. Leben und Wohnen ist allerdings nicht ganz billig. Baden-Württemberg gehört zu den Bundesländern mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Erfolgsgeschichten wie die von Daimler, Porsche und Bosch verbinden viele mit Stuttgart. Doch die Schwabenmetropole ist mehr als eine der wirtschaftsstärksten Metropolregionen Europas. Grüne Ecken und Weinberge mitten in der Stadt, eine spannende Kulturszene mit rund 80 Festivals pro Jahr, große Feste wie das Weindorf oder der Cannstatter Wasen, Mineralbäder zum Erholen und eine der längsten Fußgängerzonen Deutschlands garantieren einen hohen Freizeitwert und damit Lebensqualität. Preiswerte Wohnungen sind in den 23 Stadtbezirken knapp. Besonders begehrt sind Wohnungen am Hang mit Blick über den Talkessel. Der Lage im Kessel verdankt Stuttgart zwei besondere Verkehrsmittel: Eine historische Standseilbahn und eine modernisierte Zahnradbahn fahren im Linienbetrieb. Zu Fuß ist Kondition gefragt: Über 400 Treppen und Steilwege, "Stäffele" genannt, durchziehen auf 30 Kilometern die Hänge. Die Stadt am Neckar mit ihrem Ensemble von Schloss und historischer Altstadt ist für viele ausländische Touristen der Inbegriff einer deutschen Stadt. Knapp 12 Millionen Besucher kommen jährlich. Auch den Einwohner gefällt es in ihrer Stadt: 98 Prozent fühlen sich dort laut der Heidelberg-Studie wohl - einmalig in Deutschland. Heidelberg ist als Standort der ältesten Universität Deutschlands, zahlreicher Hochschulen und renommierter Forschungseinrichtungen auch eine Wissenschaftsstadt. Wer dort lebt, findet also mehr als romantisches Flair. Gleich an drei Gewässern liegt die größte Stadt am Bodensee: am Obersee, Überlinger See und Seerhein. Die privilegierte Lage, der charmante Hafen und die malerische Altstadt sind beliebt bei Einwohnern und Touristen. International bekannt ist die Mainau-Insel, auf der mehrere Millionen Blumen blühen. Vor der Haustür liegen außerdem die Alpen. Kein Wunder, dass viele Konstanzer ihren Urlaub gerne zu Hause verbringen. Beschaulichkeit im mittelalterlichen Stadtkern auf der einen, quirliges Lebensgefühl einer Studentenstadt auf der anderen Seite zeichnen Tübingen aus. Mit einem Durchschnittsalter von rund 40 Jahren gehört die schwäbische Universitätsstadt zu den jüngsten Städten Deutschlands. Das ist nicht die einzige Besonderheit: In einem kleinen Wäldchen im Stadtgebiet liegt der geografische Mittelpunkt von Baden-Württemberg. Für Entspannung sorgen der Botanische Garten und der Neckar, auf dem jährlich das Stocherkahnrennen stattfindet - mit bis zu 20.000 Zuschauern. Kleinstädte in Baden-Württemberg
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